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BDU-Marktstudie „Outplacementberatung in Deutschland 2012/2013“

Unternehmen setzen bei notwendigen Personaltrennungen wieder verstärkt auf die Unterstützung durch Outplacementberater. Der „typische“ Kandidat ist 44 Jahre mit einem Jahreseinkommen von 100.000 Euro. Die Nachfrage nach befristeten Projekt-Laufzeiten hat im Trennungsmanagement deutlich zugenommen. Der Branchenumsatz stieg 2013 um 8,5 Prozent.

BDU-Marktstudie „Outplacementberatung 2012/2013

BDU-Marktstudie „Outplacementberatung in Deutschland 2012/2013“
Bonn, 03.02.2014 (bdu) – Nach zwei eher schwierigen Jahren 2010 und 2011 in Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise mit einem Umsatzminus von 12,5 Prozent hat die Branche der Outplacementberater – der Spezialisten für faires Trennungsmanagement in Unternehmen – wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Der Umsatz in der Outplacementberatungsbranche ist im Jahr 2012 um 17 Prozent und 2013 um 8,5 Prozent gestiegen. Mit 74 Millionen Euro wurde ein neues Allzeithoch erzielt. Dies sind Ergebnisse der Marktstudie „Outplacementberatung in Deutschland 2012/2013“, die der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) heute bei einem Pressegespräch in Bonn vorgestellt hat und die erstmals seit fünf Jahren wieder Vergleichszahlen liefert. Das Geschäftsjahr 2013 war nach Einschätzung von Stefan Detzel, Vorsitzender des BDU-Fachverbandes Outplacementberatung maßgeblich durch Sondereffekte gekennzeichnet: „Sowohl die Energiebranche als auch die Kreditinstitute haben aufgrund ihres jeweiligen massiven Veränderungsdruckes umfangreichere Personalanpassungen vornehmen müssen.“ Hinzu kommt, so BDU-Vizepräsident Herbert Mühlenhoff: „Wir nehmen deutlich wahr, dass besonders die Betriebsräte Vereinbarungen der Unternehmensleitung für Outplacementberatungs-Programme viel offensiver unterstützen und befürworten als zurückliegend.“ Auch für das angelaufene Jahr 2014 bleibt die Branche optimistisch: Aus den Einschätzungen der befragten Outplacmentberater ergibt sich rein rechnerisch ein Umsatzplus von zwölf Prozent.

Befristete Module auf dem Vormarsch
Der Markt der Outplacmentberater, die – in der Regel beauftragt von Unternehmen und Organisationen – das Ziel verfolgen, mit den von Trennungssituationen betroffenen Mitarbeitern eine neue berufliche Perspektiven zu erarbeiten, verändert sich zur Zeit stark. Im Vergleich zur letzten BDU-Marktstudie ist zum Beispiel der Anteil der unbefristeten Einzeloutplacement-Projekte von 42 Prozent im Jahr 2007 auf 16 Prozent im Jahr 2012 zurückgegangen. Die Klienten fragen mehr befristete Module nach. Der Trend hin zu kürzeren, dafür aber auch intensiveren Beratungszeiten, ist deutlich erkennbar. 90 Prozent der befristeten Einzeloutplacement-Projekte verteilten sich 2012 auf Laufzeiten bis sechs Monate (2007: 74 %) und zehn Prozent auf 12 Monats-Programme (2007: 24 %). Bei einer Berechnung der Honorare nach Festpreisen reicht die Spanne im Einzeloutplacement von 11.000 Euro (Laufzeit sechs Monate) bis zu 22.000 Euro (unbefristete Laufzeit).

Der „typische“ Kandidat ist 44 Jahre alt
Rein in Zahlen ausgedrückt, war der „typische“ Kandidat im Jahr 2012 durchschnittlich 44 Jahre alt und verfügte über ein Bruttojahreseinkommen (inkl. Boni und Prämien) von rund 100.000 Euro. Der Großteil der Kandidaten in den Einzel- und Gruppenoutplacement-Projekten gehörte zur Alterskategorie der 40- bis 49-jährigen (46 Prozent), der männliche Anteil lag bei 65 Prozent. 20 Prozent der betreuten Kandidaten kamen 2012 aus dem Funktionsbereich General Management, 18 Prozent waren mit Vertriebs- oder Marketingaufgaben betraut sowie 12 Prozent in IT-Abteilungen tätig.

Erfolgsquote liegt innerhalb von 6 Monaten schon bei knapp 70 Prozent
Nach sechs Monaten liegt die Quote der Kandidaten, die eine berufliche Neuorientierung im Rahmen der Outplacementberatungsprojekte vollziehen konnten, bei 69 Prozent. Nach zwölf Monaten steigt sie auf 91 Prozent und nach 18 Monaten auf 96 Prozent, so die Studienergebnisse. Besonderes Gewicht für den späteren Erfolg besitzen im Beratungs- und Projektverlauf bei Einzel- und Gruppenoutplacement-Programmen die folgenden Vorgehensweisen: Bewerbung auf klassische Stellenanzeigen (24 %), Aktivieren der persönlichen Netzwerke der Kandidaten (22 %), Platzierung über Personalberater (17 %) sowie Initiativbewerbungen (9 %).

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BDU-Marktstudie „Outplacementberatung in Deutschland 2012/2013“
 

Studienhintergrund und Basiszahlen:
2013 arbeiteten in Deutschland rund 500 (festangestellt und freiberuflich) spezialisierte Outplacementberater in ca. 50 Beratungsunternehmen, die entweder auf die Dienstleistung spezialisiert sind oder zumindest einen starken Schwerpunkt im Trennungsmanagement besitzen. Im Jahr 2012 wurden 68 % des Gesamtmarktumsatzes mit befristeten Outplacement-Programmen erzielt (46 Mio. €). 24 % entfielen auf unbefristete Module (16,5 Mio. €) sowie 8 % Prozent auf Gruppenoutplacement (5,5 Mio. €).

Grundlage der Studie „Outplacementberatung in Deutschland 2012/2013“ ist eine Marktbefragung des BDU im zweiten Halbjahr 2013. Die Befragungsteilnehmer repräsentieren rund 75 Prozent des Branchenumsatzes im Jahr 2012. Transfergesellschaften waren nicht Gegenstand der Untersuchung und Marktbefragung.