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Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

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WiWi Gast

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

Hallo zusammen,

statt in jedem Thread sich gegenseitig zu bashen, wer nun auf der besseren Uni studiert und wohin man Exit'ed, wollte ich mal eure Meinung zu unserer Rolle für den Standort Deutschland hören.

Aufgrund der demografischen Entwicklung, haben wir nicht nur eine höhere Anzahl an Arbeitnehmern zu ersetzen, sondern konkurrieren noch verstärkter international.

  • Sind wir wettbewerbsfähig?
  • Wo seht ihr unsere Chancen und Risiken?
  • Sind BWLer als "Steuerer der Unternehmen" für den Erfolg zuständig oder seht ihr das eher bei den ITlern/Ingenieuren?
  • Liegt unsere Chance in den noch starken Konzernen, im riesigen Mittelstand oder in der immer stärker werdenden Start-up Szene?

Was sind eure langfristigen Vorstellungen und Ziele, einen Beitrag zu leisten (in Bezug auf BWL, Unternehmen, Wettbewerb).

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WiWi Gast

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

Also ich bin Absolvent und spüre die demographische Entwicklung noch nicht so richtig.

Entweder Mythos, Lohndumping mit Hilfe von Arbeitnehmern aus dem Ausland (z.B. in der IT) oder es werden gerade massenweise Stellen abgebaut.

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WiWi Gast

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

Die Einstellung "die Besten sein zu wollen" hat Deutschland einst im Maschinenbau und der Ingenieurskunst groß gemacht - all die Themen, die damals industriell von Bedeutung waren, hat Deutschland mit geprägt. Sogar bei den Röhrenfernsehern war man noch vorne dabei.

Seit sich das Blatt der Zeit allerdings gewendet hat und neue Techniken und neue Trends Einzug halten, kriegt Deutschland einfach nichts mehr auf die Reihe. Die Einstellung in irgendeinem Bereich führend sein zu wollen, ist weg bzw. dafür wird nichts getan und die Erfolge auf denen man sich ausruht, bröseln nach und nach weg.

Digitalisierung wurde verschlafen und scheinbar hat die Regierung auch keinen Bock, daran was zu ändern. Grundlegendes Interesse an zukunftsträchtigen IT-Themen wird in der Schule nach wie vor nicht vermittelt, Netz- und Breitbandausbau ist in Deutschland so schlecht, dass teilweise neue Techniken wie autonomes Fahren oder Uber gar nicht bzw. nicht richtig eingesetzt werden könnten und dem Pioniergeist wird durch unnötige Bürokratie ein Strich durch die Rechnung gemacht.

Überspitzt formuliert kann man definitiv sagen, dass Deutschland - als wirtschaftliches Spitzenland - die vierte industrielle Revolution verschlafen hat und nun von anderen Ländern abgehängt wird bzw. droht, sich von anderen Ländern überholen zu lassen.

Der Großteil der Gesellschaft sieht darin allerdings kein Problem, weil es uns bis jetzt hervorragend geht und es uns auch in Zukunft noch gut gehen wird. Leider gliedert sich unsere Gesellschaft in den größten Gruppen auf in

  • a) konservative Leute, die mit neuer Technik und digitalem Wandel nichts anfangen können oder wollen
  • b) hippe Grünen-Wähler, die sich nur noch mit der Rettung des Planeten beschäftigen und die Wirtschaft am liebsten abschaffen wollen
  • c) Leute, deren Lebensinhalt der H*ss gegen Ausländer ist

Digitalisierung, wirtschaftliche Entwicklung, passende Subventionierungen etc. p.p. sind halt einfach Themen, die maximal 10% der Bevölkerung interessieren. Leider hat dann die FDP, die wohl einzige Partei, die weiß, dass Politik nicht nur aus Gleichberechtigung und Umweltschutz besteht, nicht mal 10 % in den Umfragen. Die Partei, die mit Abstand am fähigsten ist, Deutschland nach wie vor konkurrenzfähig zu halten, findet einfach keine Beachtung.

Jeglicher Nationalstolz ist in der jüngeren Generation verloren gegangen. Was juckt es den Durchschnittsbürger, wie Deutschland in Zukunft da steht? Spielt doch keine Rolle. Kann mir die ganze neue Technik ja auch von den asiatischen und amerikanischen Unternehmen genauso kaufen. Und unsere Regierung verhält sich 1:1 genauso. Hauptsache das böse Deutschland, das 2 Kriege angezettelt hat, verärgert die anderen nicht und tanzt in 2. Reihe.

Hört sich jetzt alles so pessimistisch an - natürlich wird es unserer Generation weiterhin sehr gut gehen. Wir stehen nach wie vor mit vielen Branchen hervorragend da und sind auch wissenschaftlich nicht schlecht aufgestellt. Aber wie sieht es in 100, 200, 300 Jahren aus? Wenn es vielleicht gar keine Autos mehr gibt und kaum mehr Maschinenbau?
Stand jetzt hat Deutschland da massiv an den falschen Schrauben gedreht und ist leider auch nicht bereit, sich Fehler einzugestehen und diese auszubessern.

Meine Ur-Enkel werden im Jahr 2120 in einem Deutschland leben, das weltwirtschaftlich so einflussreich und bedeutend ist, wie es jetzt Polen oder Tschechien sind.

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WiWi Gast

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

WiWi Gast schrieb am 18.02.2019:

Die Einstellung "die Besten sein zu wollen" hat Deutschland einst im Maschinenbau und der Ingenieurskunst groß gemacht - all die Themen, die damals industriell von Bedeutung waren, hat Deutschland mit geprägt. Sogar bei den Röhrenfernsehern war man noch vorne dabei.

Seit sich das Blatt der Zeit allerdings gewendet hat und neue Techniken und neue Trends Einzug halten, kriegt Deutschland einfach nichts mehr auf die Reihe. Die Einstellung in irgendeinem Bereich führend sein zu wollen, ist weg bzw. dafür wird nichts getan und die Erfolge auf denen man sich ausruht, bröseln nach und nach weg.

Digitalisierung wurde verschlafen und scheinbar hat die Regierung auch keinen Bock, daran was zu ändern. Grundlegendes Interesse an zukunftsträchtigen IT-Themen wird in der Schule nach wie vor nicht vermittelt, Netz- und Breitbandausbau ist in Deutschland so schlecht, dass teilweise neue Techniken wie autonomes Fahren oder Uber gar nicht bzw. nicht richtig eingesetzt werden könnten und dem Pioniergeist wird durch unnötige Bürokratie ein Strich durch die Rechnung gemacht.

Überspitzt formuliert kann man definitiv sagen, dass Deutschland - als wirtschaftliches Spitzenland - die vierte industrielle Revolution verschlafen hat und nun von anderen Ländern abgehängt wird bzw. droht, sich von anderen Ländern überholen zu lassen.

Der Großteil der Gesellschaft sieht darin allerdings kein Problem, weil es uns bis jetzt hervorragend geht und es uns auch in Zukunft noch gut gehen wird. Leider gliedert sich unsere Gesellschaft in den größten Gruppen auf in

  • a) konservative Leute, die mit neuer Technik und digitalem Wandel nichts anfangen können oder wollen
  • b) hippe Grünen-Wähler, die sich nur noch mit der Rettung des Planeten beschäftigen und die Wirtschaft am liebsten abschaffen wollen
  • c) Leute, deren Lebensinhalt der H*ss gegen Ausländer ist

Digitalisierung, wirtschaftliche Entwicklung, passende Subventionierungen etc. p.p. sind halt einfach Themen, die maximal 10% der Bevölkerung interessieren. Leider hat dann die FDP, die wohl einzige Partei, die weiß, dass Politik nicht nur aus Gleichberechtigung und Umweltschutz besteht, nicht mal 10 % in den Umfragen. Die Partei, die mit Abstand am fähigsten ist, Deutschland nach wie vor konkurrenzfähig zu halten, findet einfach keine Beachtung.

Jeglicher Nationalstolz ist in der jüngeren Generation verloren gegangen. Was juckt es den Durchschnittsbürger, wie Deutschland in Zukunft da steht? Spielt doch keine Rolle. Kann mir die ganze neue Technik ja auch von den asiatischen und amerikanischen Unternehmen genauso kaufen. Und unsere Regierung verhält sich 1:1 genauso. Hauptsache das böse Deutschland, das 2 Kriege angezettelt hat, verärgert die anderen nicht und tanzt in 2. Reihe.

Hört sich jetzt alles so pessimistisch an - natürlich wird es unserer Generation weiterhin sehr gut gehen. Wir stehen nach wie vor mit vielen Branchen hervorragend da und sind auch wissenschaftlich nicht schlecht aufgestellt. Aber wie sieht es in 100, 200, 300 Jahren aus? Wenn es vielleicht gar keine Autos mehr gibt und kaum mehr Maschinenbau?
Stand jetzt hat Deutschland da massiv an den falschen Schrauben gedreht und ist leider auch nicht bereit, sich Fehler einzugestehen und diese auszubessern.

Meine Ur-Enkel werden im Jahr 2120 in einem Deutschland leben, das weltwirtschaftlich so einflussreich und bedeutend ist, wie es jetzt Polen oder Tschechien sind.

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WiWi Gast

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

Grundsätzlich habe ich das Gefühl, dass die jungen Menschen sich vom Konsum immer mehr abwenden, was durchaus ein positives Aspekt ist. Auf der anderen Seite steht dem gegenüber, dass Leistung sich nicht wirklich lohnt. Als Angestellter ist es einfacher Geld zu verdienen, wenn man in Konzern XYZ geht und sich dort einnistet und von Steuervermeidung und Subventionen profitiert. Beteiligungen an Startups oder in KMUs sind in Deutschland eher selten, daher ist das oftmals unattraktiv. Außerdem müssen diese Steuern zahlen und haben keine Lobbyisten in Berlin.

Freizeit und W/L Balance rückt in den Vordergrund, weil ein Durchschnittsverdiener kaum in der Lage ist, etwas eigenes aufzubauen. Vermögenswerte sind zu teuer (Immobilien, Aktien) und "sparen" ist dank Niedrigzinsen kaum möglich.

Höchst problematisch ist die Krise der Demokratie. Durch den Fokus auf die größte Wählergruppe "Rentner" wird der Generationenvertrag aufs Spiel gesetzt und es wird nur von Wahl zu Wahl gedacht. Die Demokratie kann mit der Geschwindigkeit des technischen Fortschritt nicht mithalten und unsere langsamen Endscheidungsfindungen passen nicht mehr so Recht in unsere Zeit. Es wird aber mit allen Mitteln versucht Reformen (Staatshaushalt) zu vermeiden, die den eigenen Status in Frage stellen bzw. Jobs kosten.

Aktuell sind wir gut dabei, aber die Perspektive macht mir Sorgen, ich wünsche mir eine Vision und mehr Zusammenhalt.

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WiWi Gast

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

Maschinenbau ist Deutschland weiterhin Spitze, das wird sich auch nicht ändern. Von irgendwelchem Digitalquatsch entstehen keine Maschinen. Aber auch Automaten brauchen Maschinenbau. Technik wird in Zukunft immer wichtiger werden (Landwirtschaft, effiziente Produktion etc). Die ganzen IT Sachen machen auch andere gut, aber so zu tun als würde Deutschland da gar nicht mitspielen irrt nun auch wieder.

BWLer tragen jedenfalls sehr wenig zur Innovation bei ;) wenn jemand kurzfristiger handelt als die Politik ist es der junge BWLer

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WiWi Gast

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

Der beste Kommentar in diesem Forum seit Monaten. Empfinde exakt wie du, bin seit Jahren FDP Wähler und fühle als freier Demokrat. Allerdings ist deine Prognose sehr optimistisch. Ich gebe dem ganzen keine 100, 200 oder 300 Jahre mehr. Spätestens in 75 Jahren sieht es hier sehr düster aus, wenn diese unfassbar konservativen und zum Teil verblendeten Parteien an der Macht bleiben, die primär auf das eigene Wohl aus sind.

WiWi Gast schrieb am 18.02.2019:

Die Einstellung "die Besten sein zu wollen" hat Deutschland einst im Maschinenbau und der Ingenieurskunst groß gemacht - all die Themen, die damals industriell von Bedeutung waren, hat Deutschland mit geprägt. Sogar bei den Röhrenfernsehern war man noch vorne dabei.

Seit sich das Blatt der Zeit allerdings gewendet hat und neue Techniken und neue Trends Einzug halten, kriegt Deutschland einfach nichts mehr auf die Reihe. Die Einstellung in irgendeinem Bereich führend sein zu wollen, ist weg bzw. dafür wird nichts getan und die Erfolge auf denen man sich ausruht, bröseln nach und nach weg.

Digitalisierung wurde verschlafen und scheinbar hat die Regierung auch keinen Bock, daran was zu ändern. Grundlegendes Interesse an zukunftsträchtigen IT-Themen wird in der Schule nach wie vor nicht vermittelt, Netz- und Breitbandausbau ist in Deutschland so schlecht, dass teilweise neue Techniken wie autonomes Fahren oder Uber gar nicht bzw. nicht richtig eingesetzt werden könnten und dem Pioniergeist wird durch unnötige Bürokratie ein Strich durch die Rechnung gemacht.

Überspitzt formuliert kann man definitiv sagen, dass Deutschland - als wirtschaftliches Spitzenland - die vierte industrielle Revolution verschlafen hat und nun von anderen Ländern abgehängt wird bzw. droht, sich von anderen Ländern überholen zu lassen.

Der Großteil der Gesellschaft sieht darin allerdings kein Problem, weil es uns bis jetzt hervorragend geht und es uns auch in Zukunft noch gut gehen wird. Leider gliedert sich unsere Gesellschaft in den größten Gruppen auf in

  • a) konservative Leute, die mit neuer Technik und digitalem Wandel nichts anfangen können oder wollen
  • b) hippe Grünen-Wähler, die sich nur noch mit der Rettung des Planeten beschäftigen und die Wirtschaft am liebsten abschaffen wollen
  • c) Leute, deren Lebensinhalt der H*ss gegen Ausländer ist

Digitalisierung, wirtschaftliche Entwicklung, passende Subventionierungen etc. p.p. sind halt einfach Themen, die maximal 10% der Bevölkerung interessieren. Leider hat dann die FDP, die wohl einzige Partei, die weiß, dass Politik nicht nur aus Gleichberechtigung und Umweltschutz besteht, nicht mal 10 % in den Umfragen. Die Partei, die mit Abstand am fähigsten ist, Deutschland nach wie vor konkurrenzfähig zu halten, findet einfach keine Beachtung.

Jeglicher Nationalstolz ist in der jüngeren Generation verloren gegangen. Was juckt es den Durchschnittsbürger, wie Deutschland in Zukunft da steht? Spielt doch keine Rolle. Kann mir die ganze neue Technik ja auch von den asiatischen und amerikanischen Unternehmen genauso kaufen. Und unsere Regierung verhält sich 1:1 genauso. Hauptsache das böse Deutschland, das 2 Kriege angezettelt hat, verärgert die anderen nicht und tanzt in 2. Reihe.

Hört sich jetzt alles so pessimistisch an - natürlich wird es unserer Generation weiterhin sehr gut gehen. Wir stehen nach wie vor mit vielen Branchen hervorragend da und sind auch wissenschaftlich nicht schlecht aufgestellt. Aber wie sieht es in 100, 200, 300 Jahren aus? Wenn es vielleicht gar keine Autos mehr gibt und kaum mehr Maschinenbau?
Stand jetzt hat Deutschland da massiv an den falschen Schrauben gedreht und ist leider auch nicht bereit, sich Fehler einzugestehen und diese auszubessern.

Meine Ur-Enkel werden im Jahr 2120 in einem Deutschland leben, das weltwirtschaftlich so einflussreich und bedeutend ist, wie es jetzt Polen oder Tschechien sind.

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WiWi Gast

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

WiWi Gast schrieb am 18.02.2019:

Die Einstellung "die Besten sein zu wollen" hat Deutschland einst im Maschinenbau und der Ingenieurskunst groß gemacht - all die Themen, die damals industriell von Bedeutung waren, hat Deutschland mit geprägt. Sogar bei den Röhrenfernsehern war man noch vorne dabei.

Seit sich das Blatt der Zeit allerdings gewendet hat und neue Techniken und neue Trends Einzug halten, kriegt Deutschland einfach nichts mehr auf die Reihe. Die Einstellung in irgendeinem Bereich führend sein zu wollen, ist weg bzw. dafür wird nichts getan und die Erfolge auf denen man sich ausruht, bröseln nach und nach weg.

Digitalisierung wurde verschlafen und scheinbar hat die Regierung auch keinen Bock, daran was zu ändern. Grundlegendes Interesse an zukunftsträchtigen IT-Themen wird in der Schule nach wie vor nicht vermittelt, Netz- und Breitbandausbau ist in Deutschland so schlecht, dass teilweise neue Techniken wie autonomes Fahren oder Uber gar nicht bzw. nicht richtig eingesetzt werden könnten und dem Pioniergeist wird durch unnötige Bürokratie ein Strich durch die Rechnung gemacht.

Überspitzt formuliert kann man definitiv sagen, dass Deutschland - als wirtschaftliches Spitzenland - die vierte industrielle Revolution verschlafen hat und nun von anderen Ländern abgehängt wird bzw. droht, sich von anderen Ländern überholen zu lassen.

Der Großteil der Gesellschaft sieht darin allerdings kein Problem, weil es uns bis jetzt hervorragend geht und es uns auch in Zukunft noch gut gehen wird. Leider gliedert sich unsere Gesellschaft in den größten Gruppen auf in

  • a) konservative Leute, die mit neuer Technik und digitalem Wandel nichts anfangen können oder wollen
  • b) hippe Grünen-Wähler, die sich nur noch mit der Rettung des Planeten beschäftigen und die Wirtschaft am liebsten abschaffen wollen
  • c) Leute, deren Lebensinhalt der H*ss gegen Ausländer ist

Digitalisierung, wirtschaftliche Entwicklung, passende Subventionierungen etc. p.p. sind halt einfach Themen, die maximal 10% der Bevölkerung interessieren. Leider hat dann die FDP, die wohl einzige Partei, die weiß, dass Politik nicht nur aus Gleichberechtigung und Umweltschutz besteht, nicht mal 10 % in den Umfragen. Die Partei, die mit Abstand am fähigsten ist, Deutschland nach wie vor konkurrenzfähig zu halten, findet einfach keine Beachtung.

Jeglicher Nationalstolz ist in der jüngeren Generation verloren gegangen. Was juckt es den Durchschnittsbürger, wie Deutschland in Zukunft da steht? Spielt doch keine Rolle. Kann mir die ganze neue Technik ja auch von den asiatischen und amerikanischen Unternehmen genauso kaufen. Und unsere Regierung verhält sich 1:1 genauso. Hauptsache das böse Deutschland, das 2 Kriege angezettelt hat, verärgert die anderen nicht und tanzt in 2. Reihe.

Hört sich jetzt alles so pessimistisch an - natürlich wird es unserer Generation weiterhin sehr gut gehen. Wir stehen nach wie vor mit vielen Branchen hervorragend da und sind auch wissenschaftlich nicht schlecht aufgestellt. Aber wie sieht es in 100, 200, 300 Jahren aus? Wenn es vielleicht gar keine Autos mehr gibt und kaum mehr Maschinenbau?
Stand jetzt hat Deutschland da massiv an den falschen Schrauben gedreht und ist leider auch nicht bereit, sich Fehler einzugestehen und diese auszubessern.

Meine Ur-Enkel werden im Jahr 2120 in einem Deutschland leben, das weltwirtschaftlich so einflussreich und bedeutend ist, wie es jetzt Polen oder Tschechien sind.

Es ist typisch deutsch alles so schwarz zu sehen wie du es tust. Es ist auch typisch deutsch anderen deutschen zu erzählen was typisch deutsch ist - so wie ich es gerade hier mache. Aber was will man tun, es ist halt unser Metier.

Du sprichst aber von Zeiten vor 50 Jahren (oder gar weniger) in denen angeblich alles roßig war und wie steil bergab doch alles geht. Du versuchst die Zukunft vorher zu sagen in 100 oder 200 Jahren. Schau doch mal wie sehr sich die Welt und auch Deutschland in weit weniger Jahren verändert haben - wie willst du da ernsthaft die Zukunft vorhersagen?

Ist Deutschland an der Spitze der Digitalisierung? Nein ganz sicher nicht, aber vielleicht muss das auch gar nicht sein? Wir hinken nicht hinterher, wir sind im oberen Mittelfeld. Vielleicht ist das zu wenig, vielleicht aber auch nicht? Unsere Staatsverschuldung ist im internationalen Vergleich gar nicht so wild und seit Jahren Rückläufig (insbesondere in Relation zum BIP). Wir leben umringt von freundlichen Staaten. Nicht so freundlich wie vor 10 Jahren aber WEIT freundlicher als vor 100 Jahren. Und weit freundlicher als die Beziehungen des Rests der Welt zu seinen Nachbarn. Wir sind weiterhin in vielen Bereichen in der Weltspitze und ob diese so bald zu Grunde gehen werden wie manche prophezeien sei mal dahin gestellt - ich wage es zu bezweifeln.

Ich bin Touristiker von Beruf, daher bringe ich ein Beispiel aus meiner Branche. Der weltgrößte Touristikkonzern sitzt immer noch in Hannover - es ist die TUI.

Ein paar Zahlen:

  • 70.000 MA
  • 20 Mrd. Umsatz
  • Umsatzwachstum: 8%
  • Operatives Ergebnis: ~1,1 Mrd.
  • Marktkapitalisierung: 5,5 Mrd.

Im Vergleich dazu mal Expedia:

  • 24.500 MA
  • 11,2 Mrd. Umsatz
  • Umsatzwachstum: 11%
  • Operatives Ergebnis: ~ 0,8 Mrd.
  • Marktkapitalisierung: 15,16 Mrd.

Wieso genau ist Expedia 3 mal so viel wert wie die TUI?
Auch wenn ich hier wörtlich die Frage stelle suche ich hier keine Antwort darauf. Es ist nur ein Beispiel eines US-Tech Unternehmens im Vergleich zu einem klassischeren deutschen Konzern. Der deutsche Konzern verdient mehr, zahlt mehr Dividende, macht weitaus mehr Umsatz, hat eine weitaus gefestigtere Marktposition (Keine Sau interessiert es ob er bei booking oder Expedia bucht) usw. Trotzdem ist der US-Tech Konzern 3-mal so hoch bewertet.

So schlecht geht es uns nicht, im Gegenteil, es geht uns gut. Wir reden uns nur alles immer schlecht. Wir sind auch nicht in einem Abwärtstrend, im Gegenteil. Klar, Immobilien werden unbezahlbar aber ansonsten? Fahr das Auto das dein Vater vor 20 Jahren gefahren ist, kauf das selbe Telefon was er hatte, verzichte auf Dinge die damals keiner hatte und schon kommst du mit dem halben Gehalt aus.

Versteh mich nicht falsch, ich finde nicht alles roßig hier. Ich bin Liberal durch und durch, war ich schon immer und werd ich wohl auch immer bleiben. Von daher stimm ich deinem Fazit bezüglich der FPD absolut zu. Ich sehe den Liberalismus in Deutschland von drei Seiten gleichzeitig bedroht. Einem linken Mainstream der der Wirtschaft immer mehr Hürden in den Weg legt und gar stellenweise unser Wirtschafts- und Sozialsystem im Grundsatz bedroht (Siehe Berliner Diskussionen über Verstaatlichung von zig-tausenden Wohnungen usw). Dabei erkennt dieser Mainstream gar nicht, dass er die Wohnungsprobleme zu einem großen Teil selbst verursacht. Wer will denn in diesem Klima Mietwohnungen bauen? Baupreise steigen ins unermessliche durch immer mehr Auflagen aber keiner weiß ob er in den nächsten 20 Jahren Mieten erhöhen darf? Da müssen die Preise zwangsweise immer weiter steigen. Trotz dieser Probleme glaube ich nicht, dass wir bereits ein gefährliches Maß erreicht haben was den Einfluss von Links auf die Wirtschaft angeht. Wie gesagt geht es uns weiterhin gut. Wir können noch vernünftig werden. Und als wahrer Liberaler muss man auch die Errungenschaften "von Links" würdigen. Ich bin für die Homo-Ehe, ich bin für Gleichberechtigung (wobei wir auch hier daran sind weit über das Ziel hinaus zu schießen, denn gleiche Rechte heißt nicht gleich als Mensch sondern unterschiedliche Menschen mit gleichen Rechten), ich bin für die Legalisierung von Dr*gen usw. Trotz allen selbst gerade genannten Einschränkungen sehe ich wie gesagt aus dieser Richtung eine Bedrohung unseres Liberalismus, sogar die schärfste von allen dreien.

Die zweite Bedrohung ist die starke Einwanderung aus anti-liberalen Kulturkreisen. Spezifisch Nahost und Nordafrika. Prinzipiell bin ich sehr stark für Migration. Ich mag es, andere Kulturen um mich zu haben und ich verreise auch gerne. Ich bin aber auch der Meinung, dass grundsätzlich gegensätzliche Kulturen nur extrem schwer auf engen Raum miteinander leben können und dass das zu massiven Konflikten führt. Einwanderer aus Polen, Spanien, Japan oder Australien sind kein Problem. Massenhafte Migration aus Nahost ist für mich ein Problem. Das ist auch kein Ras*ismus, ich halte mich nicht für besser oder schlechter als andere Menschen und ich wünsche niemandem etwas schlechtes. Ich glaube nur, dass unsere Kulturkreise zu unterschiedlich sind. Und die genannten Kulturkreise wissen die Errungenschaften des Liberalismus nicht zu schätzen. Sie sind nicht damit aufgewachsen und fühlen sich von ihnen bedroht. Natürlich verallgemeinere ich hier massiv, auf die Mehrheit trifft es aber zu.

Die dritte Bedrohung kommt von einer rechten Gegenbewegung gegen die ersten beiden. Auch wenn ich die Beweggründe hinter dieser Bewegung (teilweise) verstehen kann so radikalisiert sich diese Gruppe in den vergangenen Jahren massiv. Das darf nicht toleriert werden. Die Gefahr die ich hier aber sehe ist, dass man die komplette Gruppe massiv ausgrenzt und ignoriert was am Ende nur zu weiterer Radikalisierung führen wird. Man sollte hier aber differenzierter rangehen und versuchen, die große Masse der Gemäßigten von der kleinen Gruppe der Radikalen zu entfremden. Man muss versuchen, deren Probleme zu verstehen und sie Ernst nehmen. Nur so kann man den Großteil dieser Menschen wieder für die Mitte der Gesellschaft gewinnen und weg vom radikalen Ende des politischen Spektrums führen. Das sehe ich aber nicht, stattdessen stellt sich der Mainstream als knallharte Front gegen Rechts auf (und damit meine ich explizit nicht nur Rechtsradikal, denn dann befürworte ich das). Gemäßigte Konservative werden dadurch aber nicht zurück gewonnen. Wie gesagt - differenzierter ran gehen.

Vor wenigen Jahren habe ich noch ein Interview mit Helmut Schmidt gesehen, der sich aus exakt den selben Gründen gegen massive Einwanderung aus Nahost ausgesprochen hat. Ein Kanzler der SPD - heutzutage selbst für CDUler undenkbar weil zu weit rechts.

Naja wie gesagt, ich bin seit jeher FDPler und werde es wohl auch bleiben. Das sind einfach die Gefahren für den europäischen, insbesondere den deutschen, aufgeklärten Liberalismus wie wir ihn kennen die ich sehe. Mit unserem Gesellschaftsmodell steht und fällt unsere Wirtschaft. Ich bin zwar etwas abgeschweift aber das ist für mich der entscheidende Punkt.

Wir müssen dem Markt den Freiraum lassen den er braucht, ohne dabei den Sozialstaat zu beerdigen. Dann wird es uns auch auf Dauer gut gehen so wie es uns heute gut geht. Ob wir nun in der einen oder anderen Technologie führend sind spielt nicht die große Rolle. Wichtig ist, dass wir unser grundlegendes Gesellschaftsmodell erhalten und pflegen (und natürlich auch weiterentwickeln und verbessern - denn besser geht immer).

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WiWi Gast

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

WiWi Gast schrieb am 19.02.2019:

Der beste Kommentar in diesem Forum seit Monaten. Empfinde exakt wie du, bin seit Jahren FDP Wähler und fühle als freier Demokrat. Allerdings ist deine Prognose sehr optimistisch. Ich gebe dem ganzen keine 100, 200 oder 300 Jahre mehr. Spätestens in 75 Jahren sieht es hier sehr düster aus, wenn diese unfassbar konservativen und zum Teil verblendeten Parteien an der Macht bleiben, die primär auf das eigene Wohl aus sind.

Die Einstellung "die Besten sein zu wollen" hat Deutschland einst im Maschinenbau und der Ingenieurskunst groß gemacht - all die Themen, die damals industriell von Bedeutung waren, hat Deutschland mit geprägt. Sogar bei den Röhrenfernsehern war man noch vorne dabei.

Seit sich das Blatt der Zeit allerdings gewendet hat und neue Techniken und neue Trends Einzug halten, kriegt Deutschland einfach nichts mehr auf die Reihe. Die Einstellung in irgendeinem Bereich führend sein zu wollen, ist weg bzw. dafür wird nichts getan und die Erfolge auf denen man sich ausruht, bröseln nach und nach weg.

Digitalisierung wurde verschlafen und scheinbar hat die Regierung auch keinen Bock, daran was zu ändern. Grundlegendes Interesse an zukunftsträchtigen IT-Themen wird in der Schule nach wie vor nicht vermittelt, Netz- und Breitbandausbau ist in Deutschland so schlecht, dass teilweise neue Techniken wie autonomes Fahren oder Uber gar nicht bzw. nicht richtig eingesetzt werden könnten und dem Pioniergeist wird durch unnötige Bürokratie ein Strich durch die Rechnung gemacht.

Überspitzt formuliert kann man definitiv sagen, dass Deutschland - als wirtschaftliches Spitzenland - die vierte industrielle Revolution verschlafen hat und nun von anderen Ländern abgehängt wird bzw. droht, sich von anderen Ländern überholen zu lassen.

Der Großteil der Gesellschaft sieht darin allerdings kein Problem, weil es uns bis jetzt hervorragend geht und es uns auch in Zukunft noch gut gehen wird. Leider gliedert sich unsere Gesellschaft in den größten Gruppen auf in

  • a) konservative Leute, die mit neuer Technik und digitalem Wandel nichts anfangen können oder wollen
  • b) hippe Grünen-Wähler, die sich nur noch mit der Rettung des Planeten beschäftigen und die Wirtschaft am liebsten abschaffen wollen
  • c) Leute, deren Lebensinhalt der H*ss gegen Ausländer ist

Digitalisierung, wirtschaftliche Entwicklung, passende Subventionierungen etc. p.p. sind halt einfach Themen, die maximal 10% der Bevölkerung interessieren. Leider hat dann die FDP, die wohl einzige Partei, die weiß, dass Politik nicht nur aus Gleichberechtigung und Umweltschutz besteht, nicht mal 10 % in den Umfragen. Die Partei, die mit Abstand am fähigsten ist, Deutschland nach wie vor konkurrenzfähig zu halten, findet einfach keine Beachtung.

Jeglicher Nationalstolz ist in der jüngeren Generation verloren gegangen. Was juckt es den Durchschnittsbürger, wie Deutschland in Zukunft da steht? Spielt doch keine Rolle. Kann mir die ganze neue Technik ja auch von den asiatischen und amerikanischen Unternehmen genauso kaufen. Und unsere Regierung verhält sich 1:1 genauso. Hauptsache das böse Deutschland, das 2 Kriege angezettelt hat, verärgert die anderen nicht und tanzt in 2. Reihe.

Hört sich jetzt alles so pessimistisch an - natürlich wird es unserer Generation weiterhin sehr gut gehen. Wir stehen nach wie vor mit vielen Branchen hervorragend da und sind auch wissenschaftlich nicht schlecht aufgestellt. Aber wie sieht es in 100, 200, 300 Jahren aus? Wenn es vielleicht gar keine Autos mehr gibt und kaum mehr Maschinenbau?
Stand jetzt hat Deutschland da massiv an den falschen Schrauben gedreht und ist leider auch nicht bereit, sich Fehler einzugestehen und diese auszubessern.

Meine Ur-Enkel werden im Jahr 2120 in einem Deutschland leben, das weltwirtschaftlich so einflussreich und bedeutend ist, wie es jetzt Polen oder Tschechien sind.

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WiWi Gast

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

Danke für die Wahlwerbespot der FDP außer Hotelbettensteuer habt ihr aber auch nichts gebacken gekriegt.

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WiWi Gast

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

Ich probiere - wie alle meine Freunde - krampfhaft selbstständig zu werden. Angestelltendarsein bringt nichts. Dafür verdiene ich viel zu wenig und mit 50 ist als Angestellter Schluss. Danach gucke ich 30 Jahre dank Minirente in die Röhre.

Ich konsumiere auch extrem wenig, habe z.b. Kein Auto. Aber nicht weil ich es nicht will (brauche es nicht unbedingt), sondern weil ich es mir mit 70k Einkommen nicht leisten kann/will aufgrund großer Zukunftssorgen. In meiner Branche (Bank) sehe ich viele 45-55 jährige, die sich früher eine goldene Nase verdient haben und mir ständig erzählen wie lächerlich die Gehälter heute im Vergleich zu früher sind. Geschichten wie größter Bonus ever im 2. Berufsjahr sind nicht selten. Die sitzen jetzt noch ab und blockieren die jungen. Ich könnte locker viel mehr arbeiten, aber es würde sich nicht lohnen bzw. es gibt eh nicht soviel zu tun. Meine Zeit investiere ich dann in träumereien wie passiveinommen und exzessiven Sport wie Triathlon.

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WiWi Gast

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

Ihr beschwert euch, dass Deutschland die Trends verschlafen hat und bald abgehängt sein wird. Das aber ohne jegliche Fakten. Postfaktisch, oberflächlich und undifferenziert ist eben Mode. Dann bleibt es nur eine Behauptung.

Was tust du denn dafür, dass es besser wird anstatt zu jammern? Studierst du Maschinenbau, machst du Politik, bringst du dich in die Gesellschaft ein, bist du ein Gründer?

Im Breitbandausbau und in der Digitalisierung sind wir nicht gerade führend, gerade verglichen mit dem asiatischen Raum (war so eben in Korea). Im Maschinenbau sind wir sehr wohl führend. Es gibt zahllose Hidden Champions im Mittelstand, die absolute Marktführer in der Nische sind. Ein Hoch auf die mittelständischen Familienunternehmen. Und hier sollte natürlich die Politik ansetzen und den gesamten Mittelstand stärken. Der Mittelstand ist ein unfassbar wertvolles Gut unseres Landes. Die DAX-Konzerne sind - gemessen an der Wirtschaftsleistung - nahezu unbedeutend.

Bedenke, dass die Konsolidierung zum Beispiel am TV-Markt damals auch am Kaufverhalten lag. Die Deutschen wollen ja nur billig in Zeiten von idealo und Geiz ist geil. Da konnten Löwe, Nordmende, Grundig usw. nicht überleben, sondern Marken wie Samsung, die viel geringere Lohnkosten haben.

Nur ein Hinweis: VW, Audi, Mercedes sind längst am autonomen Fahren dran. Nur weil Tesla so gehypt wird, muss es nicht heißen, dass wir hier abgehängt sind.

Bei einem Thema hast du recht: Wir haben keinen Techkonzern, wie Amazon oder Alphabet. Gemessen an der Marktkapitalisierung haben wir hier nur Zwergenunternehmen. Dafür ist unserere Wirtschaft sehr diversifiziert.

Zu den Parteien: Ich war lange Zeit FDP-Wähler. Heute ist die Partei zu einer Lindner-One-Man-Show verkommen. Genscher & Co. waren die Aushängeschilder der FDP, eine ganz andere Liga. Mit dem Umsatzsteuersatz von 7 % für Hoteliers haben sie sich komplett disqualifiziert. Die FDP mag näher an der Digitalisierung usw. dran sein aber es bräuchte eine gänzlich neue Partei, die sich diesen Themen widmet. Vor allem muss in den Bundestag endlich eine ganz andere Durchmischung. Der Juristenanteil ist viel zu hoch. Wir bräuchten dort Experten aus allen Bereichen. Vom Handwerker über den IT'ler bis zur Hausfrau.

WiWi Gast schrieb am 19.02.2019:

Der beste Kommentar in diesem Forum seit Monaten. Empfinde exakt wie du, bin seit Jahren FDP Wähler und fühle als freier Demokrat. Allerdings ist deine Prognose sehr optimistisch. Ich gebe dem ganzen keine 100, 200 oder 300 Jahre mehr. Spätestens in 75 Jahren sieht es hier sehr düster aus, wenn diese unfassbar konservativen und zum Teil verblendeten Parteien an der Macht bleiben, die primär auf das eigene Wohl aus sind.

WiWi Gast schrieb am 18.02.2019:

Die Einstellung "die Besten sein zu wollen" hat Deutschland einst im Maschinenbau und der Ingenieurskunst groß gemacht - all die Themen, die damals industriell von Bedeutung waren, hat Deutschland mit geprägt. Sogar bei den Röhrenfernsehern war man noch vorne dabei.

Seit sich das Blatt der Zeit allerdings gewendet hat und neue Techniken und neue Trends Einzug halten, kriegt Deutschland einfach nichts mehr auf die Reihe. Die Einstellung in irgendeinem Bereich führend sein zu wollen, ist weg bzw. dafür wird nichts getan und die Erfolge auf denen man sich ausruht, bröseln nach und nach weg.

Digitalisierung wurde verschlafen und scheinbar hat die Regierung auch keinen Bock, daran was zu ändern. Grundlegendes Interesse an zukunftsträchtigen IT-Themen wird in der Schule nach wie vor nicht vermittelt, Netz- und Breitbandausbau ist in Deutschland so schlecht, dass teilweise neue Techniken wie autonomes Fahren oder Uber gar nicht bzw. nicht richtig eingesetzt werden könnten und dem Pioniergeist wird durch unnötige Bürokratie ein Strich durch die Rechnung gemacht.

Überspitzt formuliert kann man definitiv sagen, dass Deutschland - als wirtschaftliches Spitzenland - die vierte industrielle Revolution verschlafen hat und nun von anderen Ländern abgehängt wird bzw. droht, sich von anderen Ländern überholen zu lassen.

Der Großteil der Gesellschaft sieht darin allerdings kein Problem, weil es uns bis jetzt hervorragend geht und es uns auch in Zukunft noch gut gehen wird. Leider gliedert sich unsere Gesellschaft in den größten Gruppen auf in

  • a) konservative Leute, die mit neuer Technik und digitalem Wandel nichts anfangen können oder wollen
  • b) hippe Grünen-Wähler, die sich nur noch mit der Rettung des Planeten beschäftigen und die Wirtschaft am liebsten abschaffen wollen
  • c) Leute, deren Lebensinhalt der H*ss gegen Ausländer ist

Digitalisierung, wirtschaftliche Entwicklung, passende Subventionierungen etc. p.p. sind halt einfach Themen, die maximal 10% der Bevölkerung interessieren. Leider hat dann die FDP, die wohl einzige Partei, die weiß, dass Politik nicht nur aus Gleichberechtigung und Umweltschutz besteht, nicht mal 10 % in den Umfragen. Die Partei, die mit Abstand am fähigsten ist, Deutschland nach wie vor konkurrenzfähig zu halten, findet einfach keine Beachtung.

Jeglicher Nationalstolz ist in der jüngeren Generation verloren gegangen. Was juckt es den Durchschnittsbürger, wie Deutschland in Zukunft da steht? Spielt doch keine Rolle. Kann mir die ganze neue Technik ja auch von den asiatischen und amerikanischen Unternehmen genauso kaufen. Und unsere Regierung verhält sich 1:1 genauso. Hauptsache das böse Deutschland, das 2 Kriege angezettelt hat, verärgert die anderen nicht und tanzt in 2. Reihe.

Hört sich jetzt alles so pessimistisch an - natürlich wird es unserer Generation weiterhin sehr gut gehen. Wir stehen nach wie vor mit vielen Branchen hervorragend da und sind auch wissenschaftlich nicht schlecht aufgestellt. Aber wie sieht es in 100, 200, 300 Jahren aus? Wenn es vielleicht gar keine Autos mehr gibt und kaum mehr Maschinenbau?
Stand jetzt hat Deutschland da massiv an den falschen Schrauben gedreht und ist leider auch nicht bereit, sich Fehler einzugestehen und diese auszubessern.

Meine Ur-Enkel werden im Jahr 2120 in einem Deutschland leben, das weltwirtschaftlich so einflussreich und bedeutend ist, wie es jetzt Polen oder Tschechien sind.

+1

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WiWi Gast

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

Deutschland hat nach den

  • USA (historisch gewachsener Markt),
  • China (sehr vieles staatsfinanziert),
  • Indien (Hoffnung der Investoren das nächste China zu werden)
  • und UK (negativer Outlook wegen Brexit) die fünftmeisten Unicorns.
    (siehe: https://www.cbinsights.com/research-unicorn-companies)

Start-Up Funding ist mittlerweile auch in Europa angekommen. Es ist extrem einfach eine Firma zu starten. Außerdem gibt es viele Programme (bspw. EXIST Stipendium) welche das Gründen erleichtern.

Ja, unsere Industrie steht vor einigen Herausforderungen.
Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass mit der entsprechenden Ernsthaftigkeit angegangen werden und Deutschland auch in Zukunft einer weltweit führende Nation bleibt.

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ExBerater

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

Zum x ten Mal wird wieder der Untergang des deutschen Erfolgsmodells ausgerufen.
Noch witziger, dass als Begründung dafür das Schreckgespenst "Digitalisierung" angeführt wird.

Leute, die Digitalisierung gibt es nicht. Das ist ein hauptsächlich von Beratern propagiertes Marketing Vehikel, um ängstlichen und planlosen Großkonzernen Projekte anzudrehen.

Digitalisiert wird schon seit die ersten PCs eingeführt wurden, seit automatisiert wird, seit digitale Steuerungen in Maschinen stecken,...

"Digitalisierung" ist gerade so dermaßen in Mode, weil darunter jeder etwas anderes versteht, die meisten keine Ahnung haben, und jeder das Wort gerne in den Mund nimmt, weil es suggeriert, dass man voll was von Trends versteht.
Es ist ein Sammelsurium von vollkommen getrennten Themen die in einen Topf geschmissen werden und mit einem so dermaßen generalistischen Etikett versehen werden, damit sich möglichst jeder wiederfindet.

Da gibt es

  • digitale Geschäftsmodelle (AirBnB,...),
  • die bessere Auswertung von Konsumenten Daten (eigentlich ein uralter Hut!),
  • neue Steuerungen in Anlagen und Maschinen,
  • neuere Produkte der Unterhaltungselektronik Industrie,
  • oder digitale anstatt Papier-basierte Abläufe in Verwaltungen.

All das hat nichts miteinander zu tun.

Wo ist Deutschland schwach und wo ist Deutschland stark?

  • Deutschland ist seit Jahrzehnten schwach in fast allem was B2C ist - mit Ausnahme der Automobilindustrie wenn man das mal als B2C bezeichnen will was es auch meistens nicht ist.
  • Deutschland hat den Anschluss verloren im Bereich der Unterhaltungselektronik - wo es mal sehr stark war. Aber das ist vor Jahrzehnten passiert.
  • Ein Desaster ist die fehlende Digitalisierung in Behörden. Ist aber auch nicht weiter verwunderlich: Der Staat ist letztlich der schlimmste aller Konzerne - und damit fehlt hier jeder Veränderungswille- und Druck den die vielen deutschen Mittelständler täglich verspüren.

Deutschland ist sau stark in allem was B2B ist, Chemieindustrie, Maschinenbau,... Die sprichwörtliche Gründlichkeit, Ingenieurskunst und der Hang zum Perfektionismus machen deutsche Unternehmen und damit ihre Produkte in sehr sehr vielen Feldern führend.

Deutschland hat zudem zwei nahezu einmalige Vorteile:

  1. Der Mittelstand. Auch sowas gibt es in kaum einen Land. Vergesst die paar Großkonzerne. In jedem Kaff in Deutschland gibt es Weltmarkführer, und zudem oft in Familienbesitz, und damit viel entscheidungsfreudiger als träge Konzerne. Da sitzen Leute an der Spitze, die Trends erkennen und implementieren, bevor Berater diese mit Schlagworten titulieren
  2. Das duale Ausbildungssystem. Auch hier sage ich: Vergesst die BWLer und sogar Ingenieure. Solange es Leute gibt, die mit eine CNC Fräse umgehen können und bestens ausgebildet sind, müssen wir uns keine Sorgen machen

Ich mache mir um Deutschland gar keine Sorgen. Solange es Konsum gibt (und der immer wächst) wird es Produkte geben die konsumiert werden und diese müssen (immer mehr) von Maschinen aus Rohstoffen hergestellt werden.

Ergo: Deutschland ist bestens aufgestellt.

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WiWi Gast

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

ExBerater schrieb am 19.02.2019:

Zum x ten Mal wird wieder der Untergang des deutschen Erfolgsmodells ausgerufen.
Noch witziger, dass als Begründung dafür das Schreckgespenst "Digitalisierung" angeführt wird.

Leute, die Digitalisierung gibt es nicht. Das ist ein hauptsächlich von Beratern propagiertes Marketing Vehikel, um ängstlichen und planlosen Großkonzernen Projekte anzudrehen.

Digitalisiert wird schon seit die ersten PCs eingeführt wurden, seit automatisiert wird, seit digitale Steuerungen in Maschinen stecken,...

"Digitalisierung" ist gerade so dermaßen in Mode, weil darunter jeder etwas anderes versteht, die meisten keine Ahnung haben, und jeder das Wort gerne in den Mund nimmt, weil es suggeriert, dass man voll was von Trends versteht.
Es ist ein Sammelsurium von vollkommen getrennten Themen die in einen Topf geschmissen werden und mit einem so dermaßen generalistischen Etikett versehen werden, damit sich möglichst jeder wiederfindet.

Da gibt es

  • digitale Geschäftsmodelle (AirBnB,...),
  • die bessere Auswertung von Konsumenten Daten (eigentlich ein uralter Hut!),
  • neue Steuerungen in Anlagen und Maschinen,
  • neuere Produkte der Unterhaltungselektronik Industrie,
  • oder digitale anstatt Papier-basierte Abläufe in Verwaltungen.

All das hat nichts miteinander zu tun.

Wo ist Deutschland schwach und wo ist Deutschland stark?

  • Deutschland ist seit Jahrzehnten schwach in fast allem was B2C ist - mit Ausnahme der Automobilindustrie wenn man das mal als B2C bezeichnen will was es auch meistens nicht ist.
  • Deutschland hat den Anschluss verloren im Bereich der Unterhaltungselektronik - wo es mal sehr stark war. Aber das ist vor Jahrzehnten passiert.
  • Ein Desaster ist die fehlende Digitalisierung in Behörden. Ist aber auch nicht weiter verwunderlich: Der Staat ist letztlich der schlimmste aller Konzerne - und damit fehlt hier jeder Veränderungswille- und Druck den die vielen deutschen Mittelständler täglich verspüren.

Deutschland ist sau stark in allem was B2B ist, Chemieindustrie, Maschinenbau,... Die sprichwörtliche Gründlichkeit, Ingenieurskunst und der Hang zum Perfektionismus machen deutsche Unternehmen und damit ihre Produkte in sehr sehr vielen Feldern führend.

Deutschland hat zudem zwei nahezu einmalige Vorteile:

  1. Der Mittelstand. Auch sowas gibt es in kaum einen Land. Vergesst die paar Großkonzerne. In jedem Kaff in Deutschland gibt es Weltmarkführer, und zudem oft in Familienbesitz, und damit viel entscheidungsfreudiger als träge Konzerne. Da sitzen Leute an der Spitze, die Trends erkennen und implementieren, bevor Berater diese mit Schlagworten titulieren
  2. Das duale Ausbildungssystem. Auch hier sage ich: Vergesst die BWLer und sogar Ingenieure. Solange es Leute gibt, die mit eine CNC Fräse umgehen können und bestens ausgebildet sind, müssen wir uns keine Sorgen machen

Ich mache mir um Deutschland gar keine Sorgen. Solange es Konsum gibt (und der immer wächst) wird es Produkte geben die konsumiert werden und diese müssen (immer mehr) von Maschinen aus Rohstoffen hergestellt werden.

Ergo: Deutschland ist bestens aufgestellt.

Danke für deine Worte 100% zustimmen. Digitalisierung bei meinem Konzern ist auch voll in Mode und man meint wenn man von Papier auf Apps umsteigt, wird alles besser!

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WiWi Gast

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

Ich blicke für Deutschland nicht sonderlich positiv in die Zukunft. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Gründen:

  • Überalterung der Bevölkerung
  • Wirtschaftsfeindliche Haltung der Bevölkerung: Was vielen einfach nicht klar ist, dass Geld nicht aus dem Automaten kommt. Wenn man sich die Situation im Hambacher Forst anschaut, dann fasst man sich einfach an den Kopf. Das gleiche gilt bei Flughäfen und Bahnhöfen. Deutschland kriegt einfach nichts mehr gebacken. Die öffentliche Verwaltung und die Unternehmen ersticken in Verordnungen und neuen Gesetzen.
  • Energiewende: Einfach alles was in diesem Bereich gemacht wird und wurde ist völlig planlos. Wir schalten also nicht nur die sichersten Atomkraftewerke der Welt ab, sondern jetzt auch noch die Kohlekraftwerke dazu. Wow, wie man dann die Energieversorgung sicherstellen kann weiß keiner so recht. Windkraftwerke will keiner haben und töten Vögel, Solarenergie ist hier relativ ineffizient und Leitungstrassen will keiner bauen.
  • Exorbitante Verbindlichkeiten: Sei es aus der Euro-Rettung (Thema "Garantien") und 1,5 Millionen
  • Schuldkultur: in jeder und damit meine ich absolut jeder Debatte lautet spätestens das 3. Argument "Deutschland habe eine historische Verpflichtung". Mir geht es so dermaßen auf die Nerven das man einfach nicht in der Lage ist, sachlich (!) über Dinge zu sprechen. Alles muss moralisiert und auf 12 Jahre Schei*e reduziert werden. Gerade in internationalen Verhandlungen lässt sich unsere Politik immer wieder an der Nase durch die Manege ziehen, weil sie schlicht nicht den Mumm hat zu sagen "Ja, das ist eine historische Schmach für das Land, jetzt aber auch über 80 Jahre her und wir wollen jetzt die Zukunft gestalten."
  • Riesiger Investitionsrückstau den man selbst in Zeiten von Rekordsteuereinnahmen nicht angeht. Wenn man sich die Berichte zu dem Zustand unserer Straßen und Brücken oder Schulen anschaut, dann bekommt man das kalte Grauen.
  • Absinken des Bildungsniveaus: viel zu viele Leute machen Abitur und gehen studieren, wobei ich es jedem einzelnen nicht verübeln kann diesen Weg zu gehen. Auf diese Art und Weise kann aber eine industrielle Volkswirtschaft nicht funktionieren. Jeder der einen Handwerker braucht weiß was ich meine.
  • Braindrain: gerade die Leute die wirklich was können und Geld haben, verlassen das Land. Jedes Jahr verlassen zig-zehntausende hochgebildete das Land.
  • Völlig überlastete Justiz: Zahlreiche Straftaten werden nicht mehr verfolgt weil die Staatsanwaltschaft / Gerichte / Ermittlungsbehörden überlastet sind.
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WiWi Gast

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

"Wir als Zukunft der Wirtschaft". Warum nicht umgekehrt? Wirtschaft ist für Menschen da.

antworten
ExBerater

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

Man kann über vieles in Deutschland klagen, aber eigentlich fast nur, wenn man keine anderen Länder kennt. Viele deiner Argumente kann man sicher kontrovers diskutieren oder gar genau andersrum sehen.
Die "wirtschaftfeindliche Haltung der Bevölkerung" war schon immer so, ändert aber nix daran, dass seit Jahrzehnten der deutsche Mittelstand der innovativste ist und weltweit dominiert.

"Überalterung der Bevölkerung": Ach das ist so ein Schlagwort. Sicherlich ergeben sich daraus für 30 Jahre einige Herausforderungen. Aber das wird auch Gutes mit sich bringen. Sicherlich wird es dann irgendwann mal ein gutes Einwanderungsgesetz geben und ich bin mir sicher, dass viele Top Leute weltweit gerne nach Deutschland kommen werden.

Energiewende: Da bin ich ehrlich gesagt froh, dass Deutschland da vielen Ländern etwas voraus hat, bzw. die haben es noch vor sich. Ich bin nun alles andere als ein Grüner aber soweit ich informiert bin ist das alles unter dem Gesichtspunkt der Versorgungssicherheit kein wirkliches Problem.

"Exorbitante Verbindlichkeiten": Nun ja, im Vergleich zu anderen Ländern die eine viel höhere Verschuldung haben?

"Schuldkultur": Sehe nicht, dass das irgendwelche Bedeutung hat im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung. Dass du das aber explizit ansprichst im Zusammenhang mit deinem "Armes Deutschland - Beitrag" nun ja....

"Absinken Bildungsniveau": Komischerweise wurde ja Deutschland seit Jahrzehnte vorgeworfen, dass viel zu wenige Menschen Abi machen oder studieren.

Justiz und Investitionstau....: Verglichen mit welchen Ländern? Bananenrepubliken? Despotisch regierten Staaten? Oder den USA in denen die Infrastruktur viel schlimmer dran ist?

In dem Zusammenhang wäre vielleicht mal gut zu wissen, welches Land du denn als in Summe überlegen ansiehst? Wo läuft alles besser? Welchem Land rechnest du bessere Zukunftsaussichten zu?

WiWi Gast schrieb am 19.02.2019:

Ich blicke für Deutschland nicht sonderlich positiv in die Zukunft. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Gründen:

  • Überalterung der Bevölkerung
  • Wirtschaftsfeindliche Haltung der Bevölkerung: Was vielen einfach nicht klar ist, dass Geld nicht aus dem Automaten kommt. Wenn man sich die Situation im Hambacher Forst anschaut, dann fasst man sich einfach an den Kopf. Das gleiche gilt bei Flughäfen und Bahnhöfen. Deutschland kriegt einfach nichts mehr gebacken. Die öffentliche Verwaltung und die Unternehmen ersticken in Verordnungen und neuen Gesetzen.
  • Energiewende: Einfach alles was in diesem Bereich gemacht wird und wurde ist völlig planlos. Wir schalten also nicht nur die sichersten Atomkraftewerke der Welt ab, sondern jetzt auch noch die Kohlekraftwerke dazu. Wow, wie man dann die Energieversorgung sicherstellen kann weiß keiner so recht. Windkraftwerke will keiner haben und töten Vögel, Solarenergie ist hier relativ ineffizient und Leitungstrassen will keiner bauen.
  • Exorbitante Verbindlichkeiten: Sei es aus der Euro-Rettung (Thema "Garantien") und 1,5 Millionen
  • Schuldkultur: in jeder und damit meine ich absolut jeder Debatte lautet spätestens das 3. Argument "Deutschland habe eine historische Verpflichtung". Mir geht es so dermaßen auf die Nerven das man einfach nicht in der Lage ist, sachlich (!) über Dinge zu sprechen. Alles muss moralisiert und auf 12 Jahre Schei*e reduziert werden. Gerade in internationalen Verhandlungen lässt sich unsere Politik immer wieder an der Nase durch die Manege ziehen, weil sie schlicht nicht den Mumm hat zu sagen "Ja, das ist eine historische Schmach für das Land, jetzt aber auch über 80 Jahre her und wir wollen jetzt die Zukunft gestalten."
  • Riesiger Investitionsrückstau den man selbst in Zeiten von Rekordsteuereinnahmen nicht angeht. Wenn man sich die Berichte zu dem Zustand unserer Straßen und Brücken oder Schulen anschaut, dann bekommt man das kalte Grauen.
  • Absinken des Bildungsniveaus: viel zu viele Leute machen Abitur und gehen studieren, wobei ich es jedem einzelnen nicht verübeln kann diesen Weg zu gehen. Auf diese Art und Weise kann aber eine industrielle Volkswirtschaft nicht funktionieren. Jeder der einen Handwerker braucht weiß was ich meine.
  • Braindrain: gerade die Leute die wirklich was können und Geld haben, verlassen das Land. Jedes Jahr verlassen zig-zehntausende hochgebildete das Land.
  • Völlig überlastete Justiz: Zahlreiche Straftaten werden nicht mehr verfolgt weil die Staatsanwaltschaft / Gerichte / Ermittlungsbehörden überlastet sind.
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WiWi Gast

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

Kleiner Denkanstoß weshalb Expedia höher bewertet ist (basierend auf deinen Zahlen):

  • doppelter Gewinn pro Mitarbeiter
  • höhere Umsatzrendite
  • stärkeres Wachstum
antworten
WiWi Gast

Wir als Zukunft der deutschen Wirtschaft

WiWi Gast schrieb am 18.02.2019:

Die Einstellung "die Besten sein zu wollen" hat Deutschland einst im Maschinenbau und der Ingenieurskunst groß gemacht - all die Themen, die damals industriell von Bedeutung waren, hat Deutschland mit geprägt. Sogar bei den Röhrenfernsehern war man noch vorne dabei.

Seit sich das Blatt der Zeit allerdings gewendet hat und neue Techniken und neue Trends Einzug halten, kriegt Deutschland einfach nichts mehr auf die Reihe. Die Einstellung in irgendeinem Bereich führend sein zu wollen, ist weg bzw. dafür wird nichts getan und die Erfolge auf denen man sich ausruht, bröseln nach und nach weg.

Digitalisierung wurde verschlafen und scheinbar hat die Regierung auch keinen Bock, daran was zu ändern. Grundlegendes Interesse an zukunftsträchtigen IT-Themen wird in der Schule nach wie vor nicht vermittelt, Netz- und Breitbandausbau ist in Deutschland so schlecht, dass teilweise neue Techniken wie autonomes Fahren oder Uber gar nicht bzw. nicht richtig eingesetzt werden könnten und dem Pioniergeist wird durch unnötige Bürokratie ein Strich durch die Rechnung gemacht.

Überspitzt formuliert kann man definitiv sagen, dass Deutschland - als wirtschaftliches Spitzenland - die vierte industrielle Revolution verschlafen hat und nun von anderen Ländern abgehängt wird bzw. droht, sich von anderen Ländern überholen zu lassen.

Der Großteil der Gesellschaft sieht darin allerdings kein Problem, weil es uns bis jetzt hervorragend geht und es uns auch in Zukunft noch gut gehen wird. Leider gliedert sich unsere Gesellschaft in den größten Gruppen auf in

  • a) konservative Leute, die mit neuer Technik und digitalem Wandel nichts anfangen können oder wollen
  • b) hippe Grünen-Wähler, die sich nur noch mit der Rettung des Planeten beschäftigen und die Wirtschaft am liebsten abschaffen wollen
  • c) Leute, deren Lebensinhalt der H*ss gegen Ausländer ist

Digitalisierung, wirtschaftliche Entwicklung, passende Subventionierungen etc. p.p. sind halt einfach Themen, die maximal 10% der Bevölkerung interessieren. Leider hat dann die FDP, die wohl einzige Partei, die weiß, dass Politik nicht nur aus Gleichberechtigung und Umweltschutz besteht, nicht mal 10 % in den Umfragen. Die Partei, die mit Abstand am fähigsten ist, Deutschland nach wie vor konkurrenzfähig zu halten, findet einfach keine Beachtung.

Jeglicher Nationalstolz ist in der jüngeren Generation verloren gegangen. Was juckt es den Durchschnittsbürger, wie Deutschland in Zukunft da steht? Spielt doch keine Rolle. Kann mir die ganze neue Technik ja auch von den asiatischen und amerikanischen Unternehmen genauso kaufen. Und unsere Regierung verhält sich 1:1 genauso. Hauptsache das böse Deutschland, das 2 Kriege angezettelt hat, verärgert die anderen nicht und tanzt in 2. Reihe.

Hört sich jetzt alles so pessimistisch an - natürlich wird es unserer Generation weiterhin sehr gut gehen. Wir stehen nach wie vor mit vielen Branchen hervorragend da und sind auch wissenschaftlich nicht schlecht aufgestellt. Aber wie sieht es in 100, 200, 300 Jahren aus? Wenn es vielleicht gar keine Autos mehr gibt und kaum mehr Maschinenbau?
Stand jetzt hat Deutschland da massiv an den falschen Schrauben gedreht und ist leider auch nicht bereit, sich Fehler einzugestehen und diese auszubessern.

Meine Ur-Enkel werden im Jahr 2120 in einem Deutschland leben, das weltwirtschaftlich so einflussreich und bedeutend ist, wie es jetzt Polen oder Tschechien sind.

+1, ABER: die FDP behandelt ein immens wichtiges Thema doch auch nur stiefmütterlich, obwohl es gerade jetzt vor der Europawahl so wichtig wäre. Und das ist die Zukunft des Euro. Die durch den Euro entstehenden Probleme belasten die deutschen Sparer immens und in Zukunft wird es nicht besser werden, wenn man die aktuellen Pläne mit dem Bargeld etc. verfolgt. Es wundert mich immer wieder, wie dieses Thema selbst hier im Wiwi-Forum kaum zur Debatte steht und junge Menschen nicht auf die Palme bringt. Denn gerade die uneinbringbaren TARGET2-Forderungen sind eine tickende Zeitbombe. Im Grunde sind die Befürchtungen der damals euro-kritischen Ökonomen vollständig eingetreten und eine Lösung ist nicht in Sicht. Der ehemalige Chefvolkswirt der EZB, Ottmar Issing, hat letztens angeregt, auch über eine Zeit nach dem Euro zu diskutieren.
Stattdessen wird jeder, der legitime Kritik am Währungssystem äußert, als "Europafeind" gebrandmarkt. Meine Makro-Dozenten können da ein Lied von singen.

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