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BDU-Beratermarkt-Studie 2010/2011: Unternehmensberater lassen Krise hinter sich

2010 stieg der Umsatz in der Consultingbranche um knapp sieben Prozent - Auch für 2011 ist ein Großteil der Marktteilnehmer optimistisch - BDU-Präsident Antonio Schnieder: „Viele Firmen wollen gezielt Marktanteile hinzugewinnen"

Rückenbild von einem Mann mit weiß-kariertem Hemd und Hosenträgern.

BDU-Beratermarkt-Studie 2010/2011: Unternehmensberater lassen Krise hinter sich
Düsseldorf, 28.02.2011 (bdu) - Die deutschen Unternehmensberater sind nach dem Krisenjahr 2009 schnell wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt und haben 2010 den Branchenumsatz um 6,9 Prozent auf 18,9 Milliarden Euro gesteigert. (2009: 17,6 Milliarden Euro). Das Branchenplus fiel somit fast doppelt so hoch aus wie das Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 3,6 Prozent. Auch für das laufende Jahr bleiben die Unternehmensberater optimistisch. Dies sind Ergebnisse der Marktstudie „Facts & Figures zum Beratermarkt 2010/2011", die der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) heute auf seiner Jahrespressekonferenz in Düsseldorf vorgestellt hat. Dreiviertel der Beratungsgesellschaften erwarten 2011 steigende Umsätze. Hieraus ergibt sich für das laufende Jahr eine Wachstumsprognose für den Gesamtmarkt von knapp sieben Prozent. Für die weitere Branchendynamik sollen einerseits die Verarbeitende Industrie und andererseits wachstumsorientierte Projekte sorgen.

„Wichtige Klientenbranchen, wie zum Beispiel die Konsumgüterindustrie, die Chemiebranche oder der Maschinenbau, haben ihre Investitionen 2010 wieder deutlich hochgefahren. Infolge sind die Umsätze in diesen Segmenten zweistellig gewachsen. Vielfach ging es in den Beratungsprojekten aufgrund des überraschend positiven Konjunkturverlaufs in der Wirtschaft darum, den Schalter in den Unternehmen schnell und flexibel von Kostenoptimierung auf Wachstum umzulegen. Dabei wollen viele Firmen gezielt Marktanteile hinzugewinnen", sagte BDU-Präsident Antonio Schnieder in Düsseldorf. Eine steigende Nachfrage nach Beratungsleistungen verzeichneten die Unternehmensberater ebenfalls aus dem Groß- und Einzelhandel (+ 9,5 Prozent), von den Energie- und Wasserversorgern (+ 8,4 Prozent) sowie aus der Au-tomobilindustrie (+ 7,8 Prozent).

Ausdruck der wieder mehr wachstumsgetriebenen Themen ist der Wunsch der Klienten nach Unterstützung in Strategiefragen. Die wieder schnell gestiegene Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen löste 2010 bei vielen Firmen einen Beratungsbedarf bei den Themen Unternehmensfinanzierung (+ 9,5 Prozent), Marketing/Vertrieb (+ 9,0 Prozent) sowie Innovation (+ 8,6 Prozent) aus. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Human Resources Beratung gestiegen. Mit angepassten Personalstrategien und gezielten Anstrengungen bei der Führungskräfteentwicklung sowie im Talentmanagement reagieren Industrie, Wirtschaft und Verwaltung auf die aktuellen Anforderungen im Arbeitsmarkt.

Positiver Ausblick für 2011
Für 2011 rechnet nur jede zehnte Unternehmensberatung mit sinkenden Umsätzen. Der Großteil (75 Prozent) erwartet wiederum ein Umsatzplus. Besonders zuversichtlich zeigen sich die Consultingunternehmen der Größenklassen 5 bis 45 Millionen Euro sowie 500.000 bis 1 Million Euro Umsatz. Hier gehen jeweils rund 90 Prozent von einem Umsatzplus aus. Die Marktschwergewichte mit mehr als 45 Millionen Euro Umsatz sind mit einem Anteil von 70 Prozent etwas vorsichtiger in ihrer Prognose. Starke Impulse sollen nach Einschätzung der Befragungsteilnehmer im laufenden Geschäftsjahr wieder von den Themen „Unternehmensentwicklung/Innovation", „Unternehmensstrategie" sowie Marketing- und Vertriebsstrategien" ausgehen. Jeweils 30 Prozent erhoffen sich durch solche Beratungsprojekte sogar ein zweistelliges Plus. Schwerpunkte der Projekte bei den Klienten sehen die Unternehmensberater hierbei unter anderem bei den Themen „Entwicklung neuer Märkte", „Verlagerung von Kompetenzzentren in aufstrebende  Wirtschaftsregionen", Innovationsanstrengungen bei Produkten und Prozessen", „Schaffen von mehr Liquidität" und „Aufbau alternativer Finanzierungsmodelle". Nach Einschätzung der Unternehmensberater kommt 2011 eine starke Nachfrage aus den Branchen des Verarbeitenden Gewerbes. So sollen die Umsätze durch die Chemie- und Pharmabranche mit + 8,3 Prozent und den Fahrzeugbau mit + 7,1 Prozent zulegen.

Anforderungen an Unternehmensberater nehmen weiter zu
Parallel wachsen die Anforderungen an die Unternehmensberatungsgesellschaften selbst. So sind 70 Prozent der Top-60-Unternehmensberatungen und 80 Prozent der großen Marktteilnehmer zwischen 10 und 45 Millionen Euro Umsatz der Meinung, dass es in der Branche verstärkt zu Fusionen innerhalb der Gruppe der Top-Management- und IT-Beratungen kommen wird. Jüngst waren geplante Zusammenschlüsse von Booz/A.T. Kearney sowie Deloitte/Roland Berger allerdings gescheitert. Weiterhin gewinnen die Beratungsthemen, bei denen Spezialwissen benötigt wird, aus Sicht der Studienteilnehmer zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig können spezialisierte Consultingfirmen ihre Honorarvorstellungen besser bei den Klienten durchsetzen. Und : „Gute Berater zu finden und zu entwickeln wird zum entscheidenden Erfolgsfaktor für die gesamte Branche. Wer das intelligentere Talentmanagement betreibt, hat im Wettbewerb die Nase vorne", so BDU-Präsident Schnieder.

Hintergrund:
2010 arbeiteten in Deutschland mehr als 87.000 Unternehmensberater (+ 3,2 Prozent) in rund 13.850 Beratungsfirmen (+ 4,4 Prozent). Insgesamt waren 2010 über 117.000 Mitarbeiter in der Consultingbranche in Deutschland beschäftigt. Grundlage der Studie „Facts & Figures zum Beratermarkt 2010/2011" ist eine Marktbefragung des BDU im Dezember 2010/ Januar 2011, an der sich rund 500 Beratungsgesellschaften beteiligt haben. Befragt wurden aus-schließlich Beratungsgesellschaften mit einem substanziellen Umsatzanteil in der klassischen Management- und IT-Beratung.

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