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Update: COVID-19 Hospitalisierungsrate fällt auf ein Fünftel vom Höchstwert

Die COVID-19 Hospitalisierungsrate in Deutschland fiel am 20.12.2021 auf einen Wert von 4,73 und damit auf unter ein Drittel vom Höchstwert 15,75 von vor einem Jahr. Die Hospitalisierungsrate ist definiert als die Anzahl der an das RKI übermittelten hospitalisierten COVID-19-Fälle pro 100.000 Einwohner innerhalb eines 7-Tage-Zeitraums. Update: Am 7. Januar 2022 fällt die COVID-19 Hospitalisierungsrate auf 3,15 und damit auf ein Fünftel vom Höchstwert 15,75.

COVID-19 Hospitalisierungsrate Deutschland Januar 2022

COVID-19 Hospitalisierungsrate fällt mit 4,73 unter fünf und auf unter ein Drittel vom Höchstwert 15,75
Die Bewertung des Infektionsgeschehens in Deutschland steht seit Anfang September 2021 auf einer breiteren Basis von drei Leitindikatoren. Neben der Inzidenz werden zwei zentrale Größen zur Erfassung der Situation in den Krankenhäusern berücksichtigt. Das Infektionsschutzgesetz des Bundes (IfSG) in der Fassung vom 10. September 2021 stellt damit auf drei Leitindikatoren ab:

Die Anzahl der an das Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelten hospitalisierten COVID-19-Fälle pro 100.000 Einwohner innerhalb eines 7-Tage-Zeitraums lag am 24. Dezember 2020 bei einem Wert von 15,75. Etwa ein Jahr später beträgt der Wert der COVID-19 Hospitalisierungsrate in Deutschland 4,73 und fällt damit auf unter ein Drittel vom bisherigen Höchstwert. 

Einige Experten kritisieren den Meldeverzug bei der Erhebung der Hospitalisierung, denn es geht nicht das Datum der Krankenhauseinweisung in die Statistik ein, sondern der Zeitpunkt an dem die Meldung an das Robert-Koch-Institut übermittelt wird. Andere befürchten dagegen durch finanzielle Anreize eine zu hohe Erfassung der Hospitalisierungsinzidenz, denn Krankenhäusern und aktuell auch viele Reha-Einrichtungen erhalten für COVID-19-Fälle gemäß IfSG einen Versorgungsaufschlag von bis zu 9.500 Euro. Der Bundesrechnungshof hatte in einem Bericht vom 9. Juni 2021 (Gz.: IX1–2021–0572 [PDF, 42 Seiten 364 KB], Seite 8) bereits unerwünschte Mitnahmeeffekte bei den vorhergehenden Ausgleichszahlungen kritisiert. Der Versorgungsaufschlag gilt vom 1. November 2021 bis zum 19. März 2022.
 

Die COVID-19 Leitindikatoren:

  1. Leitindikator: 7-Tage-Hospitalisierung
    Diese Kennzahl misst, wie viele auf COVID-19 positiv getestete Personen pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage in ein Krankenhaus aufgenommen wurden. Sie soll damit ein Indikator für die Zahl der schweren Krankheitsverläufe sein und einen frühen Hinweis auf eine drohende Überlastung des Gesundheits- und Krankenhaussystems geben.

    Der Hospitalisierungsindikator wird anhand der Vorgaben des RKIs berechnete. Dieser beruht auf den Meldungen der Gesundheitsämter, die den bereits von ihnen gemeldeten Infektionsfällen nachträglich die namentlichen Einweisungsmeldungen aus den Krankenhäusern zuordnen. Dieser Wert ist vor allem bedeutsam, weil er bundesweit einheitlich errechnet wird und damit eine bundeseinheitliche Bewertung des Infektionsgeschehens ermöglicht. Allerdings erfordert der Wert eine Einzelfallbearbeitung jedes Infektionsfalles durch die Gesundheitsämter, die gerade in der aktuellen Belastungssituation manchmal erst nach einigen Arbeitstagen abgeschlossen ist.
     
  2. Leitindikator: COVID-Anteil an der Intensivkapazität
    Dieser Indikator bildet die Belastung der Intensivstationen ab und steht damit unmittelbar für das Risiko einer Überlastung dieser medizinischen Versorgungsstrukturen. Der Anteil, mit dem Covid-19-Patientinnen und -Patienten die intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten auslasten, wird durch die Zahl der neu aufgenommenen Patienten bestimmt, sie ist aber auch abhängig von der Dauer der notwendigen Hospitalisierung (Liegezeit) und der (personellen) Aufwände bei der Behandlung.

    Anhand vom Grad der Auslastung der Intensivstationen können Schutzmaßnahmen vor allem so ausgerichtet werden, dass andere erforderliche medizinische Behandlungen, wie beispielsweise schwere Operationen, nicht aufgrund einer Überlastung der Bettenkapazitäten verschoben werden müssen.

    Die Berechnung erfolgt auf Basis der Daten aus dem Register der Fachgesellschaft der Intensivmediziner (DIVI) als Prozentanteil der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen an den betreibbaren Erwachsenen-Intensivbetten. Auch hier ist in den Bundesländern durch den Rückgriff auf das DIVI-Register eine Vergleichbarkeit mit den Bundeswerten gegeben.
     
  3. Leitindikator: 7-Tage-Inzidenz
    Die 7-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen oder genau genommen der Personen mit einem positiven Corona-Test, bedeutet das, dass sich die Infektion schneller und breiter in der Bevölkerung ausbreitet. Insbesondere die altersbezogenen Inzidenzen dienen als Maßstab dafür, in welchem Ausmaß vulnerable Bevölkerungsgruppen betroffen sind. Anhand der Inzidenz kann die Wirksamkeit von Corona-Schutzmaßnahmen relativ zeitnah abgelesen werden. Zudem ist die 7-Tage-Inzidenz ein Indikator dafür, in welchem Maß eine Kontaktpersonennachverfolgung noch möglich ist. Die 7-Tage-Inzidenz ist darüber hinaus ein wichtiger Frühindikator für das Geschehen in den Krankenhäusern.
     

Eine grafische Übersicht der Seite www.corona-in-zahlen.de zeigt die Entwicklung der COVID-19 Hospitalisierungsrate in Deutschland seit dem 29. Februar 2020. Der Betreiber der Internetseite Dr. Manuel Siekmann stützt sich auf anerkannte Datenquellen wie das Robert-Koch-Institut.

https://www.corona-in-zahlen.de/hospitalisierung/