Thread-Ersteller hier:
Vielen Dank für die soliden Rückmeldungen, die bringen für mich schon viel Licht ins Dunkel.
Die Argumentation ohne UB-Erfahrung gar nicht mit Führungsverantwortung einsteigen zu wollen kann ich gut nachvollziehen. Ich hatte gedacht, dass man in dem Fall vielleicht ein paar Monate Onboarding und quasi Training-on-the-job bekommen hätte. Aber das war vielleicht auch ein bisschen blauäugig.
Wenn es die Möglichkeit gibt als Senior Associate/Consultant (wusste nicht, dass das nochmal unterteilt ist) einzusteigen und dann schneller auf der nächsten Stufe zu sein wäre das aber auch etwas. Ich hätte halt den Anspruch nicht signifikant später auf die nächst höhere Stufe zu kommen als wenn ich nach der Promotion direkt in der UB angefangen hätte.
WiWi Gast schrieb am 08.01.2021:
Puh, also das Manager-Level (Engagement Manager bei McKinsey) ist es definitiv nicht. Associate macht durchaus Sinn, ob du dafür aber ein Angebot bekommst hängt dann schon von dem Inhalt deiner 4 Jahren BE ab. Das es der Senior Associate ist und du nur ein Jahr zum EM brauchst, das würde ich aus meiner Erfahrung auch stark bezweifeln. Mit 4 Jahren BE bist du außerdem die Definition von Young-Professional - nicht nur bei McKinsey.
Auf das Manager Level geht es (nicht nur bei MBB) nur mit Consulting Erfahrung und dazu zählt keine Inhouse Consulting Erfahrung.
Der Gedanke über Associate einsteigen zu wollen rührt daher, dass man nach meinem Verständnis ja auch "nur" mit einer Promotion oder Berufserfahrung schon als Young Professional gilt und als Associate einsteigen kann. Wenn ich jetzt mit Promotion und 4 Jahren zusätzlicher Erfahrung genau da einsteigen würde wo ich es auch vor 4 Jahren getan hätte, würde sich das für mich so anfühlen, als ob ich diese Jahre verschwendet hätte. Ich bin aber auch davon ausgegangen, dass man nach 3 Jahren Associate/Consultant normalerweise schon die nächste Stufe erklimmt.
Dass ich ein Angebot bekomme habe ich jetzt einfach mal vorausgesetzt, steht natürlich in den Sternen. Ich rechne mir gewisse Chancen aus, da ich während der Promotion von einem T1 und einem T2 aktiv angesprochen wurde, damals aber noch lieber in einen Konzern wollte. Meine Konzern-BE ist denke ich auch halbwegs brauchbar: Ich bin ziemlich funktionsübergreifend unterwegs u.a. auch mit strategischen Fragestellungen, bin Leiter mehrerer Projekte und habe internationale Teams geleitet.
Ob das wirklich passt und ich ein interessanter Kandidat wäre sehe ich aber natürlich erst, wenn ich mich tatsächlich bewerbe.
Die Frage die ich mir an deiner Stelle eher stellen würde ist, ob der Wechsel für dich wirklich sinnvoll ist. Du verdienst 100k mit - vermutlich - einer 38 Stunden Woche. Davon träumen eine Menge MBBler. Wenn du langfristig Beratung spannend findest macht es natürlich Sinn. Wenn du dir davon aber einen kurzfristigen Karriereboost versprichst, um dann zurück in den DAX zu gehen, würde ich es mir gut überlegen...
Genau die Frage stelle ich mir auch. Mein Plan wäre es schon länger in der UB zu bleiben mit dem Partner als Ziel. Also ich schiele eher auf die mittel- als die kurzfristigen Karrierechancen. Ich arbeite zwar eher so 45 Stunden, das liegt aber daran dass ich mir noch zusätzliche Themen suche, die ich eigentlich nicht machen müsste. Dazu kommt der Wunsch nach einem anderen Arbeitsumfeld.
Der Konzern kommt mir häufig einfach behäbig und überbürokratisiert vor und ich fühle mich teilweise von meinem Drumherum ausgebremst. Ich arbeite gerne unter Druck und mit einem guten Tempo. Trotzdem würde ich mich aber auch jetzt was den Stundenlohn angeht nicht signifikant schlechter stellen wollen. Für 100 k und die Aussicht, dass die für ein paar Jahre nicht signifikant steigen, würde ich denke ich nicht wechseln.
Ich hätte das Studium nutzen sollen, um mal über ein Praktikum in eine UB rein zu schauen, aber dafür ist es jetzt leider zu spät...
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