Hallo Community, :D

ich stehe kurz vor dem Abitur, doch ich weiß nicht, wie es danach weiter gehen soll...

Ich bin in folgender Sitution:
-Mein Abischnitt wird bei 1,3 liegen, somit werde ich kaum Probleme haben, einen Studienplatz zu finden.
-Allerdings habe ich die Möglichkeit, ein duales Studium bei KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zu machen (habe das Angebot nach einem freiwilligen Schülerpraktikum bekommen) in der Fachrichtung BWL-Accounting & Controlling oder Wirtschaftsprüfung.

Jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich diese Chance ergreifen sollte, denn mir sind die Vorteile eines duales Studiums bewusst und es wäre fast fahrlässig, ein duales Studium bei einem so großen Unternehmen einfach abzulehnen.
Dennoch bin ich hin und her gerissen. Die Belastung und den Arbeitsaufwand traue ich mir zu, doch ich habe in anderen Foren gelesen, dass die Gehälter von dualen Studenten später deutlich niedriger sind als von "normalen" BWL-Studenten.
Außerdem bin ich mir nicht so sicher, ob ich mich bereits jetzt so genau auf einen Beruf festlegen möchte. Wirtschaftsprüfer verdienen sicherlich sehr gut und der Beruf macht mir auch Spaß, allerdings ist er auch mit langen Arbeitszeiten und Dienstreisen verbunden.

Oft wechseln WPs ja nach einigen Jahren zu einem Mandanten ins Rechnungswesen, doch ist das auch möglich wenn man dual studiert hat und auf das eine Unternehmen spezialisiert ist??
Außerdem besitze ich den Ehrgeiz, später bei einem Unternehmen ins gehobene Management aufzusteigen. Eignet sich dafür nicht besser ein anderer Studiengang und ein normales Studium? Oder kann ich das auch schaffen, wenn ich normal studiert habe und nach einigen Jahren bei KPMG zu einem Mandanten wechsel?

Ich hoffe, einige von euch haben meinen Roman bis hierhin durchgelesen und können mir jetzt einige Anregungen geben oder mir ihre Meinung sagen. ;)
Wie soll ich mich bloß entscheiden??

Vielen Dank schon einmal für all eure Antworten!! :D

Leider wirst du selbst mit deinem Ehrgeiz nicht sicher dein Ziel vom gehobenen Management erreichen. Gerade im Bereich BWL gibt es mehr als genug ausgebildete Akademiker. Leider studiert das heutzutage fast jeder und sieh dir mal den Schnitt an, den die Absolventen an vielen Unis bekommen. Selbst mit nem 1,5er Schnitt zählst du schon zu den "Normalos" heutzutage. Wenn dir das Unternehmen so ein duales Studium anbietet, dann mach es, wenn dir das Unternehmen zusagt und du dort auch arbeiten willst. Ob sie dich dann auch wirklich einsetzen ist eher ne andere Frage. Kenne 2-3 Betriebsstudenten aus der BASF und die wurden nach dem Abschluss auch nicht weiter beschäftigt. Man denkt zwar, sie investieren in dich, aber eine Sicherheit auf Beschäftigung gibt es trotzdem nicht. Zumal man vorher nicht Abschätzen kann, ob du mit dem Studium zurecht kommst. Gerade im Bereich Mathe/Statistik haut es viele aus den Socken. Wenn man unbedingt in die betriebswirtschaftliche Richtung möchte, auch wenn es inzwischen mehr als genug Absolventen gibt für den Arbeitsmarkt, dann würde ich persönlich ein Direktstudium vorziehen, allein weil man sich da besser aufs Studium konzentrieren kann. So ein Direktstudium ist halt allgemeiner gefasst als ein Betriebsstudium. Ich stell es mir schwer vor, wenn du dich dann in anderen Unternehmen bewerben willst. Meine Bekannten wurden in ihrem Betriebsstudium auch sehr auf die Belange des Unternehmens eingeschliffen.

Anders herum: Ich finde es fahrlässig mit deinen Schnitt ein duales Studium zu beginnen!
Du verbaust dir damit für alle Zeiten den Eintritt in UB und IB.
Zudem ist ein Wechsel nach einem dualen Studium immer schwer, da du auf die speziellen Vorgänge im Unternehmen eingelernt bist. Im dualen Studium wirst du zudem einen heftigen Theoriemangel haben. Sei dir dem bewusst. KMPG ist jetzt auch nicht gerade eine Tier 1 und für WP nehmen die alles was bis 3 zählen kann.

Die beste Basis ist ein Vollzeit-Studium bei einer top gerankten Universität! Danach steht dir alles offen.

Schmeiß deine Karriere nicht für die paar Kröten in der Ausbildung weg.

Ich habe das bisher etwas anders gesehen. Gerade weil es so viele BWL-Studenten gibt, muss man sich doch möglichst von der Masse absetzen. Zeigt ein absolviertes duales Studium nicht, dass man ehrgeizig und belastbar ist. Ich hielt das duale Studium daher für einen guten Karrierestart, vor allem da man schnell Berufserfahrung aufweisen kann.
Bei einem späteren Wechsel in ein anderes Unternehmen, könnte man Wissenslücken mit einem Master aufholen und dann dort die Karriere fortsetzen!

So oder ähnlich hab ich mir das ausgemalt, doch vllt bin ich da zu optimistisch. Belehrt mich eines Besseren! Hat jemand hier schon Erfahrungen darin gesammelt. Das würde mir sehr weiterhelfen.

Sehe das problem eher darin, dass du schon von anfang an sehr in richtung WP gehst. Bei den "normalen" studiengängen bekommt man in den ersten semestern von allem etwas mit und kann dann auf dieser grundlage entscheiden wofür man sich am meisten interessiert bzw was einem am meisten liegt. Wenn du dir sicher bist dass du später WP werden willst wäre das duale studium natürlich vorteilhaft.

Also von der Mase absetzen tust du dich heutzutage mit einem Dualen Studium auch nicht mehr (gibt mittlerweile auch sehr viele); dann lieber mit sehr guten Noten an einer guten Universität auffallen und eventuell verschiedene Branchen/Tätigkeitsbereiche in der Praxis kennen lernen.

Wenn du das "Beste" willst, was mit deinen Abischnitt durchaus berechtigt ist, dann ist das die Uni Mannheim, die Uni Köln und eventuell sogar die Uni St. Gallen.

Mit einer Top-Uni hast du bessere Chancen als mit einem dualem Studium.

Was heißt bessere Chancen?

Wenn er wirklich sicher weiß, dass er in die Prüfung will, dann ist er mit dem dualen Weg besser dran. Denn in der Prüfung ist es vollkommen wumpe, woher dein BA/MA kommt, um Karriere zu machen.

Mit einem dualen Studium spezialisierst du dich von Anfang an.
Ersten in Sachen Studinerichtung stärker als an einer Uni. Und natürlich auch von Unternehmensseite her, auf die speziellen Anforderungen im jeweiligen Unternehmen.

Aber wenn du später mal ins gehobene Management willst, ist genau das nicht gefragt. Das kann dann sogar ein Ausschlusskriterium sein. Da ist eine allgemeine und theoretische Ausbildung, wie sie an den Unis angeboten wird der sinnvollere Weg und das gefragtere. So weit ich weiß, gibt es keinen einizigen Absolventen eines dualen Studiums der knapp 200 DAX-Vorstände. Aber über 80% sind Uni-Absolventen. Das sollte einem schon mal zum nachdenken anregen. Und die BAs gibts jetzt ja auch schon seit bald 30 Jahren.