Mich interessieren eure Meinungen/Erfahrungen zum Thema Berufseinstieg in einer mittelständischen Unternehmensberatung im Vergleich zu einem mittelständischen Industrieunternehmen.
In wie weit nutzen 3 Jahre mittelständische UB, wenn man dann ohnehin in die Industrie wechseln möchte?
Habe jeweils ein Angebot. Einstieg in Industrie wäre mit ca. 8-9k?/Jahr mehr und kein all-in Vertrag.
Bitte kein McKinsey/Bain etc. Geschwafel... Danke :)
antworten"In wie weit nutzen 3 Jahre mittelständische UB, wenn man dann ohnehin in die Industrie wechseln möchte?"
Das hängt davon ab, welchen Job in der Industrie man haben möchte und welche Tätigkeiten man bei der Beratung ausübt. Pauschal kann man das nicht sagen. Normalerweise würde ich aber sagen: Wenn Du nach Hamburg willst, dann fahre nach Hamburg und gehe nicht den Umweg über Leipzig. Wenn in der Industrie ehemalige Berater übernommen werden (was nicht oft passiert), dann sind das normalerweise sehr hoch qualifizierte Leute, die an besonders wichtigen Projekten mitgearbeitet haben. Feld-Wald-und-Wiesen-Mittelständler sind normalerweise keine geeignete Quelle für motivierte, erfahrene und qualifizierten Industrie-Nachwuchs. Ausnahmen wären wahrscheinlich die Bereiche Recht, Finanzen, Forschung/Entwicklung. Viele Berater sind aber nicht in diesen Bereichen unterwegs, sondern machen irgendwas mit Prozessen oder Implementierung.
antwortenIch hab nun bald 3 Jahre UB hinter mir - mittelständisch, eher unbekannt. Der Wechsel in die Industrie ist schwerer als ich beim Jobbeginn gedacht habe, jedoch nicht unmöglich. Aber gerade mittelständische Industrieunternehmen suchen oft nach Leute, die Branchenerfahrung haben. Die bekommst du in einer UB eher selten, jedenfalls keine fundierte. Mal 2-3 Projekte in der Branche machen ncoh keinen Branchenexperten aus dir.
Ich denke heute, dass die ganze tolle Beratungswelt mit der ach so steilen Lernkurve und all dem Kram zwar irgendwo stimmt, aber auch ein ganz großer Anteil Blendung ist. Geh in die Industrie. Auch wenn's mal nciht ganz so interessant sein sollte (soll ja vorkommen), kannst du in deinem Leben ne Menge anderes anapcken. wenn dann noch das Gehalt besser ist....
Up to you, aber lass mich so sagen: Du verpasst verdammt nochmal nichts, wenn du nie in der UB gearbeitet hast.
antwortenGute Beiträge. Inwieweit das Märchen der Berater stimmt ("Ich arbeite 2 bis 3 Jahre bei MBB und dann Bereichsleiter bei DAX30"), kann sich ja jeder selbst zusammenreimen.
antwortenvom Threadverfasser:
Vielen Dank für die tollen Beiträge. Es ist tatsächlich eine schwierige Entscheidung. Inhaltlich decken die beiden Jobs sehr ähnliche Bereiche ab - geht vorerst in beiden um Prozessmanagement im Einkaufsbereich. Die UB hat ca. 1000 Leute und doch einiges an Reputation (auch international), das Industrieunternehmen ca. 5000 Leute, 2. am Weltmarkt. UB bietet jedoch Branchenvielfalt.
Mit der Frage, was ich einmal genau machen will, bin ich komplett überfragt. So gut wie möglich werden und so weit wie möglich kommen :)
antwortenSehe ich ebenso. Ich bin vor 2 Jahren auch in die Industrie gegangen. Die meisten meiner Kommilitonen zu Unternehmensberatungen und die kotzen ganz gut ab. Immer vorausgesetzt die Stelle in der Industrie ist auch attraktiv (also nicht Kaffee holen und Kopiermaus).
antworten"Inhaltlich decken die beiden Jobs sehr ähnliche Bereiche ab - geht vorerst in beiden um Prozessmanagement im Einkaufsbereich."
Wenn Du in die Industrie einsteigst und einen solchen Job bekommst, könntest Du vielleicht danach in den operativen Einkaufsbereich wechseln und (irgendwann mal) echte Entscheidungsbefugnis bekommen.
Wenn Du in eine Beratung einsteigst und dort Einkaufs-Prozessmanagement machst, dann machst Du auch in 10 Jahren noch Einkaufs-Prozessmanagement.
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