Können weit überdurchschnittlich viele und anspruchsvolle und teils im Ausland stattfindende praktische Erfahrungen (Praktika, Engagements, Nebenjobs, praktische Diplomarbeit) bei MNEs & SMEs mit exzellenten Beurteilungen, mittelmäßige Noten (Abi, VD) im 2er, 3er aber auch 1er Bereich an einer Uni ausgleichen? Bei den Noten gab es stets eine Steigerung... Uni-Abschluss ist 1,X.

Also wenn ich alle meine praktischen Erfahrungen aufzählen würde, wären es fast an die 4 Seiten.

Was denkt ihr?

Der blinde Notenfaschismus hat verschiedenartige Auswirkungen. Ich würde es an Deiner Stelle bei BCG probieren. Nimm Dir etwas Zeit für den Essay von 800 Zeichen, den Du bei der Bewerbung schreiben musst. Der soll ohnehin alle Unliebsamkeiten aus dem CV relativieren.

Ja, relevanten Berufspraxis schlägt Theorie. So ist es quasi in allen Branchen.

Na, das kommt darauf an, was für praktische Erfahrungen das sind. Auf Malle Sonnenbrillen am Strand verkaufen und Sangria mischen wird wohl nicht reichen.

mit deinen qualifikationen würde ich es einfach mal probieren. noten sind nicht alles!

Sorry, aber bei so vielen Praktikas frage ich mich zuerst, ob Du keinen Fokus hast. Bei unserer Tier 1 geht sowas direkt in Ablage P

Ein roter Faden ist klar erkennbar. Also nicht "genommen" was kam, sondern stets darauf geachtet sich zu entwickeln. Man sieht klare Steigerungen im Arbeitsumfang / Verantwortungsbereich, wobei eigentlich alles auf hohem Niveau war.

Wo steht das, dass man bei BCG ein Essay schreiben muss?

Aud die Seite gehen und dann durch das Bewerberportal klicken. War zumindest noch vor einem halben Jahr so.

der Essay wurde mittlerweile abgeschfft, den gibt es nur noch für die Research Abteilung allerdings mit 300Zeichen

Klappt trotzdem nicht. Keine Fokussierung - und wo soll den die Spitze sein nach 4 Seiten Praktikas? Vorstand?
Nein, bei uns würdest Du nicht eingeladen werden, da A) Stundienleistung so la la und B) Overdoing bei Praktikas

@Threadersteller: Probiere es aus, kostet ja nix außer Zeit. Meine persönliche Meinung (bin selbst bei einer "Top UB", obwohl ich das Wort langsam nicht mehr hören kann) ist, dass du bei den wirklichen Tier 1 nicht eingeladen wirst. 3er Bereich geht überhaupt nicht und das kannst du auch nicht ausgleichen durch egal wie viel Praxis. Die wollen die besten und schlauesten, nicht die fleißigsten. Vielleicht wirst du bei Berger eingeladen, die sind großzügiger mit Noten, aber dann ist die Sache mit Top-UB natürlich auch wieder fraglich ;)

Trotzdem viel Erfolg und probieren geht über studieren!

Ich habe nur 3 Praktika, zwei davon im Ausland. Insgesamt mit den anderen Projekten + Engagements die parallel zum Studium gelaufen sind, decken meine Erfahrungen die Wertschöpfungskette der Strategieentwicklung und Implementierung ab, also...

• Research
• Analyse
• Strategie-entwicklung
• Strategie-implementierung

Und ja, den Vorstand eines MNEs habe ich unterstützt, zumindest die direkt unterstellten MA. Bei dem SME habe ich direkt mit dem GE zusammengearbeitet.

Was heißt denn eigentlich Overdoing? Ist Overdoing nicht das, was ein BCG Consultant Tag für Tag macht?

Erstmal danke für das Feedback. Klar, am Ende muss man es halt versuchen.

Das 3,X VD kommt durch Durchfallquoten von 90%+X zustande. Da ist man halt froh, wenn man es überhaupt geschafft hat. Zudem habe ich halt parallel zum Studium viel gemacht, da mich dies mehr interessiert hat als im Vorlesungssaal zu sitzen und den Professor zuzuhören.

Die Note mit Intelligenz gleichzusetzen ist einfach, aber nicht immer zutreffend. Ich kann mich halt dazu nicht aufraffen Dinge auswendig zu lernen, die ich für belanglos halte. Da spielt es keine Rolle ob der Professor anderer Meinung ist.

Schau, die Sache ist so: TOP UBs suchen nicht unbedingt den Menschen mit top praktischer Ausbildung der dann noch Sätze ablässt wie "Ich kann mich halt dazu nicht aufraffen Dinge auswendig zu lernen, die ich für belanglos halte. Da spielt es keine Rolle ob der Professor anderer Meinung ist."

Die Suchen Leute, die bereit sind für ein "höheres Ziel" (in diesem Falle Noten im Studium) ihr gesamtes restliches Leben aufzugeben, weil genau das nämlich bei MBB auch vom Arbeitgeber verlangt wird. Und jemand der durch einen 1,x Abschluss mit 23 Jahren schon bewiesen hat, dass er problemlos ohne Real Life auskommt ist meistens auch jemand, der um 23:30 Uhr über irgendeiner hirnleeren Exceltabelle nicht aufmucken wird. Meistens lassen sich diese Typen auch leichter im Sinne der Firma "formen" als Leute die mit beiden Beinen im Leben stehen und wissen was sie wollen und auf keinen Fall mit sich machen lassen.

Schon klar, dass Note nicht per se mit Intelligenz gleichzusetzen sind, aber an irgendetwas muss der Personaler das ja festmachen und das ist nunmal die Note.

Ich glaube dir sowohl die Durchfallquoten als auch deine Abneigung gegen Auswendiglernen, aber das ist alles erst relevant falls du ins VG kommst. Bis dahin: Noten. Wobei normalerweise (zumindest bei uns) bei der Einstellung vier Bereiche betrachtet werden: Noten (Screening-Kriterium), Ausland, Praxis/Engagement Stipendien/Auszeichnungen. Noten sind aber trotzdem Grundvoraussetzung, da kommt man leider fast nicht drum herum.

Wie gesagt, trotzdem viel Erfolg!

PS: bei uns gibt es auch Leute mit 2,X sowohl im Abi als auch im VD und D, aber 3,X... ich kenne keinen, kann es allerdings nicht ausschließen.

Ja, besser kann mans wirklich nicht sagen

Lounge Gast schrieb:

PS: bei uns gibt es auch Leute mit 2,X sowohl im Abi als auch
im VD und D, aber 3,X... ich kenne keinen, kann es allerdings
nicht ausschließen.

Kenne außer mir noch jemanden mit 3.x im VD (der allerdings in anderer Fachrichtung). Allerdings sind wir beide mit Promotion und erster Praxis "reingerutscht". Rückblickend wäre ich ein klassischer B-Fehler im Recruiting gewesen.

sehr schön beschrieben, UBs suchen Ja Sager die alles mit sich machen lassen(solange Sie denken Annrekenung zu bekomen bzw. "Karriere" zu machen). Jemand der schon mal vom Weg abkommst würde nichts als Ärger bedeuten oder würderst Du einen Hauptschüler einem Gymnasiasten vorzeiehen bei der Einstellung nur weil der Hauptschüler veilleicht mehr Erahrung im normalen Leben hat.

"Die wollen die besten und schlauesten, nicht die fleißigsten."

"Die Suchen Leute, die bereit sind für ein "höheres Ziel" (in diesem Falle Noten im Studium) ihr gesamtes restliches Leben aufzugeben, weil genau das nämlich bei MBB auch vom Arbeitgeber verlangt wird."

Zwei sehr treffende Statements. Unternehmensberater bei den Strategieberatungen sind keine Problemlöser. Sie stellen sich nicht in die Fabrik und sagen "Leute, das müsst Ihr anders machen, und ich zeige Euch, wie!". Sie setzen sich zum Vorstand und schlagen ihm vor, wie er das Unternehmen profitabler macht. Und dann verkaufen sie ihm um jeden Preis irgend ein Projekt. Praxiserfahrung ist dafür weitgehend irrelevant, vielleicht sogar kontraproduktiv. Geistige Flinkheit, Eloquenz, Auffassungsvermögen, Argumentationsfähigkeit sind da weit wichtiger. Und wer geistig flink, eloquent, auffassungsfähig und argumentationsstark ist, der hat normalerweise auch exzellente Noten in Schule und Studium - weil man mit diesen Fähigkeiten genau dort gut punkten kann.

Mein Vorschlag wäre: Bewirb dich, aber mach dich auf Absagen gefasst. Bewirb dich außerdem bei den weniger strategischen Beratungen mit dem Fokus Mittelstand, evtl. auch bei einer Inhouse Beratung. Bei denen geht es stärker um Problemlösung und weniger stark um Eloquenz.

Wenn man denen glauben darf wollen die Persönlichkeiten.

Meine Erfahrung zeigt das sie eben doch nur Noten einstellen.

UB sind halt viel Schein..

Ich glaube auch nicht dass die UB nur die klügsten Köpfe wollen anstatt den fleisigsten.
Klar im Grundstudium wird gesiebt und grad in Naturwissenschaften/ Ing. wissenschaften wenn dann höhere Mathematik kommt oder Mechanik etc. ist gewisse Intelligenz erforderlich.

Aber doch nicht bei den Wiwis. Gute Noten bei Wiwis/ BWLern ist reine Fleißarbeit. Nichts gegen fleisige Menschen, aber nur weil einer 1, BWL STudium gemacht hat heißt GAR NICHTS in Bezug auf Intelligenz.

Mir persönlich fällt es schwer stupide auswendig zu lernen und so wird mein Diplom nur im Bereich von ca. 2~2,3 rauslaufen und das trotz eines IQ von über 130 ;-)
Ich habe halt mittelmässige Noten weil es mich geistig einfach unterfordert mich hinzusetzen und lauter Stuss auswendig zu lernen den ich in der Praxis eh nicht brauche oder irgendwelche Definitionen vom Prof. wortwörtlich auswendig zu lernen.

Und genau solche Leute werden dann eingestellt.
Sie sind zwar fleisig und ehrgeizig.. aber deswegen noch lange nicht intelligent.

Nun, die Praxiserfahrung über die es in diesem Beitrag geht, ist nicht mit "landwirtschaftlicher Betätigung" gleichzusetzen. Vielmehr handelte es sich um hochkomplexe, intellektuell anspruchsvolle Aufgabengebiete, die im "daily business" eines Consultants anzutreffen sind. Die Abrenzung Intelligenz (=Noten), praktische Erfahrungen (=Fleiß) sind demzufolge hinfällig. Vielmehr sollte ein erfahrener Personaler sehen, dass man "Praktikanten" mit derartigen Aufgaben eigentlich nicht betraut und entsprechend schlussfolgern, dass es mehr als überduchschnittlich ist, wenn ein Praktikant in derartigen Tätigkeitsgebieten eigenständig operieren darf und es mit größtem Erfolg getan hat.

Während ein Student sich in ruhiger Atmosphäre ein Buch nimmt und daraus mit ein bisschen Intelligenz und viel Fleiß und drei Monaten Zeit eine 1,0 erarbeitet, hieß es für den Praktikanten sich extremst schnell unter Zeitdruck in Aufgabengebiete einzuarbeiten, eine Credibility aufzubauen, Firmenkultur zu verstehen und danach zu leben, um anschließend mit Informationen + Aufgaben versorgt zu werden, die man temporär angestellten eigentlich nicht gibt, schon garnicht Praktikanten. In Anbetracht dessen dass Praktika zwischen 3 - 6 Monaten dauern, ist dies schon eine beachtliche Leistung.

Aber es stimmt, der Grund warum ich derart viel gesehen habe und machen durfte ist der, dass ich auch über Hierarchien hinweg (als Praktikant!) klar meine eigene Meinung vertreten kann, insbesondere dann, wenn sie sich von der des Managers unterscheidet. Natürlich sachlich und ohne den Respekt vor dem/n Vorgesetzten zu verlieren, seine Leistung zu hinterfragen und mit extremst viel Diplomatie und ohne Zwang. Wenn diese Einstellung bei Consultants nicht gefragt ist, finde ich das schade. Der Grund warum ich bei den Top UBs arbeiten will ist nicht primär Prestige, sondern weil es mir wichtig ist mit guten, nein, den besten Leuten zusammenzuarbeiten um zu wachsen. Wenn dies aber nur "Ja"-Sager sind, was ich für etwas überspitzte Aussage halte, wäre es ein Grund von UB Jobs abzusehen.

Und klar, auch bei MNEs arbeitet man in den Strategieabteilungen bis 4 Uhr morgens wenn das Top Management etwas benötigt. Auch das durfte ich miterleben.

wenn du mit den besten leuten arbeiten willst, warum willst du dann in die beratung :) das ist ein widerspruch in sich :)

die wirtschaft will keine intelligenten leute die alles hinterfragen. sie wollen arbeiter die stunden kloppen bis zum umfallen ohne nachzudenken. wenn du meinst du bist sone intelligenzbestie dann bleib an der uni und geh in die forschung, sonst wirst du nicht froh.

Nicht so negativ sein :-)

In der Industrie war ich bisher sehr froh. Kann mich also nicht beschweren. Aber darum geht es ja in diesem Beitrag nicht ;-)

Lounge Gast schrieb:

die wirtschaft will keine intelligenten leute die alles
hinterfragen. sie wollen arbeiter die stunden kloppen bis zum
umfallen ohne nachzudenken. wenn du meinst du bist sone
intelligenzbestie dann bleib an der uni und geh in die
forschung, sonst wirst du nicht froh.

Als Kunde einer UB willst du Berater haben, die selbständig denken und Vorschläge machen. Stumpfes abarbeiten von vorgegebenen Tätigkeiten ist nur ein kleiner Teil.

Mir persönlich fällt es schwer stupide auswendig zu lernen und so wird >mein Diplom nur im Bereich von ca. 2~2,3 rauslaufen und das trotz >eines IQ von über 130 ;-)

Das bedeutet also, dass Du bei geistig unterfordernden Aufgaben bei einer UB (davon gibts auch lower level sehr viele) auch nicht 100% geben wirst...
Sorry - aber gerade mit dieser Argumentationsschiene bist Du im Abseits. Bewerbung = Ablage P

hieß es für den Praktikanten sich extremst schnell unter Zeitdruck in >Aufgabengebiete einzuarbeiten, eine Credibility aufzubauen, >Firmenkultur zu verstehen und danach zu leben, um anschließend >mit Informationen + Aufgaben versorgt zu werden, die man >temporär angestellten eigentlich nicht gibt, schon garnicht >Praktikanten. In Anbetracht dessen dass Praktika zwischen 3 - 6 >Monaten dauern, ist dies schon eine beachtliche Leistung.

Ich finde es in unserer UB manchmal beachtlich, mit wie wenig Hirnschmalz eine Praktikant mit einem Schnitt von < 1,5 performed...
Du scheinst ja ein zweiter Albert Einstein zu sein.

Es ist unglaublich, was hier für Schwachsinn gepostet wird. Top UBS suchen ganz einfach Leute die sich Ziele setzen können und diese dann auch erreichen, ohne Kompromisse. Wenn mir mein EM (Projektleiter) sagt wann die Deadline ist, dann liegt es in meiner Verantwortung das bis da hin fertig zu haben. Und für diese berufliche Herausforderungen ist ein guter Notenschnitt oder Spitzensport, etc. ein guter Prädiktor.
Und wenn jemand das grundsätzlich kann aber sich in der UB nicht wohlfühlt, dann wird er wohl Job wechseln!

"Als Kunde einer UB willst du Berater haben, die selbständig denken und Vorschläge machen. Stumpfes abarbeiten von vorgegebenen Tätigkeiten ist nur ein kleiner Teil."

quark, wir haben Unternehmensberater regelmäßig im haus(WP und wegen M&A), da sind Leute mit Erfahrung, schön und gut, und Leute wo man sagen kann...hey, das Flugblatt mit dem eintrainierten Text kenne ich auch.
Soll heißen viel heiße Luft...

So siehts aus! Im Rahmen einer Acquisition wurde eine PPA durchgeführt, indem wir als Mandant auch das Ergebnis der PPA an die Fachabteilung der WPG diktiert haben. Eine UB besitzt meist nur eine Alibi-Funktion, keiner erwartet von denen, dass die Betriebswirtschaftslehre neu erfunden wird. Es geht vielmehr darum, eine Rechtfertigung für die Aufspaltung oder Kündigung einer SGE, die Lockermachung von Geldern oder die Stärkung der eigenen Verhandlungsposition in M&A Verhandlungen durch vermeintlich objektive Bewertungsgutachten.

Lounge Gast schrieb:

"Als Kunde einer UB willst du Berater haben, die
selbständig denken und Vorschläge machen. Stumpfes abarbeiten
von vorgegebenen Tätigkeiten ist nur ein kleiner Teil."

quark, wir haben Unternehmensberater regelmäßig im haus(WP
und wegen M&A), da sind Leute mit Erfahrung, schön und
gut, und Leute wo man sagen kann...hey, das Flugblatt mit
dem eintrainierten Text kenne ich auch.
Soll heißen viel heiße Luft...