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Medienkonsum in Europa findet immer öfter online statt

Medienkonsum in Europa findet zunehmend online statt – und der ökonomische Wert folgt diesem steigenden Trend. Das hat eine neue Studie der Boston Consulting Group (BCG) ergeben.

Medienkonsum Europa online

Medienkonsum in Europa findet immer öfter online statt
München, 30.04.2013 (bcg) - Medienkonsum in Europa findet zunehmend online statt – und der ökonomische Wert folgt diesem steigenden Trend. Das hat eine neue Studie der Boston Consulting Group (BCG) ergeben. Deutsche Konsumenten schätzen ihren persönlichen Nutzen, den sie durch Online-Medien erhalten, um 792 Euro höher ein als den Preis, den sie dafür bezahlen. Der Gesamtwert von Online- und Offline-Medien zusammen liegt bei 2.044 Euro pro vernetzten Verbraucher.

In den neun Ländern, die für die BCG-Studie Europas Medienwende: Konsumentenziehen in die digitale Zukunft untersucht wurden, erreicht jeder Konsument pro Jahr einen durchschnittlichen Mehrwert – auch Konsumentenrente genannt – von etwa 2.100 Euro netto aus Online- und Offline-Medien. Spitzenreiter ist Schweden mit einem Wert von fast 3.000 Euro – das ist doppelt so viel wie in Irland. Die Online-Konsumentenrente liegt dabei in den einzelnen Ländern zwischen 792 und 1.557 Euro, der Durchschnittswert beläuft sich auf 1.077 Euro.

BCG hat die Konsumentenrente – definiert als der Wert, den der Verbraucher einer Aktivität oder einem Produkt beimisst, abzüglich des Preises, den er dafür bezahlt hat – für sieben Kategorien berechnet: Bücher, regionale Zeitungen und Magazine, internationale Zeitungen und Magazine, Fernsehprogramme und Filme, Radio und Musik, Spiele und nutzergenerierter Inhalt mit Social Media. Zurzeit messen europäische Verbraucher den höchsten Online-Mehrwert nutzergenerierten Inhalten und sozialen Netzen bei (ungefähr 30 Prozent der Gesamtsumme Online), aber traditionelle Medienkategorien holen schnell auf. Die Studie basiert auf einer Befragung von 7.000 Konsumenten in neun Ländern, darunter 1.000 Verbraucher aus Deutschland.

"Aufgrund der Reichhaltigkeit der verfügbaren Medieninhalte in Europa haben wir eine hohe Konsumentenrente erwartet", sagt David Dean, Senior-Partner bei BCG und Mitautor der Studie. "Was aber bei der relativen Neuheit des Internets überrascht, ist, dass in den meisten der untersuchten Länder der Mehrwert der Online-Medien den der Offline-Medien übersteigt oder zumindest fast gleichgezogen hat. Das heißt, der ökonomische Wert folgt der Entwicklung der Online-Medien."

In Deutschland sind 65 Prozent der Verbraucher der Meinung, dass sie heute Zugang zu qualitativ höherwertigen Online-Inhalten haben als noch vor drei Jahren (in den anderen acht untersuchten Ländern liegt dieser Wert zwischen 65 und 78 Prozent). 55 Prozent erwarten eine weitere qualitative Verbesserung der Online-Medien (55 bis 72 Prozent in den anderen acht Ländern) und 43 Prozent schätzen die Vorzüge des Internets höher ein als die Risiken. Eine große Mehrheit (bis zu 75 Prozent) in allen Ländern teilt diese Begeisterung.

BCG ist aufgrund der Studienergebnisse überzeugt, dass alle nötigen Schlüsselfaktoren vorhanden sind, um den Konsum von Online-Medien in Europa zu beschleunigen. Einer dieser Faktoren ist die steigende Verbreitung von digitalen Endgeräten. Europäische Konsumenten, die drei oder mehr Geräte benutzen, erfreuen sich einer um durchschnittlich 50 Prozent höheren Konsumentenrente als diejenigen mit weniger Endgeräten. Deutsche Verbraucher mit drei oder mehr Endgeräten erzielen eine Konsumentenrente von 1.016 Euro, verglichen mit 591 Euro, die Menschen mit weniger Geräten erreichen. Vor drei Jahren besaßen europäische Konsumenten durchschnittlich 1,4 Geräte, heute sind es durchschnittlich schon 2,6. Eine Steigerung auf vier Geräte wird in den nächsten drei Jahren erwartet.

Ein anderer Schlüsselfaktor ist die wachsende Durchdringung mit schnellen mobilen Breitbandnetzen. Dies erleichtert die Verfügbarkeit von mehr und qualitativ höherwertigen digitalen Inhalten – und danach besteht eine signifikante Nachfrage.

"Das Internet bietet Verbrauchern leichteren Zugang zu einer größeren Auswahl hochwertiger Inhalte", sagt Ralf Bremer, Unternehmenssprecher bei Google, in deren Auftrag BCG die Studie durchgeführt hat. "Die Europäer erkennen den großen Wert der Online-Nutzung, angefangen bei Nachrichten über Spiele bis hin zu sozialer Interaktion, und dieser Wert wird noch steigen, wenn sich High-Speed-Internet stärker verbreitet und weitere Inhalte verfügbar werden."

Die neun Länder, in denen die Befragungen stattfanden, wurden ausgesucht, weil sie die Struktur des heutigen Europa gut repräsentieren, verschiedene Stadien der wirtschaftlichen Entwicklung und des Online-Konsums umfassen und sehr unterschiedliche Haltungen dem Internet gegenüber verkörpern. Zu ihnen gehören die großen Volkswirtschaften Frankreich, Deutschland, Italien und Großbritannien, drei kleinere bis mittelgroße Länder (Irland, die Niederlande und Schweden) sowie die Tschechische Republik und Polen als jüngere EU-Mitglieder.

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Studie: Die Vernetzte Welt, Europas Medienwende