WiWi Gast schrieb am 13.03.2023:
Ich war ein halbes Jahr in Ostafrika (Uganda, Tanzania, Kenia) unterwegs. Zu anderen afrikanischen Ländern (wie andere bereits vermuten, ist Südafrika ja wohl das realistischste Ziel für so ein Angebot?) kann ich also leider nichts sagen.
Dennoch würde ich sagen, das es extrem entscheidend ist , wo du dieses Angebot hast und was die Rahmenbedingungen sind.
Ostafrika hat überall sehr wenig Expats und ist somit allgemein nicht vergleichbar mit anderen klassischen nicht-westlichen Zielen (bspw. China, Pune)
Die unterschiede zwischen bspw. Nairobi und Kampala sind aber zusätzlich nochmal massiv. Nairobi hat eine verhältnismäßig starke nationale Tech-Szene, viele Botschaften, UN-Organisation und ein paar Niederlassungen von internationalen Konzern. Du findest daher einfacher die Annehmlichkeiten die willst (gute Restaurants und Bars, Kultur, größere schöne Wohnviertel und gated Communities, Schulen, Geschäfte etc.,...), dafür hat die Stadt aber auch einen hohen unterschied zwischen bitterarm und relativ reich. Zudem wächst sie stark. Das geht mit mehr Kriminalität im Alltag und einem Verkehrsinfarkt einher. Kampala hingegen ist zwar auch eine Millionenstadt, wirkt aber extrem weit weg von allem, was du aus andren Millionenstädten kennst (vielleicht 3? chicere Bars, nur eine hand-voll Restaurants, kein McDonalds, Geldautomaten weit verstreut, kaum Westler, kaum nennenswerte "schöne" Wohnviertel). Trotzdem fühlt man sich dort sicherer und das Leben ist entspannter.
Ansonsten zum Leben in Afrika: Ich kam mit den Ostafrikanern viel besser aus, als bei meinen Praktika in Asien. Humor, und Sozialleben sind offener und europäischer. Koruption und Schneckentempo bei allem sind aber sehr demotivierend.
Erzähl doch mal etwas genauer von deinem Angebot, vielleicht kann ich spezifischer Antworten.
Zunächst einmal - herzlichen Dank für die Antwort(en).
Sicherlich hätte ich etwas ausführlicher beschreiben sollen, wo es letztlich hingehen soll.
Es ist wider Erwarten weder Südafrika noch ein nordafrikanisches Land, sondern tatsächlich Ostafrika.
Die politische Stabilität des Landes ist gegeben, und zwar bereits über Jahre hinweg.
Der weiter oben erwähnte Kulturschock ist mir natürlich bewusst, alles andere zu erwarten wäre ignorant. Auch, dass bekannte Strukturen (man bestellt mal eben Etwas für next-day delivery auf Amazon) dort nicht vergleichbar / nicht-existent sind, ist mir bewusst.
Tatsächlich freut es mich zu hören, dass Du auch positive Erfahrungen in Ostafrika gemacht hast, insb. was kulturelle "Ähnlichkeiten" hinsichtlich der Umgangsart angeht.
Da der Aspekt Sicherheit einer der am häufigsten diskutierten Punkte war:
Selbstredend ist mir auch der Gedanke tausendfach durch den Kopf gegangen - an meinem Einsatzort scheint es allerdings gar kaum "petty crimes" zu geben, geschweige denn größere Delikte. Vorsichtig(er) als in Deutschland wird man selbstverständlich sein, insb. am Anfang. Allerdings denke / hoffe ich, dass hier auch einige Vorurteile was den Kontinent angeht wirken und man vlt. einiges falsch einschätzt.
Hast Du, insb. während Deines Aufenthalts in Ostafrika, diesbezüglich Erfahrungen gemacht?
Zu dem Punkt Lebensstandard, der in einer anderen Antwort erwähnt wurde:
Lebenserhaltungskosten dort sind nicht mit Deutschland oder den USA / UK vergleichbar, wir reden also über ein entsprechend "günstiges" Land, in dem man mit dem Verdienst einen auch mit Deutschland kaum vergleichbaren Lebensstandard führen kann / könnte (e.g. Gärtner, Guards, ...). Danke für den Tipp bzgl. Luanda, hatte ich so nicht auf dem Schirm. Wieder etwas dazugelernt. :-)
antworten