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Studie: Deutsche Online-Wirtschaft für Hochschulabsolventen uninteressant

Die deutsche Internet-Wirtschaft hat ein ernst zu nehmendes Fachkräfte-Problem. Jeder zweite Absolvent der Wirtschaftswissenschaften schließt es kategorisch aus, zukünftig bei einem deutschen Online-Unternehmen zu arbeiten.

Eine Computertastatur mit den zu sehenden Buchstaben A W Ö D C V Z Y X.

Studie: Deutsche Online-Wirtschaft für Hochschulabsolventen uninteressant
Berlin, 19.11.2012 (im24) - Die deutsche Internet-Wirtschaft hat ein ernst zu nehmendes Fachkräfte-Problem. Jeder zweite Absolvent der Wirtschaftswissenschaften schließt es kategorisch aus, zukünftig bei einem deutschen Online-Unternehmen zu arbeiten. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, für die 1.000 Studenten der Wirtschaftswissenschaften befragt wurden. Die Studie wurde im Auftrag von ImmobilienScout24 und der Personalberatung Dwight Cribb von dem Marktforschungsinstitut TNS Infratest durchgeführt.

Deutschen Internet-Unternehmen droht ein Mangel an gut ausgebildeten Führungskräften. Jeder zweite Wirtschaftsstudent kurz vor dem Abschluss seines Studiums zieht deutsche Online-Unternehmen für seine persönliche Karriere nicht in Betracht. Stattdessen sind vor allem Old-Economy-Unternehmen wie z.B. große Automobilhersteller im Karriere-Fokus der angehenden Manager. Hauptgründe für die Ablehnung sind relativ geringe Kenntnisse darüber, was ein Internet-Unternehmen genau macht, die Befürchtung, bei einem Online-Unternehmen könne man nur wenig lernen sowie der Glaube, man sei auf die Arbeit in einem Online-Unternehmen weniger gut vorbereitet, so die Studie weiter.

Dabei ist die Online-Wirtschaft einer der wichtigsten Job-Motoren in Deutschland: „Das Beschäftigungswachstum der Branche beträgt laut Bundesverband Digitale Wirtschaft jährlich durchschnittlich 7,85 Prozent. Falls die Management-Lücke nicht gefüllt werden kann, droht uns hier ein massiver Einbruch“, sagt Lars Schmidt, Vice President Human Ressources bei ImmobilienScout24.

Die Gründe für das schlechte Abschneiden der deutschen Online-Branche sind jedoch hausgemacht. „Die Branche ist vergleichsweise jung. Bei vielen Unternehmen setzt erst langsam eine Professionalisierung ein. Das schreckt Bewerber ab“, sagt Personalberater Dwight Cribb. „Vor allem Startups haben bei vielen Absolventen ein schlechtes Image, da der Eindruck vorherrscht, es müsse zu viel unqualifizierte Aufbauarbeit geleistet werden.“

Um dem Problem zu begegnen, sind vor allem die betroffenen Unternehmen gefragt. „Wir müssen die Karriereperspektiven in Online-Unternehmen besser kommunizieren. Es ist Berufseinsteigern oft nicht bewusst, dass es in der Branche üblich ist, sehr schnell viel Verantwortung zu übernehmen. Solche Vorteile gegenüber Konzernen und traditionellen Mittelständlern müssen wir ausspielen“, betont Schmidt. „Aber auch die Professionalität von Onlineunternehmen wie ImmobilienScout24, das seit 12 Jahren erfolgreich am Markt agiert, ist vergleichbar mit den Playern der Old Economy. Work-Life-Balance und Mitar-beiterförderung werden bei uns großgeschrieben.“

Für die Studie wurden 1.000 Absolventen der Wirtschaftswissenschaften zu ihren Karrie-revorstellungen befragt. Die befragten Studenten stehen kurz vor ihrem Abschluss.