WiWi Gast schrieb am 26.04.2018:
Ich interessiere mich für das Consulting, habe aber bisher keine Praktika in dem Bereich, folglich, kaum Ahnung wie der Alltag dort aussieht außer aus Forenbeiträgen. Leider geht's meist um wer ist Tier 1/2/3?
Mich würde jetzt vielmehr interessieren, wie der Alltag aussieht. Hat man zu Beginn Mitspracherecht wohin man geht? Zu welchem Kunden bzw. Branche? Und wenn der Kunde z.B. in Hamburg sitzt und der eigene Wohnort ist Frankfurt. Zahlt das Unternehmen dann das Hotel komplett? Und wie sieht es mit der Anreise aus? Wie ist so die Dauer der Projekte? Ich hab jetzt keine Lust Mo-Di in Hamburg zu hocken, Mittwoch in Stuttgart und Donnerstag in Berlin und Freitag wieder in Hamburg. 2 Wochen hier oder 3 Monate da, wäre ok.
Danke und sry, für die Anfängerfragen.
Einen Großteil der Fragen könnte man sich ehrlich gesagt auch mit etwas gesundem Menschenverstand selbst beantworten. Mitspracherecht hängt stark von der Beratung ab, manche Beratungen sind in Divisions/Competence Center unterteilt (bspw. Roland Berger) und damit hast du direkt einen bestimmten Branchenfokus. Bei den meisten, größeren Strategieberatungen hast du mittlerweile die Wahl, ob du dich direkt zu Beginn auf eine Branche spezialisieren möchtest oder zunächst generalistisch unterwegs sein möchtest. Im Verlaufe der Karriere wird dann aber auf jeden Fall eine Spezialisierung von dir erwartet.
Mitspracherecht hinsichtlich der Cases ist ebenfalls sehr unterschiedlich, McKinsey beispielsweise ist dafür bekannt den Beratern eine Art Vetorecht einzuräumen bei der Projektauswahl. Bei den anderen Beratungen dürfte das Mitspracherecht nicht ganz so stark sein, aber einen gewissen Einfluss hat man definitiv überall.
Ja, das Hotel wird natürlich komplett übernommen (vom Kunden, nicht von der Beratung). Innerhalb einer Woche mehrmals durch Deutschland zu jetten dürfte nur in Ausnahmen vorkommen, da es auch einfach eine äußerst ineffiziente Nutzung deiner Zeit als Berater ist. Solltest du dann irgendwann auf lange Sicht mal weiter oben in der Nahrungskette stehen, kann sich das dann aber schnell ändern. Als Partner sind so Wochen wie von dir beschrieben nicht unüblich, aber das dürfte wie gesagt in den ersten Berufsjahren nicht deine Sorge sein.
Dauer der Projekte haben eine riesige Streuung, von 4 Wochen (DD) bis Langläufern >1 Jahr ist mir schon alles untergekommen.
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