Studie: Outplacementberatung in Deutschland 2004/2005
Der Umsatz in der Outplacementberatungsbranche wächst 2004 um drei Prozent. Bei sozialverträglichen Personaltrennungen sind Outplacement-Spezialisten weiterhin gefragt.
Umsatz unbefristeter Einzelberatungen etwa ein Drittel
Ein Anteil von 49 Prozent am Gesamtmarktumsatz entfällt auf zeitlich befristete Einzeloutplacement-Projekte. Gut ein Drittel des Branchenumsatzes wird durch zeitlich unbefristete Einzeloutplacementberatungen erzielt. Hierbei werden im Sinne des Ursprunggedankens der Dienstleistung die Kandidatinnen und Kandidaten so lange betreut und unterstützt, bis sie einen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben haben. Bei umfangreicherem Personalabbau in den Unternehmen erfolgt die Neuorientierung in Gruppenberatungen, häufig kombiniert mit abschließenden Einzelberatungen. Deren Anteil am Gesamtumsatz betrug 2004 rund 15 Prozent. Verstärkt hat sich der Trend zu kürzeren Laufzeiten bei den Beratungsprojekten. Besonders die auf drei Monate befristeten Projekte in der Einzeloutplacementberatung werden von den Kunden mit einem Anteil von 54 Prozent (2002: 31 Prozent) an den zeitlich befristeten Mandaten nachgefragt.
»Der finanzielle Druck ist in den Unternehmen in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Die zur Verfügung stehenden Budgets werden bei der steigenden Zahl von Trennungsprozessen auf mehr Personen verteilt und die Laufzeiten verringern sich hierdurch«, beschreibt der stellvertretende Vorsitzende des BDU-Fachverbandes Outplacementberatung, Ulrich Küntzel, die Ursache.
Der typische Kandidat im Einzeloutplacement war im Jahr 2004 durchschnittlich 42,5 Jahre und seit neun Jahren bei seinem letzten Arbeitgeber beschäftigt. Im Vergleich zur Marktbefragung im Jahr 2002 haben sich hier nur geringfügige Veränderungen ergeben. Bei den zeitlich unbegrenzten Mandaten lag der Anteil der Kandidaten aus den ersten beiden Hierarchieebenen in den Unternehmen bei knapp 60 Prozent. Professionelle Trennungsunterstützung mit zeitlicher Beschränkung ist mit einem Anteil von 19 Prozent bei diesen Top-Führungskräften deutlich seltener zu finden. Für die Mitarbeiter der dritten bis fünften Führungsebene fallen die Outplacementberatungs-Budgets knapper aus. Rund 80 Prozent der zeitlich befristeten Mandate entfallen auf diese Managementhierarchien.
Hintergrund
Den Studienergebnissen liegen die Aussagen von Marktteilnehmern zugrunde, die über 90 Prozent des Branchenumsatzes generieren. Der Branchenumsatz wurde 2004 von rund 25 spezialisierten Outplacementberatungsgesellschaften erzielt. Professionelle Outplacementberatung aus Sicht des BDU bieten die Marktteilnehmer an, die mindestens 50 Prozent des Unternehmensumsatzes mit Outplacementberatung erwirtschaften und personelle Beratungskompetenzen über alle Hierarchiestufen in den Kundenunternehmen vorweisen können.