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Bundespräsident favorisiert Grundeinkommen und Kombilöhne

In einem Interview mit dem Magazin »stern« sagte Köhler, er halte »die Zeit für gekommen, die Ertragsbeteiligung der Arbeitnehmer oder ihre Beteiligung am Produktivvermögen wieder auf den Tisch zu bringen«.

Bundespräsident favorisiert Grundeinkommen und Kombilöhne
Hamburg, 03.01.2006 (ots) - Bundespräsident Horst Köhler hat Gewinn- und Kapitalbeteiligungen für Arbeitnehmer gefordert. In einem Interview mit dem Magazin »stern« sagte Köhler, er halte »die Zeit für gekommen, die Ertragsbeteiligung der Arbeitnehmer oder ihre Beteiligung am Produktivvermögen wieder auf den Tisch zu bringen«. Er fügte hinzu: »In der Globalisierung können solche Kapitalbeteiligungen in Arbeitnehmerhand dazu beitragen, einer wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich entgegenzuwirken.« Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssten heute begreifen, »dass sie im Betrieb angesichts des weltweiten Wettbewerbs im selben Boot sitzen«. Köhler forderte die Arbeitgeber in diesem Zusammenhang auf, ihre Zusagen aus dem Ausbildungspakt einzuhalten und ausreichend Lehrstellen anzubieten. »Arbeitgeber handeln sehr kurzsichtig, wenn sie versuchen auszunutzen, was sie als momentane Schwäche der Arbeitnehmerseite wahrnehmen. Das Streichen von Ausbildungsplätzen zum Beispiel ist für mich der falsche Weg.«

Kritisch äußerte sich der Bundespräsident zum Regierungsprogramm der Großen Koalition. Er vermisse »den durchdachten, ausgestalteten Überbau, der klar macht, wie die Welt sich verändert hat und was das Ziel ist«. Mit »purem politischen Kulissengeschiebe« komme man nicht weiter. Die Zusammenarbeit in der Großen Koalition mache ihn jedoch zuversichtlich. »Die Ostdeutschen Angela Merkel und Matthias Platzeck handeln pragmatisch. Es gibt weniger Inszenierung, weniger Politik- und Imponiergehabe.