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Umsatz in der Beraterbranche deutlich gestiegen

Schneller als erwartet haben die deutschen Unternehmensberater in die Erfolgsspur zurückgefunden. Der Umsatz in der Consultingbranche stieg im Jahr 2006 im Vergleich zum Vorjahr um 11,4 Prozent auf 14,7 Milliarden Euro.

Die Finanzmetropole Frankfurt.

Umsatz in der Beraterbranche deutlich gestiegen
Düsseldorf/Bonn, 21. Februar 2007 (bdu) - Schneller und dynamischer als erwartet haben die deutschen Unternehmensberater in die Erfolgsspur zurückgefunden. In den Jahren 2002 bis 2004 hatte die Beraterbranche eine Wachstumsschwäche zu verkraften. Der Umsatz in der Consultingbranche stieg im Jahr 2006 im Vergleich zum Vorjahr um 11,4 Prozent auf 14,7 Milliarden Euro (2005: 13,2 Milliarden Euro). 82 Prozent der Marktteilnehmer gaben ein Umsatzplus an (2005: 57 Prozent), davon 34 Prozent sogar einen Zuwachs von über fünfzehn Prozent. Dies sind Ergebnisse der Marktstudie »Facts & Figures zum Beratermarkt 2006/2007«, deren Ergebnisse der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. kürzlich in Düsseldorf vorstellte. Auch für das laufende Jahr sind die Berater optimistisch: 84 Prozent erwarten eine weitere Verbesserung der Geschäftslage. Die Umsatzprognose für 2007 liegt bei elf Prozent. Aus Sicht der Consultants stehen bei den Klienten dabei fünf Themen ganz oben auf der Prioritätenliste (nach Wichtigkeit):

»Die Unternehmen haben 2006 wieder vermehrt Geld für die Produkterneuerung oder die Markterweiterung in die Hand genommen. In Folge stieg vor allem die Nachfrage nach Beratungsleistungen bei Wachstumsthemen«, sagt BDU-Präsident Antonio Schnieder. Auch habe die Venture-Capital-Branche mit ihren Investitionen und Aktivitäten bei Übernahmen und Zusammenschlüssen für einen kräftigen Schub gesorgt. Die größte Nachfrage kam im Jahr 2006 aus dem Verarbeitenden Gewerbe. Hier legte der Umsatz von 4,66 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf 5,01 Milliarden Euro im Jahr 2006 zu. Besonders von den Finanzdienstleistern gingen 2006 Nachfrageimpulse aus: Der Umsatzanteil stieg von 22,5 Prozent auf 23,9 Prozent. Damit investierten Banken und Versicherungen insgesamt 3,51 Milliarden Euro in die Unterstützung durch Consultants (2005: knapp 3 Milliarden Euro).



Der Veränderungsdruck in der Finanzdienstleistungsbranche erfordert von vielen Marktteilnehmern neue Strategien und Geschäftsprozesse. So hat zum Beispiel die Konkurrenz durch ausländische Wettbewerber sowie Direktbanken und -versicherungen zugenommen. Konsequenz: Die Unternehmen erweitern ihre Marketingaktivitäten und gestalten ihre Vertriebsstrukturen neu. Internationales Geschäft wird ausgeweitet Der überwiegende Teil des Beratungsumsatzes wird weiterhin mit Beratungsprojekten im Inland erzielt. Allerdings fällt deren Anteil im Jahr 2006 geringer als im Vorjahr aus. Entfielen 2005 noch 92 Prozent des Branchenumsatzes auf inländische Projekte, so waren es im Jahr 2006 nur noch 86 Prozent. Und dieser Trend geht weiter: Jede vierte Unternehmensberatungsgesellschaft, die ihren Umsatz bislang ausschließlich im Inland getätigt hat, plant bis zum Jahr 2010, die Auslandsaktivitäten in Mittel- und Osteuropa auszuweiten. Bei den mittelgroßen Consultingfirmen in der Umsatzklasse 2,5-5 Millionen Euro Umsatz sind es sogar 40 Prozent. Selbst die kleineren Unternehmensberatungen wollen vermehrt grenzübergreifend Beratungsprojekte durchführen: Durchschnittlich fünfzehn Prozent sogar im nichteuropäischen Ausland. BDU-Präsident Antonio Schnieder: »Egal, ob im In- oder Ausland und ob groß oder klein: Nur global denkende Unternehmensberater werden künftig ihre Klienten optimal unterstützen können.«

2006 arbeiteten in Deutschland rund 73.000 Unternehmensberater in 14.250 Beratungsgesellschaften. Dies entspricht einem Plus von knapp sieben Prozent. Auch 2007 wollen die Beratungsgesellschaften wieder zusätzliches Personal einstellen. So beabsichtigen beispielsweise rund 90 Prozent der Consultingfirmen ab fünf Millionen Euro Umsatz mehr Berater mit Berufserfahrung zu rekrutieren. Daneben planen die größeren Beratungsfirmen aber auch weiterhin, Hochschulabsolventen mit frischem Know-how aus der Wissenschaft einzustellen. Gut zwei Drittel wollen neue Stellen für Juniorberater schaffen.