Hallo,

ich werde bald ein duales BWL-Studium bei einem renommierten Medienkonzern beginnen.
Nun plagen mich langsam die Gedanken daran, dass ich möglicherweise nicht mein ganzes Leben in diesem Unternehmen bzw. der Medienbranche verbringen möchte.

Leider hört man immer wieder, man sei durch ein duales Studium so dermaßen gebrandmarkt, dass es schwierig wird, das Unternehmen oder gar die Branche zu wechseln. Wie sieht das nun tatsächlich aus?
Die Hochschule, an der ich studieren werde, ist immerhin eine sehr gut gerankte Privathochschule und wirbt zumindest damit, BWL-Absolventen hervorzubringen, die in allen Branchen universell einsetzbar sind. In meinem Unternehmen werde ich dabei auch nicht nur medienbezogene Bereiche wie die Redaktion und die Anzeigenabteilung, sondern beispielsweise auch den Vertrieb, das Controlling, die Produktion und das Marketing kennenlernen. Darüber hinaus hätte ich nach dem Bachelor ja die Möglichkeit, ggf. nebenberuflich über die Fernuni Hagen einen universitären Master zu machen.

Wie stehen meine Chancen, nach dem Studium oder ggf. nach ein paar Berufsjahren das Unternehmen wechseln bzw. ganz aus der Medienbranche aussteigen zu können? Könnte ich es, wenn ich entsprechende finanz-/rechnungswesenslastige Schwerpunkte im (Bachelor- wie auch Master-)Studium lege, zu Banken schaffen, oder wäre mir dieser Weg so oder so verbaut?

Vielen Dank für eine Antworten und liebe Grüße.

Hallo,

ich habe auf einer FH in NRW ein duales Studium abgeschlossen (Abschluss 2003). Hatte selbst kein festes Unternehmen, das die Gebühren übernommen hat und bei dem ich alle Praxisphasen absolviert habe.

Einige meiner Kommilitonen waren aber an Unternehmen "gebunden" und sind inzwischen fast alle nicht mehr bei diesen. Ist also meiner Erfahrung nach überhaupt kein Nachteil.

Ganz im Gegenteil - Du hast sogar einen Vorteil, da Du ja nach Abschluß des Studiums bereits ein renommiertes Unternehmen im Lebenslauf stehen hast.

Der Branchenwechsel ist unabhängig von der Konstellation zu sehen. Natürlich ist das möglich, aber Du musst evtl. einen Schritt zurückgehen um danach weiter zu kommen. Die Situation hättest Du auch, wenn Du ein "normales" Studium machst und nach ein paar Jahren vom ersten Arbeitgeber weiterziehen möchtest.

Wenn du zu einer Bank willst, warum hast du dich dann nicht bei Banken beworben? Sorry, aber mit einem dualen Studium bei Axel Springer oder Bertelsmann kann man in den meisten Banken evtl. im Marketing arbeiten, aber 90% der Geschäftsbereiche bleiben da wohl (ohne weitere Qualifikation) außen vor.

Kann dem zweiten Poster nur zustimmen. Habe ein duales Studium aus BaWü (BWL Bank) und war erst in Accounting (Bank) und jetzt im Controlling (IB).
Nach meinem Eindruck macht es keinen Unterschied, ob man "Studium + x Jahre UN A + Wechsel" oder "Duales Studium UN A + x Jahre UN A + Wechsel". Es kommt nur drauf an, was du kannst.
Ein Branchenwechsel ist unabhängig davon zu bewerten.

Hallo, ich bin der Threadersteller.

Erst mal vielen Dank für die Antworten!

Dass ich mich nicht gleich bei einer Bank beworben habe, liegt daran, dass ich die Medienbranche zumindest momentan etwas interessanter finde als das Bankwesen. Das nimmt sich aber nicht viel, weswegen ich mir gut vorstellen könnte, dass ich mir nach 2-3 Berufsjahren vielleicht doch sage, dass ich auch zu gerne mal die Arbeit in einer Bank ausprobieren möchte.
Dass das dann nicht ohne entsprechende (Zusatz-)Qualifikationen geht, ist mir natürlich völlig klar - deswegen auch die Überlegung, schon im Studium passende Bereiche zu vertiefen und einen entsprechenden Master zu machen.

Jedenfalls fällt mir schon mal ein Stein vom Herzen, wenn ich weiß, dass ein Wechsel der Branche vom dualen Studium an sich unabhängig ist und viel eher von meinen (ggf. zusätzlichen) Qualifikationen abhängt. Vielen Dank!