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BewerbungsunterlagenLebenslauf

Erwartungen an den Lebenslauf im internationalen Vergleich

Auch wenn die Ansprüche an den Lebenslauf von Land zu Land unterschiedlich sein mögen – in einem Punkt sind sich Personalverantwortliche weltweit einig: Bei einem schlechten Lebenslauf ist die Absage vorprogrammiert. Jeder zweite Recruiter sortiert in Deutschland beispielsweise einen Lebenslauf mit Rechtschreibfehlern sofort aus.

Der Schriftzug Lebenslauf in schwarz auf weißen Papier, leicht verschwommen, mit einem Aktenschrank im Hintergrund.

Erwartungen an den Lebenslauf im internationalen Vergleich
München, 12.11.2013 (cb) – Auch wenn die Ansprüche an den Lebenslauf von Land zu Land unterschiedlich sein mögen – in einem Punkt sind sich Personalverantwortliche weltweit einig: Bei einem schlechten Lebenslauf ist die Absage vorprogrammiert. Eine neue Befragung unter mehr als 5.000 Personalverantwortlichen und HR-Profis aus den 10 größten Wirtschaftsnationen der Welt zeigt die sechs wichtigsten Punkte und ihre unterschiedliche Gewichtung abhängig von regionalen Unterschieden auf. Durchgeführt wurde die Studie von Harris Interactive zwischen Mai und Juni 2013 im Auftrag von CareerBuilder mit Teilnehmern aus den 10 Ländern mit dem größten Bruttoinlandsprodukt.

Mit Blick auf Deutschland zeigt sich: Jeder zweite Recruiter sortiert einen Lebenslauf mit Rechtschreibfehlern sofort aus. Fast ebenso viele legen Wert auf eine übersichtliche Auflistung der Fähigkeiten des Bewerbers. Riecht ein Lebenslauf nach Massenabfertigung, dann ist das für knapp die Hälfte der Befragten ein Ausschlusskriterium. Für Bewerber bedeutet das in erster Linie: Sorgfältige Rechtschreibprüfung, Lebenslauf an die Stellenausschreibung anpassen, individuelles Anschreiben beifügen.

1. Rechtschreibfehler im Lebenslauf – absolutes K.O.-Kriterium in Frankreich
Wer in Frankreich eine Bewerbung mit Rechtschreibfehlern im Lebenslauf einschickt, der hat wenig Chancen auf eine glänzende Karriere: Zwei Drittel der Recruiter würden eine solche Bewerbung sofort ablehnen. In Deutschland geht man mit einem solche Makel etwas großzügiger um. Knapp die Hälfte aller Befragten würden darüber hinwegsehen und die Bewerbung trotzdem eingehend prüfen.

  1. Frankreich: 68 Prozent
  2. Brasilien: 67 Prozent
  3. Italien: 65 Prozent
  4. USA: 58 Prozent
  5. China: 56 Prozent
  6. Deutschland: 52 Prozent
  7. Russland: 49 Prozent
  8. Großbritannien: 47 Prozent
  9. Japan: 34 Prozent
  10. Indien: 28 Prozent

2. Keine Massenabfertigung – Chinesische Recruiter lieben Individualität.
Wer zeigen möchte, dass sein Profil wirklich auf die ausgeschriebene Stelle passt, der sollte beim Lebenslauf anfangen. In China ist dies sogar absolut unerlässlich: 71 Prozent der Personalverantwortlichen lehnen ein Curriculum Vitae, das nach Massenprodukt aussieht, rundweg ab. Deutsche HR-Professionals erwarten nur zu 39 Prozent einen individualisierten Lebenslauf.

  1. China: 71 Prozent
  2. Indien: 45 Prozent
  3. Großbritannien: 42 Prozent
  4. Italien: 39 Prozent
  5. Frankreich: 39 Prozent
  6. Deutschland: 39 Prozent
  7. Brasilien: 38 Prozent
  8. USA: 37 Prozent
  9. Russland: 35 Prozent
  10. Japan: 31 Prozent

3. Sag’s mit eigenen Worten – in China ist Formulierungskunst gefragt
Erneut sind es chinesische Recruiter, die besonders allergisch darauf reagieren, wenn Bewerber großzügig Formulierungen aus der Stellenausschreibung in ihre Bewerbungsunterlagen einfließen lassen. In Deutschland wird diese Taktik weitgehend geduldet.

  1. China: 65 Prozent
  2. Brasilien: 54 Prozent
  3. Russland: 48 Prozent
  4. Indien: 42 Prozent
  5. Italien: 41 Prozent
  6. Japan: 41 Prozent
  7. Großbritannien: 40 Prozent
  8. USA: 32 Prozent
  9. Deutschland: 24 Prozent
  10. Frankreich: 23 Prozent

4. Persönliche Fähigkeiten deutlich herausstellen – in Indien Pflicht
Wer in Indien mit seinem Lebenslauf punkten möchte, der sollte unbedingt eine Auflistung seiner Fähigkeiten einbauen – oder die Bewerbung wird von 56 Prozent der HR-Manager postwendend aussortiert. In Deutschland würden immerhin 44 Prozent der Recruiter genauso handeln.

  1. Indien: 56 Prozent
  2. Russland: 55 Prozent
  3. Deutschland: 44 Prozent
  4. Großbritannien: 40 Prozent
  5. Italien: 37 Prozent
  6. China: 36 Prozent
  7. USA: 35 Prozent
  8. Brasilien: 32 Prozent
  9. Frankreich: 29 Prozent
  10. Japan: 7 Prozent

5. Unseriöse E-Mail-Adresse – in Brasilien der Erfolgskiller
Wer für gewöhnlich unter der Adresse checker2@gmail.com erreichbar ist, der sollte sich für seine Bewerbung ein neues E-Mail-Konto anlegen – auch wenn dieser Faux Pas in den meisten Ländern eher milde geahndet wird.

  1. Brasilien: 38 Prozent
  2. China: 36 Prozent
  3. Indien: 33 Prozent
  4. USA: 31 Prozent
  5. Großbritannien: 24 Prozent
  6. Frankreich: 24 Prozent
  7. Deutschland: 22 Prozent
  8. Russland: 20 Prozent
  9. Japan: 16 Prozent
  10. Italien: 14 Prozent

6. Anschreiben ist Pflicht – vor allen Dingen in Deutschland
Besonders in Deutschland legen Personalverantwortliche Wert auf ein Anschreiben: 39 Prozent aller Befragten würden eine Bewerbung ohne Motivationsschreiben ignorieren. In vielen anderen Ländern wird diesem Thema allerdings wenig Bedeutung beigemessen.

  1. Deutschland: 39 Prozent
  2. Frankreich: 30 Prozent
  3. Großbritannien: 24 Prozent
  4. Indien: 20 Prozent
  5. USA: 13 Prozent
  6. Brasilien: 9 Prozent
  7. China: 9 Prozent
  8. Italien: 8 Prozent
  9. Japan: 6 Prozent
  10. Russland: 3 Prozent
     

Umfragemethode
Diese Umfrage wurde zwischen dem 9. Mai und 5. Juni 2013 online durch Harris Interactive im Auftrag von CareerBuilder in den USA, Brasilien, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Italien, Japan, Russland und Großbritannien unter 400 bis 2.279 Personalchefs und Personalsachbearbeitern (Vollzeitbeschäftigte, nicht selbstständig, nicht staatlich) pro Land durchgeführt (prozentuale Anteile für einige Fragen basieren auf einer Untergruppe und auf deren Antworten zu bestimmten Fragen). Bei den reinen Wahrscheinlichkeitsstichproben von 400 bis 2.611 kann man mit einer 95%igen Wahrscheinlichkeit sagen, dass die Gesamtergebnisse einen Stichprobenfehler zwischen +/-4,9 und +/-2,05 Prozentpunkten aufweisen. Die Anzahl der Stichprobenfehler für Daten von Teilstichproben ist höher und variiert.