WiWi Gast schrieb am 21.11.2017:
Bin bei B4 advisory und mit ist heute etwas klargeworden:
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die Aufgaben die wir beim Kunden machen sind sehr orga/pmo lastig, da geht es viel mehr um Zeit, als um anspruchsvolle Tätigkeiten. Jede Uni-klausur war um Welten komplexer.
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Wir kriegen dafür relativ gutes Geld
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Selbst Senior Manager sind weit weg davon Experten zu sein in irgendeiner Thematik. Sehr viel ist einfach nur Fleißarbeit (wenn auch die Ergebnisse eines Managers/Senior Managers dann auf einem top Niveau sind, es fehlt einfach oft der Inhalt)
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es geht irgendwann nur noch um die relations zum Kunden und um das generieren von Projektgeschäft
- alles eigentlich auch ohne Studium möglich mit passabler Ausbildung und dem Personal fit machbar für jeden Sachbearbeiter mit Grips
Hier die Meinung eines EYlers (Manager) mit zwei vorherigen Arbeitgebern:
Zu 1.:
Es gibt mit Sicherheit Projekte in denen wir maßgeblich PMO und organisatorische Tätigkeiten übernehmen. Diese Tätigkeiten als "klein" oder "unbedeutend" zu werten ist meiner Meinung nach falsch.
Ich habe in meiner Zeit bei EY nun sowohl Projekte gehabt in denen ich maßgeblich abgearbeitet habe aber auch komplexe Inhalte erarbeiten durfte.
Auch die Fähigkeiten schnell und effizient eine Vielzahl an Informationen aufzunehmen, zusammenzufassen und managementtauglich zu verpacken ist enorm wichtig für die Tätigkeiten im Consulting.
Zu 2.: Das ist doch positiv und zeigt dass der Kunde die Arbeit wertschätzt die wir einbringen.
Pauschal lässt sich das so aber auch nicht abhandeln... Jdes Projekt und Engagement gestaltet sich anders. Es gibt sowohl hoch-komplexe Projekte, in denen wir vergleichsweise geringe Tagessätze realisieren, da z.B. ein für uns strategisch bedeutsames Thema / strat. wichtiger Account bearbeitet wird und genauso PM/PMO-Projekte wo wir vergleichsweise hohe Tagessätze realisieren.
Zu 3.:
Diese Aussage entspricht in keiner Weise meiner Beobachtung.
Im Gegenteil sehe ich derzeit die Entwicklung im Advisory, dass neben BWL´ern auch immer mehr Naturwissenschaftler, Mathematiker, kreative Köpfe und Spezialisten gewonnen werden, um möglichst gezielt und fachkompetent den entsprechenden Sektor bearbeiten zu können. Auf Senior Manager-Ebene, wie auch auf anderen Ranks, gibt es immer eine natürlich Diskrepanz zwischen dem sog. Experten-Wissen von dem du sprichst.
Die Kollegen mit denen ich soweit zusammengearbeitet habe waren unter anderem Experten im Bereich Blockchain, agiler Softwareentwicklung und financial engineering... In jedem Fall Persönlichkeiten die ich als Experten im jeweiligen Bereich einordnen würde.
Zu 4.:
Natürlich ist der Kontakt und die langfristige Herstellung einer Verbindung zum Kunden von enormen Bedeutsamkeit! Es geht darum Vertrauen aufzubauen und gemeinsam neue Ideen und Lösungen zu entwickeln. Ohne eine vertrauensvolle, partnerschaftliche Beziehung werden wir die großen, komplexen und strategisch relevanten Themen nicht gewinnen. EY tut vieles dafür jungen Managern genau dieses zu vermitteln, mit Erfolg!
Zu 5.:
Eine sehr pauschalisierte Aussage. Du findest sicherlich in jedem Unternehmen eine Vielzahl an Positionen, die man auch mit entsprechender Ausbildung ausüben könnte.
Inwieweit das jedoch die Aufgaben allesamt anspruchslos werden lässt erschließt sich mir nicht.
Wie in jedem Job gibt es nunmal eine gewisse Basis die man sich erarbeiten muss. Wie willst du sonst im Laufe deiner Karriere die komplexen Tätigkeiten auf dein Team verteilen, ohne einschätzen zu können wieviel Workload tatsächlich dahinter steckt?
Ich kann EY als Arbeitgeber absolut empfehlen. Lernkurve im Advisory ist enorm und die Unternehmenskultur einmalig.
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