Hallo,
ich habe da mal eine Frage - ich mache seit ein paar Wochen Praktikum in einer Marketingabteilung (Maschinenbauunternehmen), und von meinen Kollegen dort trägt keiner einen Anzug, im Gegenteil, die laufen sehr casual rum in Jeans und Pulli, teilweise auch die Damen.

Ich habe vor dem Studium eine Ausbildung als Bankkaufmann abgeschlossen, und für mich gehören Anzug und Krawatte im Büro einfach dazu.
Nach einigen Tagen hat mich schon der Abteilungsleiter angesprochen (er trägt Anzug, manchmal Jeans, immer ohne Krawatte) und meinte, daß ich die Krawatte ruhig ausziehen soll und es keine Kleiderordnung und Anzugpflicht gibt, daß es aber meine Sache wäre und ich im Prinzip anziehen kann was ich will. Auch mein direkter Vorgesetzter hat mich deswegen schon angesprochen, und meinte, daß es nicht nötig wäre.

Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Auch in Jeans kommen? Ich habe wirklich genug Business Klamotten zu Hause, warum soll ich die nicht anziehen dürfen? Will auch nicht schlampig wirken, wie manche Kollegen... oder mit dem Hausmeister verwechselt werden, denn ich trage schon mal Kisten mit Werbeartikeln durchs Haus, hole die Post, etc.

Möchte gerne im Praktikum überzeugen und nach dem Studium dort eine Stelle antreten (auf akademischem Niveau).

Den Anzug lass ich besser an, oder? Damit steche ich auch unter den Kollegen heraus, ist bestimmt gut wenn ich auffalle? Ich habe allerdings das Gefühl, daß die zu mir etwas auf Distanz gehen, daher bitte ich um Eure Meinungen.

Rainer

Pass dich ans Unternehmen an!

Wenn du als Praktikant dauerhaft im Anzug auftauchst und sonst niemand machst du dich eher lächerlich.
Man passt sich der Kleidungsordnung im Unternehmen an, unabhängig davon was du persönlich als richtig empfindest oder nicht.

Ich hoffe das ist nicht ernst gemeint?
Natürlich solltest du den Anzug in Zukunft weglassen. Es wundert mich nicht, wenn die Kollegen zu dir auf Distanz gehen.

Außerdem solltest du im Praktikum durch Leistung überzeugen und nicht durch deine Kleidung?
Die Kollegen werden sehr schnell denken, dass du dich für was Besseres hältst! Und wenn du schon 2-mal indirekt darauf angesprochen wurdest wird es jetzt wohl höchste Zeit.

Ich trage auch gerne Anzüge aber wenn es nicht passt kann man halt nichts daran ändern?

Rainer,

auch wenn ich hoffe, dass Dein Beitrag ein Fake ist (obwohl so eine Frage immer für 50+ Posts gut ist, in denen man sich schön streiten kann). Es gibt nur eine Antwort darauf:

When in Rome, do as the Romans.

• Wenn Du am ersten Tag overdressed kommst => ok. Das zeigt, dass Dir der Job wichtig ist.

• Wenn Du auch die folgenden Tage overdressed kommst, sogar Dein Boss Dich darauf anspricht und Du es trotzdem nicht peilst => nicht gut. Das deutet darauf hin, dass Du sozial nicht kompatibel bist.

Alles Gute,
Fritzchen

Wenn du schon weißt, was die Kleiderordnung ist, ist das doch toll. Wenn du herausstechen willst, dann aber nicht mit Anzug.

Einfach schwarze Schuhe mit guter Jeans, Hemd, Sakko. Im Notfall Sakko ausziehen und "inkognito" gehen.

du scheinst im moment eher negativ aufzufallen, wenn du sogar schon angesprochen worden bist.
der mittelweg wäre, krawatte weglassen und sakko ausziehen, aber nicht in jeans kommen.
in maschinenbauunternehmen ist es einfach nicht üblich, im büro mit anzug rumzulaufen, wenn du es doch tust, verletzt du genauso die kleiderordnung wie wenn du in der bank mit jeans kommst.

ich würde mich jedoch an die dortigen Gegebenheiten anpassen. Zumal ist es aus deinem Betrag eindeutig zu entnehmen,dass du nicht nur EIN Mal darauf angepsrochen wurdest..also ziehe dich lieber so an, wie die es verlangen/sehen wollen

wenn du die arroganz die du hier durchblicken lässt in wirklichkeit an den tag legst, ist es kein wunder, wenn man zu dir auf distanz geht. das mit der stelle kannst du so auch komplett vergessen.

Nun ja...kann aber auch so wirken, als wärst du großkotzig. Und wenn du schon von zwei führenden Personen darauf angesprochen wurdest, würde ich zumindest die Krawatte weglassen. Oder eine Kombination wäre ja auch feine Schuhe, Jeans und Sakko...sieht auch sehr elegant aus!
Ich glaube nicht, dass du eine Stelle aufgrund deiner Kleidung erhältst!

trage z.b: dunkle Jeans / dunkle Hose + Hemd (das ist so semi-chick und nicht zu hochgestochen).
Den Anzug lass lieber mal zu Hause

Ich würde durch Leistung überzeugen, nicht durch Äußerlichkeiten. Du wirst schnell gemieden von Kollegen, und wenn selbst der AL locker ist, bist du schnell der Depp.

Lol, sei doch froh das du keine Businesskasper-Uniform anziehen musst.
Am besten kündigst du und gehst zu einer Beratung, die nehmen dich mit Kusshand wenn du denen diesen Forumsbeitrag mitschickst.

Merke:
Fehlende Qualifikation kann man nicht durch äußere Signale aufwerten, das geht vielleicht bei der Sparkasse wo du ältere Damen noch mit deiner Elefanten-Krawatte beeindrucken kannst.

Würde halt die Krawatte weglassen, finde das ist der optimale Kompromiss. Bin im Praktikum in Phasen in denen kein Kontakt zu Kunden oder Dienstleistern bestand auch so rumgerannt...

Wenn du overdressed bist kann das auch negativ, arrogant etc. wirken.
Gerade in ingenieurwissenschaftlich geprägten Abteilungen ohne direkten Kundenkontakt kleidet man sich eher casual.

Ich würde dir empfehlen dich etwas anzupassen. Lass die Krawatte weg. Dann kannst du immer noch den Anzug anziehen, wirkst aber etwas lockerer.
In solchen Abteilungen bekommst du dann schnell den Ruf des arroganten BWLers. Das ist für den späteren Einstieg sicher schlecht!
Mit Krawatte hebst du doch zwar ab, aber wohl eher negativ. Stichwort mangelnde Anpassungsfähigkeit/ Teamfähigkeit.

wirkt immer super sympathisch, wenn man als einziger im Anzug rumlaueft ....

ja lass gleich den Chef raushängen, kommt gut bei Praktikanten.
Wen ndu schon drauf angesprochen wirst...

Beratungsresistente Leute gibts.

Pass dich deinen Kollegen an... wenn dich schon zwei Vorgesetze indirekt darauf angesprochen haben, ist die Sache doch wohl klar.

Typen wie du gelten im allgemeine als Stör- bzw. Unruhefaktor im Team, bei denen wohl die Unternehmenskultur nicht ganz angekommen ist. Wenn die Kollegen jetzt schon deutlich auf Distanz gehen, dann wird es wohl nichts mit einer zukünftigen Anstellung.

BTW Ich hoff dir ist schon klar, dass du dich an das vorhandene Team anpassen musst und nicht das Team an dich.

wenn Du da anfangen willst solltest Du Dich auf jeden Fall an die "informelle Kleiderordnung" halten und wenn Anzug nun mal unüblich ist (in Marketingabteilungen übrigens nichts ungewöhnliches), dann solltest Du auch keinen tragen. Es dürfte übrigens nur wenig Chefs geben, die es schätzen, wenn ich Mitarbeiter formeller angezogen rumlaufen, als sie selber.

stimme meinen vorrednern zu!

Wenn keiner im Anzug kommt, komm du ruhig im Anzug - total sinnvoll - erst recht, wenn dich der Cheffe schon darauf hinweist, dass das nicht nötig ist.

Bei einigen Leuten frage ich mich echt, wo der gesunde Menschenverstand abgeblieben ist.

Natürlich passt du dich den Kollegen an: So wie du die Sache beschreibst, stichst du eindeutig negativ hervor. So was muss man doch selber merken, auch ohne das dich zwei (!) Vorgesetzte darauf hinweisen müssen.

Mit einer zukünftigen Anstellung wird es jetzt wohl ziemlich schwer werden.

Auf jeden Fall solltest du ähnlich rumlaufen wie der Rest.. zumindest als Praktikant.

Sobald du normal angestellt bist immer etwas besser als der Rest rumlaufen, aber nicht schicker als der Chef. So hebst du dich positiv von den Ings ab, die sich häufig kleiden als ob die gerade Schalke - Dortmund im Fernsehen schauen.

Ich mache gerade bei einer BIG4 im Bereich legal&tax mein drittes Praktikum und die Leute in der Abteilung kommen manchmal im Abendkleid und Anzug, manchmal im Sweatshirt und Turnschuh. Unabhängig von Tag und Dienstreise.
Anzug ohne Krawatte tragen finde ich leider affig bzw. ich fühle mich damit einfach UNWOHL. Ansonsten gibt mein Kleiderschrank und Geldbeutel keinen gehobenen Freizeitkleidungsstil her.

Anzug ohne Krawatte ist aber die angemessene Version! Kauf dir halt mal ein gut passendes Seidensticker oder Olymp Hemd und/oder geh ein bisschen ins Gym.

Auch bei MBB/T2 beim Kunden ist die Krawatte eher so einmal zum SteerCo am Start. Im Homeoffice ist Anzug mit Krawatte bei den meisten der soziale tod.

WiWi Gast schrieb am 21.10.2017:

Ich mache gerade bei einer BIG4 im Bereich legal&tax mein drittes Praktikum und die Leute in der Abteilung kommen manchmal im Abendkleid und Anzug, manchmal im Sweatshirt und Turnschuh. Unabhängig von Tag und Dienstreise.
Anzug ohne Krawatte tragen finde ich leider affig bzw. ich fühle mich damit einfach UNWOHL. Ansonsten gibt mein Kleiderschrank und Geldbeutel keinen gehobenen Freizeitkleidungsstil her.

Hatte mich im Zuge des Berufseinstiegs bei einer Big4 intensiv mit Business Kleidung auseinandergesetzt und war vom ersten Tag an erschrocken, was für Böcke sich da teilweise sogar auf höheren Ebenen mit Kundenkontakt geleistet werden. Braune Schuhe, freiliegende Männerbeine, keine Krawatten, weiße Rundhals T-Shirts unterm Hemd, verschiedenfarbige Sakko/Hosenkombinationen, übergewichtige die die Anzughose unterm Hintern hängen haben wie Baggys....

Krieg da echt die Krise teilweise... Wurde am Anfang auch auf einen Casual Friday hingewiesen, da hab ich aber keinen Bock drauf.

Kenne ich. Ich finde es halt auch blöd, wenn nebenan Abteilungen auf derselben Etage sind, die nur piekfein im Anzug mit Krawatte herumspazieren, die man ständig trifft und mit einer von dort dann bspw. Mittags zum Essen gehen möchte. Da fällt man dann wiederum auf.

Hemd mit abseits vom Anzug in die Hose stecken mit Altherrenschuhen ist so Rentnerstyle. Finde ich peinlich.

Euch ist schon klar, dass ihr auf einen Thread von vor 6 Jahren antwortet?

Zeiten haben sich geändert. Anzüge sind längst out. Und wieso sollte man im Büro mit Anzug rumlaufen, wenn man ohnehin als Praktikant keinen Kundenkontakt innerhalb des Büros hat.

Seit wann läuft der PRaktikant im Anzug rum MIT Krawatte und alle anderen in JEans??

Sry, aber mehr als peinlich.

ano nymous schrieb am 22.10.2017:

Euch ist schon klar, dass ihr auf einen Thread von vor 6 Jahren antwortet?

Zeiten haben sich geändert. Anzüge sind längst out. Und wieso sollte man im Büro mit Anzug rumlaufen, wenn man ohnehin als Praktikant keinen Kundenkontakt innerhalb des Büros hat.

Seit wann läuft der PRaktikant im Anzug rum MIT Krawatte und alle anderen in JEans??

Sry, aber mehr als peinlich.

Zur Abwechslung hat ein Schreiber aber einmal nachgedacht und nicht das hundertste Thema zu ein und derselben Frage aufgemacht.

Peinlich ist es eher für eine BIG4, wenn Praktikanten oder Berufseinsteiger besser als Angestellte gekleidet sind. In diesem Fall sieht Niveau nur von unten wie Arroganz aus.

Nicht dein Ernst braune Schuhe als einen Modefehler zu bezeichnen oder? Die gelten sogar edler als schwarze. Es tut mir für dich leid wenn deine Wahrnehmung von den KMPG Bildern geprägt wurde

Berliner8902 schrieb am 21.10.2017:

Hatte mich im Zuge des Berufseinstiegs bei einer Big4 intensiv mit Business Kleidung auseinandergesetzt und war vom ersten Tag an erschrocken, was für Böcke sich da teilweise sogar auf höheren Ebenen mit Kundenkontakt geleistet werden. Braune Schuhe, freiliegende Männerbeine, keine Krawatten, weiße Rundhals T-Shirts unterm Hemd, verschiedenfarbige Sakko/Hosenkombinationen, übergewichtige die die Anzughose unterm Hintern hängen haben wie Baggys....

Krieg da echt die Krise teilweise... Wurde am Anfang auch auf einen Casual Friday hingewiesen, da hab ich aber keinen Bock drauf.

Ich bin bei einem großen Anlagenbauer, 5000+ MA, Projekte regelmäßig in 20 Mio €+ Höhe werden durchgeführt.

Krawatte habe ich schon vergessen was das ist, trägt keiner außer es ist externer Consultant im Haus oder M&A Abteilung. Letztens Verhandlung mit Lieferanten für ein riesiges Projekt: Anwältin im Pulli-Kleid, Ingenieure mit Kurzarm und Karohemden, Einkaufsleiter mit entspanntem Hemd und weißen Brusthaaren raus, Projektleiter mit Jeans und Freizeitsakko. Alles easy Leute, die Outfits sind mir nicht einmal bewusst aufgefallen weil sich natürlich jeder viel mehr auf die eigentlich Business Sache konzentriert hatte als auf die Modeshow.

Fazit: je mehr es darum geht, dass man um eine konkrete Sache redet (das eigentliche Projekt samt Haufen technischer Spezifikationen), desto weniger juckt die Kleidung. Und je immateriell die Sache (d.h. schwer greifbar), desto mehr geht man über das vermeintliche Image und die Leute putzen sich mehr aus, z.B. Beraterleistung

Bei meinem ersten Praktikum in einer gehobeneren schickimicki Kanzlei mit circa 40 Mitarbeitern war Anzug und Krawatte Pflicht, ebenso bei Siemens im F&E Controlling. Von daher wundert es mich schon.