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Unternehmensberatung - Öffentliche Verwaltung

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WiWi Gast

Unternehmensberatung - Öffentliche Verwaltung

Hallo,

Ich bin gerade kurz vor Ende des Studiums und möchte mich bei Unternehmensberatungen bewerben. Dazu folgende Überlegung:

Man passt sich ja immer ein wenig der Arbeit des Kunden an. Wenn ich jetzt speziell in der Schiene "Öffentliche Verwaltung" lande, kann ich dann mit geringeren Arbeitszeiten rechnen? Und wenn ja welche Beratungen haben denn entsprechende Bereiche?

Ich finde Unternehmensberatungen sehr interessant und habe die die entsprechende Praktika in der Richtung gemacht jedoch bin ich nicht bereit dauerhaft 60-70 Stunden die Woche zu arbeiten. Also kann jemand was zu meiner Idee sagen?

Viele Grüße

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checker

Re: Unternehmensberatung - Öffentliche Verwaltung

Für mich klingt das plausibel. Kann mir aber nicht vorstellen, dass die Beratung auch nur 40 h arbeitet ;) Es gibt Gesellschaften die sich auf die Beratung der öffentlichen Dienste spezialisiert haben.

Du solltest vor Ende deines Studium nochmal ein Praktikum machen um deine Vorstellungen zu bestätigen.

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WiWi Gast

Re: Unternehmensberatung - Öffentliche Verwaltung

Gibt es eine auf öffentliche Verwaltung spezialisierte UB?

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WiWi Gast

Re: Unternehmensberatung - Öffentliche Verwaltung

Hallo,

aus eigener Erfahrung würde ich ganz klar von einer Spezialisierung auf die öffentliche Hand bei einer Beratung abraten. Habe dies auch eine Zeit lang gemacht und bin intern wieder zur Beratung von Corporates gewechselt.

Warum?

  1. Die Beratungsprojekte für die öffentliche Hand sind sehr margenarm. Insb. die Big4-Advisorys verhöckern ihre Berater teilweise für ca. 100 EUR/Stunde - im Vergleich zu anderen Mandaten ein Witz. Größere Projekte (> 200 TEUR) müssen europaweit (!) ausgeschrieben werden, um diese (Prestige-)Aufträge wird mit harten Bandagen gekämpft. Ich denke, dass sich das auf Grund der Kassenlage der öffentlichen Hand noch verschärfen wird.

Allgemein lässt sich sicherlich nicht sagen, dass die Arbeitszeiten geringer sind. Eins ist aber sicher: Da die Projektbudgets nur selten viel hergeben, werden weniger Stunden kontiert. Das schlägt sich auf Deine Auslastung und (sofern in Deiner UB es so etwas überhaupt gibt) auf Dein Überstundenkonto nieder. Ich hatte nach einem Jahr Beratung im Bereich Public Services keine einzige Überstunde auf meinem Konto!

  1. Spezialisierung. Angenommen, Du machst das ganze 2-3 Jahre. Wohin möchtest Du dann ggf. wechseln? Betriebswirtschaftliche Steuerung ist - trotz aller Reformen - in der öffentlichen Hand vielfach noch ein Fremdwort. Entsprechend gibt es wenige Stellen, zu denen Du rüberwechseln könntest. "Karrieren" in der öffentlichen Verwaltung beginnen zumeist auch in dieser, Seiteneinsteiger aus der Privatwirtschaft gibt es nur sehr selten. Warum auch, bedeutet doch ein Wechsel i.d.R. ein deutliches Minus im Gehalt.

  2. In der Verwaltung werden Berater sehr argwöhnisch betrachtet. Das gilt sicherlich auch für Privatwirtschaft, aber was ich bei meinen Kunden in Behörden erlebt habe, das war etwas komplett anderes. Du bist da - obwohl Du keine Stellen abbaust - wirklich der "Feind im Haus". Viele Projekte werden daher auch vom Office aus abgearbeitet (auch um Reisekosten zu sparen).

Deine Spezialisierung in den ersten Jahren nach dem Studium ist m.E. entscheidend für Deinen weiteren Karriereweg. Sicherlich kann man sich nach ein paar Jahren noch einmal umorientieren, das ist aber nicht einfach. Die Musik bei den Beratungen spielt bei anderen Kunden und da kannst sinnvolleres lernen und v.a. auch innovativer arbeiten.

Ich erinnere mich noch gut an die Aussage meines Partners: Gute Leute sind für die Beratung von öffentlichen Einrichtungen nicht zu kriegen, dafür sind die Karriereaussichten einfach zu unattraktiv.

Hoffe, ich konnte Dir hiermit weiterhelfen.

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WiWi Gast

Re: Unternehmensberatung - Öffentliche Verwaltung

wenn du tatsächlich Berater werden willst, überlege doch einmal ökonomisch: gibt es tatsächlich eine nachfrage nach einer dienstleistung, dessen dienstleister genau so "wenig" zeit und arbeit in eine tätigkeit reinstecken, wie die mitarbeiter der eigenen behörde? warum sollten externe dann so eine dienstleistung überhaupt übernehmen?

Fleiß und hoher Workload gehört nun mal zu einem großen Teil zur Existenzberechtigung der Branche Unternehmensberatung. Ich würde dir raten, dich vielleicht nach etwas anderem umzusehen.

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WiWi Gast

Re: Unternehmensberatung - Öffentliche Verwaltung

Ja, gute Idee!
Die Öffis machen immer früh Feierabend, meistens so gegen 17:00.
Aber wenn ich morgens um 08:00 anfange sitzen die meist schon 1,5 Stunden da...

Grundsätzlich ist öffentliche Verwaltung ein Segen. Die haben nämlich von fast nichts eine Ahnung, aber Geld spielt nie eine Rolle! Frei nach dem Motto: "Oh, Ihr Aufwand übersteigt die vereinbarte Summe um 15%? Kein Problem, wir machen nochmal 150k locker. Wenn'S mehr wird, sagen Sie einfach bescheid."

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WiWi Gast

Re: Unternehmensberatung - Öffentliche Verwaltung

wenn externe prüfer zu uns in die ausschüsse des rates kommen, dann ist das ab 18 uhr. rechne mal durch wie lange der tag dann werden kann wenn du noch zurück fährst. wenn du das nicht zu oft hast ok...
dann fällt mir noch ein dass verwaltungen grundsätzlich viel langsamer arbeiten, und zwar viel viel langsamer als unternehmen ;) dementsprechend kann das für dich auch etwas ärgerlich sein.

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