DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
EinkommensentwicklungWorking Poor

In Deutschland zählen fünf Prozent der Vollzeit-Erwerbstätigen zu den »Working Poor«

In den Jahren 1999 bis 2005 verdoppelte sich der Anteil der Armutsgefährdeten unter den Vollzeit-Erwerbstätigen von drei auf sechs Prozent. Das zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

In Deutschland zählen fünf Prozent der Vollzeit-Erwerbstätigen zu den »Working Poor«          
Nürnberg, 29.01.2009 (iab) - In den Jahren 1999 bis 2005 verdoppelte sich der Anteil der Armutsgefährdeten unter den Vollzeit-Erwerbstätigen von drei auf sechs Prozent. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Im Jahr 2006 sank die Quote zwar wieder um einen Prozentpunkt auf fünf Prozent. Durch die Folgen der Finanzkrise sei dieser Rückgang aber wieder gefährdet, befürchten die Nürnberger Arbeitsmarktforscher. Von einer Annäherung an amerikanische Verhältnisse könne aber nur bedingt gesprochen werden, so die IAB-Studie, »eher von einem in beiden Ländern gemeinsamen Trend zum allmählichen Anstieg der Erwerbsarmut«. In den USA lag der Anteil der von Armut Gefährdeten unter den Vollzeit-Erwerbstätigen im gesamten Zeitraum über zehn Prozent. Als armutsgefährdet gilt, wer über weniger als 60 Prozent des mittleren Nettoeinkommens verfügt. In Deutschland lag die Schwelle im Jahr 2006 für einen Alleinstehenden bei 837 Euro, für ein Paar mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 1758 Euro Netto-Haushaltseinkommen.

Der Niedriglohnsektor ist in Deutschland seit Mitte der 90er Jahre deutlich gewachsen. Während 1994 erst 16 Prozent der Vollzeit-Beschäftigten weniger als zwei Drittel des mittleren Bruttoeinkommens verdienten, ist der Anteil bis 2004 auf 22 Prozent gestiegen und damit nur noch drei Prozentpunkte niedriger als in den USA. In den USA befand sich im Jahr 2004 allerdings mehr als jeder Dritte Geringverdiener unter der Armutsgrenze, in Deutschland nur jeder Fünfte. Durch staatliche Umverteilung - also durch die Sozialleistungen sowie das Steuer- und Abgabensystem – seien Geringverdiener in Deutschland deutlich besser vor Armut geschützt als in den USA, betont das IAB.

Das IAB sieht drei zentrale Ursachen für die Zunahme der Niedrigeinkommen:

Die IAB-Studie steht im Internet zum kostenlosen Herunterladen bereit.

Download der Studie [PDF, 8 Seiten - 1 MB]
http://doku.iab.de/kurzber/2009/kb0109.pdf

  

Im Forum zu Working Poor

2 Kommentare

Gehaltssprung

WiWi Gast

AD schrieb am 21.02.2024: pauschal +10 k mehr je nach Stelle mehr oder weniger ...

2 Kommentare

Manager Gehalt Audit ohne Examina

WiWi Gast

Wird doch gerade in den anderen Threads rauf und runter diskutiert. All in Gehalt ist höher als Senior ohne WP und niedriger als Manager mit WP ;-) liegt im Regelfall irgendwo zwischen +/-80-90k (Ausn ...

48 Kommentare

BWL Gehälter inzwischen unterdurchschnittlich?

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 23.02.2024: Hinzu kommt noch, dass viele DAX-Unternehmen in Deutschland gar nicht mehr so viele Mitarbeiter haben. Manche sogar weniger als 3000. Die ba ...

1 Kommentare

Vulcan energy Gehälter

WiWi Gast

Hallo zusammen, Kann mir jemand was zu den Gehältern bei Vulcan energy sagen sowie zu den Arbeitsbedingungen. Würde mich gerne auf eine Stelle Ingenieur Genehmigungen bewerben. Habe 6 Jahre BE.

63 Kommentare

Wofür Geld ausgeben?

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 12.03.2024: Danke für die Rückmeldung. Mich würde mal interessieren was daran für dich eingeschränkt ist? Und wo ist der Bezug zu meinem posting? Wo steckt Du den ganze ...

127 Kommentare

IG Metall Tarifrunde - Was glaubt ihr kommt raus?

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024: Danke dir für die Aufklärung und Infos! ...

1 Kommentare

PWC Gehaltsturnus und Überstunden

WiWi Gast

Hallo, Wann wird das Gehalt bei pwc ausgezahlt - Anfang, Mitte oder Ende des Monats?

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Working Poor

Weiteres zum Thema Einkommensentwicklung

Ein Senior mit Brille, einem grauen Haarkranz und einem grünen Pullover über den Schultern.

Lebenseinkommen: Akademiker verdienen 1,25 Millionen Euro mehr als Hilfsarbeiter

Vollzeitbeschäftigte Akademiker verdienen auf das ganze Berufsleben gerechnet im Durchschnitt gut 1,25 Millionen Euro mehr als mit Helfertätigkeiten. Dennoch gibt es auch Akademiker-Jobs, die schlechter bezahlt werden als Tätigkeiten auf Fachkräfteniveau. Das zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zu den berufsspezifischen Lebensentgelten.

Statistisches-Taschenbuch Tarifpolitik 2016

Statistik: Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik 2016

Das Statistische Taschenbuch Tarifpolitik 2016 des WSI-Tarifarchivs bietet im handlichen Format eine umfangreiche Zusammenstellung von Daten und Fakten zur Tariflandschaft und zur Tarifpolitik in Deutschland. Das Taschenbuch Tarifpolitik kann auch als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Lufthansa

Tariflöhne und Tarifgehälter 2015: Reale Tarifsteigerungen von 2,4 Prozent

Die Tarifsteigerungen betrugen 2015 im Schnitt 3,1 Prozent gegenüber 3,1 und 2,7 Prozent in den Jahren 2014 und 2013. Die Verbraucherpreise stiegen im vergangenen Jahr um 0,3 Prozent, so dass die Tariflöhne und Tarifgehälter reale um 2,4 Prozent zulegten.

Wohneigentum - Ein weißes Neubauhaus mit vielen Fenstern.

Ungleichheit der Lebenseinkommen hat sich verdoppelt

Die Ungleichheit der Lebenseinkommen von Arbeitnehmern hat sich in Westdeutschland zwischen dem Geburtsjahrgang 1935 und 1972 in etwa verdoppelt. Grund sind längere Zeiten der Arbeitslosigkeit und eine wachsende Lohnspreizung. Für Arbeitnehmer in den mittleren und unteren Lohnbereichen wird es zunehmend schwerer, eigenes Vermögen aufzubauen.

Ein hohes, großes  Gebäude in Grau- und Rottönen und der weißen Aufschrift Gewerkschaftshaus.

Statistik: Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik 2015

Das Statistische Taschenbuch Tarifpolitik 2015 des WSI-Tarifarchivs bietet im handlichen Format eine umfangreiche Zusammenstellung von Daten und Fakten zur Tariflandschaft und zur Tarifpolitik in Deutschland. Das Taschenbuch Tarifpolitik kann auch als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Gehaltsstudie-2015 Entgeltlücke Frauen-Männern

Gender Pay Gap: Männer verdienen gar nicht so viel mehr als Frauen

Lediglich rund fünf Prozent beträgt die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern durchschnittlich, wenn ausschließlich vergleichbare Tätigkeiten betrachtet werden. Die Größe der Entgeltlücke variiert jedoch zwischen Unternehmen und Funktionen, wie eine aktuellen Gehaltsstudie von Kienbaum zeigt.

Lufthansa

Tariflöhne und Tarifgehälter 2014: Reale Tarifsteigerungen von 2,2 Prozent

Die Tarifsteigerungen betrugen 2014 im Schnitt 3,1 Prozent gegenüber 2,7 und 3,9 Prozent in den Jahren 2013 und 2012. Die Verbraucherpreise stiegen im vergangenen Jahr um 0,9 Prozent, so dass die Tariflöhne und Tarifgehälter reale um 2,2 Prozent zulegten.

Beliebtes zum Thema Gehalt

Gehaltsvergleich 2022: Beruf und Bildungsabschluss entscheidend

Neben dem Beruf ist der Bildungsabschluss entscheidend für das Gehalt, so lautet das Ergebnis vom Destatis-Gehaltsvergleich 2022. Je höher der Bildungsabschluss ist, desto höher liegt in der Regel der Verdienst. Mit einem Bachelorabschluss betrug der Verdienst 4 551 Euro und mit einem Masterabschluss 6 188 Euro. Bei Promovierten oder Habilitierten betrug der durchschnittliche Verdienst sogar 8 687 Euro. Der interaktive Gehaltsrechner vom Statistischen Bundesamt liefert auch individuelle Informationen zu den Verdiensten einzelner Berufe.

Eine Hand hält gefächerte Karten mit Buchstaben, die das Wort Gehalt ergeben.

Gehaltsvergleich: Interaktiver Gehaltsrechner

Der interaktive Gehaltsrechner vom Statistischen Bundesamt liefert individuelle Informationen zu den Verdiensten einzelner Berufe und Berufsabschlüsse. Vorhandene Verdienstdaten zeigen, welche Merkmale den Verdienst einer Person beeinflussen und wie groß der Einfluss ist. Der Gehaltsrechner bietet die Möglichkeit, sich basierend darauf anhand individueller Angaben ein Gehalt schätzen zu lassen. Der Gehaltsvergleich ist kostenlos und anonym.

Mindestlohn: Die Beine von drei Bauarbeitern mit Gummistiefeln, die im frischen Beton stehen.

Stärkster Reallohnverlust seit 15 Jahren mit vier Prozent

Die Reallöhne verzeichnen mit vier Prozent Rückgang den stärksten Reallohnverlust für Beschäftigte seit 2008. Die Nominallöhne stiegen in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2022 um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während im Jahr 2020 insbesondere die Kurzarbeit zu einer negativen Entwicklung der Reallöhne beigetragen hatte, zehrte 2022 die hohe Inflation das nominale Lohnwachstum auf.

Die Stadt Köln mit dem Dom im Vordergrund und der Rheinbrücke im Hintergrund.

Immobilienpreise sinken in Großstädten flächendeckend

Trendwende bei Immobilienpreisen - Die gestiegenen Zinsen bedeuten für Familien mehr als 100.000 Euro weniger Budget beim Immobilienkauf. In 12 von 14 Großstädten sinken die Immobilienpreise von Bestandswohnungen gegenüber dem Vorquartal. Bereits den zweiten Rückgang von je 2 Prozent gibt es in München und Köln. Erstmals sind auch in Hamburg, Frankfurt und Stuttgart Rückgänge von 2-3 Prozent zu beobachten. Während die Preise in Berlin stagnieren, verzeichnet Hannover mit 4 Prozent den stärksten Preisrückgang der Großstädte. So lauten die Ergebnisse der siebten Ausgabe des immowelt Preiskompass für das dritte Quartal 2022.

Das Foto zeigt den Senior Partner Michael-Schlenk der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG in Österreich.

KPMG Österreich erhöht Gehälter um 3.000 Euro

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von KPMG Österreich erhalten zum 1. Juli 2022 eine Gehaltserhöhung von 3.000 Euro. Es handelt sich dabei um eine Gehaltserhöhung ergänzend zum regulären Gehalts- und Prämienprozess. „Mit dieser Gehaltserhöhung würdigen wir das Engagement und die Leistung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, hält Senior Partner Michael Schlenk fest.

Absolventen-Gehaltsreport-2018: Absolventenhut und fliegende Geldmünzen

Absolventen-Gehaltsreport 2018/19: Höhere Einstiegsgehälter bei WiWis

Wie im Vorjahr verdienen die Wirtschaftsingenieure bei den Absolventen der Wirtschaftswissenschaften mit 48.696 Euro im Schnitt am meisten. Sie legten im StepStone Gehaltsreport für Absolventen 2018/2019 damit um 458 Euro zu. Wirtschaftsinformatiker erhalten mit 45.566 Euro (2017: 45.449 Euro) und Absolventen der Wirtschaftswissenschaften, VWL und BWL und mit 43.033 Euro (2017: 42.265 Euro) ebenfalls etwas höhere Einstiegsgehälter.

Stepstone Gehaltsreport 2018: Das Bild zeigt zwei Lego-Männchen Frau und Mann im Anzug (Wirtschaftsingenieurin und Wirtschaftsinformatiker) vor einem Computer.

StepStone Gehaltsreport 2018: Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsinformatiker sind Topverdiener

Fachkräfte und Führungskräfte mit einem Studienabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik verdienen ausgezeichnet. Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 70.231 Euro liegen die Wirtschaftsingenieur hinter Medizin und Jura auf Platz drei der zurzeit lukrativsten Studiengänge. Die Wirtschaftsinformatiker verdienen mit 69.482 Euro ähnlich gut und sind hinter den Ingenieuren auf Rang fünf im StepStone Gehaltsreport 2018. Mit einem Abschluss in BWL, VWL oder Wirtschaftswissenschaften sind die Gehälter als Key Account Manager mit 75.730 Euro und als Consultant mit 67.592 Euro am höchsten.