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Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

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WiWi Gast

Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Hi,

habt ihr Erfahrungen bzgl. Burnout in der UB gemacht? Oder vielleicht Bekannte von Euch?

Ich selbst hatte teilweise arg Angst davor und hab den Mist dann schnell sein lassen. Und ich will hier keine typsiche pro/contra UB Diskussion anfangen. Mich interessierts nur weil: Mir kam es eben so vor, als sei es eine schleichende Erkrankung und dass man gar nich richtig merkt worauf man zusteuert wenn man ständig sich alles wieder schönredet ständig. Hat noch wer solche Erfahrungen gemacht? Ich jedenfalls bin froh, rechtzeitig die Notbremse gezogen zu haben...

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Ja klar!

Burnout hat da ja fast jeder. Aber wie auch in deinem Beitrag durchschimmert: Mann will es nicht wahrhaben oder als Weichei dastehen.
Die meisten denken eben, das WE durchzuarbeiten gehört dazu und wer sich weigert, fliegt. Das ist natürlich Schwachsinn!

Wichtig ist es wie immer, Prioritäten im Leben zu setzen. Eine 7-Tage-Woche führt unweigerlich zum Burnout; beim Einen früher, beim nächsten später. Es kann also nur funktionieren, wenn man bewusst abschaltet, d.h.

  • im Urlaub / am WE / an Feiertagen nie arbeiten (HAndy ausschalten, Laptop am besten im Büro einschließen)
  • Mind. Einen Tag in der Woche Sport treiben und den Termin fest im Arbeitskalender (Outlook, Notes) eintragen. Gnadenlos durchziehen!
  • Nicht rauchen! (10 Zigaretten am Tag kosten Dich fast 2 Stunden Produktivität)
  • Mittagspause ausreizen (Eine Stunde ist eine Stunde) und nach dem Essen nochmal um den Block gehen.
  • Nach 22:00 arbeitet niemand mehr produktiv. Einfach heim/ins Hotel gehen und ausschlafen.
  • Auch mal "Nein" sagen (Weiter kommt nicht, wer seine Arbeit erledigt, sondern wer früh Akquise- und Führungspotential (sprich Delegation) zeigt.)

Wer das nicht schafft, sucht sich am besten eine Frau und bekommt Kinder. Danach klappt das mit der Priorisierung meist ganz von alleine ;-)

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

burnout gibts auch als beamter, das ist nicht ub typisches. keiner ist gefeit davor. man muss halt auf seinen körper hören und früh maßnahmen ergreifen.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

2 Jahre sollte man schon durchhalten können bis zum Leave

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Also ich weiß nich, ich war halt in den Tier-1 und ich übertreibe jetzt wirklich nicht. Mir ist klar, dass das projektabhänig ist, aber bei 90% der Projekte/Kollegen sieht es im Alltag (WIRKLICH) so aus wie auch mein Jahr dort war:

Arbeit in der Regel von 9 bis 1 Uhr (23 Uhr Feierabend = Absolute Ausnahme) und wenn man Pech hat sind auch 30-50% der Wochenenenden mit Arbeit voll.

Ich hatte sogar Monate am Stück, in denen bis 3 Uhr in der früh gearbeitet wurde - JA DAS SCHLAUCHT!

Und das Vorhaben "2 Jahre sollte man schon machen" hab ich mir dann recht schnell abgeschminkt.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

gerade burnout ist ein lehrerphänomen...
ob das eine natürliche selbstselektion ist (die, die schon immer freizeitorientiert waren, studieren überhaupt erst lehramt, und sind per se burn out kandidaten da minderleister), oder nicht, k.p.

dennoch kommt das überall vor

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Hi,

ich arbeite seit ca. 7 Jahren im Consulting und war sehr wahrscheinlich selbst betroffen. "Wahrscheinlich" deshalb, weil ich die Symptome damals nicht richtig zuordnen konnte. Diagnostiziert wurde ein "unklares Fatique-Syndrom", zudem weiß ich heute, dass die Bandbreite seelisch-psychischer Erkrankungen enorm ist. Es gibt kein schwarz und weiß, sondern ganz viele Graustufen.

Wenn Du magst und ich dieser Tage Zeit finde, kann ich gern mal darauf eingehen. Nur soviel: das ganze ist stark abhängig von der eigenen Anfälligkeit (Stichwort "Vererbung") und der eigenen Einstellung zu sich und seiner Umwelt. Ich arbeite heute wieder und immer noch in der Beratung, mit wachsender Begeisterung und Erfolg.

Grüße

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Lounge Gast schrieb:

burnout gibts auch als beamter

Nein, bei Beamten nennt sich das Boreout...

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Hier ist es wie bei den ganzen Gehaltsthreads: wer arbeitet am längsten und wer leidet am meisten...

Ich bin seit 11 Jahren in der Beratung und muss die Panikmacher enttäuschen: Bei uns arbeitet um 23 Uhr oder am Wochenende niemand. Höchstens mal, wenn ein Projekt unbedingt fertig werden oder ein Angebot raus muss. Das sind aber absolute Ausnahmen.

Mit dem Burnout ist es auch so eine Sache: Sicher hast Du Projekte, die Dir irgendwann zum Hals raushängen und Du nur noch Frust schiebst. Aber wie das bei Projekten halt so ist: Sie dauern nicht ewig. Danach gibts einen Urlaub und dann gibts ein neues Spiel.

Ich war als "Linien-Berater" mal fast zwei Jahre bei einem Großkonzern und habe mich das letzte dreiviertel Jahr fast zu Tode gelangweilt. Das war schlimmer als das stressigste Kurzprojekt.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Welche Beratung? Ich bin leider auch in der Beratung und bei uns ist es regelmäßig so, dass die Teams länger als 23 Uhr arbeiten.

Vielleicht bin ich einfach beim falschen Arbeitgeber...

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

In was für einer Beratung arbeitest du denn?

Ich war bei den Tier-1 und hab wie gesagt so gut wie nie um 23 Uhr mal Schluss gehabt - Ausnahme dort. Auf Beratung mit etwas
humaneren Zeiten hätte ich allerdings komplett Lust!

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

"Es kann also nur funktionieren, wenn man bewusst abschaltet, d.h. usw. ..." Top, super Beitrag !

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Dann sind wir also schon 2, die Lust auf Beratung mit humanen Arbeitszeiten haben... Also, verrat uns wo das geht ;)

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

burnout reden sich die leute ein, um die absage von den top-UBs verträglicher zu machen

wenn nur die wirklichen Tier 1 von der Rede sind (in D wohl nur McK/ BCG), es ist dermaßen mühelos für sie, eine sehr gute exit-stelle zu finden, warum sollten sie bis zum burnout bleiben?
außerdem ist es die absolute ausnahme, dass man am wochenende arbeitet. von mo. - do. könnte es mal spät werden, aber auf der anderen seite hat man mehr urlaubstage, ab und zu macht man was internes oder ist man einfach on the beach

panik machen nur die jenigen, die die top-UBs nie von innen kennengelernt haben

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Hier ich wieder: Ich vermute, das geht bei vielen kleineren Beratungen - weiß ja nich wo du bist :-) Ich hatte mal ein langes Praktikum bei einer kleineren UB gemacht, da meinten alle, dass das gerade ein echt überdurchschnittlich hartes Projekt war... Nun ja... das Projekt ging so gut wie nie bis nach 22 Uhr. In meinem letzten Berufsjahr bei der Tier-1 war aber alles was vor Mitternacht Schluss hatte, die Ausnahme und Projekte wo es bis 2 Uhr oder später geht sind auch nich so selten gewesen. Gibt also schon krasse Unterschiede, nur ist bei den mittleren Beratungen denke ich trotzdem das Verhältnis Work load zu Exit-Chancen nich so gut... weiß nich... Beratung ist schon krass... .

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Tier 1 Beratung und "on the beach"? Ich war in den letzten 2.5 Jahren keinen einzigen Tag "on the beach" - hm, mach ich was falsch?!???

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

keine Ahnung, in welcher Bude Du steckst. Aber es geht ihr blendend muss man sagen...

Lounge Gast schrieb:

Ich war in den letzten 2.5 Jahren keinen einzigen Tag "on the
beach" - hm, mach ich was falsch?!???

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Arbeitszeiten in Tier 1 Beratungen sind krass, insbesondere auf schlimmen Projekten und das am WE nicht gearbeitet wird nimmt nach oben auch immer mehr ab.
Trotzdem kenne ich keinen bei uns, der sich als Burnout outed. Dass man weniger arbeiten will, kann dort jeder sofort nachvollziehen und dann geht man halt wo anders hin.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

"exit ist dermaßen mühelos"?

Ich kenne so einige die seit 2-3 Jahren in der Beratung schmoren und keinen mühelosen Exit finden. Ich spreche hier von BCG, Berger, Oliver Wyman, ATK..... Bei jedem Treffen kotzen die sich aus :)
Die würden lieber heute als morgen gehen.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Lounge Gast schrieb:

Tier 1 Beratung und "on the beach"? Ich war in den letzten 2.5
Jahren keinen einzigen Tag "on the beach" - hm, mach ich was
falsch?!???

Offensichtlich schon...

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Die Frage war ja verschiedentlich, bei welche UB man nicht bis in die Puppen arbeitet. Dazu eins vorweg: Für den Student von heute (und insbesondere für die Forenteilnehmer hier) hört nach MCK, BCG und Bain die Welt bekanntermassen auf.

In der wirklchen Welt ist es so, dass die "Tier1" Beratungen nur einen verschwindend geringen Anteil am gesamten Beratungsgeschäft haben. Ich selbst (von mir stammt der Artikel oben mit den humanen Arbeitszeiten) arbeite bei einer mittelständischen Beratung. Arbeitszeiten sind geringer, Lohn ist auch geringer, aber immer noch in einem sehr komfortablen Bereich.

Die "Exit-Chancen" sind andere als bei den o.a. Unternehmen. Wobei dort auch nicht jeder nach 2 Jahren in die Vorstandsetage bei nem DAX-Konzern wechselt. Typischerweise wechseln unsere Senior Consultants auf Referenten/Projektleiter Posten in der Industrie, die Manager häufig auf Abteilungsleiter-Stellen. Unser Management (hier ist die Fluktuation übrigens recht gering) wechselt als Bereichsleiter oder in die Geschäftsführung von Mandanten bzw. macht sich selbständig.

Alles in allem sind das nicht wirklich ganz schlechte Aussichten...

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Das stimmt einfach nicht: Ich hab die top-UB von innen gesehen und glaub mir:

Es kann ab und an spät werden? Es wird IMMER spät, oft SAU SPÄT.
Wochenende nie arbeit? Wer's glaubt...
Interne Sachen ab und an? Richtig, aber wenn ein Proposal Montag rausmuss kannst du dir sicher sein, dass du am Wochenende auch ran musst - ihc hatte Proposals wo ich 95-Stunden-Wochen hatte und das nicht nur einmalig
On the beach? Gibt's ab und an aber extrem selten und hilft auch nich weiter wenn der Alttag so hart ist

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Ich arbeite bei MBB
es ist hart aber es ist nicht so schlimm wie die Panikmacher hier propagieren. Manchmal verlangt das Projekt echt viel, manchmal hat man auch ziemlich entspannte Tage
falls man immer am Wochenende arbeitet bzw. 95-Std. Wochen hat, das ist nicht normal für UB, das ist schlechte Projektleitung

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Richtig - ich (der leider nie beacher ;-) ) arbeite auch selten 95 Std. die Woche und "seltenst "am Wochenende (das ist mir heilig!) - aber leider auch selten/nie Feierabend vor 23 Uhr und genau das nervt mich!

Deswegen faende ich es wirklich mal interessant, über "Tier >1" Beratungen zu sprechen - ich liebe den Beratungsbetrieb, suche eben nur eine Beratung, wo man regelmäßig nicht länger als 22 Uhr arbeitet und Freitags auch einmal im Monat "home office" mit einem ersten Feierabendbier um 17 Uhr machen kann.

Gibt es sowas? Wenn ja, wie findet man solche Beratungen? Wen kennt Ihr? Wo findet man gute "league-tables" zu einzelnen Branchen/Themenspezialisten?

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Wir beide scheinen uns echt ähnlich zu sein :-) Ich hab bei MBB gearbeitet bin dann aber ausgestiegen. Arbeit IMMER bis Mitternacht und 5 meiner 6 Projekte waren harte Projekte. Freitag Abend? Wär ich froh gewesen, wenn mal um 19 Uhr Schulss gewesen wär.
Super harte zeit, das zehrt schon an einem - aber im Gespräch mit Kollege muss ich sagen, dass es fast allen fast immer so geht.
Wir hatten fast 70 Stunden Durchschnittsarbeitszeit über die gesamte Firma hinweg (MBB).
Wenn du mal für Freitag 10 Stunden abziehst, merkst du schnell, dass du IM DURCHSCHNITT immernoch 15h von Mo-Do pro Tag arbeitest. Im Durchschnitt heißt -> Sehr oft sogar mehr!

Die Zahlen sind Fakten! Und in meiner Wahrnehmung gibt es einen RIESEN UNterschied zwischen 60 und 70 Stunden Arbeit.
Ist ein schmaler Grat zwischen "geht eigetnlich ncoh" und "Ich kann nich mehr wenn das so weitergeht"...

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Niemand - kein Mensch - kann 95 Stunden die Woche qualitativ arbeiten. Ihr macht euch da was vor, Leute.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Ich habe sicher 90+ gearbeitet für eine Weile weil musste (Personalreduktion und eigene Notwendigkeit Job zu halten). Funktionierte auch eine Weile. Dafür gab es aber nur einen A*tritt

Heute würde ich solchen AGs den St*finger zeigen. Nie wieder. Der Fisch stinkt vom Koppe! Burnout hat meist strukturelle Ursachen innerhalb der Firma oder aber in der krankhaften Persönlichkeit von Cheffe (Mobber, Dominanter, Spaß an Druck und Zwistigkeiten, Gier von inhabergeführten Unternehmen). Nach außen wird es aber oft als Schwäche der MAs dargestellt, denn... man muss ja "belastbar" sein, "Einsatz" zeigen, "Durchaltevermögen" haben und all diese Kraftausdrücke, die allein auf Dauer schon komplett von jeglicher Grenzproduktivität liegen.

Gegen solche Personen hilft zuerst ein klärendes Gespräch, klare Zielvorgabendiskussion, realistische Umsetzbarkeit derer und Selbstbehauptung. Nicht selten ist in den krankhaften Unternehmen (krankhafte Struktur oder auch Persönlichkeit) meist ein deutliches Transparenz und Kommunikationsproblem vorhanden.

Aussagen von Chefs, Kollegen und anderen Abteilungen lassen sich häufig nicht auf Stichhaltigkeit prüfen (manchmal bewusst, um gegen MA und / oder Markterwartungen anzustinken, z.B. in schlecht wirtschaftenden UNs, die bankrott gehen wird häufig verschleiert). In solchen UNs merkt man dann aber bei Hinterfragen oft, dass der MA für dumm verkauft und kleingehalten werden soll. Das musste ich auch erstmal lernen, dass es solche Firmen gibt. Das hatte ich aus Rationalität heraus gar nicht erwartet. Vielleicht auch naiv. Es gibt immer Spieler... auch im Firmenumfeld.

Stellt sicher, dass Eure Firma, Abteilung, Chef, Kollegen nicht so gepolt sind, wenn Ihr anders seid, sonst zahlt Ihr diese Unwissenheit mit Burnout, denn Ihr überarbeitet und scheitert an bewussten Fehlinformationen, die ganz anderen Interessen dienen.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

An TE: Ja, burnout gibt es in UBs, haufenweise, gibt nur keiner zu.
Die Frage, die sich herauskritallisiert hat, wurde noch nicht beantwortet: Wo sind die UBs, die "vernünftige" Arbeitszeiten haben?

Grüße

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

GENAU DAS!

Ich meine, es ist immer auch abhängig von der Person. Mit 60h pro Woche kann ich ohne Probleme umgehen. Mit 70h pro Woche + Reisetätigkeit, die montag morgens um 6 beginnt und Donnerstag Abend um halb 11 aufhört (so wie ich es ein Jahr lang hatte) kann ich auf Dauer absolut NICHT umgehen.

Wo gibt es humane Beratungen????

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

ich denke einfach dass die hohe arbeitsbelastung und fleiß der berater das fundament für die existenzberechtigung der gesamten Branche ist.

schnell und effizient ergebnisse liefern ist lohn & brot von beratern.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Wie schauts dort mit burn-out heutzutage aus? Hat sich was zu der obigen Diskussion getan?

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Wochenendarbeit gibts bei den Beratungen in der Regel nicht. Freitags ist zwischen 17 und 20 Uhr Schluss. Unter der Woche selbst ist das lange Arbeiten halb so schlimm, man ist eh in einer fremden Stadt.
Generell: Arbeitszeiten immer sehr projektabhängig.

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Ein KPMGler

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Puh... bissel verallgemeinernd m.M.n.

Natürlich gibts Burnout's im Beratungsumfeld, aber aus meiner Sicht seltener als bei unseren Kunden.

Untere und mittlere Führungskräfte (bei mir von Banken), die zwischen großen Projekten und Linienfunktion aufgerieben werden, haben aus meiner Sicht eine deutlich höhere Burnoutgefahr.

Aber es gibt auch in Beratungen immer mal wieder Burnouts unterschiedlicher Intensität. Teilweise auch einzelne Symptome, wie z.B. Hörstürze.

Unschöne Seiteneffekte eines stressigen Jobs. Ausserdem spielt eine gewisse persönliche Toleranzgrenze eine Rolle und die Fähigkeit, in Pausen schnell und effektiv abzuschalten

Lounge Gast schrieb:

Wochenendarbeit gibts bei den Beratungen in der Regel nicht.
Freitags ist zwischen 17 und 20 Uhr Schluss. Unter der Woche
selbst ist das lange Arbeiten halb so schlimm, man ist eh in
einer fremden Stadt.
Generell: Arbeitszeiten immer sehr projektabhängig.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Ich finde man merkt schon, dass die "Millenials" andere Ansprüche haben. Bin selbst seit ein paar Jahren nicht mehr in der Beratung und hab den Eindruck, dass die Berater die bei uns (DAX-Unternehmen) rumlaufen ein etwas leichteres Leben haben als ich vor ein paar Jahren - nach 22 Uhr scheint da keiner mehr zu arbeiten. Es sei ihnen gegönnt.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Ich hatte drei Kollegen und einen Bekannten, die einen Burnout hatten. Die drei Kollegen waren in der Beratung. Der Bekannte war im Finanzvertrieb (Versicherungen). Alle drei waren immer erfolgreich und dürften ihre 100k im Jahr verdient haben.

Zurück in den jeweiligen Beruf ist allerdings keiner der drei mehr. Die drei Kollegen wurden nach den 78 Wochen gekickt. Einer davon hat sich bis heute nicht erholt und ist berufsunfähig.
Der Bekannte aus dem Versicherungsaußendienst wurde in den Innendienst übernommen. Dort verdient er jetzt ca. 55 - 60k, hat aber Ruhe und so ein richtiges Beamtendasein.

Ich kenne noch ein paar mehr Fälle vom Hörensagen, die aber den einen Punkt alle gemeinsam haben: Keiner von denen ist zurück in den hyperstressigen Job.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Burnout ist wirklich sehr vielschichtig. Ich hatte zwei davon. Einmal als ich Abi gemacht habe und der andere kam als ich im Studium war.

Damit meine ich keine temporäre Erschöpfung weil man sich verausgabt hat, sondern einen über längere Monate anhaltenden Zustand der Schwäche, Unkonzentriertheit, Lustlosigkeit mit depressiven Verstimmungen.

GRÜNDE für Burnout sind meines Erachtens nach nicht zu viel an Belastung, denn dann würden viel mehr Sportler/Vorstände daran leiden, sondern das ignorieren von natürlichen Impulsen.

Zum Burnout kann es nur kommen, wenn du fremdbestimmt durch Zahlen oder Vorgesetzte deiner Arbeit nachgehst. Sobald du dann eine Grenze erreicht hast und du dich deiner inneren Stimme widersetzt und trotzdem weiter machst, zieht deine Psyche den Stecker.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Ich arbeite mittlerweile auch seit > 4 Jahren in der Beratung (nicht MBB, aber wohl direkt darunter). Ich habe in der Zeit von keinem einzigen Kollegen mitbekommen, der ein Burnout gehabt hätte. Ich glaube es ist tatsächlich ein Thema der Selbstselektion, dafür anfällige Personen gehen wohl eher selten in die Beratung. Es sollte einem ja im Grunde auch vorher in etwa bewusst sein, worauf man sich einlässt.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Also wer ein Burnout im Abi und ein Burnout im Studium gehabt haben will, der ist entweder überhaupt nicht belastbar oder geht sehr inflationär mit der Diagnose Burnout um. So oder so sollte man dann auf keinen Fall in der Beratung landen.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Wer dauerhaft 60h+ arbeiten kann, bringt meist eine entsprechende Motivation mit. Diese Leute sprechen stark auf die gebotene Reize an. Der typische Partner ist sehr geldgierig und statusgeil. Privatleben, Hobbys und Urlaub interessieren diese Leute hingegen meist nicht. Das Geld befriedigt die derart, dass sie praktisch keine Pause brauchen. Als "normaler" Mensch kann man das nur nachvollziehen, wenn man es mal aus der Nähe erlebt hat ;-)

Lounge Gast schrieb:

Ich arbeite mittlerweile auch seit > 4 Jahren in der
Beratung (nicht MBB, aber wohl direkt darunter). Ich habe in
der Zeit von keinem einzigen Kollegen mitbekommen, der ein
Burnout gehabt hätte. Ich glaube es ist tatsächlich ein Thema
der Selbstselektion, dafür anfällige Personen gehen wohl eher
selten in die Beratung. Es sollte einem ja im Grunde auch
vorher in etwa bewusst sein, worauf man sich einlässt.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Habe das selbst bei meinem Teamleiter mitbekommen. Interessant finde ich dabei, dass Burnout ansich ja keine Krankheitsbild ist. Das ist in der Regel einfach eine Überlastungs-Depression. Depression schreibt sich nur keiner gerne auf die Kappe. Burnout hört sich einfach besser an...

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Hi, ich arbeite bereits seit einem Jahr in der Beratung und wurde vor einigen Tagen vom Arzt krankgeschrieben, weil ich Burnout habe ohne dass ich es gemerkt habe.

Die Firma für die ich arbeite, ist eine große Beratungsfirma (einer der Big4 - Wirtschaftsprüfung top aber Beratung eher Tier 2). Die Arbeitszeiten sind stark abhängig von den Projekten, aber in der Regel recht hart. Ich bin leider in ein ziemlich anstrengendes Projekt gerutscht (60h+ wenn es gut läuft, gewöhnlicherweise schon 80h+ oder 90h+ . Bevor ich krankgeschrieben wurde, hatte ich fast jedes Wochenende durchgearbeitet).

Extrem schlechte Bezahlung mit viel Verantwortung und Ansprüchen vom Kunden und Arbeitgeber. Wenn man das ein Jahr macht, dann merkt man sehr schnell, wie körperlich anstrengend es sein kann. Das schlimmste ist aber, dass man sein Selbstwertgefühlt verliert.

Ich hatte innerhalb des einen Jahres 1 Beförderung und 2 Gehaltserhöhung, habe mich dafür auch mächtig ins Zeug gelegt... Oftmals hatte ich aber auch das Gefühl, dass es so von der Firma auch erwartet wird. Meine Kollegen sind nett, aber auch sehr stark leistungsorientiert und dadurch setzen wir uns manchmal acuh selber unter Druck. Niemand möchte schlechter sein als der andere und von den anderen zur Schau gestellt werden oder lächerlich gemacht werden.

Entweder man schwimmt mit oder man lässt es bleiben und dadurch hat man auch oft das Gefühl im Stich gelassen zu werden, was nicht besonders förderlich ist und einem zusätzlich noch belastet. Daher outet sich kaum einer, wenn er an burnout leidet.

Ich weiß, viele sagen, Handy aus, Laptop aus am Wochenende etc. Aber wenn man am Montag eine Deadline hat und nicht gut vorbereitet ist, lässt man auch irgendwie das Team im Stich und möchte nicht schlecht dastehen vor allem wenn alle andere am Wochenende gearbeitet haben :|

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Depressionen sind ein weit verbreitetes Krankheitsbild das aufgrund des typischen Verdrängens häufig erst (zu) spät erkannt wird. Besorg dir professionelle Hilfe, das Ganze ist gefährlicher als die meisten Menschen einsehen wollen.

Einen Job mit einer derartigen Arbeitsbelastung kann man meiner Meinung nach nur dann durchhalten, wenn man entweder sich selbst (in diesem Job) oder die Vorzüge dieses Jobs (insb. Geld) geil findet. Du klingst, also würde keines von beiden auf dich zutreffen. Welchen Anreiz hast du dir das weiter anzutun?

Ja, falls du kündigst werden deine Kollegen einen halben Tag lang beleidigt sein und sich im Stich gelassen fühlen, so denken wir Herdentiere halt. Aber du solltest dir vor Augen führen, dass es vor allem bei einer Big 4 nur eine Frage der Zeit ist, bis irgendwer anders geht und dich "im Stich" lässt.

Gute Besserung!

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Ich hatte auch einen Burnout im WP Bereich einer Big 4 inklusive Krankenhausaufenthalt und 3 Wochen Auszeit. Das lag sicher nicht am Workload bei uns, da dieser im Schnitt bei 45h im Jahr lag und in der Busy Season evtl. bei 55h mit Ausschlägen nach oben und unten.
Vielmehr ging es mir schlecht, da meine Erwartungen nicht erfüllt wurden. Ich wurde bei einer Beförderungsrunde nicht berücksichtigt, was niemand in der Bude verstanden hat. Selbst mein Partner hat mir im Nachhinein gestanden, dass dies ein Fehler seinerseits war, es gab aber dennoch niemals eine Kompensation für meine sehr guten Arbeitsergebnisse.

Heute, ein paar Jahre später, sehe ich ganz deutlich, dass ein Burnout immer ein Symptom einer Diskrepanz zwischen eigener Erwartungshaltung und der Realität bzw. der Nichterfüllung dieser gesteckten Ziele einhergeht. Es gibt im Job nunmal nichts Frustrierenderes als sich tagtäglich und über Jahre hinweg den Hintern aufzureißen und keine entsprechende Würdigung der Arbeit zu erfahren. Ich kann daher nur jedem Berufseinsteiger raten, sich nicht zu sehr zu verkrampfen und einfach zu akzeptieren, dass der eigene Karriereerfolg nur teilweise von selbst getriggert werden kann. Wenn der Partner einen nicht sonderlich leiden kann, sieht es halt bescheiden aus. Man sollte einfach in den ersten Jahren versuchen, so viel Projekterfahrung wie möglich zu sammeln und die technischen Skills zu schärfen. Wenn es in einer Firma dann nach 2-3 Jahren nicht mehr ertragbar ist, dann ist das kein Weltuntergang.

Für mich war schlussendlich entscheidend, dass ich mich wirklich selbst reflektieren konnte und fundamental analysiert habe, welche Tätigkeit ich für mich langfristig erstrebenswert finde. Dies wissen sehr viele Leute zu Beginn der Karriere nicht, was absolut kein Problem ist. Man muss sich eben erst einmal mit der Berufswelt und den Pros und Cons der jeweiligen Branchen vertraut machen um sich ein Urteil bilden zu können. Ich habe meinen Weg gefunden und habe keinen aalglatten CV. Das stört mich aber nicht im Geringsten, weil ich heute nicht dort wäre wo ich bin wenn diese Situation damals nicht eingetreten wäre.
Ich bin froh, dass ich das sinkende Schiff WP verlassen habe und nicht wie einige Kollegen verzweifelt versuchen muss, nach nicht bestandenem StB den Voll WP zu wuppen und selbst diesen nicht zu schaffen. Habe ich alles erlebt im Bekanntenkreis und das ist meines Erachtens auch eine Folge fehlender Selbstreflexion. Nur wer das wirklich will schafft es auch, alle anderen sollten sich hinterfragen, ob dies der eigene Weg sein sollte. Gilt natürlich generell und nicht nur im WP Bereich.

WiWi Gast schrieb am 08.01.2018:

Hi, ich arbeite bereits seit einem Jahr in der Beratung und wurde vor einigen Tagen vom Arzt krankgeschrieben, weil ich Burnout habe ohne dass ich es gemerkt habe.

Die Firma für die ich arbeite, ist eine große Beratungsfirma (einer der Big4 - Wirtschaftsprüfung top aber Beratung eher Tier 2). Die Arbeitszeiten sind stark abhängig von den Projekten, aber in der Regel recht hart. Ich bin leider in ein ziemlich anstrengendes Projekt gerutscht (60h+ wenn es gut läuft, gewöhnlicherweise schon 80h+ oder 90h+ . Bevor ich krankgeschrieben wurde, hatte ich fast jedes Wochenende durchgearbeitet).

Extrem schlechte Bezahlung mit viel Verantwortung und Ansprüchen vom Kunden und Arbeitgeber. Wenn man das ein Jahr macht, dann merkt man sehr schnell, wie körperlich anstrengend es sein kann. Das schlimmste ist aber, dass man sein Selbstwertgefühlt verliert.

Ich hatte innerhalb des einen Jahres 1 Beförderung und 2 Gehaltserhöhung, habe mich dafür auch mächtig ins Zeug gelegt... Oftmals hatte ich aber auch das Gefühl, dass es so von der Firma auch erwartet wird. Meine Kollegen sind nett, aber auch sehr stark leistungsorientiert und dadurch setzen wir uns manchmal acuh selber unter Druck. Niemand möchte schlechter sein als der andere und von den anderen zur Schau gestellt werden oder lächerlich gemacht werden.

Entweder man schwimmt mit oder man lässt es bleiben und dadurch hat man auch oft das Gefühl im Stich gelassen zu werden, was nicht besonders förderlich ist und einem zusätzlich noch belastet. Daher outet sich kaum einer, wenn er an burnout leidet.

Ich weiß, viele sagen, Handy aus, Laptop aus am Wochenende etc. Aber wenn man am Montag eine Deadline hat und nicht gut vorbereitet ist, lässt man auch irgendwie das Team im Stich und möchte nicht schlecht dastehen vor allem wenn alle andere am Wochenende gearbeitet haben :|

antworten
WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

WiWi Gast schrieb am 12.08.2011:

keine Ahnung, in welcher Bude Du steckst. Aber es geht ihr blendend muss man sagen...

Ich war in den letzten 2.5 Jahren keinen einzigen Tag "on the
beach" - hm, mach ich was falsch?!???

antworten
WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Push
Wie geht MBB mit Burn-out um? Ist danach sofort der Rausschmiss gewiss?

WiWi Gast schrieb am 03.03.2019:

WiWi Gast schrieb am 12.08.2011:

keine Ahnung, in welcher Bude Du steckst. Aber es geht ihr blendend muss man sagen...

Ich war in den letzten 2.5 Jahren keinen einzigen Tag "on the
beach" - hm, mach ich was falsch?!???

antworten
ExBerater

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Ganz pragmatisch gesehen KANN dich keine Beratung und auch keine andere Firma rausschmeissen es sei denn du bist in der Probezeit. Arbeitsrecht und so...

WiWi Gast schrieb am 13.10.2019:

Push
Wie geht MBB mit Burn-out um? Ist danach sofort der Rausschmiss gewiss?

WiWi Gast schrieb am 03.03.2019:

WiWi Gast schrieb am 12.08.2011:

keine Ahnung, in welcher Bude Du steckst. Aber es geht ihr blendend muss man sagen...

Ich war in den letzten 2.5 Jahren keinen einzigen Tag "on the
beach" - hm, mach ich was falsch?!???

antworten
WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Das ist natürlich absolut falsch.

antworten
Ceterum censeo

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

ExBerater schrieb am 15.10.2019:

Ganz pragmatisch gesehen KANN dich keine Beratung und auch keine andere Firma rausschmeissen es sei denn du bist in der Probezeit. Arbeitsrecht und so...

Ganz pragmatisch kann das ein jedes Unternehmen. Das Arbeitsrecht sieht doch ein klares Regelwerk für die Beendigung von Arbeitsverhältnissen vor, welches in der Praxis auch sehr routiniert und idR ziemlich rechtssicher angewendet werden kann. Zu den personenbedingten Kündigungsgründen zählt hier u. A. auch das Thema der Erkrankung. Natürlich gibt es hier noch einige weitere Punkte zu beachten, aber wer aufgrund einer Krankheit dauerhaft nicht in der Lage ist, seine Arbeitsleistung zu erbringen, kann natürlich entlassen werden.
Erreicht man als Mitarbeiter ohnehin erst einmal das Level des "leitenden Angestellten" ist Kündigungsschutz ohnehin nur noch ein vager Begriff aus der Vergangenheit.
Mit diesem kurzen Abriss der Grundlagen des deutschen Arbeitsrechts übergeben ich nun wieder an das Plenum.
Liebe Grüße

antworten
WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

War zwei Jahre bei MBB. Hatte keinen klassischen Burnout, aber mir hat mein Job und mein Leben einfach keine Freude bereitet, ohne dass ich es überhaupt explizit gemerkt habe. Anfangs war natürlich die Euphorie, es geschafft zu haben und die klassiche Leistungsträger-Einstellung "Ist hart, muss aber so, du wolltest es so, du hast es gepackt, die Belohnung kommt irgendwann, halt durch."

Zum Ausgleich für die fehlende Freizeit hab ich an den Wochenenden umso härter gefeiert und war dementsprechend schlapp während der Woche. Bis es irgendwann so war, dass ich an Arbeitstagen chronisch übermüdet, lustlos, reizbar wurde. Gepaart mit häufigen Husten, Schnupfen etc.

Nach einer Weile litten auch die Leistungen und mir wurde relativ bald nach der ersten Beförderung im Rahmen des Up or Out nahegelegt, mir was neues zu suchen. War natürlich erstmal ein Schock, weil ich rein intellektuell locker in der Lage war mitzuhalten. Nur hat mir das nicht viel gebracht, wenn ich meine Null-Bock Einstellung kaum verbergen konnte und bei Kundenterminen teilweise weggepennt bin. Bin dann zu einem Großkonzern in den Strategiebereich gewechselt. Hatte großes Glück, zunächst mal eine Stelle zu finden die fast gleich gut zahlt bei 40h und dann extrem schnell befördert zu werden, sodass ich jetzt mehr verdiene als ich bei MBB hätte bei 40-45h Arbeitszeit. Ich merke jetzt erst, wie zufrieden man sein kann und dass es mir fast egal ist, ob Wochenende oder Wochentag ist. Ich kann jeden Tag meiner Freizeit nachgehen und hab fast nie Stress. Bei MBB war gefühlt dagegen nur die Zeit von Freitagabend mit Sonntagnachmittag lebenswert.

Ich schätze mal, so ein Weg ist viel typischer für Berater als der klassische Burnout (den krieg ich hier im Konzern vereinzelt mit, bei der Beratung nie). Das "stille Leiden" passt mehr zum Leistungsmindet und Konkurrenzdenken. Außerdem sind Berater meist jung und haben gute Exit-Optionen, um ihre Lage schnell zu ändern (bzw. werden zu ihrem Glück gezwungen wie ich). Ein 45-jähriger Abteilungsleiter, der 20 Jahre beim selben Konzern ist, mit 3 Kindern, Exfrau, Hauskredit steht dagegen gefühlt mit dem Rücken zur Wand.

Was einen fertig macht ist nicht unbedingt die Belastung an sich, sondern der Mangel an Optionen. Ohnmacht und Fremdgesteuertheit ist die wahre Gefahr.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Ich glaube grade der letzte Absatz ist sehr wahr!

WiWi Gast schrieb am 15.10.2019:

War zwei Jahre bei MBB. Hatte keinen klassischen Burnout, aber mir hat mein Job und mein Leben einfach keine Freude bereitet, ohne dass ich es überhaupt explizit gemerkt habe. Anfangs war natürlich die Euphorie, es geschafft zu haben und die klassiche Leistungsträger-Einstellung "Ist hart, muss aber so, du wolltest es so, du hast es gepackt, die Belohnung kommt irgendwann, halt durch."

Zum Ausgleich für die fehlende Freizeit hab ich an den Wochenenden umso härter gefeiert und war dementsprechend schlapp während der Woche. Bis es irgendwann so war, dass ich an Arbeitstagen chronisch übermüdet, lustlos, reizbar wurde. Gepaart mit häufigen Husten, Schnupfen etc.

Nach einer Weile litten auch die Leistungen und mir wurde relativ bald nach der ersten Beförderung im Rahmen des Up or Out nahegelegt, mir was neues zu suchen. War natürlich erstmal ein Schock, weil ich rein intellektuell locker in der Lage war mitzuhalten. Nur hat mir das nicht viel gebracht, wenn ich meine Null-Bock Einstellung kaum verbergen konnte und bei Kundenterminen teilweise weggepennt bin. Bin dann zu einem Großkonzern in den Strategiebereich gewechselt. Hatte großes Glück, zunächst mal eine Stelle zu finden die fast gleich gut zahlt bei 40h und dann extrem schnell befördert zu werden, sodass ich jetzt mehr verdiene als ich bei MBB hätte bei 40-45h Arbeitszeit. Ich merke jetzt erst, wie zufrieden man sein kann und dass es mir fast egal ist, ob Wochenende oder Wochentag ist. Ich kann jeden Tag meiner Freizeit nachgehen und hab fast nie Stress. Bei MBB war gefühlt dagegen nur die Zeit von Freitagabend mit Sonntagnachmittag lebenswert.

Ich schätze mal, so ein Weg ist viel typischer für Berater als der klassische Burnout (den krieg ich hier im Konzern vereinzelt mit, bei der Beratung nie). Das "stille Leiden" passt mehr zum Leistungsmindet und Konkurrenzdenken. Außerdem sind Berater meist jung und haben gute Exit-Optionen, um ihre Lage schnell zu ändern (bzw. werden zu ihrem Glück gezwungen wie ich). Ein 45-jähriger Abteilungsleiter, der 20 Jahre beim selben Konzern ist, mit 3 Kindern, Exfrau, Hauskredit steht dagegen gefühlt mit dem Rücken zur Wand.

Was einen fertig macht ist nicht unbedingt die Belastung an sich, sondern der Mangel an Optionen. Ohnmacht und Fremdgesteuertheit ist die wahre Gefahr.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Sehr, sehr guter Post.

WiWi Gast schrieb am 15.10.2019:

War zwei Jahre bei MBB. Hatte keinen klassischen Burnout, aber mir hat mein Job und mein Leben einfach keine Freude bereitet, ohne dass ich es überhaupt explizit gemerkt habe. Anfangs war natürlich die Euphorie, es geschafft zu haben und die klassiche Leistungsträger-Einstellung "Ist hart, muss aber so, du wolltest es so, du hast es gepackt, die Belohnung kommt irgendwann, halt durch."

Zum Ausgleich für die fehlende Freizeit hab ich an den Wochenenden umso härter gefeiert und war dementsprechend schlapp während der Woche. Bis es irgendwann so war, dass ich an Arbeitstagen chronisch übermüdet, lustlos, reizbar wurde. Gepaart mit häufigen Husten, Schnupfen etc.

Nach einer Weile litten auch die Leistungen und mir wurde relativ bald nach der ersten Beförderung im Rahmen des Up or Out nahegelegt, mir was neues zu suchen. War natürlich erstmal ein Schock, weil ich rein intellektuell locker in der Lage war mitzuhalten. Nur hat mir das nicht viel gebracht, wenn ich meine Null-Bock Einstellung kaum verbergen konnte und bei Kundenterminen teilweise weggepennt bin. Bin dann zu einem Großkonzern in den Strategiebereich gewechselt. Hatte großes Glück, zunächst mal eine Stelle zu finden die fast gleich gut zahlt bei 40h und dann extrem schnell befördert zu werden, sodass ich jetzt mehr verdiene als ich bei MBB hätte bei 40-45h Arbeitszeit. Ich merke jetzt erst, wie zufrieden man sein kann und dass es mir fast egal ist, ob Wochenende oder Wochentag ist. Ich kann jeden Tag meiner Freizeit nachgehen und hab fast nie Stress. Bei MBB war gefühlt dagegen nur die Zeit von Freitagabend mit Sonntagnachmittag lebenswert.

Ich schätze mal, so ein Weg ist viel typischer für Berater als der klassische Burnout (den krieg ich hier im Konzern vereinzelt mit, bei der Beratung nie). Das "stille Leiden" passt mehr zum Leistungsmindet und Konkurrenzdenken. Außerdem sind Berater meist jung und haben gute Exit-Optionen, um ihre Lage schnell zu ändern (bzw. werden zu ihrem Glück gezwungen wie ich). Ein 45-jähriger Abteilungsleiter, der 20 Jahre beim selben Konzern ist, mit 3 Kindern, Exfrau, Hauskredit steht dagegen gefühlt mit dem Rücken zur Wand.

Was einen fertig macht ist nicht unbedingt die Belastung an sich, sondern der Mangel an Optionen. Ohnmacht und Fremdgesteuertheit ist die wahre Gefahr.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

In arbeite jetzt seit Kurzem bei einer Big4 und es wird erwartet, dass ich 12-14 h pro Tag arbeite. Der Durchschnitt liegt, wenn ich die Arbeit an Wochenenden berücksichtige, bestimmt bei 14 h / Werktag und mehr.

Die meisten auf meinen Projekten arbeiten so.

Das Gehalt ist unterdurchschnittlich, selbst wenn ich berücksichtige, dass ich in der Regel 10 h aufschreiben darf (und bald werde ich es nicht mehr machen dürfen, da es ein Limit gibt).

Man hat mir eine Beförderung versprochen. In einem Jahr...

Ich frage mich, ob sich so was lohnt. Noch ein Jahr lang kein Privatleben zu haben und eine Beförderung ist ja unsicher.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

WiWi Gast schrieb am 20.10.2019:

In arbeite jetzt seit Kurzem bei einer Big4 und es wird erwartet, dass ich 12-14 h pro Tag arbeite. Der Durchschnitt liegt, wenn ich die Arbeit an Wochenenden berücksichtige, bestimmt bei 14 h / Werktag und mehr.

Die meisten auf meinen Projekten arbeiten so.

Das Gehalt ist unterdurchschnittlich, selbst wenn ich berücksichtige, dass ich in der Regel 10 h aufschreiben darf (und bald werde ich es nicht mehr machen dürfen, da es ein Limit gibt).

Man hat mir eine Beförderung versprochen. In einem Jahr...

Ich frage mich, ob sich so was lohnt. Noch ein Jahr lang kein Privatleben zu haben und eine Beförderung ist ja unsicher.

Für mich könnte ich das ganz klar mit "nein" beantworten.

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ExBerater

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Lohnt voll. Noch ein Jahr Knechten damit du vielleicht befördert wirst um dann was? Noch mehr zu Knechten :-)

Und woanders in der Industrie wirdt du für eine 35 oder 38 Stunden Woche fürstlich entlohnt fürs Sesselfurzen mit 36 Urlaubstagen

WiWi Gast schrieb am 20.10.2019:

In arbeite jetzt seit Kurzem bei einer Big4 und es wird erwartet, dass ich 12-14 h pro Tag arbeite. Der Durchschnitt liegt, wenn ich die Arbeit an Wochenenden berücksichtige, bestimmt bei 14 h / Werktag und mehr.

Die meisten auf meinen Projekten arbeiten so.

Das Gehalt ist unterdurchschnittlich, selbst wenn ich berücksichtige, dass ich in der Regel 10 h aufschreiben darf (und bald werde ich es nicht mehr machen dürfen, da es ein Limit gibt).

Man hat mir eine Beförderung versprochen. In einem Jahr...

Ich frage mich, ob sich so was lohnt. Noch ein Jahr lang kein Privatleben zu haben und eine Beförderung ist ja unsicher.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Wirklich gut geschriebener, reflektierter und ehrlicher Post!

WiWi Gast schrieb am 15.10.2019:

War zwei Jahre bei MBB. Hatte keinen klassischen Burnout, aber mir hat mein Job und mein Leben einfach keine Freude bereitet, ohne dass ich es überhaupt explizit gemerkt habe. Anfangs war natürlich die Euphorie, es geschafft zu haben und die klassiche Leistungsträger-Einstellung "Ist hart, muss aber so, du wolltest es so, du hast es gepackt, die Belohnung kommt irgendwann, halt durch."

Zum Ausgleich für die fehlende Freizeit hab ich an den Wochenenden umso härter gefeiert und war dementsprechend schlapp während der Woche. Bis es irgendwann so war, dass ich an Arbeitstagen chronisch übermüdet, lustlos, reizbar wurde. Gepaart mit häufigen Husten, Schnupfen etc.

Nach einer Weile litten auch die Leistungen und mir wurde relativ bald nach der ersten Beförderung im Rahmen des Up or Out nahegelegt, mir was neues zu suchen. War natürlich erstmal ein Schock, weil ich rein intellektuell locker in der Lage war mitzuhalten. Nur hat mir das nicht viel gebracht, wenn ich meine Null-Bock Einstellung kaum verbergen konnte und bei Kundenterminen teilweise weggepennt bin. Bin dann zu einem Großkonzern in den Strategiebereich gewechselt. Hatte großes Glück, zunächst mal eine Stelle zu finden die fast gleich gut zahlt bei 40h und dann extrem schnell befördert zu werden, sodass ich jetzt mehr verdiene als ich bei MBB hätte bei 40-45h Arbeitszeit. Ich merke jetzt erst, wie zufrieden man sein kann und dass es mir fast egal ist, ob Wochenende oder Wochentag ist. Ich kann jeden Tag meiner Freizeit nachgehen und hab fast nie Stress. Bei MBB war gefühlt dagegen nur die Zeit von Freitagabend mit Sonntagnachmittag lebenswert.

Ich schätze mal, so ein Weg ist viel typischer für Berater als der klassische Burnout (den krieg ich hier im Konzern vereinzelt mit, bei der Beratung nie). Das "stille Leiden" passt mehr zum Leistungsmindet und Konkurrenzdenken. Außerdem sind Berater meist jung und haben gute Exit-Optionen, um ihre Lage schnell zu ändern (bzw. werden zu ihrem Glück gezwungen wie ich). Ein 45-jähriger Abteilungsleiter, der 20 Jahre beim selben Konzern ist, mit 3 Kindern, Exfrau, Hauskredit steht dagegen gefühlt mit dem Rücken zur Wand.

Was einen fertig macht ist nicht unbedingt die Belastung an sich, sondern der Mangel an Optionen. Ohnmacht und Fremdgesteuertheit ist die wahre Gefahr.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Spannendes Thema mit dem ich mich, u.a. durch persönliche Erfahrungen, innerhalb meiner Promotion an der Universität Mannheim näher befasst habe. Sofern Interesse besteht teile ich die Erkenntnisse meiner Forschungsarbeit gerne die, in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut und der Universität St. Gallen, erschlossen wurden.

Ich selbst habe Burnout während und nach meinem Master-Studium an einer renommierten Uni erlebt. Nach einem weniger gutem Abitur und überdurchschnittlichen Bachelor-Abschluss (an einer Target-Universität ) war ich erstmals während dem Master unter den top 10 Studenten. Einladungen von MBB, bei denen ich für Events nach London oder zum Skifahren eingeflogen wurde, haben mich einerseits begeistert, andererseits aber den selbst auferlegten Leistungsdruck dermaßen erhöht. Ich grenzte mich mehr und mehr von meinen Kommilitonen ab und verbrachte fast meine gesamte Freizeit mit Lernen und Interviewvorbereitungen für MBB.

Trotz monatelanger Vorbereitungszeit habe ich es nicht geschafft ein Offer bei MBB zu sichern und habe stattdessen das Angebot einer kleineren Beratung angenommen, die meine Promotion direkt nach Einstieg ermöglichten. Die Absagen von MBB gingen mir allerdings sehr nach, da ich mich so tief in die Vorbereitungen vertieft hatte und ich mich mit dem Erfolg einer Zusage zunehmend identifiziert habe. Die Konkurrenz zwischen meinen ehemaligen Kommilitonen war groß und die Berichte über Zusagen bei (angeblich) wesentlich weniger Vorbereitung führten zu Selbstzweifel...
Dennoch habe ich meine Motivation aufrecht erhalten können und habe nun, nach zwei Jahren, einem abgeschlossenem Doktorstudium und einer enorm gestiegenen Selbstwahrnehmung, Angebote bei zwei der MBBs

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Kann denn mal einer von den aktuellen / Ex-Beratern erzählen, wie sich ein Burnout in der Beratung äußert? Wenn man mit Leuten spricht, die dort arbeiten, sind die ja sehr sympathisch und erzählen eher von den spannenden Projekten etc... Daher die Frage:

Schleicht sich das mit der Zeit ein? Oder kommt sowas von jetzt auf gleich? Also wie kann man sich das vorstellen, sitzt man irgendwann abends vor dem Laptop und kann nicht mehr arbeiten...?

Die Antwort würde helfen, die Branche etwas besser einzuschätzen, denn die positiven Aspekte sind ja bekannt.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

WiWi Gast schrieb am 29.01.2020:

Spannendes Thema mit dem ich mich, u.a. durch persönliche Erfahrungen, innerhalb meiner Promotion an der Universität Mannheim näher befasst habe. Sofern Interesse besteht teile ich die Erkenntnisse meiner Forschungsarbeit gerne die, in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut und der Universität St. Gallen, erschlossen wurden.

Ich selbst habe Burnout während und nach meinem Master-Studium an einer renommierten Uni erlebt. Nach einem weniger gutem Abitur und überdurchschnittlichen Bachelor-Abschluss (an einer Target-Universität ) war ich erstmals während dem Master unter den top 10 Studenten. Einladungen von MBB, bei denen ich für Events nach London oder zum Skifahren eingeflogen wurde, haben mich einerseits begeistert, andererseits aber den selbst auferlegten Leistungsdruck dermaßen erhöht. Ich grenzte mich mehr und mehr von meinen Kommilitonen ab und verbrachte fast meine gesamte Freizeit mit Lernen und Interviewvorbereitungen für MBB.

Trotz monatelanger Vorbereitungszeit habe ich es nicht geschafft ein Offer bei MBB zu sichern und habe stattdessen das Angebot einer kleineren Beratung angenommen, die meine Promotion direkt nach Einstieg ermöglichten. Die Absagen von MBB gingen mir allerdings sehr nach, da ich mich so tief in die Vorbereitungen vertieft hatte und ich mich mit dem Erfolg einer Zusage zunehmend identifiziert habe. Die Konkurrenz zwischen meinen ehemaligen Kommilitonen war groß und die Berichte über Zusagen bei (angeblich) wesentlich weniger Vorbereitung führten zu Selbstzweifel...
Dennoch habe ich meine Motivation aufrecht erhalten können und habe nun, nach zwei Jahren, einem abgeschlossenem Doktorstudium und einer enorm gestiegenen Selbstwahrnehmung, Angebote bei zwei der MBBs

Fraglich ist, warum man es bei einer angeblich so hohen Selbstwahrnehmung nötig hat, das Gefasel von "rennomierten Universitäten" und "Doktorstudium" rauszulassen ;-)

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Ich bin zwar "nur" bei einer kleineren Beratung/Projektmanagement Firma (ca. 3.000 MA) kann aber auch von meinen Erfahrungen berichten.

Meine Erlebnisse beziehen sich auf die Zeit, in der ich noch Projekte mit bearbeitet und eher die Zuarbeit für die Projektleiter gemacht habe.

Abhängig von der Anzahl an Projekten war der Alltag eher nach den Launen und aufgetragenen doings der Projektleiter dominiert. Wenn diesem kurz vor Feierabend eingefallen ist, dass er gerne bis abends oder am nächsten Tag etwas fertiggestellt haben möchte, durfte ich entsprechend Überstunden und Nachtschichten machen; Wochenendarbeit inklusive. Ich beschwere mich auch nicht darüber, ich wusste worauf ich mich eingelassen habe.

Für mich belastend war immer auf die Vorgehensweise und Informationspolitik anderer angewiesen zu sein und ständig in der Holschuld zu stehen. Eine selbst von mir strukturierte Woche wurde häufig von den Spontanaufträgen der Projektleiter chaotisch.

Kommen wir zum Thema "Burn-Out" oder Depression:
Als im vergangenen Jahr ein Großprojekt begann und ich mit mehreren Projektleitern zusammen arbeiten durfte, habe ich leider den vollen Stress und das volle Chaos dieser abbekommen. Es wurden von mir unmögliche Fristen und Aufgaben abverlangt (die gegebenenfalls ein besserer MA geschafft hätte, mir hat jedoch das Know-How gefehlt um dem Druck Stand zu halten). Aufgrund des Drucks habe ich immer früher angefangen zu arbeiten. Teilweise war ich um 06:00 Uhr im Büro, saß ohne Pause, ohne Essen, ohne Trinken bis in den frühen Abend da. Während meine Kollegen Kaffeepausen machten, zusammen zum Mittagessen gefahren sind, habe ich meine Zeit mit den Workaholic-Projektleitern verbracht und mich gefragt ob es wirklich lebensfüllend ist, sich so etwas anzutun. Dazu kam noch ein Kunde, der einen permanent unter Druck und fertig gemacht hat.

Ich wurde immer ruhiger und ruhiger. Der Frust zu Beginn schwenkte irgendwann zu Verzweiflung und Unmut über. Ich nahm mehrere Kilo ab, zog mich zurück und war bei jeder Kleinigkeit gereizt. Ich zog die Notbremse und meldete mich zwei Wochen krank.
Als ich zurück kam war ich aus dem Projekt drausen und wurde stillschweigend durch einen neuen Kollegen ausgetauscht. Meine Motivation war am tiefsten Punkt in meiner beruflichen Laufbahn. Ich hatte das Gefühl gescheitert zu sein. Fühlte mich ausgebrannt, nutzlos und habe alles hinterfragt.

Seit dem Zeitpunkt ging es auch nicht mehr bergauf. Ich bin motivationslos, habe das Gefühl alles falsch zu machen und bin schwer am Überlegen, ob ich nicht psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen soll.

Ich wollte den Job wechseln, allerdings macht mir Corona einen Strich durch die Rechnung. Ich habe eine neue Perspektive, muss jedoch erst einmal die Krise aussitzen und hoffe täglich, dass die Scheiße ein Ende hat und ich einen Tapetenwechsel hinbekomme.

Stress und Druck machen Menschen kaputt. Manche sind dafür geeignet, manche eher nicht. Deshalb sind sie aber keine Lowperformer, sondern sind psychisch einfach nicht so stark. Wer merkt, dass sich Kollegen zurückziehen sollte für sie da sein und sie unterstützen.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Es gibt drei "Tricks" gegen Burnout.

  1. Lernen "nein" zu sagen. Auch ein Projektleiter darf hören, dass es nicht machbar ist. Und ja, er darf es auch immer und immer wieder hören.
  2. Aufhören sich mit anderen zu vergleichen. In der Regel geht es den anderen besser, nicht weil sie keine Workaholics als Projektleiter haben, sondern weil sie Trick 1 verwenden.
  3. Die Arbeit nicht zu nahe an sich herankommen lassen.

Was viele Leute nicht verstehen, ist dass die Arbeitszeit nicht(!) davon abhängig ist.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

WiWi Gast schrieb am 01.04.2020:

  1. Lernen "nein" zu sagen. Auch ein Projektleiter darf hören, dass es nicht machbar ist. Und ja, er darf es auch immer und immer wieder hören.

Und dann kann man sich auch einen neuen Job suchen.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Der Fehler besteht darin nicht den Sinn zu sehen in der Situation. Traumaforscher haben das erkannt. Man muss sich distanzieren können, dann kommt man voran. Sucht den Fehler nicht bei zuerst euch wenn ihr vor dem Burnout steht. Wahrscheinlich ist es wieder einer der Sche*ßläden die andere ausbeuten. Dumm ist wer sich dann mit aller Kraft einsetzt.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

WiWi Gast schrieb am 01.04.2020:

  1. Lernen "nein" zu sagen. Auch ein Projektleiter darf hören, dass es nicht machbar ist. Und ja, er darf es auch immer und immer wieder hören.

Und dann kann man sich auch einen neuen Job suchen.

Falsch. Kann aus meiner Erfahrung als BB Analyst sagen: Du musst Nein sagen können!

Sonst wirst du erdrückt. Jeder gute Banker (und vermutlich auch Berater) kann "Nein" sagen und tut es auch regelmäßig (jeder auf seine eigene Art und Weise).
Nein sagen bedeutet nicht, das man um 19 Uhr nach Hause geht aber das man nur so viel Arbeit annimmt wie unter vollem Einsatz aller Ressourcen die man selber und sein Team zu bieten haben (sehr) gut erledigen kann

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Bin jetzt seit knapp einem Jahr in einer T2 Beratung und kann zum Glück noch nichts zu Burnout, aber zu meinem Umgang mit hoher Belastung sagen.

Innerhalb unserer Firma unterscheiden sich Bereiche, Partner und Kollegen sehr stark, was Stundenleistungsanforderungen angehen. In der Probezeit hatte ich direkt zwei sehr stressige Projekte, wo es schwierig war Nein zu sagen, da einmal sehr hohe Workload aufgrund unterstafftem Projekt und einmal einen Projektleiter, der Nein nicht (gar nicht!) akzeptiert hat. Muss auch zugeben, dass ich mich da in der Probezeit nicht weit aus dem Fenster lehnen wollte, entsprechend unangenehm war es dann auch. Direkt nach dem ersten Projekt (mit sehr guten Bewertungen), hat mein Partner dann auf einen kleinen Vorstoss meinerseits direkt das Thema Kündigung in der Probezeit auf den Tisch gelegt, worauf ich dann erstmal baff war.

Zum Ende der Probezeit bin ich dann auf ein entspannteres Projekt gekommen (Mo-Mi 1-2 x bis 22 Uhr Schluss, Do bis 19 Uhr + Heimreise, Fr im Schnitt bis 20 Uhr) und hab mich dann nach der Probezeit auch deutlich klarer positioniert inkl. Wechsel zu einem anderen Partner. Bis jetzt hat mir das keiner übel genommen und alle (bis zu zwei Kontaktpartnern) sagen, dass sie mit meiner Arbeitsqualität und den Ergebnissen sehr zufrieden sind. Genau das hätte aber vermutlich bei den Vorprojekten mit den Projektleitern und Partnern nicht funktioniert.

Mir hilft es, dass ich a) meine innere Linie gefunden habe (was gehe ich nicht mehr mit) b) nach der Probezeit zumindest nicht mehr einfach so gegangen werden kann und c) bereits ein Ersparnispolster aufbauen konnte, das mich einer Kündigung sehr entspannt entgegensehen lässt. Insbesondere c) lässt mich ruhig schlafen und ich kann allen Beratungsanfängern zu Beginn nur raten den Lebensstandard nach dem Studium nicht zu sehr ansteigen zu lassen und dafür pro Monat 1-2k zur Seite zu legen. Meiner Meinung nach sollten WG, kein Auto usw. usf. gerade zum Anfang noch genügen.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Also wer ein Burnout im Abi und ein Burnout im Studium gehabt haben will, der ist entweder überhaupt nicht belastbar oder geht sehr inflationär mit der Diagnose Burnout um.<<

Hm, es geht mM auch um das Drumherum. Wenn du keine Kohle hast, ne Wohnung neben einer Baustelle über einer Kneipe und die Prüfungen unbedingt gut / sehr gut bestehen musst, kann das auch stressiger sein, als 100k zu verdienen, ne fette Wohnung und Auto zu haben und 5 Tage die Woche 9 - 24h zu arbeiten.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Sehr interessante Beiträge hier! Ich bin mittlerweile in Beratung Nr 2 und nach anfänglicher Euphorie mit relativ geregelten Arbeitszeiten wieder genervt, weil nun vermehrt Überstunden anfallen. Ich verdiene 50k nach 4 Jahren BE in einer 100 Mann Beratung, durchschnittliche Arbeitszeit pro Woche liegt bei 45 - 50 Stunden mit aktuellen Peak, da Kunden auf Ergebnisse drängen wegen Corona, die extrem unrealistisch sind. Ich Frage mich ernsthaft, ob es mir das wert ist. Andererseits bin ich froh aktuell noch einen Job zu haben.

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Push
Hat irgendwer Erfahrungen bei MBB? Bin kurz davor mich krankzumelden; weiß aber nicht wie ich den Prozess am besten managen soll

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Bei uns sehr ungerne gesehen. Kenne eigentlich niemanden, der mit Burnout rausgegangen ist.

antworten
WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

WiWi Gast schrieb am 01.02.2021:

Push
Hat irgendwer Erfahrungen bei MBB? Bin kurz davor mich krankzumelden; weiß aber nicht wie ich den Prozess am besten managen soll

Keine persönlichen Erfahrungen, aber ich war mal in einer psychosomatischen Klinik und einer meiner Mitpatienten war MBBler, wg. Burnout in stationärer Behandlung. Hatte mich öfters länger mit ihm unterhalten. Er meinte, seine Krankmeldung sei unter dem Vorwand einer mittlerweile salonfähigen schweren Depression gelaufen, weil die Diagnose Burnout eher belächelt und negative Annahmen (nicht belastbar usw.) hervorrufen würde.

So oder so, deine Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen. Gute Besserung!

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WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Bei uns ist auch nur burnen gerne gesehen.

WiWi Gast schrieb am 01.02.2021:

Bei uns sehr ungerne gesehen. Kenne eigentlich niemanden, der mit Burnout rausgegangen ist.

antworten
WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

WiWi Gast schrieb am 01.02.2021:

Push
Hat irgendwer Erfahrungen bei MBB? Bin kurz davor mich krankzumelden; weiß aber nicht wie ich den Prozess am besten managen soll

Ich habe keine Erfahrungen aber was hält dich davon ab, es einfach zu tun? Geh zu deinem Arzt, hol dir den Schein und reiche ihn ein. Dafür kann dir niemand was und deine Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen!

Den Prozess managen darf dann dein Manager (was ein schönes Wortspiel). Das ist nicht deine Aufgabe.

antworten
WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

WiWi Gast schrieb am 01.02.2021:

Bei uns ist auch nur burnen gerne gesehen.

Bei uns sehr ungerne gesehen. Kenne eigentlich niemanden, der mit Burnout rausgegangen ist.

Schwieriges Thema, da Burnout und viel mehr Depressionen immer noch als Schwäche in der Leistungsgesellschaft ausgelegt werden. Insbesondere die Alpha-Tiere in IBs/UBs tun sich schwer, sowas ein zu gestehen, da man sich ständig mit anderen vergleicht und kein Verlierer sein will.

Nur - hier beim Thema Gesundheit wäre es wirklich mal angebracht, zuerst auf sich selbst zu schauen.
Kein Geld der Welt hilft mehr, wenn du keine Freunde, Hobbies oder generell keine Lebenslust mehr hast.
Alle Arbeitgeber, die dir heute noch die Karriereleiter vor die Nase halten, interessieren sich noch für dich, wenn du es 2 Wochen nicht schaffst, aus dem Bett zu kommen und zu performen.
Ist leider heute so - daher müssen sich Alpha-Tiere- wenn sie sich in dieser Abwärtsspirale gefangen sehen - von sich aus den Stop Knopf Drücken.

Damit wir uns nicht falsch verstehen - 80pp der MA in den IBs / UBs halten den Druck und Stress aus und machen ihren Weg; aber die anderen 20pp müssen irgendwann erkennen, dass man nicht überall Erfolg haben kann und das Leben mehr bietet als dicke Autos, dicke Villen und einen Titel

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ExBerater

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

Nicht MBB aber damals T2. Hatte generell die Nase voll von Beratung und dann auf einem intensiven Projekt worauf ich gar keine Lust hatte und ich auch etwas überfordert fühlte.
Bin dann einfach zum Arzt, sie hat mich sofort 2 Wochen krank geschrieben.

Das war total erfrischend: Habe noch eine Mail an die Partner geschrieben nach dem Motto "2 Wochen voll raus, lese keine Emails" und das wars. Auf ein mal waren sogar alle ganz besorgt und haben sich nach mir erkundigt. Nach meiner Rückkehr dann sogar mal die Frage "hast du Lust auf dieses neue Projekt? Traust du dir das schon wieder zu?"...

Also, wer grundsätzlich auch nur glaubt, sowas wie einen Burn Out zu haben, sollte die Konsequenzen ziehen. Man sollte dann aber auch nicht wirklich versuchen weiter in der Beratung zu arbeiten. Generell gilt, Hobbies und Privatleben sind wichtig(er) um sowas direkt zu vermeiden.
Wenn man in dem Beratungs-Hamsterrad drin ist, setzt man sich oft selbst so sehr unter Druck weil man denkt, dies sei nun der einzige Weg zur Karriere und man dürfe auf keinen Fall versagen... die anderen können es doch auch alle.

Die Wahrheit ist: Kaum einer hat wirklich Lust auf Beratung, auch wenn sie anders wirken. Viele fühlen sich überfordert... und am Ende gehen die allermeisten innerhalb von 3 Jahren. Und ja, es gibt echte Karrieren ohne und außerhalb der Beratung.

Bevor es wirklich zum Burn Out kommt: einfach mal 2-3 Wochen krank schreiben lassen. Heute kann sich keine Firma (selbst Beratungen) mehr erlauben, das Thema mental health nicht ernst zu nehmen.

antworten
WiWi Gast

Re: Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

In der Beratung ist "Burnout" ein anderes Wort für "out". Entweder ihr schafft es, oder ihr schafft es eben nicht. Ist ja auch nicht schlimm, die meisten hauen nach wenigen Jahren ab.

Aber macht euch nichts vor, psychische Labilität und der Beraterjob sind auf Dauer nicht miteinander zu vereinbaren.

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Péter Horváth, der Controlling-Pionier und Firmengründer der Unternehmensberatung Horváth, ist am 4. Juni 2022 im Alter von 85 Jahren gestorben. Die über 1.000 Mitarbeitenden der international tätigen Managementberatung Horváth trauern um ihren Aufsichtsrat. 1973 baute Péter Horváth an der TU Darmstadt den ersten Lehrstuhl für Controlling in Deutschland auf. Sein Standardwerk „Controlling“ ist inzwischen in der 14. Auflage erschienen und gilt unter Wirtschaftsstudierenden als Controlling-Bibel.

Macht ein Hidden Champion aus NRW das Consulting von morgen?

Noch ist die viadee Unternehmensberatung AG unter IT-Talenten ein echter Geheimtipp. Sie vereint Beratung und Softwareentwicklung und berät regionale Unternehmen in NRW. In den Mittelpunkt stellt sie dabei ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben der individuellen Förderung loben diese flache Hierarchien, ein familiäres Arbeitsumfeld und eine außergewöhnliche Work-Life-Balance. Dafür wurde die viadee bei „Bester Arbeitgeber Deutschland 2022“ gerade mit Platz 6 und in NRW mit Platz 2 ausgezeichnet.

Die Unternehmensberatung

Cover: Die Unternehmensberatung: Von der strategischen Konzeption zur praktischen Umsetzung

Der Beratungsbranche boomt durch die Digitalisierung. Welche Anforderungen stellt die Digitalisierung an die Beratungsbranche? Was fasziniert so viele Absolventen der Wirtschaftswissenschaften an der Unternehmensberatung? Berater-Flüsterer Dirk Lippold zeigt in der neu erschienen dritten Auflage seines Consulting-Klassikers »Die Unternehmensberatung«, wie sich die Beratung zukünftig verändern wird.

Roland Berger übernimmt POLARIXPARTNER

Ein Wolkenkratzer symbolisiert die Übernahme der POLARIXPARTNER durch die Unternehmensberatung Roland Berger.

Roland Berger verstärkt sich mit dem Team von POLARIXPARTNER und baut seine Expertise im Bereich Kostenoptimierung weiter aus. Die in Saarburg (Rheinland-Pfalz) ansässige Beratung beschäftigte zuletzt rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. POLARIXPARTNER unterstützt Unternehmen sowohl bei der Strategieentwicklung als auch bei der Optimierung von Kosten und Prozessen zur nachhaltigen Verbesserung der Effizienz.

Fallstudienworkshop: Volkswagen Consulting Case Race 2022

VW-Consulting: Fallstudienworkshop "Case Race 2022"

Wer hinter die Kulissen der Strategieberatung und des Volkswagen Konzerns blicken möchte, hat dazu beim "Case Race 2022" Gelegenheit. Der Fallstudienworkshop von Volkswagen Consulting findet vom 13. bis 15. Juli 2022 in Wolfsburg statt. Bewerben können sich Studierende im Bachelor oder Master, Absolvent:innen und Young Professionals mit bis zu einem Jahr Berufserfahrung. Die Bewerbungsfrist für den Fallstudienworkshop von Volkswagen Consulting ist der 15. Juni 2022.

Accenture übernimmt Ingenieurberatung umlaut

Wirtschaftsingenieur

Accenture wächst mit der Übernahme von umlaut im Kerngeschäft der Digitalisierungsberatung weiter. Das internationale Beratungsunternehmen reagiert damit auf die zunehmende Digitalisierung der industriellen Fertigung und der steigenden Nachfrage nach Beratungsleistungen dabei. Die Ingenieurberatung umlaut ist die jüngste zahlreicher Akquisitionen. Vor einigen Wochen erst hatte Accenture die deutsche Strategieberatung Homburg & Partner und die deutsche Technologieberatung SALT Solutions übernommen.

Antworten auf Erfahrung mit Burnout in der Beratung?

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Diskussionen zu Burnout

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Burnout MBB

WiWi Gast

Liebes Forum, Ich bin jetzt seit ein paar Jahren bei MBB und bin langsam am Ende meiner Kräfte. Hat sich jemand von euch schon ...

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Burnout vs. Druck

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 31.05.2019: Abitur mit 19 duales Studium Bachelor 3,5 Jahre Anschluss part-time Master 2 Jahre Anschlu ...

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