Hallo zusammen,

ich habe vor kurzem mein Studium (Bachelor in Wirtschaftsinformatik, Note 2,0) abgeschlossen und meine erste Stelle als Junior SAP Inhouse Berater angetreten. Am gleichen Tag mit mir hat ein weiterer Kollege angefangen (gleiche Position), der jedoch nur eine Ausbildung als Industriekaufmann und 4 Jahre Berufserfahrung hat.

Wir haben uns heute über unsere Gehälter unterhalten und ich muss sagen, dass ich ein bisschen verwundert bin. Mein Gehalt liegt bei 44k und das Gehalt von ihn bei 48k. Außerdem wird sich sein Gehalt bereits nach 6 Monaten erhöhen und meine Gehaltserhöhung steht erst nach einem Jahr an.

Ohne ihn wirklich nah treten zu wollen, konnte ich bereits in den 2 Wochen merken, dass er nicht viel drauf hat und alles erst beim dritten oder vierten Mal versteht.

Ich habe für mein Studium über 25.000? an Kredit nehmen müssen (3 Auslandssemester), und habe für die guten Noten wirklich hart geschuftet. Ich fühle mich sehr unfair bezahlt und muss sagen, dass ich ein wenig die Lust auf Arbeit verloren habe.

Was meint Ihr, lohnt es sich jetzt noch das Gehalt nachzuverhandeln oder sollte ich lieber 6 Monate abwarten, gute Leistung zeigen und dann das Gespräch suchen? Und sollte ich im Gespräch erwähnen, dass das Gehalt nicht fair verteilt ist?

Ich bin für jeden Kommentar dankbar!

Willkommen in der Realität! mein Chef hat sogar nicht mal Zuende studiert, dafür 20 Jahre BE mehr als ich und "nur" eine Ausbildung. Verdienen tut er knapp das Doppelte. Zeig Leistung und verhandle nach der Probezeit nach oder im Jahresgespräch. Vorher machst Du dich nur lächerlich. Wenn dann während der Probezeit noch ein paar Punkte dazu kommen, kann es gut sein, daß man sich wieder von Dir trennt. Nur weil man studiert hat, hat man kein Anrecht darauf mehr als jemand zu verdienen, der nicht studiert hat. Es kommt darauf an, welche Position man inne hat. Als Anfänger lernt man erstmal und müsste eigentlich aus Unternehmensicht noch Geld mitbringen. Meist ist man erst nach einem Jahr erst wirklich produktiv.

Wenn er relevante Berufserfahrung mitbringt, warum sollte es nicht fair sein? Studenten bekommen nicht Gottgegeben ein höheres Gehalt als Angestellte mit Ausbildung.

Nachverhandeln mit Hinweis auf die "unfaire" Gehaltsverteilung finde ich peinlich und kann sehr unangenehm werden, sowohl für dich als auch für deinen Kollegen. Ich würde erstmal gute Leistung zeigen und dann verhandeln. Wenn du vorher verhandeln willst, halte wenigstens deinen Kollegen da raus.

Hätte nicht gedacht, dass jemand mit einer Lehre so viel verdienen kann. Ich habe immer geglaubt, dass bei maximal 40K Schluss ist.

Sorry aber du kannst ihm nicht in die Schuhe schieben dass du schlecht verhandelt hast... weder hat dich dein Kollege gezwungen dir den Kredit aufzuhalsen, noch kann er was für deine Noten..

REGEL NR.1: Nie Gehälter anderer als Argument nennen, um sein Gehalt aufzubessern. Steht in jedem Buch/Artikel das sich mit diesem Thema beschäftigt.

Und Mal aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass gerade bei SAP Berufserfahrung/ Praktika enorm wichtig sind. Da hat er dir halt zum Start was voraus. Sollte dich aber zukünftig nicht hindern ihn gehaltstechnisch zu überholen...

Tipp: Bei der Gehaltsverhandlung auf keinen Fall das Gehalt des Kollegen erwähnen. Bezieh dich auf eigene Leistung und Erfolge!

Und es ist überhaupt nicht unüblich, dass Berufserfahrung mehr zählt, als ein akademischer Abschluss.

Und noch ein Tipp: Es wird immer jemanden geben, der mehr verdient als du, aber weniger drauf hat bzw. nur Dienst nach Vorschrift macht. Damit muss man umgehen können...

Kann deine Erfahrungen bestätigen. Habe analoge Situationen erlebt. Bei meinem letzten Arbeitegeber (direkt nach dem Studium) habe ich Menschen kennen gelernt, welche dort eine Ausbildung gemacht hatten. Sie arbeiteten bereits 6-7 Jahre (und ich kam frisch von der Uni). Sie verdienten mehr als ich. Das hat mich anfangs sehr belastet. Inzwischen höre ich solche Geschichten immer mehr.
Fazit: Wenn du nicht gerade bei BCG oder TOP UBs arbeitest, bedeutet ein Studium gerade anfangs nicht unbedingt mehr Gehalt.
Oder anders ausgedrückt: Eine solide Ausbildung in einem Großkonzern (darauf liegt die Betonung) liefert dir früher oder später auch gute Gehälter.

Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass diese Azubis mit z.b.: 28 Jahren oftmals schon 6-7 Jahren arbeiten (konstruiertes Beispiel). Für micht wäre es nichts so früh zu arbeiten. Geld hin oder her. Bin froh um jede Minute im Leben in der ich NICHT fremdbestimmt arbeiten muss.

Ich finde das fair.

Du hast Bachelor, er hat eine Ausbildung. Bachelor ist doch nichts anderes als eine etwas bessere Ausbildung. Er hat vier Jahre Berufserfahrung, du hast keine. Vom formalen Gesamtpaket her, ist er besser qualifiziert.

Wenn du jetzt in der Praxis aber Leistung zeigst, dann wirst du irgendwann an ihm vorbeiziehen.

Ich würde mir auch verarscht vorkommen, da kann ich dich schon verstehen aber ich würde mind. sechs Monate warten und dann mit guten Argumenten ins Gespräch gehen. Das Gehalt vom Kollegen würde ich nicht direkt erwähnen, wenn aber deine Leistungen besser sind, würde ich das schon ansprechen.

In welcher Welt ist ein Bachelor, auch noch in Wirtschaftsinformatik, mit einer Ausbildung gleichzusetzen?

Er hat 4 Jahre Berufserfahrung und du nur einen Bachelor.... wo ist denn da das Problem? Ihr habt die selbe Stelle - also seid ihr im selben Gehaltsniveau und er hat halt innerhalb dieses Niveaus besser verhandelt. Kann er aber auch weil er durch seine Erfahrung eine bessere Verhandlungsposition hat.

Ein Studium ist nichts weiter als ein Türöffner für "gehobene" Stellen. Es gibt aber auch andere Türöffner wie zb. Erfahrung. Bist du erstmal drin interessiert deine Leistung und niemand interessiert sich für den Abschluss.

Kann nur den weiter oben stehenden Post wiederholen: "Willkommen in der Realität".

Dann ist ein Master auch nur ein etwas besserer "Meister"? :D:D

Willkommen in der Realität außerhalb des wiwi-forums.

Sehr lustig, dass oben ein Kollege meinte, dass ohne Studium wohl bei 40k schluss sei.

Ich bin schon ein paar Jährchen im Beruf und ich hab in Konzernen mittlerweile Leute ohne Studium kennengelernt, die Ihre 80k+ mitnehmen.

Sofern Ihr nicht bei MBB oder im IB einsteigt interessiert es einfach keinen ob ihr den Master in Harvard oder an der Uni Hintertopfigen abgeschlossen habt. Das Forum ist eine einzige Scheinwelt und geht bitte nicht davon aus, dass es auch nur ansatzweise der Realität entspricht. Den ganzen Targetblödsinn könnt ihr euch schenken.

Ich habe selbst einen ordentlichen Master und hab auch vor ein paar Jahren mal in die Röhre blicken müssen, als ein Bachelor mit relevanterer Praktika ähnlich verdient hat.

Warum denn auch nicht? Man wird nur noch nach Leistung bezahlt sofern man erstmal angefangen hat und Berufserfahrung/Praktika zählt einfach mehr als wo man seinen Schein in Stragetischer Unternehmensführung abgelegt hat.

Ich empfehle, diesen Fred mit - Lost in Was soll ich nur mit meiner Zukunft anfangen - zu verheiraten...

Es gibt Parallelen. :)

Profi-Tipp für die Zukunft: Sprich nicht mit Kollegen über Geld, wenn du die Antwort nicht hören willst.
Super-Profi-Tipp: Sieh die Chance in der Ungleichheit. Wenn du die nächsten Monate richtig Gas gibst, hast du ordentlich Verhandlungsspielraum.

Ich kann deinen Unmut gut nachvollziehen. Aber über einige Dinge solltest du dir im Klaren sein. Zum einen sind 44k nach dem Bachelor ein gutes Gehalt. Zum anderen ist es ein Fehler, sich mit anderen Leuten zu vergleichen. Denn es ist nun einmal so, dass (un)gleiche Leistung nicht zwangsläufig auch (un)gleich bezahlt wird.

Jeder der jetzt sagt, der TE hat einfach schlecht verhandelt: Das sehe ich nicht so. Es gibt marktübliche Gehaltsspannen, in welchen sich der TE auch bewegt. Es gehört zur Verhandlung dazu, seinen Marktwert zu kennen. Die Bereitschaft des potentiellen AG, ggf. mehr als den ?branchenüblichen? Marktwert zu zahlen, hängt nicht nur vom eigenen Verhandlungsgeschick, sondern auch stark vom jeweiligen Unternehmen ab.

Ich selbst war in der komfortablen Situation, aus mehreren Angeboten wählen zu können. So hat es sich in meinem Fall ergeben, dass ein Unternehmen bereit war, mir ein Grundgehalt zu zahlen, dass 25% höher als das schlechteste Angebot war.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich dem TE nur raten: Das Gehalt nachzuverhandeln, kannst du abhaken. Auch exorbitante Gehaltssprünge solltest du nicht erwarten. Siehe es als ?entgangenes? Lehrgeld, mache deinen Job ordentlich und wechsle nach einer angemessenen Zeit (bspw. nach 2 Jahren) mit einem guten Zeugnis den Arbeitgeber. Dann kommen die gewünschten Gehaltssteigerungen fast schon von alleine.

Probezeit abwarten, dann in die Verhandlung gehen.

44k? Du hast sehr schlecht verhandelt!

Würde der Kollege nur 42K verdienen, hättest du dann größere Motivation zu Arbeiten :D ? sinnlos deine Argumentation.

Wer über 44K mit einem Bachelorabschluss als Einstiegsgehalt rumheult, der hat für mich nicht alle.

Absolut amüsant wenn Bachelors in der Realität ankommen.

Als nicht studierter Kaufmann bekomme ich regelmäßig Jobangebote im Ballungsraum MUC mit 50k-60k.... Bin 24 Jahre alt.

WiWi Gast schrieb am 12.09.2017:

Absolut amüsant wenn Bachelors in der Realität ankommen.

Als nicht studierter Kaufmann bekomme ich regelmäßig Jobangebote im Ballungsraum MUC mit 50k-60k.... Bin 24 Jahre alt.

Der Lebensunterhalt muss auch berücksichtigt werden. In München wird dieser dementsprechend hoch sein. Zudem hängt es auch von der Region ab. Heute in einem Vorstellungsgespräch verhandelt. SAP BI, Einstieg: 50 K. (Stuttgart). Mein Kumpel ist in Dortmund mit 42 K eingestiegen.

Besonders cool, jetzt zu jammern, weil (angeblich) 30k für 3 Auslandsaufenthalte an Studienkredit aufgenommen werden musste.

Entlarvt den TE meiner Meinung nach als Troll.

WiWi Gast schrieb am 21.06.2018:

Besonders cool, jetzt zu jammern, weil (angeblich) 30k für 3 Auslandsaufenthalte an Studienkredit aufgenommen werden musste.

Entlarvt den TE meiner Meinung nach als Troll.

1. Es hieß 25k und nicht 30k
2. Warum soll das bedeuten, das er ein Troll ist? Nicht jeder bekommt für Auslandsaufenthalte das Geld hinterher geworfen, und wenn er mehrere Semester hatte kommt das schon hinn.