Hallo liebe Community!

So langsam überlege ich mir, ob ich etwas im Leben falsch gemacht habe. Ich weiß, das Leben hätte mich auch härter treffen können und es gibt weitaus Schlimmeres als meinen Vorfall, aber ich möchte euch einfach mal etwas fragen und Sicherheit bekommen. Ihr kennt euch in der Brance ja hoffentlich aus.

Und zwar werde ich mein Abi mit 21 haben, da ich aufgrund unzureichender Deutschkenntnisse die 3. Klasse wiederholen musste und in der 11. Klasse aufgrund mangelndem Interessen an der Schule eine Ehrenrunde gedreht habe. Nach dem jetzigen Stand werde ich mein Abitur nun aber mit wirklich guten Noten abschließen.

Nach dem Abitur habe ich mir zum Ziel gesetzt, an der FH für Finanzen Nordkirchen auf Diplom-Finanzwirt zu studieren. Sollte alles nach Plan laufen, würde ich mit 24 das Studium abschließen. Anschließend hatte ich vor, bei einem Big 4 berufliche Erfahrungen zu sammeln und nach drei Jahren mein StB-Examen abzulegen - damit wäre ich 27.

Ich habe auch wirklich "überdurchschnittliches" Interessen an Wirtschaft/Finanzen/Politik und bin sehr ehrgeizig. An solchen Charaktereigenschaften fehlt es mir also nicht. In den kommenden Osterferien mache ich auch ein Praktikum bei einejm Steuerberater.

Meint ihr, das wäre zu alt für die Branche? Ich höre immer wieder von meinen Mitschülern: "Du hättest vor 2 Jahren dein Abi haben müssen!"

Solche Kommentare nerven mir nur noch ...! -.-

Wen interessiert das Alter? Absoluter Schwachsinn. Ich hab zwar keine Ehrenrunden drehen müssen, aber ich bin erst nach Ausbildung, Arbeitszeit und nachgeholtem Abitur zum Studium gekommen und es hat wirklich keinen gestört.

warum willst du einen Finanzen Bachelor machen (3 Jahre kann kein Diplom sein), wenn du später in der Steuerberatung tätig werden willst?

Da wäre ein normaler Rechnungswesen Bachelor an einer UNI geeigneter.

Ich denke dass Du mit 27 Jahren der Überflieger sein würdest.

Habe hier MA im Unternehmen, die erst mit 28/29 ihren ersten richtigen Job angefangen haben, weil sie mehr als 1 Semester ne ruhige Kugel geschoben haben, nach dem Motto Mama/Papa zahlen ja.

Da denke ich bist Du noch gut im Rennen. Zumal die Wehrpflicht/Zivi für Dich flach fällt, hast Du nur noch 1 Jahr Rückstand, im Gegensatz zu Deinen Vorgängern, die noch das soziale Jahr machen mussten.

Doch, nach den drei Jahren, die das Studium in Anspruch nimmt, bekommt man den Abschluss Diplom-Finanzwirt (FH). Siehe FH Nordkirchen.

VOLLKOMMEN UNNÖTIGE SORGEN...aber wirklich vollkommen unnötig, genieß Dein Leben, setz Dich nicht zu sehr unter Druck und lass Dich nicht zu sehr unter Druck setzen..wenn Du Deine von Dir genannten Tätigkeiten bis zum Alter von 30 Jahren abschließt ist es immer noch kein Problem (und wenn Du es mit 32 Jahren abschließt und zwischendurch ein Jahr im Ausland warst, dann auch nicht...)

Mit 35 hast du diese Sorgen vergessen....und musst dann immer noch 30 Jahre arbeiten..

Aber meint ihr, man kann durchaus auch - sofern die Noten stimmen - mit dem Diplom-Finanzwirt-Abschluss von der Big 4 genommen werden, ohne vorher ein Jahr oder so im Ausland gewesen zu sein? Das könnte ich ja nämlich bei den Big 4 theoretisch nachholen und nebenbei noch mit denen meinen StB-Examen/Master/WP-Examen zu machen ... Wie klingt das so? Theoretisch möglich, würdet ihr sagen?

Ich bezweifel stark, dass du ohne Berufserfahrung von einem Big four genommen wirst. Mein Bekannter hat auch nen FH Diplom vom Finanzamt und 7 Jahre Berufserfahrung. Er will auch wechseln in die freie Wirtschaft. Dazu hat er jetzt nen Master an einer FH gemacht + Steuerberaterexamen. Seine Aussage nach, setzen die großen Berater Firmen ein Master voraus. (Egal ob FH oder Uni)

Ich erkenne hier keinerlei Probleme. Also Mund abputzen und weitermachen! :-)

Bei den Big4 kommt es mehr auf die wirtschaftliche Situation als auf deine Qualifikationen an.

Besteht bedarf wird kurzerhand eingestellt was einen Bleistift halten kann und seinen Abschluss geschafft hat. Bei Anwerbestopp musst du schon sehr gute Noten und einen guten Lebenslauf vorweisen können.

Nachtrag:

In der Prüfung zumindest.

Lounge Gast schrieb:

Bei den Big4 kommt es mehr auf die wirtschaftliche Situation
als auf deine Qualifikationen an.

Besteht bedarf wird kurzerhand eingestellt was einen
Bleistift halten kann und seinen Abschluss geschafft hat. Bei
Anwerbestopp musst du schon sehr gute Noten und einen guten
Lebenslauf vorweisen können.

unnötige Sorgen, alles im Rahmen

Insbesonder in den "fleiss"-basierten Abteilungen der Big4 kann es konjukturbedingt durchaus für dich einen Einstieg geben...

Die 2 Jahre spielen bei dir absolut keine Rolle. Das man so jung wie möglich im Berufsleben sein soll ist einfach naives Geschwätz. Was bringt es einem Unternehmen, dass ein anderer 2 Jahre jünger ist? Absolut gar nichts!
Bezüglich Noten, Berufserfahrung etc musst du dir auch keine Sorgen machen. Die Big4 nehmen aus der FH Nordkirchen bzw HS Ludwigsburg in Bawü nahezu jeden. Kenne auch viele die mit einem "ausreichend" im Abschluss dort genommen worden.
Die meisten berichten aber nichts gutes von ihrer Tätigkeit dort. Vor allem bei Ernst & Young soll das Arbeitsklima mies sein. Gut zahlen tuen die außerdem auch nicht...

Generell würde ich mir aber wirklich überlegen ein Studium in der Finanzverwaltung zu machen. Hab es selbst gemacht und würde es kein zweites mal machen. Kenne auch wirklich wenige, die irgendjemanden das Studium empfehlen würden nachdem sie das selbst gemacht haben.

Wieso würdest du das Studium in der Finanzverwaltung niemandem empfehlen? ^^

Vulymuz schrieb:

Wieso würdest du das Studium in der Finanzverwaltung
niemandem empfehlen? ^^

Weil die Organisation des Studiums und die Qualität der Professoren unter aller Sau ist^^

Lounge Gast schrieb:

Vulymuz schrieb:

Wieso würdest du das Studium in der Finanzverwaltung
niemandem empfehlen? ^^

Weil die Organisation des Studiums und die Qualität der
Professoren unter aller Sau ist^^

Mittlerweile hast du aber ja dein Praktikum beim Steuerberater absolviert. Hoffentlich war es faccettenreich. Du must dir wirklich ganz genau überlegen ob dir Steuerrecht Spaß macht. Im Studium wirst du zu 90% nur Steuerrecht haben, auch wenn vielleicht der Werbeflyer was anderes vermittelt. Vom ersten bis zum letzten Semester wird nahezu jedes Modul das selbe bleiben: Abgabenordnung I-III, Einkommensteuer I-III, Umsatzsteuer I-III, Bilanzsteuerrecht I-III und so weiter. Ab und zu hat man ein Modul Privatrecht oder Öffentliches Recht.
Es ist sehr, sehr sowas von sehr eintönig! In jedem anderen Studium man mehr Abwechslung wie hier. Nehmen ir mal BWL. Hier hat man neben BWL-Inhalten noch VWL, Mathe, Recht und Informatikvorlesungen.
In deinem gewollten Studium gibt es dies aber nicht. Von Anfang an nur immer wieder das selbe Fach. Wenn man mitten drin merkt "Upps Steuerrecht ist net ganz das richtige für mich, dann hat man Probleme". Steuerrechtlich ist man zwar halbwegs fit (Nicht wegen der Qualität der Professoren sondern wegen der schiren Masse an Steuerrecht) sonst kann man eigentlich nichts.

Von dem her mach das studium nur wenn du dir absolut sicher bist.
Wenn du mehr Abwechslung haben willst, Spaß am Rechnen hast, dann studier lieber BWL und wähle als Schwerpunkt Steuern. Mach dann noch einen Master mit Schwerpunkt Steuern + Wirtschaftsprüfung drauf und du bist steuerlich genauso fit wie einer aus Nordkirchen. Zusätzlich hast du noch BWL-Wissen die beim Wirtschaftsprüfer unersätzlich sind!

Wenn dir aber Steuerrecht abgöttisch liegt, dann wäre Noki wahrscheinlich doch was für dich. Den dort wirst du 3 Jahre lang, tagtäglich mit steuerrecht zugebomt.

Was du hast dein Abi erst mit 21 gemacht?
Das Leben ist vorbei! Hartz 4 wartet auf dich...

Ne mal im ernst. Das wird in 90% der Fälle später keinen interessieren wenn du ein gutes Studium hinlegst und relevante Praxiserfahrungen sammelst. Nur vielleicht nicht unbedingt an einer Wald und Wiesen FH.

Warum "nur" 90%?