Hallo!

Derzeit studiere ich im 2. Semester an einer priv. FH und habe die Möglichkeit im 3. Semester an eine der folgenden Unis zu studieren:

1. UNSW, Sydney
2. NUS, Singapore
3. HKUST, Hong Kong

Studiere BWL. Betrifft damit die Business Schools der jeweiligen Unis.
Da ich in allen drei Städten schon war, ist eine Eingrenzung nach der Attraktivität der jeweiligen Stadt obsolet.
Mir gehts vor allem um die Reputation, um damit eher im Lebenslauf punkten zu können als mit einem "Spaß"-Semester auf Bali oder Hawaii.
Workload soll an allen Unis gleich hoch sein, wenn auch an der NUS etwas höher.
Welche würdet ihr unter bestimmten Aspekten favorisieren?

Für Tipps wäre ich sehr dankbar!

Workload an der NUS ist extrem hoch und die Stadt hat mir auch nicht gefallen. Wenn man sich den Stundenplan gut zusammenstellt, kann man aber auch viel rumreisen. Vom Prestige her weltweit am höchsten von den 3, die NUS gilt als die beste Uni in Asien und Top 10-20 weltweit.

Sydney kann von deutschen Personalern leicht für ein Partysemester gehalten werden.

Sydney hat diesen "Sunshine"-Charakter. Manche besonders konservative Personaler denken sich da nur Surfen, Strand und Partyexzesse (leider).

NUS ist eine Top Uni, aber das ist beim Auslandssemester nicht sonderlich wichtig. Die meisten Personaler (wenn nicht internationaler Großkonzern) kennen die meisten Unis eh nicht.

Nus>hkust>Sydney.

1) Ich vermute, dass die meisten Personaler mit den Namen von allen drei Unis nichts anfangen können.#

2) Für die Personaler ist das Land/Uni für das Auslandssemester absolut nebensächlich, es ist nur wichtig das man es gemacht hat

Schon traurig , dass man ein Auslandssemester in Californien oder Hawaii, wo das Motto nur Party&Party lautet gleichgesetzt wird mit einem Auslandssemester in HK oder Sing. wo wikrklich hohe Leistungsbereitschaft vorausgesetzt wird...

In unserem International Office wurde mir gesagt, dass die meisten tatsächlich an eine Uni wollen, wo die Ansprüche niedrig sind, um eben Party machen zu können.. einfach nur traurig..

Lohnt es sich dann überhaupt nicht, die paar tsd. alleine in tuition fees zu investieren?

Lounge Gast schrieb:

Sydney hat diesen "Sunshine"-Charakter. Manche
besonders konservative Personaler denken sich da nur Surfen,
Strand und Partyexzesse (leider).

NUS ist eine Top Uni, aber das ist beim Auslandssemester
nicht sonderlich wichtig. Die meisten Personaler (wenn nicht
internationaler Großkonzern) kennen die meisten Unis eh nicht.

Generell gilt zwar, dass NUS eine top uni ist, aber personaler wissen das idr nicht.
Was personaler wissen, ist, dass die mittelmäßigen studentrn nach Asien gehen und nur die top Studenten gehen in die usa/kanada/evtl Australien.
Deshalb würde ich nach Australien, dort verbessert sich auch dein Englisch. Asien ist für leute, die Nichtmal bei Erasmus genommen werden

Naja es kommt drauf an. Ich selber habe mein Auslandssemester an einer sehr anspruchsvollen Uni gemacht und fand es geil! Wenn du halt Bock auf Party hast, mach halt das, wenn du Bock hast mit smarten Leuten dich weiter zuentwickeln geh an eine gute Uni. Letztendlich solltest du nicht an eine "bessere" Uni nur um damit im CV zu prahlen. Nur fürs Kohle auf den Tisch legen gibt es keine Pluspunkte (oft bestimmt eher Minuspunkte) Also mach es aus den richtigen Gründen (akademisches und persönliches advancement) oder lass es bleiben. Partysemester hat auch was!

Auslandssemester sind hauptsächlich dazu da, um sich kulturell und persönlich weiterzubilden - und ja, dazu gehört durchaus auch, dass man viel Party macht und auch da so seine internationale Erfahrungen sammelt.

Was soll einem Auslandserfahrung denn bringen, wenn man dort nur in der Bib rumgesessen und gelernt hat? Also den gleichen Alltag wie zuhause gehabt hat?

Respekt dafür, dass dir beim Auslandssemester der akademischen Mehrwert so wichtig ist Aber allgemeiner Konsens ist nunmal, dass es um soziale Aspekte geht. Du wirst es schwer haben, Leute alleine per CV vom Gegenteil zu überzeugen. Von daher: Ja, spar dir lieber die Tuition Fees und geh irgendwo hin wo du nichts zahlen musst und Spaß hast.

Es sollte doch jedem hier klar sein, dass ein Auslandssemester an einer der Top-Universitäten weltweit mehr hermacht, als ein x-beliebiges an irgendeiner No-name Uni.

Ihr wollt euch doch nicht einreden, dass ein Personaler ein Auslandssemester an der NUS oder LSE gleichsetzt mit einem auf Bali oder Hawaii?

Naja kommt drauf an wo du hin willst. Für IB/UB sicherlich relevant, aber da bist du ja mit privat FH schon raus. Für dich also Irrelevant. Vielen geht es beim Auslandssemester um Lebenserfahrung und nicht um akademische Dinge. Aber wenn man beides abdeckt ist das sicherlich nicht schlecht.

meine erfahrung:

geh auf jeden fall in ein englischsprachiges land (USA, Kanada, Australien oder Neuseeland) wenn du die möglichkeit dazu hast. gehe nicht nach asien. selbst wenn der ruf der asiatischen uni gut sein sollte, es kann nichts gegen eine nordamerikanische uniausbildung mithalten. auslandssemester in asien machen die, die selbst bei erasmus nicht genommen werden.

Obs jetzt an der NUS war oder an der Singapure University of Management... für deutsche Personaler alles schlechter als jede State University in Nordamerika.

Warum sollten nach Asien - speziell an DIE Unis - die, die »selbst bei Erasmus nicht genommen wurden«? Ergibt doch keinen Sinn, wenn die akademischen Anforderungen um einiges höher als an vielen anderen Unis ist...

Ich arbeite in der Personalabteilung eines größeren DAX-Konzerns und muss bei der ganzen Diskussion etwas grinsen.

An welche der Unis der TE geht dürfte ziemlich egal sein. Einige Leute scheinen hier die Vorstellung zu haben, dass Personaler die Reputation von ausländischen Unis im Kopf haben oder ein Ranking neben sich liegen haben, wenn sie Bewerbungen lesen. Das halte ich für einen Irrglauben, ich persönlich habe auch nicht die geringste Ahnung, wie diese Unis zu gewichten sind. Es interessiert bei uns im Recruiting auch keinen, erst recht nicht wenn es nur um ein Auslandssemester geht. Solange die Unis akkreditiert sind ist alles in Ordnung (was wir auch nur in Zweifelsfällen überhaupt nach prüfen und dann auch nur bei der Heimatuni). Reputation der Uni ist bei der Bewerbung ohnehin nur ein völlig nachrangiger Aspekt, zumindest in der Industrie. Gute Praktika sind hundertmal wichtiger.

P.S. Es mag ja vielleicht bei UB / IB Personaler geben, die einen Lebenslauf peinlich genau sezieren und die Reputation der Uni des Auslandssemesters zu einem Kriterium machen. Ich glaube bei solchen Leuten hätte der TE aber ohnehin kaum eine Chance mit einem FH-Abschluss.

Dann habe ich eben keine Chance bei MCK, RB, Bain und den anderen Tier 1 UBs. Na und? Gibt genug andere attraktive UBs

Lounge Gast schrieb:

Naja kommt drauf an wo du hin willst. Für IB/UB sicherlich
relevant, aber da bist du ja mit privat FH schon raus. Für
dich also Irrelevant. Vielen geht es beim Auslandssemester um
Lebenserfahrung und nicht um akademische Dinge. Aber wenn man
beides abdeckt ist das sicherlich nicht schlecht.

Ja aber den anderen ist egal wo du dein auslandssemester gemacht hast. Das wollte ich ja nur sagen.

Wie ich es sehe, hast du wirklich keine Chance. Es liegt aber nicht an deinen FH-Abschluss, sondern an der Einstellung.
Der nette Mann da oben hat dir aus seine Erfahrung die Sicht der Dinge erklärt und von dir kommt so eine undankbare Antwort.

Mein Tipp für dich wäre, gehe an die NUS. Von Reputation her ist sie die beste. Aber gehe nicht dahin für dein Lebenslauf. Gehe dahin mit dem Gedanken, dass du sehr viel mitnehmen wirst, habe gehört das Studium da ist sehr anspruchsvoll.

Danach macht ein paar Praktika. Du hast wahrscheinlich noch keins gemacht und bist dir trotzdem sicher dass du UB willst. Ich weißt dass alle Studenten von UB oder IB träumen. Aber wenn man genau hin sieht, sind die Job doch nicht so toll. Viel Stress, viele Überstunden und troztdem nur ein wenig mehr Gehalt als bei einem Dax Unternehmen.

Wenn du aber nach den Praktika immer noch UB willst. Macht ein Master an eine Target Uni, macht noch ein paar Praktika nebenbei und vorallen betreibt Networking. Angeblich soll knapp 50% der Neuanstellungen bei den Big4 durch interne Kontakte zustande gekommen sein.

Zusammenfasst bedeutet es, du kannst es noch schaffen. Aber du musst noch viel an dir arbeiten, vorallen an deine Einstellung.

Ich glaube hier herrscht einiges an Unwissenheit, darum schließe ich mich der Diskussion an.

1. Zur Aussage, die Reputation und Standort der Uni seien egal.

Eine Kommilitonin von mir hatte ihr Auslandssemester auf Hawaii verbracht. Bei jeder Bewerbung wurde sie seither darauf angesprochen und regelrecht ausgefragt, weshalb sie auf die abstruse Idee kam dorthin zu gehen.

Es ist einfach ein Fakt, dass die Standortwahl des Auslandssemsters Rückschlüsse auf den vermeintlichen Tagesablauf und den akademischen Nutzen zulässt. Das ist auch vollkommen legitim. Wer gerne Urlaub haben möchte, der beantragt ein Urlaubssemester. Das Auslandssemester soll zwar den Stundenten dazu animieren, mit Spaß und Freude am kulturellen Austausch teilzuhaben, aber unter akademischen Gesichtspunkten. Worin unterscheidet sich ein Auslandssemester sonst von einem ordinären Urlaub?

Wer dann bei einer Bewerbung mit einem Auslandssemester in Kalifornien oder auf irgendeiner Urlaubsinseln ankommt, kann aus Fairness einfach nicht mit einem Studenten, der das Semester in Finanzmetropolen wie Singapore, Taiwan oder HK verbracht hat, gleichgesetzt werden. Die sozialen und kulturellen Unterschiede zwischen Europa und Nordamerika sind einfach extrem niedrig als zwischen Europa und Asien.

Lustig wirds dann, wenn potentielle Bewerber ihr Auslandssemester in den USA oder anderen europäischen Ländern als "Kulturschock" bezeichnen. Da kann ich nur lachen!

Auch ist den meisten Personalern bewusst, dass man an einigen Unis in Kalifornien den Stundenplan auf 10h in der Woche bringen kann. An Top-Unis in Asien kaum vorstellbar.

Deshalb: Ehrgeizige, zielstrebige Studenten gehen nach Asien, Ich-lebe-im-hier-und-jetzt-Studenten gehen unter der prallen westküsten Sonne Party machen.

muss dem Vorredner Zustimmen, aber nicht in allen Punkten. Du vermischt akademische Anspruch und kulturelle Unterschiede. Z.B. wird ein Ivy-Legue Semester nicht negativer gesehen werden als NUS etc. nur weil der Kulturelle Unterschied der Stadt/des Landes geringer ist. Ein Auslandssemester wird an zwei Kriterien gemessen: Akademischer Anspruch und Kulturelle Experience. Wenn eins der beiden erfüllt ist, wird es kaum negativ ausgelegt werden. Beides zu erfüllen ist oft schwer. NUS ist zwar eine super uni, aber wie von dem Personaler oben gesagt letztendlich nicht so bekannt, dass Personaler (dessen Beruf es ja eigentlich ist sich damit auszukennen) es direkt mit Ivy-Legue gleichsetzen. Letztendlich sagt wo man sein Auslandssemester macht etwas über die eigenen Präferenzen aus. Das viele Personaler Hawaii und Kalifornien (ich denke Stanford, Berkeley, UCLA etc. wären noch akzeptiert :D) ist ja denke ich jedem einleuchtend.

Danke Vorredner für deine bekräftigenden Worte.

Auf die Richtung Santa Barbara und San Diego bezog ich mich verstärkt

Zwei Dinge möchte ich noch anmerken:

1. Dauernd liest man von irgendwelchen Leuten hier, dass die Reputation der Uni an der man studiert so unglaublich ausschlaggebend sei, sodass man, falls man es nicht auf einer dieser Top-Tier-1-Elite-Unis schafft, sich am besten erhängen sollte. Oftmals wird dann hinter allem die Reputation hinterfragt, damit sich ja nicht mit "Mittelmaß" verunreinigt.

Komisch nur, dass beim Thema Auslandssemester die Uni aufeinmal egal zu sein scheint.
M.M.n. liegt das daran, dass entweder
1) nicht genug Geld vorhanden ist, um was besseres finanzieren zu können oder
2) man es nicht geschafft hat, an besseren Unis angenommen zu werden.

Deshalb wird dann die Wichtigkeit der Reputation in Frage gestellt, da man sich selber schließlich auch mit weniger Reputation der Uni begnügen musste.

Woran erinnert mich dieses Verhalten?
Ganz klar!
Wer an der Uni ist, redet die FH klein.
Wer an einer FH ist, redet die Uni klein.

Wer als exzellenter Student mit genügend Geld trotzdem in Urlaubsgebieten das Auslandssemester belegt, der sollte sich fragen, ob er zum Studium tatsächlich berufen wurde.

(Ich bin der TE)

Eigentlich ist es so, dass ich die Unis nicht gewählt habe, weil sie die vermeintlich besten in Asien sind, sondern deswegen, weil sie sich dort befinden, wo ich mich wirklich wohl fühle.

Zudem haben beide super Museen und man kann viel unternehmen, ohne weite Entfernen zu bewältigen.
Kalifornien ist zwar recht interessant, aber 4-5 Monate müssen nicht sein. Zudem bin ich 19 ;-) Party machen mag ich überhaupt nicht.
Obwohl man es wg. meines backgrounds nicht vermuten würde, so finde ich die Vorstellung bis Abends in der Bib zu hocken und sich auf interlektuell hoher Ebene mit anderen Studis auszutauschen wesentlich interessanter, als etwaiges anderes. Urlaub kann man auch im Anschluss noch machen.
Insofern basiert meine Wahl tatsächlich auf Vorlieben und weniger auf Renommee.

Ja das klingt doch super. Denke dann bist du bei NUS gut aufgehoben. Da hast du auch mehr noch nen mix aus verschiedenen Nationen und es ist vlt einfach soziale Kontakte zu knüpfen.