Hallo liebes WIWI Treff Forum,

ich bin seit ca. 10 Jahren als Inhouse-Berater in der SAP Welt unterwegs.
Vor etwas mehr als einem Jahr hatte ich einen Jobwechsel und damit verbunden den Einstieg in ein neues SAP Logistikmodul (TM), das ich vorher noch nicht kannte. Ich habe mich zunächst mit den SAP Trainings dazu weitergebildet und nach etwa einem Jahr die Zertifizierung zum Modul gemacht. Soweit so gut, zumindest theoretisch.

In der Praxis sieht es so aus, dass ich zwei sehr gute und eingespielte externe SAP Berater auf dem Projekt habe, die eigentlich die ganze Arbeit wegschaffen und dann für mich gar nicht mehr so viel übrig bleibt außer administrative aufgaben und projektmanagement. Ergo ist es auch gar nicht so einfach sich einzubringen und wirkliche Praxiserfahrung im neuen modul zu sammeln. Wir hatten nun den ersten Go Live und ich konnte dabei schon ein paar dinge lernen und mir selbst erarbeiten. Ich hatte auch viele gespräche mit den ext. Beratern und mit der Projektleitung, dass ich gerne mehr selbst machen möchte insbesondere richtung customizing usw. die gespräche zeigen nun erste früchte und man bezieht mich proaktiv langsam damit ein.

ich schätze, ich habe auch oft den fehler gemacht es gar nicht erst selbst zu versuchen bzw. direkt den weg des geringsten widerstands zu gehen und meistens den externen berater direkt miteingeladen zu gesprächen mit dem fachbereich um unangenehme situationen zu vermeiden und die kommunikation möglichst effizient zu gestalten. mittlereweile denke ich mir, dass ich sofern möglich inzwischen auch mal gespräche alleine machen kann und selbst probieren kann mich mit dem thema zu beschäftigen und erst, wenn ich wirklich nicht weiter komme auf den ext. berater zugehen und neue inputs holen für die problemlösung. wenn er mir immer schon alles vorkaut bleibt letztenendes halt einfach nicht viel hängen.

in meiner vorherigen welt hatte ich meistens spezialthemen, für die wir keinen externen berater verfügbar hatten. dh ich musste mir zwangsläufig alles selbst erarbeiten. und die themen waren sogar meistens so speziell, dass dr google auch keine antwort parat hatte. komischerweise konnte ich in dieser umgebung besser lernen und souveräner auftreten, wie eine welt bei der ich direkt auf die experten zugehen kann bei problemen.

ich sags mal so, wenn ich mich jetzt wieder bei einem anderen job bewerben würde und ein assessment zum neuen modul im vorstellungsgespräch stattfinden würde, würde ein erfahrener berater wahrscheinlich relativ schnell sehen, dass ich nicht so viel fit bin, weil mir einfach die praxiserfahrung fehlt. in dem moment kann ich ja dann nicht mehr sagen "da muss ich mal meinen berater fragen" ;-)

kennt ihr das beschriebene problem? wie geht ihr damit um? habt ihr tipps für mich, wie ich noch besser in das neue modul reinkommen kann?

Viele Grüße,
Michael

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Im Inhouse-Bereich kannst du dich super über Tickets und Kleinprojeketen reinarbeiten, wo du die erfahrenen Kollegen super consultieren kannst :-)

Du darfst natürlich niemals sagen "da muss ich mal meinen berater fragen", wenn du selbst Berater bist :D
Da sagst du "ich schaue es mir an und melde mich", dan geht das Stück für Stück aufwärts.

Und sicher gibts genug interne Unterlagen, um sich in die Prozesse reinzuarbeiten. Sich länger mit den Fachbereichen über die Themen zu unterhalten (als zwingend nötig!) ist auch immer überaus hilfreich. Im Ende ists immer noch SAP und damit kein Hexenwerk :-)

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