WiWi Gast schrieb am 01.12.2020:
Eine Frage an die IT-Consultants:
Wie wird eure Auslastung gewährleistet?
Bin selbst vor kurzem eingestiegen als IT-Consultant und stehe gerade vor dem Problem, dass wir stets selbst jede Woche unsere Auslastung im Auge behalten müssen, weil wir super hippe kleine agile Arbeitspakete stets abarbeiten...das heißt ich muss 5-10 Arbeitspakete stets am laufen haben um überhaupt meine Zielvereinbarung an fakturierbaren Stunden zu erreichen.
Die Frage ist wahrscheinlich extrem naiv, aber: Ist das normal? Ich dachte man hockt auf einem Projekt, und bucht quasi stets seine Stunden auf einem Projekt, und nicht auf kleine Arbeitspakete.
Wie läuft das denn bei den großen Buden ab, ist das überall so, wie ich es geschildert habe?
Das hängt halt völlig vom Projekt ab.
Wir haben Kunden, bei denen alles bis ins kleinste gebucht und dokumentiert werden muss. Die Kollegen dort müssen stundengenau erfassen, wann sie an welchen Ticket gearbeitet haben. Natürlich kann intern dann auch nur das gebucht (= dem Kunden in Rechnung gestellt) werden, was auch beim Kunden kleinlich erfasst wurde. Z.T. werden Leute, wenn wenig los ist, auch einfach Mittwochs ins "Wochenende" geschickt.
Das entspricht dann ja schon eher deiner Beschreibung.
Bei mir ist es komplett anders. Ich bin langfristig vom Kunden bestellt und kann blind meine 40-45h buchen. Ob man da an einem Tag nur Däumchen gedreht hat ist so gar nicht nachvollziehbar. Eine Vollauslastung ist somit völlig entspannt möglich.
Du siehst es hängt häufig nicht vom Dienstleistungsunternehmen selbst, sondern auch gern mal vom Kunden ab.
Da du als IT-Consultant "begehrte Ware" bist, würde ich an deiner Stelle derart unsichere Faktura-Möglichkeiten, die direkt an deine variable Vergütung gekoppelt sind, nicht akzeptieren. Entweder muss variabler Anteil aufs Fixum umgeschichtet werden oder man schickt dich zu einem Kunden, bei dem du sicherer fakturieren kannst.
Vielen Dank für die Antwort.
In der Tat mache ich mir momentan Gedanken, wie ich mit dieser Thematik umgehen soll, die faktuierten Stunden machen 50% meiner Variablen aus, und es ist momentan echt stressig, da ich stets viele kleine Arbeitspakete nehmen muss, und immer so planen muss, dass ich letztlich auf meine Tage komme (was ich bisher nicht schaffe)....ich verbringe viel Zeit mit dieser Planung, sodass die eigentliche Arbeit oftmals nicht effizient erledigt werden kann. Manchmal muss ich auf bestimmte Emails warten, um mit der Arbeit überhaupt offiziell beginnen zu dürfen, manchmal passiert es (wie du schon treffend beschrieben hast), dass ich auch mal nix habe und warten muss bis ich neue Arbeitspakete bekomme...das ist wirklich nicht sonderlich effizient.
Ich versuche mal das Gespräch zu suchen um zu sehen, ob man das umschichten kann (glaube ich zwar nicht, aber fragen kostet nix).
Ich dachte ja (naiv wie ich bin), wenn man bei einem großen Kunden ist (DAX30), dann bucht man eben quasi immer nur "einen Posten" auf das Konto, und nicht 10 verschiedene, obwohl alle in dasselbe Projekt laufen.
antworten