Hallo,

ich habe folgende Situation: ich habe in der Ukraine mein Abitur gemacht und bin danach nach Deutschland gekommen um Wirtschaft zu studieren.

Zu der Zeit war es aber so, dass jedes Jahr nur bestimmte Ausländerquoten eine Zulassung zum Studium bekommen konnten, und Ukraine war es in dem Jahr nicht. Auf Empfehlung vom Auslandsamt habe ich also einen Studienplatz in Germanistik/Anglistik angenommen („besser als nichts“) und mich nächstes Jahr wieder für Wiwi beworben und dann den Studienplatz doch bekommen.

Als ich für Germanistik eingeschrieben wurde, habe ich da Seminare besucht, um die Sprache und das allgemeine Bildungsniveau zu verbessern.
Dann ging mein Wiwi-Studium los, aber ich fand es schade, Germanistik aufzugeben, und habe das Ganze als Doppelstudium umschreiben lassen und habe beide Studienfächer parallel studiert. Seit einem Jahr bin ich mit dem Germanistik- und Anglistikstudium fertig (M.A.) und schreibe jetzt meine Diplomarbeit in Wirtschaft.

Aber irgend-wie wird dieser Doppelabschluss von den Menschen sehr negativ angesehen. Als ich mich nach dem wirtsch. Grundstudium für das Praktikum beworben habe, wurde ich bereits in Vorstellungsgesprächen total ausgelacht und „angegriffen“ wegen dieser Studienkombination, und bekam solange das Praktikum nicht, bis ich mein Erststudium ganz verheimlicht habe. Und es waren sogar internationale und große UNR, die es so lustig fanden (Henkel, Deutsch Börse, ThyssenKrupp). Jetzt fange ich an, mich für eine Festanstellung zu bewerben und habe wieder das gleiche Problem.

Soll ich mein sprachwissenschaftliches Studium komplett aus dem Lebenslauf rausnehmen? Dann habe ich aber eine Lücke, als hätte ich 1 Jahr lang nichts getan. Und überhaupt, ist denn das komplette Erststudium umsonst gewesen? Ich dachte, das würde mir einen Vorteil bringen, weil Sprach- und Kommunikationskompetenzen so geschätzt werden, aber bisher hatte ich nur Probleme mit.
Für einen Rat wäre ich Euch sehr dankbar!
Vielleicht habe ich selber was falsch gemacht, sehe nur es nicht...

Olga

Hallo,

ach, mach dir nichts draus, das ist die typische Grundhaltung einiger Personaler, die einfach mit ungewöhnlichen Bildungslaufbahnen nicht klarkommen. Ich jedenfalls finde es bewundernswert, dass du das Doppelstudium mit (ich nehme an) Erfolg so gut durchgezogen hast. Das zeugt doch von sehr viel Engagement und Durchhaltevermögen und so solltest du das auch sehen.

Ich finde es ein Armutszeugnis, dass du deswegen Probleme bekommst, aber wenn du wirklich das Gefühl hast, dass die Angabe über dein Doppelstudium mehr schadet als nützt, dann erwähne nur dein Wiwi-Studium und das eine Jahr bezeichnest du als Sprach- und Kommunikationsweiterbildung o.ä... nur bist du mit "nur" Wiwi-Studium dann auch nichts "besonderes" mehr, denn ein Wiwi-Studium haben ja alle.

Viel Glück!

tja Doppelstudium wird in Deutschland gar nicht gern gesehen.
Germanistik ist natürlich auch ein Fach das eher schlechte Studenten anzieht. In der Kombi brigs Du Dich kalr ins Nachteil.
Sag Du hättest in dem Jahr einfac Deutsch gelernt

ich sehe in sowas keinen nachteil. immerhin zeigt dies, dass du sehr belastbar bist. und wenn ein germanistikstudium, falls der oben recht hat, nicht angesheen ist, so hast du trotzdem wiwi studiert.

ich sehe in dem doppelstudium auch kein problem- wenn die noten stimmen. besonder unter dem gesichtspunkt, dass du dein deutsch dadurch verbessern konntest.
allerdings frage ich mich eher wie es zu berwerbungen in so unterschiedlichen branchen wie deutschebörse, Henkel, thyssenKrupp beweorben hast. darin sehe ich eher eine inkonsequenz die dir probleme bei personalern bereitet- thema was will ich machen...
ausser du gehst in richtung personal.

Ich sehe auch keinen Nachteil. Ich kann es gar nicht recht glauben, dass du "ausgelacht" wurdest. Gibt es tatsächlich so unhöfliche und unprofessionelle Personaler? Ich finde dass ebenso bewundernswert, denn die meisten sind doch schon mit einem Studiengang überfordert. Ich kann mir das nur so erklären, dass du sehr lange gebraucht hast und relativ schlechte Noten hast oder dass du dich einfach nicht richtig verkaufst. Arbeite das Germanistikstudium klar als Zusatzgewinn heraus von interdiziplinäre Fähigkeit bis hin zu Dopplebelastung. in welchen Bereich möchtest du denn? Kann man das denn da einigermaßen vorteilhaft einbringen? Wenn alles nichts hilft, könntest du ja sagen, du hättest ein Jahr germanistik studiert, dann aber zu Wiwi gewechselt.

als Russin hast Du momentan schlechte Karten und wenn Du es riskieren wilst Dich mit einem Pseudodoppelstudium aus dem Rennen zu schiessen bitte schön

was heisst "momentan schlechte Karten"?

Warum denn Preudo-doppelstudium? Ich habe meinen Abschluß nicht gekauft, sondern richtig studiert. Die Noten sind zwar nicht überdurchschnittlich gut, aber 2,3 in Germanistik finde ich OK, bei Wiwi kommt es anscheinend zur gleichen Abschlußnote.

Und ich denke, momentan habe ich keine schlechten Karten, sondern nur eine Pechsträhne. Die Wirtschaft in Osteuropa boomt, vielen UN wollen expandieren, und ich werde auf jeden Fall versuchen, davon Gebrauch zu machen.

Expandierende Wirtschaft nach Osteuropa oder Asien wird ja oft in der Presse als "Jobmotor" betitelt. Angeblich für Absolventen, welche die einheimischen Sprachen beherrschen.

Einige Leute aus meinen Bekanntenkreis sprechen fießend Russisch, teilweise noch Mandarin, einer hat sogar den 1. Platz im Bundeswettbewerb Chinesisch belegt, zusätzlich zu einem guten VWL-Diplom und Auslandsstudium und trotzdem sucht er nach wie vor nach einer Stelle.

Englisch ist nach wie vor die Wirtschaftssprache. Eher lernt ein Russe, Asiate, Türke ... Englisch als das Amerikaner, Franzosen oder Deutsche Türkische, Russisch oder Chinesisch lernen. Im Wirtschaftsalltag als Berufsseinsteiger brauchst Du neben Englisch kaum Fremdsprachkenntnisse. In manchen Unternehmen brauchst Du noch nicht einmal Englisch. Je nach Bereich in dem Du einsteigst kannst Du sogar in der Deutschen Bank oder großen Beratungshäusern Deinen Job machen ohne jemals in die Verlegenheit zu geraten ein Wörtchen auf Englisch sagen zu müssen - auch als Akademiker im Kaufmännsichen Bereich.

Also sorry, aber soviel Vorteile werde Dir die Sprachkompetenzen nicht bringen. Aber ich dnek auch nicht, daß das Doppelstudium per se ein Nachteil ist.

2,3 in Germanistik ist zieeeeemlich übel, da würde ich auch eher lachen als Personaler... Damit liegst Du definitiv weit unter dem Durchschnitt...

Ich finde 2,3 im GermanistikStudium recht gut für eine NICHT-DEUTSCH-SPRACHIGEN Studentin.

@Olga.
Zwei Tips von mir.

1.) Wenn Du Dich bei einem "normalen" Unternehmen beweirbst, dann mach folgendes:

Erwähne im Anschreiben, daß Du als Nicht-Deutsche ZUSÄTZLICH zum WiWi Studium noch Germanistik studiert hast um sowohl die Sprache als auch die Kultur Deiner neuen Heimat besser kennen zu lernen und dabei auch die eigenen Sprachkompetenzen zu verbessern.

Damit machst Du klar wo Deine Prioritäten liegen. Ansonsten denken die Personaler, daß Du nicht weisst was Du willst und einfach mal Germanistik und BWL studiert hast weil Du Dich nicht für ein Studiengang entscheiden konntest.

2.) Wenn Du Dich bei einem Unternehmen bewirbst, daß mit der deutschen Sprache arbeitet z.B. Verlage, dann mach folgendes:

Erwähne im Anschreiben, daß Du Dich mit ABSICHT für ein Doppelstudium Germanistik-BWL entschieden hast, weil Du sowohl Deine sprach- bzw. kulturwissenschaftlichen Interessen verfolgen als auch Dein Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen vertiefen wolltest.

Viel Erfolg bei Deinen Bewerbungen

Vielen Dank für Deine Tips! Genau solche "Erklärungen" haben mir gefehlt! Ich war viel zu enttäuscht durch die unzähligen Absagen und wusste einfach nicht wie und von welcher Seite ich mich darstellen soll, damit es nicht zur Verwirrungen kommt. Danke nochmal!

Olga

wenn Du die Tipps oben befolgst kannst Du Dich gleich arbeitslos melden oder bei MC Donals anfangen!
Es gibt genug gute Deutsche Absolventen und wenn man dem Personaler noch unter die Nase bindet dass man die Deutsche Mentalität,Kultur usw. extra erlernen muss???
Man wo lebt ihr den?

DAX Personaler

Für einen "DAX-Personaler" haben sie aber eine gaz schön üble Rechtschreibung (Groß- und Kleinschreibung - AUA)!

nicht nur das, auch die Zeichensetzung und Grammatik lässt schwer zu wünschen übrig. War bestimmt zweiter Bildungsweg, oder? Und erst diese Umgangssprache. Fast könnte man meinen, Sie hätten hier ein bisschen geschwindelt, Herr Super-Personaler.