Dachte immer das Beratung der Weg für mich ist. Viel Abwechslung, motivierte und fachlich fitte junge Leute, spannende Projekte mit denen man etwas bewegen kann, die Aussicht auf eine ordentliche Karriere, gut Cash. Jetzt bin ich seit fast drei Monaten im Praktikum bei ner T3 UB. Die genannten Erwartungen haben sich zwar grundsätzlich bestätigt. Komme aber trotzdem überhaupt nicht mit der Arbeit an sich zurecht. Vielleicht ist mein Projekt inkl Vorgesetzter zwar auch extrem blöd aber trotzdem merke ich einfach, dass ich für sowas nicht gemacht bin. Ich sehne mich nach dem Tag an dem es vorbei ist. Im Anschluss an das T3 Praktikum hab ich nach einem Monat Unterbrechung einen Vertrag für ein T2 Praktikum, habe Stand jetzt allerdings nicht vor das ganze anzutreten.

Die Arbeitszeiten und die Aufgaben unter Zeitdruck, bei denen ich gefühlt immer Shortcuts nehmen muss anstatt sie vernünftig zu machen, sodass sie schnell fertig werden, um danach zumindest etwas weniger Anschiss vom PL zu kassieren, machen mich völlig krank. An der Uni hatte ich nie damit Probleme selbstbestimmt auch gerne noch länger und an 7 Tagen die Woche zu arbeiten für sehr gute Noten (also meinen eigenen Erfolg). Aber dieser Buckler Scheiß, bei dem man Vorgesetzten, die meinen sie wären die Kings, in den Arsch kriechen muss und nach deren idiotischer Pfeife tanzen muss, die wiederum von verquerten Spleens derer Vorgesetzter bestimmt wird, geht für mich gar nicht.

Wie ich das sehe ist das allerdings überall so, sowohl in Beratungen als auch der Industrie. Überall mit klassischen Hierarchien schätze ich. Das ist mein allererstes Praktikum, daher ist das ganze jetzt ein gewisser Realitätsschock.
Bin jetzt 22, mit dem WING Master an der Top3 TU bis auf ein Semester Klausuren und die Abschlussarbeit durch und von Noten, außeruniversitärem, Ausland etc auf dem besten Weg danach in die T1/2 UB einzusteigen. Sehe alle Zeit die ich da reingesteckt habe gerade als völlig verschwendet an und bereue, nie viel beim Feiern und dem entspannten Studentenleben dabei gewesen zu sein, außer dem Auslandssemester ansonsten kaum reisen war, sondern immer nur in der TU Stadt gepusht hab. Ich weiß aber zugleich nicht was ich ändern soll oder ob ich den Weg einfach weitergehen soll und mich eben daran gewöhnen sollte weil es mit dem Studium eben nirgends anders ist. Meine sämtlichen Zukunftspläne scheinen gerade Schall und Rauch.

• Hatte jemand schonmal in einer ähnlichen Situation gesteckt?
• Was habt ihr geändert?
• Sollte ich versuchen noch ein anderes Studium zu beginnen?
• Glaubt ihr man kommt als leistungsorientierter Mensch ernsthaft auf die Dauer damit zurecht Lehrer zu sein?

antworten

• Hatte jemand schonmal in einer ähnlichen Situation gesteckt?

Ja

• Was habt ihr geändert?

noch ein Praktikum machen, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit am Projektleiter bzw. deinem Vorgesetzten. Kann auch UB-Kultur
sein, dann die UB wechseln

• Sollte ich versuchen noch ein anderes Studium zu beginnen?

Nein, mit deinem
Profil gibt es sooo viele Möglichkeiten, einfach mal noch Sachen ausprobieren, du bist noch echt jung

• Glaubt ihr man kommt als leistungsorientierter Mensch ernsthaft auf die Dauer damit zurecht Lehrer zu sein?

Nein, die Mehrheit ist genervt nach einigen Jahren, die Minderheit denen es Spaß macht sind Idealisten mit unendlicher Geduld

antworten

Ist das ernst gemeint? Du machst ein Praktikum in einer Beratung und stellst daraufhin dein ganzes Studium in Frage und überlegst dir jetzt Lehrer zu werden (wo kommt der Gedankengang eigentlich her)?

Es gibt für Wings doch noch 1000 andere Einsatzmöglichkeiten, abgesehen von der Beratung. Vielleicht solltest du dir auch mal überlegen, was dir an der Beratung konkret nicht gefallen hat. So wie sich das anhört, bist du einfach an einen blöden Manager geraten. Ich war z.B. bei Accenture Strategy im Praktikum und da waren alle super nett. Bei welcher T2 Beratung wäre denn dein 2. Praktikum? Wenn du in der Zeit sowieso nichts anderes/besseres vorhast, würde ich es wahrscheinlich noch mitnehmen - dann hast du den Vergleich und weißt dann mit Sicherheit, ob Beratung was für dich ist oder nicht.

antworten

Willkommen in der Realität. Hatte diesen "realitätsschock" in der Ausbildung nach dem Abi. Hab die zeit wirklich verflucht aber es beendet. Heute empfinde ich es als gute Erfahrung und benchmark dafür, wie nervig es auf der Arbeit sein kann. In allen späteren Praktika war es dann deutlich besser im Vergleich dazu. Daher solltest du es auch als wichtige Erfahrung mitnehmen aber das T2 Praktikum auf jeden Fall wahrnehmen. Glaub mir nicht die ganze Arbeitswelt ist so und es kann von jetzt an nur noch besser werden

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WiWi Gast schrieb am 21.10.2018:

Aber dieser Buckler Scheiß, bei dem man Vorgesetzten, die meinen sie wären die Kings, in den Arsch kriechen muss und nach deren idiotischer Pfeife tanzen muss, die wiederum von verquerten Spleens derer Vorgesetzter bestimmt wird, geht für mich gar nicht.

Ich bin jetzt seit 4 Jahren im Berufsleben und finde es immernoch schwierig, mich daran zu gewöhnen.

Es spielt keine Rolle, wie gut ich bin (was der Kunde von meiner Arbeit hält, dass ich z.B. dasselbe was andere in 2 Wochen in 3 Tagen Arbeit arreiche), es gibt keine objektiven Bewertungskriterien. Das einzige was zählt: Ob meine Nase dem Vorsetzten gefällt.

Habe es damals noch während des Studiums bei einer NGO probiert, die sich als Ort ohne Hierarchien darstellte. Es war noch schlimmer als bei manchen Unternehmen. Der Chef war ein großer Hypokrit und Narzisst.

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WiWi Gast schrieb am 21.10.2018:

Dachte immer das Beratung der Weg für mich ist. Viel Abwechslung, motivierte und fachlich fitte junge Leute, spannende Projekte mit denen man etwas bewegen kann, die Aussicht auf eine ordentliche Karriere, gut Cash. Jetzt bin ich seit fast drei Monaten im Praktikum bei ner T3 UB. Die genannten Erwartungen haben sich zwar grundsätzlich bestätigt. Komme aber trotzdem überhaupt nicht mit der Arbeit an sich zurecht. Vielleicht ist mein Projekt inkl Vorgesetzter zwar auch extrem blöd aber trotzdem merke ich einfach, dass ich für sowas nicht gemacht bin. Ich sehne mich nach dem Tag an dem es vorbei ist. Im Anschluss an das T3 Praktikum hab ich nach einem Monat Unterbrechung einen Vertrag für ein T2 Praktikum, habe Stand jetzt allerdings nicht vor das ganze anzutreten.

Die Arbeitszeiten und die Aufgaben unter Zeitdruck, bei denen ich gefühlt immer Shortcuts nehmen muss anstatt sie vernünftig zu machen, sodass sie schnell fertig werden, um danach zumindest etwas weniger Anschiss vom PL zu kassieren, machen mich völlig krank. An der Uni hatte ich nie damit Probleme selbstbestimmt auch gerne noch länger und an 7 Tagen die Woche zu arbeiten für sehr gute Noten (also meinen eigenen Erfolg). Aber dieser Buckler Scheiß, bei dem man Vorgesetzten, die meinen sie wären die Kings, in den Arsch kriechen muss und nach deren idiotischer Pfeife tanzen muss, die wiederum von verquerten Spleens derer Vorgesetzter bestimmt wird, geht für mich gar nicht.

Wie ich das sehe ist das allerdings überall so, sowohl in Beratungen als auch der Industrie. Überall mit klassischen Hierarchien schätze ich. Das ist mein allererstes Praktikum, daher ist das ganze jetzt ein gewisser Realitätsschock.
Bin jetzt 22, mit dem WING Master an der Top3 TU bis auf ein Semester Klausuren und die Abschlussarbeit durch und von Noten, außeruniversitärem, Ausland etc auf dem besten Weg danach in die T1/2 UB einzusteigen. Sehe alle Zeit die ich da reingesteckt habe gerade als völlig verschwendet an und bereue, nie viel beim Feiern und dem entspannten Studentenleben dabei gewesen zu sein, außer dem Auslandssemester ansonsten kaum reisen war, sondern immer nur in der TU Stadt gepusht hab. Ich weiß aber zugleich nicht was ich ändern soll oder ob ich den Weg einfach weitergehen soll und mich eben daran gewöhnen sollte weil es mit dem Studium eben nirgends anders ist. Meine sämtlichen Zukunftspläne scheinen gerade Schall und Rauch.

• Hatte jemand schonmal in einer ähnlichen Situation gesteckt?
• Was habt ihr geändert?
• Sollte ich versuchen noch ein anderes Studium zu beginnen?
• Glaubt ihr man kommt als leistungsorientierter Mensch ernsthaft auf die Dauer damit zurecht Lehrer zu sein?

Mir ging es sehr ähnlich wie Dir. Hatte eine ähnliche Erwartungshaltung an die UB und habe auch darauf hingearbeitet. Bin ebenfalls WINGler aber habe nicht so krass auf alles verzichtet wie Du. Habe aber schon mein Studentenleben ein Stück weit für gute Noten etc. hinten angestellt. Dann hat auch alles geklappt mit Praktika bei T3, T2 und T1. Als ich bei T3 war dachte ich bei T2 wird's besser, als ich bei T2 war dachte ich bei T1 wird's besser aber es wurde nie besser.
Anstatt, dass man über inhaltliche spannende Sachen spricht, diskutiert man gefühlt bis tief in die Nacht über Strichstärken. Die Chefs sind oft irgendwelche Schaumschläger, die nur darauf warten irgendeinen Fehler zu finden. Es wird immer mehr Wert auf Aussehen als Inhalt gelegt und wenn inhaltlich alles ok ist, werden halt irgendwelche anderen Sachen erfunden, um zu kritisieren und sich dadurch zu profilieren. Das hat mich während dieser Praktika so sehr genervt, dass ich mir einen Festeinstieg absolut nicht mehr vorstellen kann.

Ich habe alle Praktika durchgezogen aber werde mich schlussendlich gegen die UB entscheiden. Ich finde die Themen durchaus spannend aber mir ist meine Zeit dann doch zu schade, um über Strichstärken und Farbcodes zu diskutieren - und das 60 Stunden die Woche.

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Gönn dir mit deinem WiIng Hintergrund DAX30 in der Industrie!

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Mach T2 noch. Ich hatte, für viele nicht nachvollziehbar, erst ein T2 und danach ein T3 Praktikum mMn liegt deine Unzufriedenheit vor allem am PL. Hatte ähnliche Erfahrungen bei der T2 und wollte danach auf keinen Fall in die Beratung. Im T3 Praktikum war allerdings alles super, Kollegen, PL, Aufgaben, Arbeitszeiten, etc.

Bei welcher T3 bist du aktuell, wenn man fragen darf? (hört sich sehr nach Kucher an?!)

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Klingt für mich eher nach einem Cultural Fit-Problem als per se ein UB-Problem.

Es gibt ja einige Unterschiede, was die Kultur in der UB angeht, daher würde ich T2 auch machen, sofern zumindest der Ruf und auch deine Erfahrung im Interview nicht auf eine ähnliche Kultur hinweisen wie du es aktuell miterlebst.

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So wie ich das sehe, wirst du nie wirklich glücklich sein in der UB. Du bereust es schon jetzt, das Studentenleben nicht wirklich genossen zu haben. Nach dem Festeinstieg wird die WLB nicht viel besser.

Du sagst, dir macht es Spass, lange zu arbeiten, wenn du den Erfolg an dir selbst messen kannst. Wahrscheinlich wäre dann die Selbstständigkeit für dich am besten?

Das Problem ist aber, dass man in der UB am besten an gute Ideen kommt.

Deswegen auch das T2-Praktikum machen, dann sich eine Zeit lang durchknechten lassen und dann gründen

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Naja, das nur als fehlenden Cultural fit abzutun ist Blödsinn. Klar, PL und Kultur haben einen Einfluss aber selbstbestimmtes arbeiten über längere Zeiträume ist nichts was du in irgendeiner UB vorfinden wirst. Das gibt die Projektarbeit einfach nicht her. Du wirst immer kleinteilige (relativ) tasks unter Zeitdruck erledigen müssen.

In der Industrie aber auch nicht unbedingt besser btw. Das ist tatsächlich der Praxisschock. Mir geht es zur Zeit ähnlich. War immer jemand der sich gerne mit Problemen tiefgehend auseinandergesetzt hat und diese richtig durchdenken wollte und das ist keine Eigenschaft die sonderlich gefordert wird. Vielmehr herrscht überall das Pareto Prinzip. So ist leider die Arbeitsrealität. Was ich so gehört habe, ist das grundsätzlich nur in der akademischen Welt und in Forschungseinrichtungen signifikant anders...

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Beiß die Zähne zusammen und mach dein Praktikum erstmal zu Ende und überlege in einer ruhigen Stunde was für und was gegen ein darauf folgendes T2 Praktikum spricht.

Du bist noch sehr jung, also gönn dir ruhig den Luxus, nach Abschluss ein wenig zu reisen, vor allem da du dies momentan bereust.

Zwischen den Zeilen klingt es für mich so, dass langfristig eine Selbstständigkeit für dich eine Option wäre.

antworten

Kann auch nur empfehlen das T2 Praktikum noch zu machen. Danach kannst du immer noch sagen es war nix für dich. Geh doch nach dem Master erst mal - wenn möglich für dich - den angenehmeren Weg über eine Promotion.

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Bin auch am Überlegen den Absprung als Lehrer an eine Berufsschule zu machen. Ist ja je nach Studium (es muss nachgefragt sein) ohne Umwege möglich. Nur das Referendariat muss man halt machen, um in den höheren Dienst zu kommen. Es sei dir aber gleich gesagt, dass du dich dort 18 Monate lang herumkommandieren und erniedrigen lassen musst. Selbstbestimmtes Arbeiten hast du als Lehrer erst, wenn du mal drin bist. Wenn dich 3 Monate Praktikum an deine Grenzen bringen, dann weiß ich nicht, ob du 18 Monate den Bückling spielen willst. Dir muss nämlich klar sein, dass im Staatsdienst die Note alles ist. Und wen dein Rektor und dein Fachleiter dir beschissene Noten geben, dann war der ganze Aufwand umsonst, weil du erst gar keine Stelle (zumindest keine Planstelle mit Verbeamtung) bekommst-

Natürlich kannst du als leistungsorientierter Mensch gerne Lehrer sein. Erstens mal ist das Lebensnettoeinkommen eines Lehrers(inkl. Pension) häufig besser als das vieler angehender Berater (nicht jeder steigt intern auf und nicht jeder wechselt als Abteilungsleiter zu einem Dax-Unternehmen und hat einen geradlinigen Lebenslauf bis zur Rente). Zweitens kannst du da genau das machen, was du gerne möchtest: Dich detailliert vorbereiten. Wenn du mit Menschen gerne arbeitest und auch die sozialen Fähigkeiten dazu besitzt, dann wärst du wahrscheinlich sogar ein sehr guter Lehrer. Dann könntest du nämlich (im Rahmen des Lehrplans) deine Inhalte den Schülern auf jene Art und Weise und mit den Materialien beibringen, die du möchtest (nach dem Ref, am besten erst nach der Verbeamtung auf Lebenszeit, vorher besser nach dem vorgegebenen Strickmuster arbeiten). Du wirst dann zwar auch eher mehr arbeiten als der Standard-Lehrer, aber viele Ferien hast du immer noch.

antworten

Als Externer brauchst du aber zusätzlich noch Berufserfahrung, das habe ich vergessen. Ich glaube nicht, dass dir da irgendwelche Praktika angerechnet werden.

antworten

Geh noch einmal unvoreingenommen ins zweite Praktikum.

Ich hab auch Top 3 TU WING Hintergrund und hab nach ner beschissenen Erfahrung bei einer T2 alles in Frage gestellt. War dann bei einer T1 und hab gemerkt, wie geil der Job doch sein kann. Geb dir noch das T2 Praktikum auf jeden Fall!

Mit dem T2 Praktikum wirst du dann zur Not auch zu mehr DAX30 Trainee-Programmen eingeladen.

WiWi Gast schrieb am 21.10.2018:

Dachte immer das Beratung der Weg für mich ist. Viel Abwechslung, motivierte und fachlich fitte junge Leute, spannende Projekte mit denen man etwas bewegen kann, die Aussicht auf eine ordentliche Karriere, gut Cash. Jetzt bin ich seit fast drei Monaten im Praktikum bei ner T3 UB. Die genannten Erwartungen haben sich zwar grundsätzlich bestätigt. Komme aber trotzdem überhaupt nicht mit der Arbeit an sich zurecht. Vielleicht ist mein Projekt inkl Vorgesetzter zwar auch extrem blöd aber trotzdem merke ich einfach, dass ich für sowas nicht gemacht bin. Ich sehne mich nach dem Tag an dem es vorbei ist. Im Anschluss an das T3 Praktikum hab ich nach einem Monat Unterbrechung einen Vertrag für ein T2 Praktikum, habe Stand jetzt allerdings nicht vor das ganze anzutreten.

Die Arbeitszeiten und die Aufgaben unter Zeitdruck, bei denen ich gefühlt immer Shortcuts nehmen muss anstatt sie vernünftig zu machen, sodass sie schnell fertig werden, um danach zumindest etwas weniger Anschiss vom PL zu kassieren, machen mich völlig krank. An der Uni hatte ich nie damit Probleme selbstbestimmt auch gerne noch länger und an 7 Tagen die Woche zu arbeiten für sehr gute Noten (also meinen eigenen Erfolg). Aber dieser Buckler Scheiß, bei dem man Vorgesetzten, die meinen sie wären die Kings, in den Arsch kriechen muss und nach deren idiotischer Pfeife tanzen muss, die wiederum von verquerten Spleens derer Vorgesetzter bestimmt wird, geht für mich gar nicht.

Wie ich das sehe ist das allerdings überall so, sowohl in Beratungen als auch der Industrie. Überall mit klassischen Hierarchien schätze ich. Das ist mein allererstes Praktikum, daher ist das ganze jetzt ein gewisser Realitätsschock.
Bin jetzt 22, mit dem WING Master an der Top3 TU bis auf ein Semester Klausuren und die Abschlussarbeit durch und von Noten, außeruniversitärem, Ausland etc auf dem besten Weg danach in die T1/2 UB einzusteigen. Sehe alle Zeit die ich da reingesteckt habe gerade als völlig verschwendet an und bereue, nie viel beim Feiern und dem entspannten Studentenleben dabei gewesen zu sein, außer dem Auslandssemester ansonsten kaum reisen war, sondern immer nur in der TU Stadt gepusht hab. Ich weiß aber zugleich nicht was ich ändern soll oder ob ich den Weg einfach weitergehen soll und mich eben daran gewöhnen sollte weil es mit dem Studium eben nirgends anders ist. Meine sämtlichen Zukunftspläne scheinen gerade Schall und Rauch.

• Hatte jemand schonmal in einer ähnlichen Situation gesteckt?
• Was habt ihr geändert?
• Sollte ich versuchen noch ein anderes Studium zu beginnen?
• Glaubt ihr man kommt als leistungsorientierter Mensch ernsthaft auf die Dauer damit zurecht Lehrer zu sein?

antworten

Ein einfacher Dax30-Sachbearbeiter verdient nach einigen Jahren netto eher mehr als ein Beamter im höheren Dienst. Und das für deutlich weniger Wochenarbeitszeit. Perfekte WLB!

WiWi Gast schrieb am 21.10.2018:

Bin auch am Überlegen den Absprung als Lehrer an eine Berufsschule zu machen. Ist ja je nach Studium (es muss nachgefragt sein) ohne Umwege möglich. Nur das Referendariat muss man halt machen, um in den höheren Dienst zu kommen. Es sei dir aber gleich gesagt, dass du dich dort 18 Monate lang herumkommandieren und erniedrigen lassen musst. Selbstbestimmtes Arbeiten hast du als Lehrer erst, wenn du mal drin bist. Wenn dich 3 Monate Praktikum an deine Grenzen bringen, dann weiß ich nicht, ob du 18 Monate den Bückling spielen willst. Dir muss nämlich klar sein, dass im Staatsdienst die Note alles ist. Und wen dein Rektor und dein Fachleiter dir beschissene Noten geben, dann war der ganze Aufwand umsonst, weil du erst gar keine Stelle (zumindest keine Planstelle mit Verbeamtung) bekommst-

Natürlich kannst du als leistungsorientierter Mensch gerne Lehrer sein. Erstens mal ist das Lebensnettoeinkommen eines Lehrers(inkl. Pension) häufig besser als das vieler angehender Berater (nicht jeder steigt intern auf und nicht jeder wechselt als Abteilungsleiter zu einem Dax-Unternehmen und hat einen geradlinigen Lebenslauf bis zur Rente). Zweitens kannst du da genau das machen, was du gerne möchtest: Dich detailliert vorbereiten. Wenn du mit Menschen gerne arbeitest und auch die sozialen Fähigkeiten dazu besitzt, dann wärst du wahrscheinlich sogar ein sehr guter Lehrer. Dann könntest du nämlich (im Rahmen des Lehrplans) deine Inhalte den Schülern auf jene Art und Weise und mit den Materialien beibringen, die du möchtest (nach dem Ref, am besten erst nach der Verbeamtung auf Lebenszeit, vorher besser nach dem vorgegebenen Strickmuster arbeiten). Du wirst dann zwar auch eher mehr arbeiten als der Standard-Lehrer, aber viele Ferien hast du immer noch.

antworten

Ja mach das nächste Praktikum auf jeden Fall. Und danach hau halt ab. UB ist halt viel Egotrips, viel Aussehen wenig Inhalt und ewig Schaumschläger und PowerPoint bunny sein kann echt kaputt machen, wenn man eher langfristig, grundsätzlich und tiefgreifend arbeiten will.

antworten

Das ist leider die Realität. Das Gleiche wie du habe ich auch durchgemacht bzw. mache es gerade in einem
Praktikum durch. Ich bin jetzt auch schon zu dem Entschluss gekommen, dass nur die Selbstständigkeit für mich etwas sein kann. Das mit der verschwendeten Lebenszeit im Studium ist für mich genauso ein Knackpunkt, wie bei dir. Da nagt man erstmal psychologisch dran. Trotzdem darf und muss man auf sein Ects A in dieser Situation einfach Stolz sein und als eine Leistung ansehen, wozu nicht jeder in der Lage ist.

antworten

grundsätzlich ist es so, dass ein Mensch in besagtem Alter komplett und vollumfänglich beurteilen kann, ob eine gesamte Branche, hilfsweise das Arbeitsleben an sich, für ihn zumutbar ist.

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Such dir ein Hobby, um dich etwas abzulenken. Hat mir geholfen. Danach Ideen sammeln und Selbstständigkeit verwirklichen.

antworten

Ich finde es gut, mal einen ehrlichen Erfahrungsbericht zu lesen (damit meine ich den TE).

Die Selbstbestimmtheit scheint das große Thema zu sein. In der Uni arbeitest Du selbstbestimmt, das ist im Berufsleben nirgendwo mehr so (einige wenige "Zuflüchte" gibt es im Angestelltenverhältnis, in denen die Fremdbestimmtheit nicht ganz so ausgeprägt ist).

Um die Erfahrung zu machen, und auch, damit Du Dir ganz sicher sein kannsst, würde ich das T2 Praktikum noch machen.

Btw: mit 22 Master WIng - wie geht das? In dem Alter hatte ich nach Zivi und Ausbildung noch nicht mal angefangen, zu studieren...

antworten

Das Studentenleben wirst du kaum mehr zurückbekommen. Die ersten Semester im Bachelor, wo niemand nach den Noten schaut, sondern alle nur Party machen, sind nicht nachzuahmen und schon gar nicht aufzuholen. Das ist halt, wie auch bei anderen Lebensphasen, eine Lebensphase, dir es nur einmal im Leben gibt.

Mir macht das fremdbestimmte Arbeiten auch keinen Spaß. Das Problem ist, dass man nicht einfach selbständig werden kann (IT-Zeug vllt. als Ausnahme), sondern in der Regel sich bereits einen Namen gemacht haben muss. Sprich, man muss sich im Angestelltenverhältnis erst ein Netzwerk aufgebaut haben.

Letztendlich ist es arg vom Chef und vom Team abhängig. Idioten gibt es überall. Kann aber natürlich sein, dass die Arbeitskultur in der UB generell nicht ideal für dich ist. Wahrscheinlich brauchst du einen Chef, der lieber delegiert und Vertrauen in seine Angestellten hat, Eigeninitiative gestattet und nicht jeden Schritt kontrolliert. Aber auch das Team ist entscheidend. Wenn dich deine Kollegen ununterbrochen misstrauisch beäugen, ob du auch jeden Prozess korrekt eingehalten hast oder sie meinen, dass du dir sonst wo zu viele Freiheiten herausnimmst, dann können sie dir das Leben ebenfalls zur Hölle machen. Es sind nicht immer die Chefs, die kleinkariert sind. Leider sieht man die Teamkultur erst nach Arbeitsbeginn, das Bewerbungsverfahren gibt leider nur wenige Einblicke in die Realität.

antworten

WiWi Gast schrieb am 22.10.2018:

Ich finde es gut, mal einen ehrlichen Erfahrungsbericht zu lesen (damit meine ich den TE).

Die Selbstbestimmtheit scheint das große Thema zu sein. In der Uni arbeitest Du selbstbestimmt, das ist im Berufsleben nirgendwo mehr so (einige wenige "Zuflüchte" gibt es im Angestelltenverhältnis, in denen die Fremdbestimmtheit nicht ganz so ausgeprägt ist).

Um die Erfahrung zu machen, und auch, damit Du Dir ganz sicher sein kannsst, würde ich das T2 Praktikum noch machen.

Btw: mit 22 Master WIng - wie geht das? In dem Alter hatte ich nach Zivi und Ausbildung noch nicht mal angefangen, zu studieren...

Abi mit 17, drei Jahre Bachelor, zwei Jahre Master. Ist definitiv eine starke Leistung des TE, aber sicherlich nicht ungewöhnlich heutzutage.

antworten

Ich halte die Erfahrung des TE ebenfalls für eine sehr einseitige. Als jemand der fast 10 Jahre in kleineren Beratungen gearbeitet hat, kann ich sagen, die Selbstbestimmung ist gerade das, was den Job für mich so großartig macht. Es gibt beim Kunden ein Projektziel und wie ich dieses mit meinem Team erreiche, interessiert niemanden. Diesen Autonomiegrad finde ich großartig. Wenn ich mich zurück entsinne, empfand die ersten 14 Tage im Job damals auch als schrecklich, da ich mich doch nach der Uni erst einmal daran gewöhnen musste.

antworten

Also ich hatte ähnliche Erfahrungen, wobei mich aber eher die einseitige Arbeit ankotzte:

Permamenent Folie bauen und Excel krimskrams, mit dem Zusatz: "pls fix this".
Bin nun in einem DAX30 Unternehmen, in dem es natürlich auch monotone Phasen gibt, ich jedoch nicht mit solchen Bullshit-Aufgaben über 14 Stunden täglich vollgeknallt werde.

antworten

Gebe dem Großteil hier Recht.
UB war so lange dein Traum, schmeiß deine Vorstellung vom Job wegen eines Praktikums nicht über Bord.
Das T2 Praktikum macht sich (außer als Lehrer) für jeden anderen Job gut, und der Worst Case wären weitere 10 Wochen Buckeln - um dann aber wenigstens Gewissheit zu haben.

Zum Thema Lehrer: man sollte doch hoffen, dass alle Lehrer leistungsorientierte Menschen sind. Das ist natürlich nicht so, aber als ein solcher würdest du sicherlich mehr in den Beruf passen als es all die Schnarchnasen tun. Schließlich trägst du als Lehrer eine große Verantwortung, das scheint den meisten nur über die Jahre gar nicht mehr so bewusst zu sein.

Zum Thema Reisen: Mach doch von deinem in den Praktika verdienten Geld - sofern du nicht darauf anderweitig angewiesen bist - ein halbes Jahr ne Reise irgendwo hin. Du bist wirklich noch so unfassbar jung, da wird jeder Personaler Verständnis später für haben.

antworten

Wenn ich mir nur den Titel dieses Themas angucke denke ich sofort. Lass es bleiben, warum willst du etwas machen wo du dich fühlst als "Mache es dich Kaputt".

Nur wegen den paar Kröten mehr? Ist auch nur ein Silberner Käfig mehr nicht.

antworten

Sind alles Lemminge oder wie sagt man so schön Insecure Overachiever :-D

WiWi Gast schrieb am 22.10.2018:

Wenn ich mir nur den Titel dieses Themas angucke denke ich sofort. Lass es bleiben, warum willst du etwas machen wo du dich fühlst als "Mache es dich Kaputt".

Nur wegen den paar Kröten mehr? Ist auch nur ein Silberner Käfig mehr nicht.

antworten

WiWi Gast schrieb am 22.10.2018:

Ich halte die Erfahrung des TE ebenfalls für eine sehr einseitige. Als jemand der fast 10 Jahre in kleineren Beratungen gearbeitet hat, kann ich sagen, die Selbstbestimmung ist gerade das, was den Job für mich so großartig macht. Es gibt beim Kunden ein Projektziel und wie ich dieses mit meinem Team erreiche, interessiert niemanden. Diesen Autonomiegrad finde ich großartig. Wenn ich mich zurück entsinne, empfand die ersten 14 Tage im Job damals auch als schrecklich, da ich mich doch nach der Uni erst einmal daran gewöhnen musste.

Den Autonomiegrad magst du vielleicht als hoch emfpinden. Dein Team vermutlich schon weniger, wenn du als PL die Marschrichtung vorgibst und den Leuten sagst wie sie was zu machen haben. Und andere empfinden eine klare Kundenanforderung/Projektziel schon als einschränkend und nicht als selbstbestimmtes arbeiten.

antworten

WiWi Gast schrieb am 22.10.2018:

Sind alles Lemminge oder wie sagt man so schön Insecure Overachiever :-D

WiWi Gast schrieb am 22.10.2018:

Wenn ich mir nur den Titel dieses Themas angucke denke ich sofort. Lass es bleiben, warum willst du etwas machen wo du dich fühlst als "Mache es dich Kaputt".

Nur wegen den paar Kröten mehr? Ist auch nur ein Silberner Käfig mehr nicht.

Das Problem ist eher: In Deutschland ist der Kuchen schon verteilt. Jetzt gibt es Krieg um die letzten paar Krümmel.

Entweder du willst noch ein großen Krümmel abbekommen (DAX30, UB, IB) oder du gibts dich zufrieden mit dem Rest (Ausbildung Mittelstand).

Selbst mit dem großen Krümmel, wird es schon schwierig sich gewisse Träume zu erfüllen (Beispielhaft: Haus, Auto, Boot, Urlaub etc.).

Als Mittelstands Officewerker kannst du dir das sofort abschminken außer du wohnst auf dem Land.

antworten

An den TE:

Ich schließe mich der Empfehlung an, unbedingt noch ein weiteres UB-Praktikum zu machen, um besser ausschließen zu können, dass Deine aktuelle Erfahrung nicht einem schlechten Cultural Fit geschuldet ist. Und/oder einem unfähigen PL.

Abgesehen davon rate ich Dir in Deiner Bewertung zu Entkopplung, denn:
Jede Form der Arbeit nach dem Studium ist erst einmal fremdbestimmt insofern, als dass Du arbeiten musst. Für jemand anderen. Unabhängig davon, wie sehr Dich die Inhalte ansprechen und beflügeln (oder eben nicht). Ins gleiche Kerbholz schlägt das sofortige Hochschrauben auf 8h, 10h oder 14h Arbeit am Stück täglich. Das kann für manche Studis ein Kulturschock sein.

Solltest Du auch nach einem zweiten Praktikum zum Schluss kommen, dass UB nichts für Dich ist, hier noch ein paar Denkanstöße / Tipps:

• Ich hatte nach meinem Studium erst ein schönes Praktikum bei Google in den USA gemacht (ist über 12 Jahre her).
• Trotz vorliegender Angebote von UBs hatte ich (Master, CompSci mit hoher Businessaffinität) war ich in die industrienahe Forschung gegangen (think: Fraunhofer, MPI etc.). Ich war damals nicht bereit, meine WLB aufzugeben, da ich zuviel Zeit mit semi-professionellen und mir sehr wichtigen Hobbies verbracht habe. So konnte ich eine sehr hohe Expertise aufbauen, war auch als Berater unterwegs, hatte allerdings sehr schlecht (!) verdient (diese Institute zahlen i.d.R. nach TVÖD).
• Danach - und das ist ein Fehler, den andere ggfs. nicht wiederholen wollen - war ich in die Linie verschiedener Unternehmen gegangen. Dort konnte ich zwar Karriere machen, hatte flott meine erste Leitungsposition und ein dickeres Einkommen, aber war sehr unglücklich. Weniger Selbstbestimmung. Unnötige Zeitverschwendung infolge von Meetings und schlechter Management-Praxis. Zähes Everything. Es war einfach zum Kotzen, ich habe ein Problem mit unnötiger Fremdbestimmung und mit unnötig hinausgezögerten Entscheidungen sowie halbherzigen Commitments, insbesondere bei erforderlichen Change-Prozessen.
• Über Umwege bin ich dann in die Beratung gekommen (IT-Management, IT-Strategie etc.). Allerdings bei einer renommierten Boutique, was mir den Vorteil brachte, nicht von zähen Konzernstrukturen gelangweilt und zum Beschreiten ausgetretener Pfade gezwungen zu werden. Das entsprach genau meinem Charakter, könnte natürlich für andere Charakter als nachteilig gesehen werden, denn: weniger Struktur kann auch Orientierungslosigkeit für manche bedeuten. Hier konnte ich mich lange Zeit über selbst verwirklichen. Und Wohlstand aufbauen. Und meine Klienten glücklich machen und weiterbringen. Und eine Menge über Business Development und Selbstständigkeit lernen (ich leite eine Business Unit und habe sehr viel Handlungsfreiheit).

Lange Rede, kurzer Sinn:

• Mach' das zweite Praktikum.
• Kreatives, leistungsorientiertes Arbeiten und Dinge-Bewegen gibt's auch außerhalb der UB (allerdings selten so gut bezahlt!).
• Falls Du aktuell noch nicht bereit für die UB bist, kannst Du Dir das ggfs. für die mittlere Zukunft (also in 3 - 5 Jahren) offen halten.

Deine 20er sollten von Abenteuer- und Risikolust geprägt sein und von dem Anspruch, Dich selbst besser kennenzulernen - nutz' Dein formatives Jahrzehnt! Denn um die 40 wirst Du wahrscheinlich nochmal dazu gezwungen sein, Dein Arbeitsmodell in Frage zu stellen ;)

Viel Spaß und Erfolg!

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