WiWi Gast schrieb am 29.08.2019:
FRAGE: Der Anzug (auch das Sakko) passt wie angegossen - solange ich das Sakko geöffnet lasse. Wenn man es sowieso nie schließt in der Praxis (ich weiß es soll nicht sein) dann kann ich die Anzüge doch tragen? Ich fange bei den Big4 an, gibt es Erfahrungswerte bzgl. Sakko schließen?
Wenn ich gerade hier im Prüferzimmer beim Mandanten (Big 4 FSI) den Blick schweifen lasse, hat aktuell keiner am Schreibtisch sitzend sein Sakko an. Da bei diesem Mandanten die Klimanlage nur dürftig funktioniert und es relativ stickig ist, bin selbst ich heute ein schlechtes Vorbild. Entsprechend entfällt beim Aufstehen auch das Zumachen. ;)
Im Mandanten-Meeting gerade eben hatte ich mein Sakko inkl. Krawatte aber natürlich an und im Stehen dann auch zu. Auf Mandaten, wo grds. Anzug getragen wird*, handhabe ich das immer so und würde es auch von den jüngeren Kollegen erwarten.
*in Unternehmen, wo der Dresscode der Mitarbeiter Casual ist, tragen auch wir Prüfer meist eher Business Casual als Business. Und hierbei gilt: Die Leute, die im Internet immer behaupten Business Casual sei "Anzug ohne Krawatte" haben das Stilempfinden eines betrunkenen Grizzlybären. Es gibt KEINEN klassischen Dresscode, der zum Business-Sakko und Business-Hemd auf die Krawatte verzichtet. Dann doch bitte gleich elegantes Freizeit-Sakko und Freizeit-Hemd (z.B. Button-down).
Fazit:
Im Grundsatz: Wenn schon Business, dann bitte auch wirklich Business - d.h. Sakko (im Stehen geschlossen) plus Krawatte.
In der Praxis: Abseits des Kundenkontakts legen die meisten Kollegen Sakko und Krawatte ab, halten sie aber entsprechend griffbereit. Sakko beim Aufstehen zumachen vergessen dann leider viele, wäre aber wünschenswert, da ein selbstverständlicher stilbewusster Umgang mit dem Sakko nach meinem Empfinden gut (d.h. seriös und verbindlich) rüberkommt.
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