Inwieweit hat sich die Qualität der Profile geändert. Vor allem durch die Transparenz von LinkedIn hat man heutzutage sehr genaue Einblicke. Natürlich sind immernoch absolut beeindruckende Profile dabei. Allerdings sehe ich auch immer wieder andere Beispiele ( kein Ausland, FH, duales Studium, nur 1-2 Praktika trotz BWL Studium ). Hat MBB daher im gesamten an Klasse eingebüßt oder sind das typische Vitamin B Beispiele?

Freue mich auf eine spannende Diskussion!

Warum um alles in der Welt sollte MBB bei der irrsinnigen Flut an Bewerbungen, mit denen sie überschwemmt werden, die Anforderungen herabsetzen?

Der zunehmende Trend zur Akademisierung sorgt dafür, dass das Angebot und dementsprechend die Anforderungen in allen Bereichen (Akademisches, Paktika, Ausland) noch einmal enorm gestiegen sind. Wenn du dir die senioreren MBBler ansiehst, findest du häufiger Leute, die nicht an einer Target School waren, was heutzutage so gut wie undenkbar scheint, wenn man sich die Xingprofile ansieht.

Früher war alles besser...

Also bei "alt MBBlern" sind profile dabei, die dürften heutzutage nichtmal das Office als Assistenz des Partners betreten. Heute wird einfach viel mehr erwartet, weil ja auch viel mehr möglich ist.

Ich hab keine Ahnung, wie du zu deiner Aussage kommst. Die Profile der "Älteren" haben doch oft keinerlei Praktika vermerkt. Du hast doch gar nicht die Daten für deine Aussagen. Heutzutage sind auch Auslandssemester und Auslandsmaster viel weiter verbreitet als früher. Bzw. Waren die Master ja durch den Diplom eigentlich garnicht möglich.

Mir ist schleierhaft, wie der TE zu dieser Einschätzung kommt. Die Profile bei MBB sind herausragender als je zuvor, quasi nur noch Top Target Leute vertreten.

Komische Aussage des TE. Neulich ne alte Beraterin bei zeb entdeckt die nur ne Banklehre hatte. Wie soll das bei heutigen Bewerbern möglich sein?

Bei meinem letzten Praktikum hatte ich zwei Chefs: Bereichsleiter (7 Jahre bei BCG) und Direktorin (10 Jahre bei Bain). Die hatten vor ein paar Wochen bei einem Strategieprojekt das komplette Team von McK rausgeschmissen und neue, kompetente Berater angefordert. Ich war da natürlich schockiert, weil ich dachte immer Top-Leute bei Tier1 usw... naja beim Mittagessen habe ich das angesprochen: Ja, MBB haben die Anforderungen in den letzten Jahren immer weiter nach oben geschraubt. Nur sehr gutes Abi, Bachelor, DAX-Praktika usw... aber auf der anderen Seite bekommen sie nicht mehr die Top-Talente, weil

1) die fähigsten Leute keine Folien basteln wollen, sondern in Start-Ups gehen
2) aufgrund des Internets eine unglaubliche Transparenz auf dem Arbeitsmarkt gekommen ist und man kann sich von Buxtehude auf eine Stelle in Kreta/Lima/Moskau bewerben
3) aufgrund der Transparenz wird klar, dass es mehr Wege gibt, um am Ende die 100k-Marke zu erreichen

Die Direktorin hat gemeint, dass früher die UBs die TOP-10% bekommen haben. Heute gehen die TOP-5% zu Start-Ups und die UBs bekommen die TOP-5-15%.

Das ist ja das Problem. Wenn alle Top-Target sind, ist es keiner!
Heute muss man schon mehr leisten, um da als Herausragende/r entdeckt zu werden.

Lounge Gast schrieb:

Mir ist schleierhaft, wie der TE zu dieser Einschätzung
kommt. Die Profile bei MBB sind herausragender als je zuvor,
quasi nur noch Top Target Leute vertreten.

Die Diskussion ist sinnlos. Bereits früher wurden in der Regel nur Top-Absolventen genommen und heute ist das auch noch so.

Natürlich ist das allgemeine Niveau des Studiums runter, aber die Masse will man ja nicht. Man will die Spitze, die in der Vergangenheit auch Spitze gewesen wäre und es in der Zukunft auch ist.

Durch die Vereinfachung der Studiengänge kann es so sein, dass eine sehr gute Note nicht immer langt und man auf weitere Kriterien schaut.
Das liegt aber nicht daran, dass die Anforderungen hoch sind, sondern daran, dass die Vergleichbarkeit aufgrund der gesunkenen Anforderungen im Studium nicht mehr so gut gegeben ist.

Das grundsätzliche Profil hat sich nicht verändert. Diese Stellen sind von der Schwemme gar nicht betroffen.

Du willst doch nicht ernsthaft in einem WIWI-Forum die These aufstellen, dass es heute einfacher geworden sei bei MBB reinzukommen? - Hier wollen doch alle zu MBB, weil es das Non-Plus-Ultra sei...

Es ist wie bei allen anderen Unternehmen auch: entweder man hat Glück/sieht gut aus/das Projekt muss dringend gestafft werden und hat es einfacher reinzukommen, auch ohne Top-Profil oder erst durch richtig harte Arbeit.

Da würde ich deiner Direktorin widersprechen. Aus meinem Umfeld (KIT Wing) haben die unterschiedlichsten Leute Bock auf Start ups. Oft aber eher die, die schon im Bachelor noch nicht so die Top-Leistungen gebracht haben. Es ist bei mir eher so, dass die krassen Performer zwischen den Dax 30 Traineeprogrammen, Top-Promotion (ETH, TUM, RWTH, St. GALLEN, KIT) und UB Schwanken. Start ups sind unter den Top-Profile (leider) fast gar kein Thema auch weil die Leute die das wollen ander Sachen als das Studium fokussieren.

Ich würde zustimmen, dass es mehr Konkurrenzfähige Traineeprogrammen gibt und das durch höhere Transparenz auch andere Optionen leichter genutzt werden können. TOP 5 % gehen ins start up ist aber absoluter Quatsch! Ich denke eher die TOP 20% verteilen sich auf mehr Optionen. Es kann sehr wohl vorkommen, dass der Jahrgangsbeste noch zur Beratung geht, aber es ist halt nicht mehr "vorprogrammiert" (falls es das jemals war).

Lounge Gast schrieb:

Bei meinem letzten Praktikum hatte ich zwei Chefs:
Bereichsleiter (7 Jahre bei BCG) und Direktorin (10 Jahre bei
Bain). Die hatten vor ein paar Wochen bei einem
Strategieprojekt das komplette Team von McK rausgeschmissen
und neue, kompetente Berater angefordert. Ich war da
natürlich schockiert, weil ich dachte immer Top-Leute bei
Tier1 usw... naja beim Mittagessen habe ich das angesprochen:
Ja, MBB haben die Anforderungen in den letzten Jahren immer
weiter nach oben geschraubt. Nur sehr gutes Abi, Bachelor,
DAX-Praktika usw... aber auf der anderen Seite bekommen sie
nicht mehr die Top-Talente, weil

1) die fähigsten Leute keine Folien basteln wollen, sondern
in Start-Ups gehen
2) aufgrund des Internets eine unglaubliche Transparenz auf
dem Arbeitsmarkt gekommen ist und man kann sich von Buxtehude
auf eine Stelle in Kreta/Lima/Moskau bewerben
3) aufgrund der Transparenz wird klar, dass es mehr Wege
gibt, um am Ende die 100k-Marke zu erreichen

Die Direktorin hat gemeint, dass früher die UBs die TOP-10%
bekommen haben. Heute gehen die TOP-5% zu Start-Ups und die
UBs bekommen die TOP-5-15%.

Nicht zu vergessen die Finanzbranche... da können auch die UBs nicht mithalten.
Wahre High Potentials sind schon immer zu Goldman Sachs und Konsorten gegangen und das wird immer so bleiben.

Die heutige Generation hat einfach wenig Bock auf Body Leasing in Verbindung mit Burnout Anfang 30. Power Point ist zwar ok aber es gibt einfach sinnvollere Aufgaben, wenn man was auf dem Kasten hat.