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Die gesunde KarriereArbeitszeiten

Flexible Arbeitszeiten halten gesund

Beschäftigte mit flexiblen Arbeitszeiten haben tendenziell einen niedrigeren Blutdruck, können besser schlafen und sind weniger anfällig für psychische Erkrankungen als solche mit starren Arbeitszeiten. Dies ergab jetzt eine Studie an der Durham Universität im Vereinigten Königreich.

Ein grüner Apfel auf einem Tisch.

Flexible Arbeitszeiten halten gesund
Köln, 22.04.2010 (pm) - Wer über seine Arbeitszeiten mitbestimmen kann, ist tendenziell gesünder. Denn die Selbstverantwortung wirkt sich nicht nur positiv auf die Arbeitszufriedenheit und Motivation aus, sondern auch auf die körperliche und seelische Gesundheit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung, die 10 Studien mit insgesamt 16.603 Teilnehmern ausgewertet hat. Beispielsweise wurden in einer amerikanischen Studie die Arbeitsbedingungen von 3.000 Beschäftigten einer Pharmafirma analysiert und die jeweiligen Arbeitszeiten, sportliche Aktivitäten und Schlafdauer der Mitarbeiter ermittelt. Es stellte sich heraus, dass Mitarbeiter mit flexiblen Arbeitszeiten gesünder leben und länger schlafen. Sie hatten ein wesentlich niedrigeres Erkrankungsrisiko als Kollegen mit festen Arbeitszeiten. In einer anderen Studie zeigte sich, dass Polizisten, die ihren Arbeitsbeginn flexibel verschieben konnten in einer deutlich besseren psychischen Verfassung waren als ihre Kollegen, die zu einem festen Zeitpunkt anfangen mussten.

In vier der zehn Studien wurden Schichtarbeiter untersucht, die selbst Einfluss auf ihre Schichteinteilung nehmen konnten; drei dieser Studien konnten klare Gesundheitsvorteile nachweisen. Beispielsweise verbesserten sich bei Flugzeugmonteuren, die regelmäßige Wartungsarbeiten in Schichten durchführten,die Blutdruckwerte dadurch, dass sie Einfluss auf ihre Arbeitszeit nehmen konnten. Zwei Studien analysierten die Auswirkungen eines flexiblen Ausstiegs aus dem Erwerbsleben mit allmählicher, selbst gewählter Stundenreduktion. Ergebnis:Arbeiter, die sich schrittweise aus dem Arbeitsleben zurückzogen, waren nach einem Jahr emotional deutlich stabiler als ihre Kollegen, die von heuteauf morgen verrentet wurden.

Unternehmen, die sich für diese Thematik interessieren, können sich an einem IW-Projekt beteiligen: Im Auftrag des Bundesforschungsministeriums unterstützt das IW kleine und mittlere Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie darin, maßgeschneiderte personalpolitische Konzepte zu erstellen, um sich auf die Herausforderungen der demografischen Entwicklung vorzubereiten.