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Fakturierbare Stunden IT-Consulting

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WiWi Gast

Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Hallo,

ich wechsle bald von der Softwareentwicklung ins IT-Consulting.
Für die Zielerreichung sind 1400-1500 fakturierbare Stunden notwendig.
Dazu gehören natürlich externe aber auch interne Projekte und auch zum Großteil die Reisezeit.
Ist das eine realistische Größenordnung?

Danke

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Machbar aber ambitioniert

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F

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

220 Tage pro Jahr sind im Durchschnitt Arbeitstage. á 8 Stunden entspricht das 1760 Stunden Arbeitszeit pro Jahr.

Ziehen wir davon mal den Mittelwert von dir ab, also 1450, bleiben 310 Stunden pro Jahr, die du quasi über hast. Das wären 38,75 Tage im Jahr, die du nicht beim Kunden bist.
Davon kann man noch ca. 25 Tage Urlaub abziehen, dann bleiben 13,75 Tage, die du nicht fakturieren müsstest. In den 13,75 Tagen müsstest du aber deinen Schulungen, Weiterbildungen und mögliche Krankheit unterbringen.

Wie du siehst, könnte es am Ende sehr eng werden.

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Ja, ist auf jeden Fall realistisch. Ich hatte immer ca 2200. Allerdings ist bei diesen Modellen immer blöd, dass 1/2 Monate ohne Projekt ein ganzes Jahr kaputt machen können.

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

@F: Bei 220 Tagen sind 30 Tage Urlaub ja schon runter.

Ich hatte in meinem bisherigen Job immer 2000-2200 Stunden im Jahr. Ich kann nur nicht einschätzen, ob 70% fakturierbar davon realistisch ist, bzw. ob 30% Overhead ausreichen...

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

An die Person da oben, die regelmäßig 2200 Stunden pro Jahr macht.

2200 Stunden würde ja heißen über 100% chargability, wenn wir wissen, dass es ca. 260 Arbeitstage pro Jahr gibt. Minus Feiertage und Urlaub sind das dann 230. Das würde heißen, dass du jeden Arbeitstag 9,5 Stunden arbeitest und keine nicht fakturierbaren Stunden hast. Selbst wenn wir annehmen würden, dass du jede Woche noch 4 Stunden Reise außerhalb der Arbeitszeiten dazu zählst, würdest du eh Überstunden machen müssen, um das zu erreichen.

Ach ja diese Überflieger von wiwi...

@Softwareentwickler: Das klingt machbar, obwohl viel darauf ankommt, wie intensiv man versucht, dich zu "verkaufen". Es ist leider so, dass du selbst nicht immer und nicht unbedingt Einfluss darauf hast, ob man dich will oder nicht. Es wäre auch zu klären, wie ihr reist. Während der Arbeitszeit oder außerhalb?

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F

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

@Post Nr. 5 Du hast natürlich recht, ich hab den Urlaub doppelt abgezogen.

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Lounge Gast schrieb:

@Softwareentwickler: Das klingt machbar, obwohl viel darauf
ankommt, wie intensiv man versucht, dich zu
"verkaufen". Es ist leider so, dass du selbst nicht
immer und nicht unbedingt Einfluss darauf hast, ob man dich
will oder nicht. Es wäre auch zu klären, wie ihr reist.
Während der Arbeitszeit oder außerhalb?

Das Unternehmen hat ein Standardprodukt und es geht bei der Consulting-Stelle um Einführungsprojekte, Customizing und Projektentwicklung. Reisen sind ab der 61. Minute fakturierbare Stunden. Hilft das?

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Ich bin der mit 2200h: Im IT-Consulting hat man ja häufig sehr lange Projekte. Meine Projekte waren immer mindestens ein halbes Jahr. In der Zeit war ich dann nur bei einem Kunden.
Aber ich hab tatsächlich ein wichtiges Detail vergessen. Fahrtzeit minus 45 Minuten war auch für den Bonus relevant, wurde für den Bonus identisch angerechnet. Aber ich hab natürlich trotzdem einige Überstunden gemacht und den Urlaub nicht immer komplett genommen.

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Würde mich eher fragen, ob genau DIESER Arbeitgeber der Richtige für den TO ist. Prinzipiell ist das sicherstellen der Auslastung die Verantwortung des Partners und nicht des Consultants..

Lounge Gast schrieb:

Hallo,

ich wechsle bald von der Softwareentwicklung ins IT-Consulting.
Für die Zielerreichung sind 1400-1500 fakturierbare Stunden
notwendig.
Dazu gehören natürlich externe aber auch interne Projekte und
auch zum Großteil die Reisezeit.
Ist das eine realistische Größenordnung?

Danke

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Ja, das ist als ob die Partner versuchen würden, den TO für seine Rollen verantwortlich zu machen.

Ich bin bei einer großen Beratung und das ist eindeutig die Aufgabe unseres Managements, uns Projekte zu finden. Wir selbst können dabei helfen und das wird positiv gesehen, wenn man versucht zu helfen, erst jetzt aber, nach knapp 2 Jahren, finde ich es einfach mir neue Rollen zu finden, früher mit weniger Erfahrung war das schwierig. Ich nehme an, bei kleinen Beratungen ist es noch viel schwieriger, weil die Kundennetzwerke informeller sind.

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Wie oben schon geschrieben wurde hast du ca 1760 Stunden im Jahr "vefügbar"(Anzahl der Arbeitstage * 8 - Urlaub). Meiner Erfahrung nach reicht das locker um auf 1500 Stunden zu kommen( Bei mir sind 1400 Stunden ebenfalls Bonusrelevant und die habe ich bis jetzt noch nie verfehlt, außerdem sind bei mir Reisezeiten keine Arbeitszeiten).
In 2 Jahren IT Consulting bis jetzt jedes Jahr über 1800 fakturierte Stunden.
Solche Modell sind im Consulting sehr realistisch (5-10% des Gehalts abhängig von den fakturierten Stunden).

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Ich als Freiberufler im IT-Bereich rede bei 200 Tagen pro Jahr von einer Vollauslastung. Das basiert auf ca. 250 Arbeitstagen abzüglich Urlaub und Krankheit. Das sind 1600 Stunden. Im Umkehrschluss verlangt dein Arbeitgeber von dir eine Auslastung von ungefähr 90%. Sitzt du einen Monat auf der Bank wirds bereits knapp. Dein Vorteil ist die Reisezeit die gut und gerne mal 8 Stunden die Woche betragen kann.

Unterm Strich ist das Modell also mehr oder weniger darauf ausgelegt dass du ein Vollzeitprojekt übers komplette Jahr bei einem Kunden hast. Hat die Wirtschaft mal wieder einen Einbruch was in den letzten 10 Jahren in ca. 2-3 Jahren der Fall war kannst du dir die Zielerreichung abschminken.

Für den Arbeitgeber ist solch ein Modell eine gute Absicherung den ohne dieses Modell hätten einige Beratungshäuser sehr schnell Probleme wenn es mal 1 oder 2 Jahre kaum Projekte gibt. Für den Arbeitnehmer ist sowas unfair. Die Auslastung hängt auch an der eigenen Leistung, aber diese ist nur ein Faktor von vielen. So ist z.B. die Akquise, die Preisgestaltung, das Standing am Markt, die "Marke" der Beratung etc. auch sehr wichtig. Darauf hat der Arbeitnehmer aber nur sehr bedingt Einfluss.

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Ach so, dass unternehmerische Risiko auf dich abzuwälzen sind Dein Problem? Sorry, das kenne ich aus keiner Beratung..

Lounge Gast schrieb:

Wie oben schon geschrieben wurde hast du ca 1760 Stunden im
Jahr "vefügbar"(Anzahl der Arbeitstage * 8 -
Urlaub). Meiner Erfahrung nach reicht das locker um auf 1500
Stunden zu kommen( Bei mir sind 1400 Stunden ebenfalls
Bonusrelevant und die habe ich bis jetzt noch nie verfehlt,
außerdem sind bei mir Reisezeiten keine Arbeitszeiten).
In 2 Jahren IT Consulting bis jetzt jedes Jahr über 1800
fakturierte Stunden.
Solche Modell sind im Consulting sehr realistisch (5-10% des
Gehalts abhängig von den fakturierten Stunden).

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Push

Mal aus Neugier, kamt ihr (IT-Consultants) während der Coronazeit stets auf eure fakturierten Stunden?

Ich fange demnächst an, und habe etwas die Befürchtung, dass was mir "vorgegaukelt" wurde im VG - nämlich 1600 Stunden - ich in der Praxis evtl. nicht erreichen werde, da ich ja nicht weiß wie sich die Wirtschaft in den nächsten Monaten, im nächsten Jahr entwickelt, auch wenn mir gesagt wurde, dass ich in einem langfristigen Projekt eingesetzt werde.

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

I.d.r. Nein.

2,5 Jahre Beratung. 112 % zielerreichung bei extrem blöden Konditionen (cap nach oben, Reisezeit = Freizeit, keine benfits und nun Kündigung).

  1. Jahr 65k
  2. Jahr 85k
  3. Jahr knapp 90k bei Verhältnismäßig kaum Auslastung ab Mai 2020

Aktuelle Situation: kaum Projekte und wenn dann nur kleinschneiss. Suche gerade und extrem schwierig. Gehälter von 80k plus gerade auch schwierig bei nur bachelor.

Habe immer mit

250 Tagen ./. 30 Tage urlaub ./. 10 Tage Krankheit ./. 10 Tage internes gerechnet. I.d.R. war ich so bei 200 Tagen +/-

Macht 1600 Std. Bei 150 Euro die Std. Sind das 240k ergo max. 2/3 macht 160k mit Nebenkosten = nettogrenze für senior Manager gleich 7k oder 13k

Die auslastung garantiert aber leider keiner!

Daher alles net aber keine Garantie

WiWi Gast schrieb am 04.10.2020:

Push

Mal aus Neugier, kamt ihr (IT-Consultants) während der Coronazeit stets auf eure fakturierten Stunden?

Ich fange demnächst an, und habe etwas die Befürchtung, dass was mir "vorgegaukelt" wurde im VG - nämlich 1600 Stunden - ich in der Praxis evtl. nicht erreichen werde, da ich ja nicht weiß wie sich die Wirtschaft in den nächsten Monaten, im nächsten Jahr entwickelt, auch wenn mir gesagt wurde, dass ich in einem langfristigen Projekt eingesetzt werde.

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Dann nehm doch eine feste Anstellung dann ist deine Auslastung egal.

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 04.10.2020

Mal aus Neugier, kamt ihr (IT-Consultants) während der Coronazeit stets auf eure fakturierten Stunden?

Nope. Seit Corona ist ziemlich tote Hose.

Bisschen geht noch Remote, das sind jetzt aber auch nicht die Top Projekte. Viele große Unternehmen streichen gerade Budgets zusammen. Sieht also auch nicht so viel besser aus für die nächsten 6 Monate.

Zielerreichung und Boni für 2020 sind ohnehin Geschichte. Könnte passieren, dass ich mir bald nen neuen Job suchen muss, wenns ganz mies läuft.

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Bei uns ist unabhängig von Corona viel los. Man kommt auf jeden Fall auf seine Stunden.
Ansonsten sehe ich den Bonus als das was er ist - einen Bonus für überdurchschnittliche Leistung.
Wer auf den Bonus angewiesen ist oder mit ihm kalkuliert hat schon einen Fehler in seiner Rechnung. Auch mit 100% Gehalt sollte man dauerhaft gut leben können.

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 04.10.2020:

Dann nehm doch eine feste Anstellung dann ist deine Auslastung egal.

Consulting auch als Angestellter basiert fast immer zum Teil auf berechenbaren Stunden

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 04.10.2020:

Dann nehm doch eine feste Anstellung dann ist deine Auslastung egal.

Sehr naive Ansicht.

Hinter Consulting oder allgemein Dienstleistung steht immer eine geplante Auslastung anhand von berechenbarer Stunden. Schafft du die dauerhaft nicht (egal ob unverschuldet oder selbstverschuldet) dann bringst du deinem Chef kein Geld und mittelfristig hast du dann keinen Job mehr.

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Eine Frage an die IT-Consultants:
Wie wird eure Auslastung gewährleistet?

Bin selbst vor kurzem eingestiegen als IT-Consultant und stehe gerade vor dem Problem, dass wir stets selbst jede Woche unsere Auslastung im Auge behalten müssen, weil wir super hippe kleine agile Arbeitspakete stets abarbeiten...das heißt ich muss 5-10 Arbeitspakete stets am laufen haben um überhaupt meine Zielvereinbarung an fakturierbaren Stunden zu erreichen.

Die Frage ist wahrscheinlich extrem naiv, aber: Ist das normal? Ich dachte man hockt auf einem Projekt, und bucht quasi stets seine Stunden auf einem Projekt, und nicht auf kleine Arbeitspakete.

Wie läuft das denn bei den großen Buden ab, ist das überall so, wie ich es geschildert habe?

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 28.11.2020:

Eine Frage an die IT-Consultants:
Wie wird eure Auslastung gewährleistet?

Bin selbst vor kurzem eingestiegen als IT-Consultant und stehe gerade vor dem Problem, dass wir stets selbst jede Woche unsere Auslastung im Auge behalten müssen, weil wir super hippe kleine agile Arbeitspakete stets abarbeiten...das heißt ich muss 5-10 Arbeitspakete stets am laufen haben um überhaupt meine Zielvereinbarung an fakturierbaren Stunden zu erreichen.

Die Frage ist wahrscheinlich extrem naiv, aber: Ist das normal? Ich dachte man hockt auf einem Projekt, und bucht quasi stets seine Stunden auf einem Projekt, und nicht auf kleine Arbeitspakete.

Wie läuft das denn bei den großen Buden ab, ist das überall so, wie ich es geschildert habe?

Kommt aufs Projekt und das Unternehmen an.
Gibt große "carte blanche" Projekte aber auch viele kleinere, die akribisch controlled werden.
Ersteres ist natürlich um Welten entspannter. Mal hat man Glück, mal Pech. Auch das gehört zum IT Consulting dazu.

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 28.11.2020:

Eine Frage an die IT-Consultants:
Wie wird eure Auslastung gewährleistet?

Bin selbst vor kurzem eingestiegen als IT-Consultant und stehe gerade vor dem Problem, dass wir stets selbst jede Woche unsere Auslastung im Auge behalten müssen, weil wir super hippe kleine agile Arbeitspakete stets abarbeiten...das heißt ich muss 5-10 Arbeitspakete stets am laufen haben um überhaupt meine Zielvereinbarung an fakturierbaren Stunden zu erreichen.

Die Frage ist wahrscheinlich extrem naiv, aber: Ist das normal? Ich dachte man hockt auf einem Projekt, und bucht quasi stets seine Stunden auf einem Projekt, und nicht auf kleine Arbeitspakete.

Wie läuft das denn bei den großen Buden ab, ist das überall so, wie ich es geschildert habe?

Das hängt halt völlig vom Projekt ab.
Wir haben Kunden, bei denen alles bis ins kleinste gebucht und dokumentiert werden muss. Die Kollegen dort müssen stundengenau erfassen, wann sie an welchen Ticket gearbeitet haben. Natürlich kann intern dann auch nur das gebucht (= dem Kunden in Rechnung gestellt) werden, was auch beim Kunden kleinlich erfasst wurde. Z.T. werden Leute, wenn wenig los ist, auch einfach Mittwochs ins "Wochenende" geschickt.
Das entspricht dann ja schon eher deiner Beschreibung.

Bei mir ist es komplett anders. Ich bin langfristig vom Kunden bestellt und kann blind meine 40-45h buchen. Ob man da an einem Tag nur Däumchen gedreht hat ist so gar nicht nachvollziehbar. Eine Vollauslastung ist somit völlig entspannt möglich.

Du siehst es hängt häufig nicht vom Dienstleistungsunternehmen selbst, sondern auch gern mal vom Kunden ab.
Da du als IT-Consultant "begehrte Ware" bist, würde ich an deiner Stelle derart unsichere Faktura-Möglichkeiten, die direkt an deine variable Vergütung gekoppelt sind, nicht akzeptieren. Entweder muss variabler Anteil aufs Fixum umgeschichtet werden oder man schickt dich zu einem Kunden, bei dem du sicherer fakturieren kannst.

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 01.12.2020:

Eine Frage an die IT-Consultants:
Wie wird eure Auslastung gewährleistet?

Bin selbst vor kurzem eingestiegen als IT-Consultant und stehe gerade vor dem Problem, dass wir stets selbst jede Woche unsere Auslastung im Auge behalten müssen, weil wir super hippe kleine agile Arbeitspakete stets abarbeiten...das heißt ich muss 5-10 Arbeitspakete stets am laufen haben um überhaupt meine Zielvereinbarung an fakturierbaren Stunden zu erreichen.

Die Frage ist wahrscheinlich extrem naiv, aber: Ist das normal? Ich dachte man hockt auf einem Projekt, und bucht quasi stets seine Stunden auf einem Projekt, und nicht auf kleine Arbeitspakete.

Wie läuft das denn bei den großen Buden ab, ist das überall so, wie ich es geschildert habe?

Das hängt halt völlig vom Projekt ab.
Wir haben Kunden, bei denen alles bis ins kleinste gebucht und dokumentiert werden muss. Die Kollegen dort müssen stundengenau erfassen, wann sie an welchen Ticket gearbeitet haben. Natürlich kann intern dann auch nur das gebucht (= dem Kunden in Rechnung gestellt) werden, was auch beim Kunden kleinlich erfasst wurde. Z.T. werden Leute, wenn wenig los ist, auch einfach Mittwochs ins "Wochenende" geschickt.
Das entspricht dann ja schon eher deiner Beschreibung.

Bei mir ist es komplett anders. Ich bin langfristig vom Kunden bestellt und kann blind meine 40-45h buchen. Ob man da an einem Tag nur Däumchen gedreht hat ist so gar nicht nachvollziehbar. Eine Vollauslastung ist somit völlig entspannt möglich.

Du siehst es hängt häufig nicht vom Dienstleistungsunternehmen selbst, sondern auch gern mal vom Kunden ab.
Da du als IT-Consultant "begehrte Ware" bist, würde ich an deiner Stelle derart unsichere Faktura-Möglichkeiten, die direkt an deine variable Vergütung gekoppelt sind, nicht akzeptieren. Entweder muss variabler Anteil aufs Fixum umgeschichtet werden oder man schickt dich zu einem Kunden, bei dem du sicherer fakturieren kannst.

Vielen Dank für die Antwort.

In der Tat mache ich mir momentan Gedanken, wie ich mit dieser Thematik umgehen soll, die faktuierten Stunden machen 50% meiner Variablen aus, und es ist momentan echt stressig, da ich stets viele kleine Arbeitspakete nehmen muss, und immer so planen muss, dass ich letztlich auf meine Tage komme (was ich bisher nicht schaffe)....ich verbringe viel Zeit mit dieser Planung, sodass die eigentliche Arbeit oftmals nicht effizient erledigt werden kann. Manchmal muss ich auf bestimmte Emails warten, um mit der Arbeit überhaupt offiziell beginnen zu dürfen, manchmal passiert es (wie du schon treffend beschrieben hast), dass ich auch mal nix habe und warten muss bis ich neue Arbeitspakete bekomme...das ist wirklich nicht sonderlich effizient.

Ich versuche mal das Gespräch zu suchen um zu sehen, ob man das umschichten kann (glaube ich zwar nicht, aber fragen kostet nix).

Ich dachte ja (naiv wie ich bin), wenn man bei einem großen Kunden ist (DAX30), dann bucht man eben quasi immer nur "einen Posten" auf das Konto, und nicht 10 verschiedene, obwohl alle in dasselbe Projekt laufen.

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Jetzt heul Mal nicht so herum, ist ganz normal alles. Ich muss im 15 Minuten Takt fakturieren, muss also auch mdl auf 30 Töpfe am Tag buchen und überall "Berichtsheft" schreiben. Von nur 10 Projekten träume ich! Und bei h s wird nichts zugeteilt, DU SELBST musst ziehen, dich anbieten und geradezu extrem mit den Kollegen konkurrieren, um einen Stück vom Kuchen abzubekommen, sonst arbeitest du bis 20 Uhr, kannst aber nur 5 Stunden fakturieren..

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 02.12.2020:

Jetzt heul Mal nicht so herum, ist ganz normal alles. Ich muss im 15 Minuten Takt fakturieren, muss also auch mdl auf 30 Töpfe am Tag buchen und überall "Berichtsheft" schreiben. Von nur 10 Projekten träume ich! Und bei h s wird nichts zugeteilt, DU SELBST musst ziehen, dich anbieten und geradezu extrem mit den Kollegen konkurrieren, um einen Stück vom Kuchen abzubekommen, sonst arbeitest du bis 20 Uhr, kannst aber nur 5 Stunden fakturieren..

Klingt ja mal unentspannt.
Da hätte ich definitiv kein Bock drauf. Und das hat nix mit "rumheulen" zu tun.
Wenn ich bis 20 Uhr arbeiten müsste und das nicht voll fakturieren könnte würde ich mich nicht "vermehrt anbieten und ziehen", sondern das Unternehmen verlassen.
Sowas ist Ausbeutung und wer es mit sich machen lässt, ist selbst Schuld (außer vielleicht bei deutlich über 100k, wenn man Bock drauf hat).

Die Zustände die du beschreibst, mögen vielleicht in Management-Beratungsbuden normal sein. Im IT-Consulting schießt du dir dabei als Unternehmen einfach nur selbst ins Knie.
Der Mangel an (guten) Entwicklern ist groß und wer die auch halten will, kann sich sowas nicht leisten.

Ich habe in 3 Stationen IT-Consulting (jeweils mittelständische IT-Dienstleister) stets nur ein Projekt gehabt und konnte dort problemlos meine 40h fakturieren. Alles andere käme für mich auch gar nicht in Frage. Weiß ehrlich gesagt nicht, in was für einer Welt du lebst, wo die von dir beschriebenen Zustände normal sind.

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 02.12.2020:

Jetzt heul Mal nicht so herum, ist ganz normal alles. Ich muss im 15 Minuten Takt fakturieren, muss also auch mdl auf 30 Töpfe am Tag buchen und überall "Berichtsheft" schreiben. Von nur 10 Projekten träume ich! Und bei h s wird nichts zugeteilt, DU SELBST musst ziehen, dich anbieten und geradezu extrem mit den Kollegen konkurrieren, um einen Stück vom Kuchen abzubekommen, sonst arbeitest du bis 20 Uhr, kannst aber nur 5 Stunden fakturieren..

Klingt so als wäre es bei dir an der Zeit, das Unternehmen zu wechseln.
Also ich arbeite mit meinen Kollegen zusammen, und konkurriere nicht :P.
Und sich selbst um Projekte kümmern? Echt jetzt?
Ich hoffe sehr, du kriegst das Vertriebler-Gehalt auch noch oben drauf. Den Job scheinst du ja nebenbei noch mit zu machen.

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Ja ist halt so, dafür ist halt bei uns die Reisezeit 100% Arbeitszeit. Am Anfang bin ich mit dem System fast kaputt gegangen. Heute ist es eher eine Hass-Liebe, denn es gibt keine Langeweile, der Tag vergeht wie im Flug, weil man halt immer auf Vollgas am "hustlen" ist. Ich versteh echt nicht wie Unternehmen in DE überhaupt noch gewinnen mit solchen DAX Industriebeamten erreichen können? Ich hole jeden Tag mindestens 1,5k Umsatz rein, fühlt sich gut an, keiner kann mir ans Bein pinkeln, weil am Ende des Jahres 250k Umsatz durch mich generiert wurden.. Ich trolle wirklich nicht, arbeite Sonntags sogar gerne Mal 3-4 Stunden, weil mich Themen interessieren, das muss ich nur vor meiner Frau verheimlichen, die wird sonst sauer, aber ich stehe eh immer gegen 5 Uhr auf.

WiWi Gast schrieb am 03.12.2020:

Jetzt heul Mal nicht so herum, ist ganz normal alles. Ich muss im 15 Minuten Takt fakturieren, muss also auch mdl auf 30 Töpfe am Tag buchen und überall "Berichtsheft" schreiben. Von nur 10 Projekten träume ich! Und bei h s wird nichts zugeteilt, DU SELBST musst ziehen, dich anbieten und geradezu extrem mit den Kollegen konkurrieren, um einen Stück vom Kuchen abzubekommen, sonst arbeitest du bis 20 Uhr, kannst aber nur 5 Stunden fakturieren..

Klingt so als wäre es bei dir an der Zeit, das Unternehmen zu wechseln.
Also ich arbeite mit meinen Kollegen zusammen, und konkurriere nicht :P.
Und sich selbst um Projekte kümmern? Echt jetzt?
Ich hoffe sehr, du kriegst das Vertriebler-Gehalt auch noch oben drauf. Den Job scheinst du ja nebenbei noch mit zu machen.

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Warum nicht lieber als Freelancer 200.000€ davon kassieren?

WiWi Gast schrieb am 04.12.2020:

Ja ist halt so, dafür ist halt bei uns die Reisezeit 100% Arbeitszeit. Am Anfang bin ich mit dem System fast kaputt gegangen. Heute ist es eher eine Hass-Liebe, denn es gibt keine Langeweile, der Tag vergeht wie im Flug, weil man halt immer auf Vollgas am "hustlen" ist. Ich versteh echt nicht wie Unternehmen in DE überhaupt noch gewinnen mit solchen DAX Industriebeamten erreichen können? Ich hole jeden Tag mindestens 1,5k Umsatz rein, fühlt sich gut an, keiner kann mir ans Bein pinkeln, weil am Ende des Jahres 250k Umsatz durch mich generiert wurden.. Ich trolle wirklich nicht, arbeite Sonntags sogar gerne Mal 3-4 Stunden, weil mich Themen interessieren, das muss ich nur vor meiner Frau verheimlichen, die wird sonst sauer, aber ich stehe eh immer gegen 5 Uhr auf.

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Weil ich lieber 6k net. festangestellt habe, anstatt 10k net. bei vollem unternehmerischen Risiko...

WiWi Gast schrieb am 04.12.2020:

Warum nicht lieber als Freelancer 200.000€ davon kassieren?

WiWi Gast schrieb am 04.12.2020:

Ja ist halt so, dafür ist halt bei uns die Reisezeit 100% Arbeitszeit. Am Anfang bin ich mit dem System fast kaputt gegangen. Heute ist es eher eine Hass-Liebe, denn es gibt keine Langeweile, der Tag vergeht wie im Flug, weil man halt immer auf Vollgas am "hustlen" ist. Ich versteh echt nicht wie Unternehmen in DE überhaupt noch gewinnen mit solchen DAX Industriebeamten erreichen können? Ich hole jeden Tag mindestens 1,5k Umsatz rein, fühlt sich gut an, keiner kann mir ans Bein pinkeln, weil am Ende des Jahres 250k Umsatz durch mich generiert wurden.. Ich trolle wirklich nicht, arbeite Sonntags sogar gerne Mal 3-4 Stunden, weil mich Themen interessieren, das muss ich nur vor meiner Frau verheimlichen, die wird sonst sauer, aber ich stehe eh immer gegen 5 Uhr auf.

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Glaube kaum, dass der Unterschied so marginal ist.
Ich würde mich nicht selbstständig machen, da ich nach meinen 40 Stunden froh bin, meinen Hobbies nachgehen zu können.
Aber wer 60h Wochen kloppt und sich in einer so lässigen Branche wie dem IT-Consulting nicht selbstständig macht, verschenkt halt einfach eine Menge Schotter.

WiWi Gast schrieb am 05.12.2020:

Weil ich lieber 6k net. festangestellt habe, anstatt 10k net. bei vollem unternehmerischen Risiko...

WiWi Gast schrieb am 04.12.2020:

Warum nicht lieber als Freelancer 200.000€ davon kassieren?

WiWi Gast schrieb am 04.12.2020:

Ja ist halt so, dafür ist halt bei uns die Reisezeit 100% Arbeitszeit. Am Anfang bin ich mit dem System fast kaputt gegangen. Heute ist es eher eine Hass-Liebe, denn es gibt keine Langeweile, der Tag vergeht wie im Flug, weil man halt immer auf Vollgas am "hustlen" ist. Ich versteh echt nicht wie Unternehmen in DE überhaupt noch gewinnen mit solchen DAX Industriebeamten erreichen können? Ich hole jeden Tag mindestens 1,5k Umsatz rein, fühlt sich gut an, keiner kann mir ans Bein pinkeln, weil am Ende des Jahres 250k Umsatz durch mich generiert wurden.. Ich trolle wirklich nicht, arbeite Sonntags sogar gerne Mal 3-4 Stunden, weil mich Themen interessieren, das muss ich nur vor meiner Frau verheimlichen, die wird sonst sauer, aber ich stehe eh immer gegen 5 Uhr auf.

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Sofern nicht ausdrücklich anders vom AG / Kunde kommuniziert würde ich einfach meine 40h / Woche buchen.
Der Kunde hat mich schließlich für diese Zeit gebucht und hat auch dafür zu sorgen, dass ich mit Arbeit versorgt bin. Wenn der Kunde mich fürs Däumchen drehen bestellt und nichts für mich hat, ist das nicht mein Problem.

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Hallo zusammen,

wie wird das bei euch IT-Consultant denn so gehandhabt, wenn ihr bspw. deutlich weniger Zeit für die Implementierung braucht, als euer Kontingent hergibt? Verfallen dann die (Rest)-Stunden, oder bekommt man trotzdem das gesamte Kontingent fakturiert? Bzw. ist das dann irgendwie ein Performance-Kriterium was sich wiederum in einem Bonus auswirkt?

Was ist da die gängige Praxis?

Vielen Dank!

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 08.02.2021:

Hallo zusammen,

wie wird das bei euch IT-Consultant denn so gehandhabt, wenn ihr bspw. deutlich weniger Zeit für die Implementierung braucht, als euer Kontingent hergibt? Verfallen dann die (Rest)-Stunden, oder bekommt man trotzdem das gesamte Kontingent fakturiert? Bzw. ist das dann irgendwie ein Performance-Kriterium was sich wiederum in einem Bonus auswirkt?

Was ist da die gängige Praxis?

Vielen Dank!

Das kommt ganz auf das Projekt an. Es gibt Festpreisprojekte, wo der Projektleiter darauf achtet, dass man so schnell wie möglich fertig wird, da die Firma so oder so Betrag X erhält. Deine Firma hat dann natürlich ein Interesse daran, dich möglichst schnell wieder so anders unter zu bekommen. Hier bist du als Angestellter natürlich im Nachteil, da du zügig fertig werden musst, aber selbst nichts davon hast (außer es gibt in deiner Bonusvereinbarung eine entsprechende Klausel).

Bei Projekten, bei denen nach gearbeiteten Stunden fakturiert wird, lässt man sich gern Zeit. Man gibt dem Kunden ja hier meist eine Einschätzung, wie lange es ungefähr dauern wird, die man sich auch genehmigen lässt. Der Kunde rechnet also bspw. damit, dass man in 8 Wochen fertig wird.

Wenn man jetzt merkt, dass man eher fertig werden wird, wird man das dem Kunden in den seltensten Fällen so kommunizieren. In der Regel wird dann noch etwas mehr implementiert, mehr auf QS geachtet oder einfach langsamer gearbeitet. Jedenfalls wird der PL zusehen, dass man nicht nach 4 Wochen schon liefert und der Kunde nur die Hälfte zahlen braucht wie erwartet.

Laut meiner Erfahrung ist das meiste, was heut zu Tage unter "IT-Consulting" läuft aber sowieso Bodyleasing. Das heißt, dir kann es völlig egal sein, ob ein Projekt früher oder später fertig wird, da du so oder so in die Organisation des Kunden eingespannt bist und jede Stunde einfach runter fakturierst.

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 08.02.2021:

Hallo zusammen,

wie wird das bei euch IT-Consultant denn so gehandhabt, wenn ihr bspw. deutlich weniger Zeit für die Implementierung braucht, als euer Kontingent hergibt? Verfallen dann die (Rest)-Stunden, oder bekommt man trotzdem das gesamte Kontingent fakturiert? Bzw. ist das dann irgendwie ein Performance-Kriterium was sich wiederum in einem Bonus auswirkt?

Was ist da die gängige Praxis?

Vielen Dank!

Das kommt ganz auf das Projekt an. Es gibt Festpreisprojekte, wo der Projektleiter darauf achtet, dass man so schnell wie möglich fertig wird, da die Firma so oder so Betrag X erhält. Deine Firma hat dann natürlich ein Interesse daran, dich möglichst schnell wieder so anders unter zu bekommen. Hier bist du als Angestellter natürlich im Nachteil, da du zügig fertig werden musst, aber selbst nichts davon hast (außer es gibt in deiner Bonusvereinbarung eine entsprechende Klausel).

Bei Projekten, bei denen nach gearbeiteten Stunden fakturiert wird, lässt man sich gern Zeit. Man gibt dem Kunden ja hier meist eine Einschätzung, wie lange es ungefähr dauern wird, die man sich auch genehmigen lässt. Der Kunde rechnet also bspw. damit, dass man in 8 Wochen fertig wird.

Wenn man jetzt merkt, dass man eher fertig werden wird, wird man das dem Kunden in den seltensten Fällen so kommunizieren. In der Regel wird dann noch etwas mehr implementiert, mehr auf QS geachtet oder einfach langsamer gearbeitet. Jedenfalls wird der PL zusehen, dass man nicht nach 4 Wochen schon liefert und der Kunde nur die Hälfte zahlen braucht wie erwartet.

Laut meiner Erfahrung ist das meiste, was heut zu Tage unter "IT-Consulting" läuft aber sowieso Bodyleasing. Das heißt, dir kann es völlig egal sein, ob ein Projekt früher oder später fertig wird, da du so oder so in die Organisation des Kunden eingespannt bist und jede Stunde einfach runter fakturierst.

Vielen Dank für deine ausführliche Erläuteurng :)

Dein letzter Absatz....leider stimmt er :-(

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 08.02.2021:

Hallo zusammen,

wie wird das bei euch IT-Consultant denn so gehandhabt, wenn ihr bspw. deutlich weniger Zeit für die Implementierung braucht, als euer Kontingent hergibt? Verfallen dann die (Rest)-Stunden, oder bekommt man trotzdem das gesamte Kontingent fakturiert? Bzw. ist das dann irgendwie ein Performance-Kriterium was sich wiederum in einem Bonus auswirkt?

Was ist da die gängige Praxis?

Kommt ganz aufs Unternehmen und die Kundenbeziehung an:

  • a) Klassisch Festpreis:
    Der Kunde kriegt einen festen Preis genannt und der wird auch abgerechnet. Wie lange man dann wirklich dafür gebraucht hat, weiß nur deinen Chef. Generell je schneller du natürlich fertig wirst, desto besser für die Firma. Die können dich dann faktisch "doppelt" verkaufen.
    Dein Arbeitgeber geht halt ein gewisses Risiko ein. Wenn halt was schiefläuft, legt die Firma im Zweifelsfall drauf, wenn mit dem Kunden kein Grund zur Kostenübernahme gefunden wird.
    Das ist das klassische Projektgeschäft.

  • b) T&M bzw. Stundenbasiert
    Der Kunde bezahlt die geleisteten Stunden. Oft wird vorher eine (mehr oder weniger verbindliche) Schätzung genannt. Hier wird aber bei der Abrechnung oft getrickst und die abgerechneten Stunden übersteigen die realen Stunden gerne mal. Im Kern wird hier im Gegensatz zu Punkt a) faktisch deine Arbeitsleistung und nicht direkt das Ergebnis verkauft. Ist an sich weniger Risiko für deinen Arbeitgeber, aber dafür sind die effektiven Stundensätze manchmal auch geringer.
    Wenn du hier faktisch nach der Pfeife des Kunden tanzt, dann haben wir das klassische Bodyleasing, wobei das auch sehr nahe am Consulting ist (viele Merkmale sind identisch).

  • c) Hybrid
    Es gibt auch Mischformen aus a) und b). Ich habe schon erlebt, dass beim selben Kunden beides praktiziert wurde. Manchmal haben Budgets von verschiedenen Abteilungen unterschiedliche Anforderungen. Dann werden Stunden und Aufwände auch schon mal gerne hin und her geschoben, sodass es fürs Unternehmen finanziell möglichst gut passt.

In allen Fällen gilt eigentlich, dass eher bzw. pünktlich fertig sein, das Ziel sein sollte. Wenn du Budgets und Deadlines regelmäßig überschreitest, dann ist das nie gut für deine weitere Zukunft beim Unternehmen.

Generell hat man bei Option b) bzw. beim Bodyleasing weniger Druck, da man für die Arbeit und nicht fürs Ergebnis bezahlt wird. Wenn was schief läuft, muss man das zwar auch erklären, aber die Stunden und damit das Geld laufen weiter. Man kann sich also wesentlich mehr zeit lassen und die Arbeit auch "strecken". Vorausgesetzt, das Unternehmen hat mit dem Kunden gut verhandelt. Daran erkennt man auch ein gutes Dienstleistungsunternehmen von den ganzen Schlechten.

Ich hab das "Bodyleasing" gut 5 Jahre mitgemacht. Wenn man sich den richtigen Laden aussucht, dann kann es sehr entspannt bei sehr guter Bezahlung sein. Man darf halt nur nicht zu den großen Ausbeuterbuden gehen.

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 09.02.2021:

Hallo zusammen,

wie wird das bei euch IT-Consultant denn so gehandhabt, wenn ihr bspw. deutlich weniger Zeit für die Implementierung braucht, als euer Kontingent hergibt? Verfallen dann die (Rest)-Stunden, oder bekommt man trotzdem das gesamte Kontingent fakturiert? Bzw. ist das dann irgendwie ein Performance-Kriterium was sich wiederum in einem Bonus auswirkt?

Was ist da die gängige Praxis?

Kommt ganz aufs Unternehmen und die Kundenbeziehung an:

Auch an dich vielen Dank :)

Bei mir trifft wohl "B" zu, also Bodyleasing....ich habe ein Stundenkontingent für gewissen Projekte, wobei mir bis jetzt niemand gesagt hat, was wirklich passiert, wenn ich deutlich schneller fertig werde.

Ich habe nächsten Monat mein Zielvereinbarungsgespräch, da werde ich es wohl dann erfahren, ob ich einfach langsamer arbeiten soll, oder ich doch die nicht benötigten Stunden als Bonus-Komponente erhalte...

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 10.02.2021:

Auch an dich vielen Dank :)

Bei mir trifft wohl "B" zu, also Bodyleasing....ich habe ein Stundenkontingent für gewissen Projekte, wobei mir bis jetzt niemand gesagt hat, was wirklich passiert, wenn ich deutlich schneller fertig werde.

Ich habe nächsten Monat mein Zielvereinbarungsgespräch, da werde ich es wohl dann erfahren, ob ich einfach langsamer arbeiten soll, oder ich doch die nicht benötigten Stunden als Bonus-Komponente erhalte...

Ist dein Unternehmen zufällig das große B?

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 11.02.2021:

Auch an dich vielen Dank :)

Bei mir trifft wohl "B" zu, also Bodyleasing....ich habe ein Stundenkontingent für gewissen Projekte, wobei mir bis jetzt niemand gesagt hat, was wirklich passiert, wenn ich deutlich schneller fertig werde.

Ich habe nächsten Monat mein Zielvereinbarungsgespräch, da werde ich es wohl dann erfahren, ob ich einfach langsamer arbeiten soll, oder ich doch die nicht benötigten Stunden als Bonus-Komponente erhalte...

Ist dein Unternehmen zufällig das große B?

Hallo, nein, ein kleines IT-Beratungshaus :)

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Bodyleasing ist halt eine totale Wundertüte. Kann super laufen, aber auch total in die Hose gehen. Habe das selbst 5 Jahre in meiner alten Firma gemacht. Um mal zwei Extreme zu nennen:

  • Projekt A (Horrorprojekt): Einquartiert in einem fensterlosen, unbelüfteten Abstellraum auf einem kaputten Stuhl als politischer Spielball verfeindeter Fachbereiche incl. stündlicher Kontrollbesuche des höchst unangenehmen kundenseitigen PLs.

  • Projekt B (Traumprojekt): Kunde hat ungefähr Arbeit für 10 Stunden / Woche - bestellt war ich für 40. Die restlichen 30h waren dann Freizeit für private Weiterbildung, Netflix etc.

Letztendlich finde ich das Konzept ziemlich bescheiden, vor allen wenn man selbst kein Mitspracherecht über Projekteinsätze hat. Nicht selten hat man mich in Projekte gesteckt, die für mich völlig uninteressant waren, aber halt den höheren Stundensatz brachten.

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Mittlerweile bin ich 6 Monate in einer IT-Beratung und finde es schrecklich....nicht die Arbeit (die ist gechillt), aber der ganze Overhead und die Erfassung von fakturierbaren Stunden. Ich muss ständig kämpfen, dass ich auf meine 8 Stunden komme aufgrund komplizierter Zeiterfassung wo ich mir jeden kleinen Mist von Vorgesetzten genehmigen lassen muss. Gleichzeitig werde ich überwacht, wenn ich mal paar Stunden zu viel benötige, wenn ich aber deutlich schneller fertig werde, kümmert es niemanden....

Respekt an alle die das jahrelang mitmachen, ich bin raus, und werde sobald ein passendes Angebot kommt kündigen.

PS: Ich bin einiges gewöhnt was Zeitarbeit angeht, da schreibt man auf einen Wisch 8 Stunden auf und fertig.....aber als IT-Consultant ständig fummelig irgendwelche Teiprojekte oder Userstories zu fakturieren (10 Posten am Tag) ist einfach nur schrecklich, und demotiviert mich extrem.....

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 04.04.2021:

Mittlerweile bin ich 6 Monate in einer IT-Beratung und finde es schrecklich....nicht die Arbeit (die ist gechillt), aber der ganze Overhead und die Erfassung von fakturierbaren Stunden. Ich muss ständig kämpfen, dass ich auf meine 8 Stunden komme aufgrund komplizierter Zeiterfassung wo ich mir jeden kleinen Mist von Vorgesetzten genehmigen lassen muss. Gleichzeitig werde ich überwacht, wenn ich mal paar Stunden zu viel benötige, wenn ich aber deutlich schneller fertig werde, kümmert es niemanden....

Respekt an alle die das jahrelang mitmachen, ich bin raus, und werde sobald ein passendes Angebot kommt kündigen.

PS: Ich bin einiges gewöhnt was Zeitarbeit angeht, da schreibt man auf einen Wisch 8 Stunden auf und fertig.....aber als IT-Consultant ständig fummelig irgendwelche Teiprojekte oder Userstories zu fakturieren (10 Posten am Tag) ist einfach nur schrecklich, und demotiviert mich extrem.....

Kann ich gut nachempfinden. Bloß gibt es in Deutschland leider nicht so viele Alternativen.

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 04.04.2021:

Mittlerweile bin ich 6 Monate in einer IT-Beratung und finde es schrecklich....nicht die Arbeit (die ist gechillt), aber der ganze Overhead und die Erfassung von fakturierbaren Stunden. Ich muss ständig kämpfen, dass ich auf meine 8 Stunden komme aufgrund komplizierter Zeiterfassung wo ich mir jeden kleinen Mist von Vorgesetzten genehmigen lassen muss. Gleichzeitig werde ich überwacht, wenn ich mal paar Stunden zu viel benötige, wenn ich aber deutlich schneller fertig werde, kümmert es niemanden....

Respekt an alle die das jahrelang mitmachen, ich bin raus, und werde sobald ein passendes Angebot kommt kündigen.

PS: Ich bin einiges gewöhnt was Zeitarbeit angeht, da schreibt man auf einen Wisch 8 Stunden auf und fertig.....aber als IT-Consultant ständig fummelig irgendwelche Teiprojekte oder Userstories zu fakturieren (10 Posten am Tag) ist einfach nur schrecklich, und demotiviert mich extrem.....

Kann ich gut nachempfinden. Bloß gibt es in Deutschland leider nicht so viele Alternativen.

Ich bin seit über 15 Jahren im SAP-Umfeld im IT-Consulting. So einen Quark habe ich noch nie erlebt. Ich würde auch erwarten, dass jeder in der Kunden-IT so eine Erfassung für Unsinn hält, da es unmöglich ist, so granular zu schätzen.

Hast du Kundenkontakt? Wenn ja, da findet man doch leicht eine Lösung, wie man sinnvoll fakturieren kann. Die merken auch, wenn man gute Arbeit liefert, und suchen dann nach Lösungen, wie man abrechnen kann.

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 05.04.2021:

Mittlerweile bin ich 6 Monate in einer IT-Beratung und finde es schrecklich....nicht die Arbeit (die ist gechillt), aber der ganze Overhead und die Erfassung von fakturierbaren Stunden. Ich muss ständig kämpfen, dass ich auf meine 8 Stunden komme aufgrund komplizierter Zeiterfassung wo ich mir jeden kleinen Mist von Vorgesetzten genehmigen lassen muss. Gleichzeitig werde ich überwacht, wenn ich mal paar Stunden zu viel benötige, wenn ich aber deutlich schneller fertig werde, kümmert es niemanden....

Respekt an alle die das jahrelang mitmachen, ich bin raus, und werde sobald ein passendes Angebot kommt kündigen.

PS: Ich bin einiges gewöhnt was Zeitarbeit angeht, da schreibt man auf einen Wisch 8 Stunden auf und fertig.....aber als IT-Consultant ständig fummelig irgendwelche Teiprojekte oder Userstories zu fakturieren (10 Posten am Tag) ist einfach nur schrecklich, und demotiviert mich extrem.....

Kann ich gut nachempfinden. Bloß gibt es in Deutschland leider nicht so viele Alternativen.

Ich bin seit über 15 Jahren im SAP-Umfeld im IT-Consulting. So einen Quark habe ich noch nie erlebt. Ich würde auch erwarten, dass jeder in der Kunden-IT so eine Erfassung für Unsinn hält, da es unmöglich ist, so granular zu schätzen.

Hast du Kundenkontakt? Wenn ja, da findet man doch leicht eine Lösung, wie man sinnvoll fakturieren kann. Die merken auch, wenn man gute Arbeit liefert, und suchen dann nach Lösungen, wie man abrechnen kann.

Was für Projekte hast du denn aktuell? kenne es ehrlich gesagt eher so dass der it Consultant für x Tage "gebucht" ist und pro Tag Betrag x kriegt und eben tageweise oder Stundenweise dasselbe bucht. So minutengenau kenne ich es ehrlich gesagt eher von marketingfirmen wo jede einzelne Webseitenanpassung (bspw. keine Ahnung 10 Minuten Telefonat, 10 Minuten Anpassung Rechtschreibfehler) erfasst wird.

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 05.04.2021:

Was für Projekte hast du denn aktuell? kenne es ehrlich gesagt eher so dass der it Consultant für x Tage "gebucht" ist und pro Tag Betrag x kriegt und eben tageweise oder Stundenweise dasselbe bucht. So minutengenau kenne ich es ehrlich gesagt eher von marketingfirmen wo jede einzelne Webseitenanpassung (bspw. keine Ahnung 10 Minuten Telefonat, 10 Minuten Anpassung Rechtschreibfehler) erfasst wird.

Ich muss meine Zeiten auf Userstories erfassen (welche in einem Jira-Tool abgebildet werden). Eine Userstory kann als Aufwand 2h sein, oder auch 20h, wobei man nie alles an einem Stück machen kann, weil für viele der Stories oftmals Kommunikation und Nachfragen nötig sind d.h, wenn es bei einer nicht weitergeht ,weil es Nachfragen gibt und man auf Emails warten muss, fängt man mit einer anderen (neuen) Story an, und das ganze summiert sich dann am Tag auf 5-10 Userstories.....ich wünschte es wäre wie du es schriebst, aber so wie man das mir mitgeteilt hat, sei es normal in großen Konzernen, dass man viele kleine Stories fakturiert.....

Für mich wie gesagt der Punkt, dan dem ich mich jetzt für einen neuen Job umsehe, da es mich viel Nerven kostet, das ganze zu managen und ständig darum zu kämpfen, dass meine tatsächliche Arbeitslast auch erfasst wird (was oftmals nicht stattfindet, ich arbeite mehr als ich fakturiere, was auch an anderen Gründen liegt, wie das manche Stories schon vom Zeitkontingent durch andere Kolleginnen ausgeschöpft sind, und ich teilweise durch ewig lange Wartezeiten um Genehmigungen zu erhöhten Kontingent warten muss.).

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 04.12.2020:

Ja ist halt so, dafür ist halt bei uns die Reisezeit 100% Arbeitszeit. Am Anfang bin ich mit dem System fast kaputt gegangen. Heute ist es eher eine Hass-Liebe, denn es gibt keine Langeweile, der Tag vergeht wie im Flug, weil man halt immer auf Vollgas am "hustlen" ist. Ich versteh echt nicht wie Unternehmen in DE überhaupt noch gewinnen mit solchen DAX Industriebeamten erreichen können? Ich hole jeden Tag mindestens 1,5k Umsatz rein, fühlt sich gut an, keiner kann mir ans Bein pinkeln, weil am Ende des Jahres 250k Umsatz durch mich generiert wurden.. Ich trolle wirklich nicht, arbeite Sonntags sogar gerne Mal 3-4 Stunden, weil mich Themen interessieren, das muss ich nur vor meiner Frau verheimlichen, die wird sonst sauer, aber ich stehe eh immer gegen 5 Uhr auf.

Und.. wie ist es so auf dem Weg zum Burnout? Glaubst Du wirklich, dass Du 50 oder gar 60 Jahre alt wirst?

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 04.04.2021:

Mittlerweile bin ich 6 Monate in einer IT-Beratung und finde es schrecklich....nicht die Arbeit (die ist gechillt), aber der ganze Overhead und die Erfassung von fakturierbaren Stunden. Ich muss ständig kämpfen, dass ich auf meine 8 Stunden komme aufgrund komplizierter Zeiterfassung wo ich mir jeden kleinen Mist von Vorgesetzten genehmigen lassen muss. Gleichzeitig werde ich überwacht, wenn ich mal paar Stunden zu viel benötige, wenn ich aber deutlich schneller fertig werde, kümmert es niemanden....

Respekt an alle die das jahrelang mitmachen, ich bin raus, und werde sobald ein passendes Angebot kommt kündigen.

PS: Ich bin einiges gewöhnt was Zeitarbeit angeht, da schreibt man auf einen Wisch 8 Stunden auf und fertig.....aber als IT-Consultant ständig fummelig irgendwelche Teiprojekte oder Userstories zu fakturieren (10 Posten am Tag) ist einfach nur schrecklich, und demotiviert mich extrem.....

Da hast du aber eine merkwürdige Firma.
Ich bin ebenfalls in der IT-Beratung unterwegs und bei uns ist das wesentlich entspannter. Ich habe i.d.R. 1-2 Projekte im Jahr, auf denen ich fest gebucht bin. Sofern ich nicht explizit interne Arbeit (Interviews, interne Veranstaltungen etc.) Leiste kann ich meine 8h täglich einfach auf Projekt X buchen. Eine Unterteilung in Buchung auf Tickets o.ä. gibt es nicht. Das ist also eine "Krankheit" in deiner Firma und nicht in der Branche allgemein.

Inwiefern musst du kämpfen, um auf deine 8 Stunden zu kommen? Ich wäre da relativ schmerzfrei: Wenn 8 Stunden relevante Projektarbeit geleistet wird, wird diese auch so verbucht. Wenn durch irgendwelche Limits ("Das Ticket sollte aber schneller fertig sein") nur weniger an den Kunden fakturiert werden kann ist das nicht deine Schuld sondern das Problem deiner Firma. Dann sind halt mal nur 6 von 8 Stunden bezahlte Projektarbeit.

Man ist ja kein angestellter Berater, um das unternehmerische Risiko zu tragen. Da kann man sich ja gleich selbstständig machen.

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

Bin IT-Berater und es war immer komplett Kundenabhängig. Einer wollte quasi eine auf 15 Minuten genaue Dokumentation. Da wurde ein Kollege mal angepampt, weil ein Meeting für eine Stunde geplant war, er eine Stunde dafür eingetragen hat, das Meeting aber nach 45 MInuten durch war.
Aber meistens ist es einfach 8 Stunden durch buchen. Als Beschreibung reicht da eigentlich meistens einfach der Name des Projekts und fertig. Da werden zwar keine Überstunden erfasst, aber die hole ich mir an anderen Tagen mit früherem Schluss machen einfach wieder. Ich bin keiner dieser High Performer, sondern ein normaler Berater/Entwickler der gute Arbeit gegen gutes Geld tauschen will.

Meiner Erfahrung nach kommt es einfach total auf den Projektleiter des Kunden an. Der aus dem ersten Beispiel ist ein Kontrollfreak, so ziemlich alle anderen mit denen ich zu tun hatte war einfach wichtig, dass das Budget am Ende nicht überschritten und die Arbeit gut erledigt wurde. Und mit solchen Menschen kann man auch gut arbeiten!

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 29.07.2021:

WiWi Gast schrieb am 04.04.2021:

Mittlerweile bin ich 6 Monate in einer IT-Beratung und finde es schrecklich....nicht die Arbeit (die ist gechillt), aber der ganze Overhead und die Erfassung von fakturierbaren Stunden. Ich muss ständig kämpfen, dass ich auf meine 8 Stunden komme aufgrund komplizierter Zeiterfassung wo ich mir jeden kleinen Mist von Vorgesetzten genehmigen lassen muss. Gleichzeitig werde ich überwacht, wenn ich mal paar Stunden zu viel benötige, wenn ich aber deutlich schneller fertig werde, kümmert es niemanden....

Respekt an alle die das jahrelang mitmachen, ich bin raus, und werde sobald ein passendes Angebot kommt kündigen.

PS: Ich bin einiges gewöhnt was Zeitarbeit angeht, da schreibt man auf einen Wisch 8 Stunden auf und fertig.....aber als IT-Consultant ständig fummelig irgendwelche Teiprojekte oder Userstories zu fakturieren (10 Posten am Tag) ist einfach nur schrecklich, und demotiviert mich extrem.....

Da hast du aber eine merkwürdige Firma.
Ich bin ebenfalls in der IT-Beratung unterwegs und bei uns ist das wesentlich entspannter. Ich habe i.d.R. 1-2 Projekte im Jahr, auf denen ich fest gebucht bin. Sofern ich nicht explizit interne Arbeit (Interviews, interne Veranstaltungen etc.) Leiste kann ich meine 8h täglich einfach auf Projekt X buchen. Eine Unterteilung in Buchung auf Tickets o.ä. gibt es nicht. Das ist also eine "Krankheit" in deiner Firma und nicht in der Branche allgemein.

Inwiefern musst du kämpfen, um auf deine 8 Stunden zu kommen? Ich wäre da relativ schmerzfrei: Wenn 8 Stunden relevante Projektarbeit geleistet wird, wird diese auch so verbucht. Wenn durch irgendwelche Limits ("Das Ticket sollte aber schneller fertig sein") nur weniger an den Kunden fakturiert werden kann ist das nicht deine Schuld sondern das Problem deiner Firma. Dann sind halt mal nur 6 von 8 Stunden bezahlte Projektarbeit.

Man ist ja kein angestellter Berater, um das unternehmerische Risiko zu tragen. Da kann man sich ja gleich selbstständig machen.

Hi ich bin der den du zitierst hast :)

Mein Problem mit der Zeiterfassung von Aufwänden: Wie erwähnt, arbeite ich parallel an etwa 10 Arbeitspaketen, die allesamt ziemlich kleine Zeitaufwände darstellen, sodass ich jeden Tag bis zu 10 Posten (User Stories) buchen muss. Das Problem ist, das das Projektmanagement einen dicken Batzen von den fakturierbaren Stunden für sich beansprucht, und ich am Ende oftmals "betteln" muss (aufgrund von Schranken in der Zeiterfassung ab 50% der mir zustehenden Zeit), um an meine mir zustehende Zeiten zu gelangen.....ich bleibe immer unter Plan, aber das reicht halt in diesem Unternehmen nicht.....man wird konstant getracked und überwacht was die Zeiten angeht.

Das wovon du sprichst "Buche auf Projekt X" ist halt bei mir zusammengefasst: "Buche auf Projekt X unter Teilprojekt Y innerhalb des Aufgabenbereichs Z auf dem Epic A die Userstory B"

Aber ist auch egal, habe mittlerweile gekündigt.

Habe aber exakt das von größeren Beratungshäusern erfahren, was du geschrieben hast.

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WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 05.04.2021:

Ich muss meine Zeiten auf Userstories erfassen (welche in einem Jira-Tool abgebildet werden). Eine Userstory kann als Aufwand 2h sein, oder auch 20h, wobei man nie alles an einem Stück machen kann, weil für viele der Stories oftmals Kommunikation und Nachfragen nötig sind d.h, wenn es bei einer nicht weitergeht ,weil es Nachfragen gibt und man auf Emails warten muss, fängt man mit einer anderen (neuen) Story an, und das ganze summiert sich dann am Tag auf 5-10 Userstories.....ich wünschte es wäre wie du es schriebst, aber so wie man das mir mitgeteilt hat, sei es normal in großen Konzernen, dass man viele kleine Stories fakturiert.....

Für mich wie gesagt der Punkt, dan dem ich mich jetzt für einen neuen Job umsehe, da es mich viel Nerven kostet, das ganze zu managen und ständig darum zu kämpfen, dass meine tatsächliche Arbeitslast auch erfasst wird (was oftmals nicht stattfindet, ich arbeite mehr als ich fakturiere, was auch an anderen Gründen liegt, wie das manche Stories schon vom Zeitkontingent durch andere Kolleginnen ausgeschöpft sind, und ich teilweise durch ewig lange Wartezeiten um Genehmigungen zu erhöhten Kontingent warten muss.).

Kenne ich leider auch aus meinem Berufsleben.
Miese IT-Bude, die schlecht verhandelt hat und das jetzt die Mitarbeiter ausbaden lässt.

Dringend neuen Job suchen.
Ich hab mehrere Jahre in einem solchen Konstrukt gearbeitet und es hat mich total zermürbt. Man ist als Mitarbeiter eigentlich immer an allem Schuld und kann es gar nicht richtig machen.

antworten
WiWi Gast

Re: Fakturierbare Stunden IT-Consulting

WiWi Gast schrieb am 29.07.2021:

Bin IT-Berater und es war immer komplett Kundenabhängig. Einer wollte quasi eine auf 15 Minuten genaue Dokumentation. Da wurde ein Kollege mal angepampt, weil ein Meeting für eine Stunde geplant war, er eine Stunde dafür eingetragen hat, das Meeting aber nach 45 MInuten durch war.
Aber meistens ist es einfach 8 Stunden durch buchen. Als Beschreibung reicht da eigentlich meistens einfach der Name des Projekts und fertig. Da werden zwar keine Überstunden erfasst, aber die hole ich mir an anderen Tagen mit früherem Schluss machen einfach wieder. Ich bin keiner dieser High Performer, sondern ein normaler Berater/Entwickler der gute Arbeit gegen gutes Geld tauschen will.

Meiner Erfahrung nach kommt es einfach total auf den Projektleiter des Kunden an. Der aus dem ersten Beispiel ist ein Kontrollfreak, so ziemlich alle anderen mit denen ich zu tun hatte war einfach wichtig, dass das Budget am Ende nicht überschritten und die Arbeit gut erledigt wurde. Und mit solchen Menschen kann man auch gut arbeiten!

Genau so.
Ich kenne es auch so, dass in den meisten Fällen einfach die 8-10h runter gebucht werden und die eigene Firma am Monatsende einen Report / Rechnung über die geleisteten Stunden an den Kunden schickt.

Bei größeren Konzernen wird manchmal gefordert, dass die Stunden parallel in einem kundeneigenen System erfasst werden. Sind pro Monat dann halt 10 Minuten Arbeit. So what.

Das Maximum sind dann Kunden, die möchten, dass man die Aufwände nach Themenbereichen kategorisiert (z.B. Jira Epics). Da wird aber auch keine minutengenaue Abrechnung gefordert, sondern man kann eher über den Daumen peilen, wie viel % man am heutigen Tag für Thema A und wie viel für Thema B gearbeitet hat. Im Zweifel bucht man halt 50/50. Hat sich bisher keiner drüber beschwert. Die Ansprechpartner beim Kunden wissen ja selbst, dass das Erbsenzählerei ist und haben da keinen Bock drauf.

Buchen auf Tickets habe ich selbst noch nie erlebt, aber mal von Kollegen gehört. Wäre für mich ein no-go. Solange man keine stumpfe Ticketabarbeitung a la 1st Level Support macht, ist eine exakte Verteilung auf einzelne Tickets ja auch nur schwer bis unmöglich machbar.

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