Trendstudie Wirtschaftsprüfung 2006
Aktuelle Lünendonk-Trendstudie 2006 »Führende Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaften in Deutschland«: Die in Deutschland tätigen Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaften registrieren branchenübergreifend einen immer härteren Verdrängungs- und Übernahme-Wettbewerb.
Trendstudie Wirtschaftsprüfung 2006
Bad Wörishofen, 21.11.2006 (ld) - Die in Deutschland tätigen Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaften registrieren branchenübergreifend einen immer härteren Verdrängungs- und Übernahme-Wettbewerb. »Dies spiegelt sich auch in der Veränderung des Leistungsportfolios, zum Beispiel durch zunehmende Nachfrage nach M&A-Beratung wider«, sagt Jörg Hossenfelder, Geschäftsführer der Lünendonk GmbH, Bad Wörishofen. Im Rahmen der aktuellen Lünendonk-Trendstudie 2006 »Führende Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaften in Deutschland« erreichte die Beratung den höchsten Stellenwert für Umsatzzuwächse in den nächsten zwei bis drei Jahren. Die Anbietergesellschaften erkennen den Vorteil des Full-Service-Angebots und orientieren sich verstärkt an individuellen Beratungsleistungen, sofern es rechtlich gestattet ist.
Mit 83 Prozent Nennungen hat die »Beratung« die Spitze der Zukunftsthemen erreicht. Damit meinen die Befragungsteilnehmer Beratungsthemen wie Risikomanagement, Sanierung, Finanzwirtschaft oder Nachfolge. Auch Wirtschaftsprüfung ist aufgrund von verschärften Vorschriften und Reglementierungen ein zentrales Zukunftsthema und wird von 44 Prozent genannt. Bedingt durch die Globalisierung und Marktkonsolidierung in zahlreichen Branchen werden Themen wie Mergers & Acquisitions (39%) und Internationalität (33%) immer wichtiger. Die Steuerberatung, elementar im Leistungsspektrum der deutschen Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaften, hat mit 22 Prozent Nennungen einen wichtigen Platz in der Prognose für die nächsten zwei bis drei Jahre. Darüber hinaus sind weitere Aufträge aus der öffentlichen Hand (17%) sowie die Arbeit in WP-Netzwerken, mehr Aufträge aus dem Mittelstand und die Spezialisierung mit je 6 Prozent zusätzliche Zukunftsthemen und -strategien, von denen sich die Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaften in den nächsten zwei bis drei Jahren höhere Umsätze versprechen.
Durch sich kontinuierlich ändernde Rahmenbedingungen, durch Marktsättigung und durch Preiswettbewerb wachsen die Herausforderungen für Prüfungsgesellschaften. Aus diesem Grund messen Wirtschaftprüfer dem Vertrauensverhältnis zu ihren Mandanten eine hohe Bedeutung bei. Eine wirklich gute Basis dafür schaffen überzeugende Leistungen und eine persönliche Vertrauensbindung zwischen Mandant und Wirtschaftsprüfer. 94 Prozent der befragten Wirtschaftsprüfer sehen sich in ihrer Position als ein externer Berater, wie das Ergebnis der Lünendonk-Trendstudie 2006 zeigt.
In Zeiten verschärfter rechtlicher Bestimmungen schafft jedoch das Full-Service-Angebot von Wirtschaftsprüfung und Beratung eine gesetzlich problematische Konstellation. Solange es sich bei der Wirtschaftsprüfungsleistung ausschließlich um eine gesetzlich vorgeschriebene Jahresabschlussprüfung handelt, ist dem Wirtschaftsprüfer die Beratung untersagt. Jeweils 47 Prozent der befragten Wirtschaftsprüfer verstehen sich als dauerhafter Partner und individueller Problemlöser. Fast eben so viele (41%) definieren ihr Verhältnis zum Mandanten als Gutachter. Weniger der befragten Wirtschaftsprüfer sehen sich als Dienstleister (29%) und als Spezialisten (24%). Um sich als Wirtschaftsprüfer von der Vielfalt des Angebots abzuheben, ist auch dieser Berufsstand gezwungen, sich auf bestimmte Gebiete zu spezialisieren und individuelle Fachgebiete für ausgewählte Branchen anzubieten. Ihr Verhältnis zum Mandanten als Innovations-Partner oder Coach bezeichnen 12 Prozent beziehungsweise 6 Prozent der an der Befragung beteiligten Gesellschaften.