Hi,
nehmen wir an, jemand ist festangestellter Senior Consultant. Dieser Arbeit 60h im Schnitt. Davon 70 Prozent anspruchsvolle Themen und 30 Prozent völlig stupide Arbeit. Stupide Arbeit ist beispielsweise Copy Paste customizing, was auch ein dresierter Affe machen könnte.

Dieser Consultant, hat folgende Idee, einfach für die 30% anspruchslose Arbeit einen "Praktikanten" einzustellen. Natürlich ist das nur ein theoretisches Konstrukt und wäre sicher illegal. Aber vermutlich würde das niemand merken, weil das Ergebnis zählt. So würde der Consultant weiterhin seine 90k im Jahr bekommen. Dem inkognito Praktikanten 10k zahlen und dafür 30% weniger arbeiten. Gerade bei homeoffice wäre es sehr schwer aufzudecken, dass eine andere Person "Copy Paste" gedrückt hat.

Sozusagen Ghostwriter für Copy Paste Arbeit.

Was haltet ihr davon? Change my mind!

Was haltet ihr davon? Change my mind!

Warum sollten wir? Mach doch

Datenschutz
potentielle gefahr gekündigt zu werden
du kannst keine Arbeitsverträge ohne HR und Betriebsrat erstellen
schwarzarbeit wenn du ihn unter der Hand bezahlst
Was bringt dem Praktikanten das Praktikum wenn er scheinbar 10k für 12 Monate Arbeit bekommt und nicht mal offiziell die Firma im Lebenslauf nennen darf weil er ingoknito da war?
Du bist massivst erpressbar durch den Praktikanten weil obige Punkte
Was machst du wenn er dir droht dich bei der Firma wegen Datenschutz + beim Finanzamt wegen schwarzarbeit anzustellen sofern du ihm keine FE stelle beschaffst?

gab vor Jahren einen amerikanischen itler der einen Großteil seiner Arbeit nach Indien outgesourced hat
Ist aufgefallen weil riesige Datenmengen täglich hin und her geschickt wurden

Kundigungsgrund dank Datenschutz

WiWi Gast schrieb am 16.01.2021:

Was haltet ihr davon? Change my mind!

Warum sollten wir? Mach doch

Datenschutz und Arbeitsverweigerung da du unerlaubt auf andere Personen ausgelagert hast. Du musst persönlich die Arbeitsleistung erbringen.

Viele grüße

Fast alle Big 4s haben bspw. entsprechende (offizielle) Leute in Indien, die genau solche Arbeiten machen sollen.

WiWi Gast schrieb am 16.01.2021:

Fast alle Big 4s haben bspw. entsprechende (offizielle) Leute in Indien, die genau solche Arbeiten machen sollen.

Oder auch hier in DE im Osten ;)

WiWi Gast schrieb am 16.01.2021:

Hi,
nehmen wir an, jemand ist festangestellter Senior Consultant. Dieser Arbeit 60h im Schnitt. Davon 70 Prozent anspruchsvolle Themen und 30 Prozent völlig stupide Arbeit. Stupide Arbeit ist beispielsweise Copy Paste customizing, was auch ein dresierter Affe machen könnte.

Dieser Consultant, hat folgende Idee, einfach für die 30% anspruchslose Arbeit einen "Praktikanten" einzustellen. Natürlich ist das nur ein theoretisches Konstrukt und wäre sicher illegal. Aber vermutlich würde das niemand merken, weil das Ergebnis zählt. So würde der Consultant weiterhin seine 90k im Jahr bekommen. Dem inkognito Praktikanten 10k zahlen und dafür 30% weniger arbeiten. Gerade bei homeoffice wäre es sehr schwer aufzudecken, dass eine andere Person "Copy Paste" gedrückt hat.

Sozusagen Ghostwriter für Copy Paste Arbeit.

Was haltet ihr davon? Change my mind!

Ich bevorzuge es persönlich ja eher, die Praktikanten zu nutzen, die mein Arbeitgeber sowieso bezahlt. Aber wenn du die lieber selbst bezahlen willst, kannst du deinem Arbeitgeber natürlich anbieten, dein Gehalt entsprechend zu kürzen. ;)

Das Problem beim Delegieren ist ja nicht, dass das ein geheimer illegaler Trick ist - im Sinne reißerischer Online-Werbung "Vorgesetzte hassen diesen Trick!" - sondern, dass auch gutes Delegieren sowie die anschließende Qualitätsprüfung mit einer gewissen Arbeit verbunden ist.

Als Audit-Manager besteht meine Tätigkeit inzwischen zum Großteil aus Delegieren und Koordinieren - und dafür bekomme ich nicht 10k weniger, sondern 10k mehr.

Mit deinem "Trick" würdest du dich meiner Ansicht nach vor allem selbst austricksen.

Nix, weil das ist a) Betrug b) Verstoss gegen deine Treuepflicht C) Verstoss gegen Datenschutz und du bist lebenslang erpressbar. Das wäre sehr dumm.

WiWi Gast schrieb am 16.01.2021:

Hi,
nehmen wir an, jemand ist festangestellter Senior Consultant. Dieser Arbeit 60h im Schnitt. Davon 70 Prozent anspruchsvolle Themen und 30 Prozent völlig stupide Arbeit. Stupide Arbeit ist beispielsweise Copy Paste customizing, was auch ein dresierter Affe machen könnte.

Dieser Consultant, hat folgende Idee, einfach für die 30% anspruchslose Arbeit einen "Praktikanten" einzustellen. Natürlich ist das nur ein theoretisches Konstrukt und wäre sicher illegal. Aber vermutlich würde das niemand merken, weil das Ergebnis zählt. So würde der Consultant weiterhin seine 90k im Jahr bekommen. Dem inkognito Praktikanten 10k zahlen und dafür 30% weniger arbeiten. Gerade bei homeoffice wäre es sehr schwer aufzudecken, dass eine andere Person "Copy Paste" gedrückt hat.

Sozusagen Ghostwriter für Copy Paste Arbeit.

Was haltet ihr davon? Change my mind!

WiWi Gast schrieb am 16.01.2021:

Datenschutz und Arbeitsverweigerung da du unerlaubt auf andere Personen ausgelagert hast. Du musst persönlich die Arbeitsleistung erbringen.

Viele grüße

Zeig doch mal bitte die Rechtsgrundlage für letzteres. Oder hast du das vom Stammtisch?

Das nennt sich Arbeitsvertrag. Sowas unterschreibt man wenn man einen Job annimmt. Dort stehen deine Pflichten und typischerweise auch Geheimhaltungspflichten.

WiWi Gast schrieb am 16.01.2021:

WiWi Gast schrieb am 16.01.2021:

Datenschutz und Arbeitsverweigerung da du unerlaubt auf andere Personen ausgelagert hast. Du musst persönlich die Arbeitsleistung erbringen.

Viele grüße

Zeig doch mal bitte die Rechtsgrundlage für letzteres. Oder hast du das vom Stammtisch?

Verstehe die Frage nicht. Alles was man outsourcen kann, sourced man als Berater ja aus?

Slides an Graphics / Excel an Indien / Research an das Research Team / etc.

Kann mir nicht vorstellen, dass dieses externe Outsourcen langfristig erfolgreich funktioniert und gleichzeitig eine erhebliche Zeitersparnis dadurch erzielt wird. In jeder größeren UB gibt es eigentlich schon Teams, an die zu günstigeren Stundensätzen Aufgaben abgegeben werden können (z.B. in Indien, Südamerika oder auch Osteuropa). Delegieren heißt aber auch immer, dass man 1. einweisen und 2. auch überprüfen muss. Da merkt man oft schnell, dass viele Arbeiten eben nicht nur copy & paste bzw. selbsterklärend sind. Der Gedankengang ist aber grundsätzlich richtig: Wer sinnvoll delegiert, spart sich definitiv Zeit und arbeitet effizienter. Dazu ist aber in der Praxis eigentlich kein "Schattenpraktikant" notwendig ;)

Einfach Praktikant aufs Team nehmen oder über die Firma an einen Provider outsourcen

Wenn es so einfach ist und nur copy & paste, warum automatisierst du es nicht mit IT Tools? Weiß ja nicht mit welchen Programmen du arbeitest, aber ein Makro oder ein Skript sind ja schnell gebaut.

Puh...
hier unterhalten sich aber irgendwie viele Leute, die noch nie Beratungsverträge mit Kunden verhandelt haben, oder?

1. Natürlich sind da explizite Klauseln drin, ob oder ob nicht der Berater einen Sub-Unternehmer verwenden darf.
   Typischerweise hat man eine solche Klausel, allerdings bedarf die Auswahl des Sub-Unternehmers (mindestens) der Information des Kunden, häufig der Zustimmung.
   Hat in erster Linie was mit Haftung und Datenschutz zu tun

2. Wenn eine Beratung Graphics und Research in Indien hat, dann ist das typischerweise ein Konzernunternehmen der Beratung und damit kein Problem.
   Aber auch da, das ist häufig ein Riesen-Problem bei den initialen Verhandlungen der Rahmenverträge, insb. wenn im Rahmen dieses Researches oder der Graphics-Arbeit Kundendaten den EU-Raum verlassen. Daher haben ja auch viele Beratung near-shoring nach Polen geholt. Indien ist da mittlerweile ein viel größeres Problem.

WiWi Gast schrieb am 16.01.2021:

gab vor Jahren einen amerikanischen itler der einen Großteil seiner Arbeit nach Indien outgesourced hat
Ist aufgefallen weil riesige Datenmengen täglich hin und her geschickt wurden

Nein. Es ist aufgefallen, weil er im Urlaub(!) war. Und der Inder hat brilliante Arbeit geleistet.

Big4 Auditor schrieb am 16.01.2021:

Das Problem beim Delegieren ist ja nicht, dass das ein geheimer illegaler Trick ist - im Sinne reißerischer Online-Werbung "Vorgesetzte hassen diesen Trick!" - sondern, dass auch gutes Delegieren sowie die anschließende Qualitätsprüfung mit einer gewissen Arbeit verbunden ist.

Korrekt! Ich kenne die Argumente der oberen Führung: "Ihr kopiert doch einfach nur diesen Prozess" oder "Ja mei, dann stellt halt noch 20 Kontraktoren ein...".
Dies kann nur schiefgehen, da Du als Person erstmal die Anforderungen korrekt festhalten, vermitteln und anschließend prüfen musst. Dabei führen die Kontraktoren meist noch penibles Claims Management durch... Dies ist in meinen Augen mehr Arbeit als es einfach selbst zu tun. Falls die Anforderungen allerdings wirklich so einfach und stupide sind, dass es als Algorithmus gelten kann: Dann bau Dir z.B. ein kleines Excel-Script. Ich habe schon viele Abteilungen erlebt, die euphorisch in LowCost-Länder outgesourct haben und nach 5 Jahren hat keiner mehr durchgeblickt, Dokumentation war komplett falsch bzw. die Abteilung ist im Chaos untergegangen.

Voice of Reason schrieb am 08.04.2021:

Puh...
hier unterhalten sich aber irgendwie viele Leute, die noch nie Beratungsverträge mit Kunden verhandelt haben, oder?

1. Natürlich sind da explizite Klauseln drin, ob oder ob nicht der Berater einen Sub-Unternehmer verwenden darf.
   Typischerweise hat man eine solche Klausel, allerdings bedarf die Auswahl des Sub-Unternehmers (mindestens) der Information des Kunden, häufig der Zustimmung.
   Hat in erster Linie was mit Haftung und Datenschutz zu tun

2. Wenn eine Beratung Graphics und Research in Indien hat, dann ist das typischerweise ein Konzernunternehmen der Beratung und damit kein Problem.
   Aber auch da, das ist häufig ein Riesen-Problem bei den initialen Verhandlungen der Rahmenverträge, insb. wenn im Rahmen dieses Researches oder der Graphics-Arbeit Kundendaten den EU-Raum verlassen. Daher haben ja auch viele Beratung near-shoring nach Polen geholt. Indien ist da mittlerweile ein viel größeres Problem.

Und hier spricht einer, der alles aus der Theorie kennt aber nicht aus der Praxis.

Beide von dir angesprochenen "Probleme" lassen sich leicht umschiffen. Near-shoring nach Osteruopa spielt v.a im Finanzsektor eine Rolle, hier geht's aber nicht um die Daten per se, sondern um die zugrundliegenden Finanzmarketregularien der EU, siehe die Diskussion um die Brexit und die Auswirkungen (zB. auf Devisenswaps) auf den Finanzmarkplatz London.

Wenn ein Unternehmen was outsourcen will, geht das auch und laesst sich nicht durch irgendwelche Klauseln vor vorne herein ausschliessen.

WiWi Gast schrieb am 08.04.2021:

gab vor Jahren einen amerikanischen itler der einen Großteil seiner Arbeit nach Indien outgesourced hat
Ist aufgefallen weil riesige Datenmengen täglich hin und her geschickt wurden

Nein. Es ist aufgefallen, weil er im Urlaub(!) war. Und der Inder hat brilliante Arbeit geleistet.

Danke dir fürs korrigieren