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Gesundheitsreport 2010 - Teamgeist treibt Kranke zur Arbeit

Wie gut können Menschen Krankheiten bewältigen und ihre Gesundheit erhalten? Setzen sich Männer und Frauen unterschiedlich mit Gesundheit auseinander? Warum gehen Arbeitnehmer krank zur Arbeit? Solche Fragen standen im Mittelpunkt einer Internetbefragung zur Gesundheitskompetenz.

Drei springende Delfine.

Gesundheitsreport 2010 - Teamgeist treibt Kranke zur Arbeit
Wuppertal, 13.12.2010 (barmer) - Wie gut können Menschen Krankheiten bewältigen und ihre Gesundheit erhalten? Setzen sich Männer und Frauen unterschiedlich mit Gesundheit auseinander? Warum gehen Arbeitnehmer krank zur Arbeit? Solche Fragen standen im Mittelpunkt einer Internetbefragung zur Gesundheitskompetenz, die Wissenschaftler des Kompetenzzentrums für Fortbildung und Arbeitsgestaltung der Bergischen Universität Wuppertal im Frühjahr im Auftrag der Barmer GEK durchgeführt haben.

 

Mit Blick auf die Studienergebnisse plädiert die Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, Birgit Fischer, für mehr Investitionen in die Gesundheitskompetenz von Bürgern und Unternehmen. "Wenn wir die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen wahren wollen, müssen wir die gesundheitlichen Voraussetzungen in Familie und Beruf auch für älter werdende Belegschaften schaffen. Dazu leistet die Entkopplung von Arbeits- und Lohnkosten keinen Beitrag. Zielführend ist ein stärkeres Engagement für mehr betriebliche Gesundheit und gesunde Arbeitsbedingungen."

 

Studienleiter Professor Dr. Rainer Wieland verweist auf die Neuartigkeit der Studie: "Mit fast 5.000 Teilnehmern ist sie nicht nur die größte ihrer Art, sie liefert auch eine Reihe aufschlussreicher Ergebnisse zum Zusammenhang zwischen Persönlichkeit, Arbeit und Gesundheit."

 

Gesundheitskompetenz als Unternehmensressource
Insbesondere für Unternehmen und Organisationen liefert die Studie nützliche Hinweise. Eine gesunde Arbeitssituation fördert individuelle Gesundheitskompetenz, sie führt privat und beruflich zu mehr Wohlbefinden und besserer Gesundheit. Gute Führung strahlt zudem positiv auf das Gesundheitsverhalten der Beschäftigten aus. Der wöchentliche Zeitaufwand zugunsten gesundheitsbezogener Aktivitäten ist bei Beschäftigten in Unternehmen höher, in denen eine gesundheitsorientierte Unternehmenskultur existiert und die Führungskräfte Mitarbeiter orientiert führen.

 

Auch zu den Motiven für den sogenannten Präsentismus von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen liefert die Studie interessante Ergebnisse: 22,5 Prozent der Erwerbstätigen gehen aus Pflichtgefühl krank zur Arbeit, 17,3 Prozent gaben Teamgeist und -verpflichtung an, das Motiv "Normal leben" wurde immerhin von 15,5 Prozent angegeben. Indes nur 8,7 Prozent nannten die "Angst vor Benachteiligung", sogar nur 2,4 Prozent die "Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes". Allerdings sind letztere Beweggründe für Beschäftigte an ungesunden Arbeitsplätzen weitaus wichtiger (34,7%).

 

Zuviel Handlungsspielraum im Arbeitsleben
Noch ein anderes Ergebnis aus der Arbeitswelt ist bemerkenswert. Bisher ist die arbeitspsychologische Forschung davon ausgegangen, dass Handlungsspielräume als "Stresspuffer" für Fehlbeanspruchung, psychosomatische Beschwerden, Herzkreislauferkrankungen und Arbeitsunfähigkeit dienen. Nach der aktuellen Internetbefragung trifft das nur bedingt zu. Zwar gilt auch hier: Je zufriedener Beschäftigte sich über die eigenen Handlungsspielräume äußern, desto geringer sind die Fehlzeiten. Doch kehrt sich dieser Zusammenhang um, sobald die Beschäftigten den Handlungsspielraum als "eher zuviel" einschätzen.

 

Laut Wieland belegt die Studie einen negativen, sich selbst verstärkenden Wirkungskreis: "Beschäftigte mit hoher individueller Gesundheitskompetenz haben einen besseren Gesundheitszustand und arbeiten an gesünderen Arbeitsplätzen. Beschäftigte mit geringer Gesundheitskompetenz haben dagegen nicht nur einen schlechteren allgemeinen Gesundheitszustand, sie haben zudem auch ungesündere Arbeitsplätze."

 

Gesundheitsbewusste Frauen
Auffällig sind die Ergebnisse zur geschlechterspezifischen Gesundheitskompetenz: Bei Frauen steigt die Kompetenz mit dem Alter an, bei Männern bleibt sie relativ konstant. Frauen mit hoher Gesundheitskompetenz informieren sich mehr über gesundheitsrelevante Themen und zeigen eine hohe Vorsorgeorientierung. Bei Männern mit hoher Gesundheitskompetenz zeigt sich dagegen eine auffällige Abweichung. Sie beteiligen sich vergleichsweise selten an Gesundheits-Checks. Die Vorsorgeorientierung ist genauso niedrig ausgeprägt wie bei Männern mit niedriger Gesundheitskompetenz. Dazu passt auch eine anderes Ergebnis: Männer mit höheren Bildungsabschlüssen wie Abitur oder Fachhochschulreife betreiben weniger Vorsorge als Männer mit Hauptschulabschluss.

 

Die Internetbefragung der Barmer GEK lief von Mitte März bis Ende Mai 2010. Die Teilnehmer beantworteten rund zehn Minuten lang einen Online-Fragebogen und erhielten per Mausklick ihr persönliches Gesundheitskompetenz-Profil. Zwei Drittel der Teilnehmer waren Frauen, gleichfalls zwei Drittel berufstätig. Das Durchschnittsalter lag bei rund 43 Jahren. Die Befragten arbeiten mehrheitlich in den Branchen Gesundheitswesen und öffentlicher Dienst (jeweils rund 18 Prozent), Industrie (rund 12 Prozent) sowie Handel, Handwerk und Informationstechnologie (insgesamt 11 Prozent).

Download [PDF, 108 Seiten, 1 MB]
Gesundheitsreport 2010 Teil 2 - Ergebnisse der Internetstudie

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