Hallo,
Mein Lebenslauf sieht so aus:

• Abi: 1,4 mit 18
• Einschreibung in Physik Studium ( 1 Semester), wegen Semesterticket, Kindergeld, parallel dazu TMS Vorbereitung und Praktika im med. Bereich
• Daran anschließend Beginn eines Medizinstudiums
  Mittlerweile bin ich 23 Jahre alt und müsste noch ca. 3 Jahre studieren, um die Approbation zu erhalten. Ich merke aber zunehmend, dass ich nicht als Arzt arbeiten möchte Gründe sind:
• in manchen Abteilungen teilweise 1 bis 2 unbezahlte Überstunden täglich
• kaum vorhandener Arbeitsschutz
• teilweise Minusstunden durch Dienste
• zunehmend schwierige Möglichkeiten sich Niederzulassen, weil Krankenhäuser die Sitze aufkaufen und Ärzte nur noch anstellen
• befristete Verträge in der Weiterbildung und teilweise auch bei Fachärzten führen dazu, dass man seinem Chef gewissermaßen ausgeliefert ist
• schlechte Bezahlung in Relation zur Ausbildungslänge, Verantwortung und Arbeitszeit
• in manchen Abteilungen teilweise über 80% ausländische Ärzte, weil die Arbeitsbedingungen so katastrophal sind

Mich frustriert das ganze einfach und ich würde ich mich am liebsten nochmal für ein duales Studium bei einem IGM Unternehmen bewerben. Ich hab da jetzt an Siemens, Siemens Healthineers gedacht, weil das thematisch verwandt ist. Denkt ihr ich habe realistische Chancen mit einem solchen Lebenslauf dort eingeladen zu werden? Wie verkauft man das abgebrochene Studium am besten im Bewerbungsgespräch, falls man eingeladen werden sollte?

du kannst es ja probieren. Ich würde das Studium jetzt durchziehen. du musst ja nicht als Arzt arbeiten danach

WiWi Gast schrieb am 17.07.2020:

Hallo,
Mein Lebenslauf sieht so aus:

• Abi: 1,4 mit 18
• Einschreibung in Physik Studium ( 1 Semester), wegen Semesterticket, Kindergeld, parallel dazu TMS Vorbereitung und Praktika im med. Bereich
• Daran anschließend Beginn eines Medizinstudiums
  Mittlerweile bin ich 23 Jahre alt und müsste noch ca. 3 Jahre studieren, um die Approbation zu erhalten. Ich merke aber zunehmend, dass ich nicht als Arzt arbeiten möchte Gründe sind:
• in manchen Abteilungen teilweise 1 bis 2 unbezahlte Überstunden täglich
• kaum vorhandener Arbeitsschutz
• teilweise Minusstunden durch Dienste
• zunehmend schwierige Möglichkeiten sich Niederzulassen, weil Krankenhäuser die Sitze aufkaufen und Ärzte nur noch anstellen
• befristete Verträge in der Weiterbildung und teilweise auch bei Fachärzten führen dazu, dass man seinem Chef gewissermaßen ausgeliefert ist
• schlechte Bezahlung in Relation zur Ausbildungslänge, Verantwortung und Arbeitszeit
• in manchen Abteilungen teilweise über 80% ausländische Ärzte, weil die Arbeitsbedingungen so katastrophal sind

Mich frustriert das ganze einfach und ich würde ich mich am liebsten nochmal für ein duales Studium bei einem IGM Unternehmen bewerben. Ich hab da jetzt an Siemens, Siemens Healthineers gedacht, weil das thematisch verwandt ist. Denkt ihr ich habe realistische Chancen mit einem solchen Lebenslauf dort eingeladen zu werden? Wie verkauft man das abgebrochene Studium am besten im Bewerbungsgespräch, falls man eingeladen werden sollte?

Du bist erst 23 und noch jung. Ein Neustart ist nie zu spät. Du könntest sagen, dass dir im Studium klar geworden ist, welch eine Verantwortung der Arzt-Beruf mit sich bringt etc. Das sollte reichen, du willst einfach nur ein duales Studiun beginnen und nicht zum Mond fliegen.

WiWi Gast schrieb am 17.07.2020:

Hallo,
Mein Lebenslauf sieht so aus:

• Abi: 1,4 mit 18
• Einschreibung in Physik Studium ( 1 Semester), wegen Semesterticket, Kindergeld, parallel dazu TMS Vorbereitung und Praktika im med. Bereich
• Daran anschließend Beginn eines Medizinstudiums
  Mittlerweile bin ich 23 Jahre alt und müsste noch ca. 3 Jahre studieren, um die Approbation zu erhalten. Ich merke aber zunehmend, dass ich nicht als Arzt arbeiten möchte Gründe sind:
• in manchen Abteilungen teilweise 1 bis 2 unbezahlte Überstunden täglich
• kaum vorhandener Arbeitsschutz
• teilweise Minusstunden durch Dienste
• zunehmend schwierige Möglichkeiten sich Niederzulassen, weil Krankenhäuser die Sitze aufkaufen und Ärzte nur noch anstellen
• befristete Verträge in der Weiterbildung und teilweise auch bei Fachärzten führen dazu, dass man seinem Chef gewissermaßen ausgeliefert ist
• schlechte Bezahlung in Relation zur Ausbildungslänge, Verantwortung und Arbeitszeit
• in manchen Abteilungen teilweise über 80% ausländische Ärzte, weil die Arbeitsbedingungen so katastrophal sind

Mich frustriert das ganze einfach und ich würde ich mich am liebsten nochmal für ein duales Studium bei einem IGM Unternehmen bewerben. Ich hab da jetzt an Siemens, Siemens Healthineers gedacht, weil das thematisch verwandt ist. Denkt ihr ich habe realistische Chancen mit einem solchen Lebenslauf dort eingeladen zu werden? Wie verkauft man das abgebrochene Studium am besten im Bewerbungsgespräch, falls man eingeladen werden sollte?

Ich würde dich zwar einladen, aber dann müsstest du mir dem Studienabbruch schon sehr gut begründen. Ein " der Arbeitsaufwand ist höher als der Nutzen" würde bei mir gar nicht gut ankommen

Was ist denn daran sehr (!) ungerade?

Dass du in Physik eingeschrieben warst um Kindergeld und Semesterticket zu bekommen erwähnst du natürlich nicht. Das Studium würde ich gar nicht erwähnen...da kannst du einfach erklären, dass du die freie Zeit für TMS und Praktika genutzt hast. Das ist doch gut...damit hast du dein damaliges Ziel - das Medizinstudium - verfolgt. Ein Studium abzubrechen ist absolut keine Schande. Gerade ein Medizinstudium wird einem dennoch eher positiv ausgelegt, denke ich. Wenn du einfach sagst, dass Medizin doch nichts für dich war aus den und den Gründen (gut würde nicht zu sehr auf die von dir genannten Gründe eingehen) dann sollte das ok sein! Bewirb dich einfach

Sehe bei entsprechender Vorbereitung auf das Gespräch ohne Probleme.

Schätze deine Chancen ziemlich gut ein.

Du wärst ziemlich krass überqualifiziert, wenn du als 1er Abiturient dein gut laufendes Medizinstudium abbrichst um dann mit 17 jährigen Fachabiturienten ein sehr oberflächliuchees duales FH BWL Studium an irgendeiner DHBW anzufangen.

Würde das auf keinen Fall machen!

Ich arbeite bei Fresenius Medical Care als WiWi in einer sehr spannenden Abteilung nahe BusinessDevelopment und hab hier täglich mit Kollegen zu tun, die Ärzte sind (in meinem Bereich natürlich die meisten Nephrologen, aber auch Internisten).

Aber ich kenne auch Freunde in anderen Unternehmen aus der Richtung Medzintechnik/Pharma etc die mir auch erzählen wieviele Ärzte bei denen rumspringen.

Wenn dir das Studium fachlich Spaß macht, würde ich es durchziehen. Klar ist es nicht der Sinn davon, jemandem den Studienplatz wegzunehmen, der wirklich Patienten behandeln will. Aber du hast ja schon ein paar Jahre studiert und würdest den Platz ja nicht wirklich "freigeben".

Ich kenne auch einen ähnlichen Fall wie bei dir, der direkt in die Forschung ist und jetzt auch hier im R&D rumspringt.

Beiß dir in den Hintern und ziehe es durch. Das Leben ist kein Ponyhof. Mit Ü 30 sitzt du dann in einem Konzernbüro mit anderen Kollegen und ärgerst dich, dass es Karrieremäßig nicht mehr weitergeht.
Mit dem Abschluss steht dir die Welt und beruflich alles offen. Mit einem dualen Studium kannst du im Ausland sehr oft nicht mal einen Master machen, weil die das nicht als Uni gleichwertig ansehen.

Ein Freund von ist Arzt und hat nach seiner Facharztausbildung in der Pharmabranche begonnen und sagt er verdient 3mal so viel wie vorher

Zieh das Studium durch, es sind nur noch 3 Jahre, dann kannst du auch was anderes machen

Kann mich nur anschließen. Studium abschließen, einen Industriejob suchen und wenn du noch Bock hast berufsbegleitend irgendwas in Richtung Healtcare Management / Gesundheitsökonomie studieren. Wenn du jetzt abbrichst, wirftst du drei Lebensjahre weg um am Ende einen wesentlich geringer angesehenen Abschluss (und einen ziemlichen Knick im Lebenslauf) zu haben.