DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
EinkommensentwicklungLebenseinkommen

Lebenseinkommen: Ausbildung und Hochschulstudium im Vergleich

Ob sich ein Hochschulstudium finanziell mehr lohnt als eine Ausbildung, interessiert viele bei der Studien- und Berufswahl. In letzter Zeit werden ausgebildete Fachkräfte stark nachgefragt. Dadurch verschiebt sich der Break-Even-Punkt, ab dem Akademiker mehr verdienen als Personen mit einer Berufsausbildung. Ab einem Alter von 39 Jahren verdienen Akademiker mehr. Das Lebenseinkommen ist mit einem Hochschulstudium sogar erst ab einem Alter von 50 Jahren höher.

Studie: Welches Lebenseinkommen und welche Bildungsrendite haben Studierende?

Lebenseinkommen: Ausbildung und Hochschulstudium im Vergleich
In fast allen OECD-Ländern hat der Anteil der Personen mit Hochschulabschluss in den letzten Jahren stetig zugenommen. Ob sich ein Hochschulstudium oder eine Berufsausbildung monetär mehr lohnen, hängt allerdings von vielen Faktoren ab. Gerade ausgebildete Fachkräfte werden in letzter Zeit zunehmend nachgefragt, so dass unklar ist, ob eine Hochschulbildung für einen großen Teil der Bevölkerung wirtschaftlich die bessere Entscheidung ist. Aus diesem Grund re-analysiert eine Studie vom Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) der Universität Tübingen die kumulierten Lebenseinkommen von Personen mit unterschiedlichen Bildungsentscheidungen. Bisherige Studien, die die Bildungsrenditen verschiedener Bildungsabschlüsse analysieren, verwenden zudem meistens Umfragedaten, so dass die zeitliche Entwicklung der Bildungsrenditen von verschiedenen Bildungsverläufen nicht berücksichtigt werden kann. Für unsere Studie verwenden wir daher einen kombinierten Datensatz, der administrative Daten und eine repräsentative Befragung von Personen, die zwischen 1944 und 1986 in Deutschland geboren wurden, verknüpft: die NEPS-SC6-ADIAB.

Zusammenfassend lassen sich folgende Ergebnisse festhalten: Personen mit Meister-/Technikerabschluss verdienen über ihr Erwerbsleben hinweg ähnlich viel wie Personen mit abgeschlossenem Hochschulstudium und immer mehr als Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung, während Personen mit abgeschlossenem Hochschulstudium bis zu einem Alter von 36 Jahren weniger verdienen als Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung. Betrachtet man Personen, die ein Hochschulstudium beginnen, verschiebt sich der Break-Even-Punkt im Vergleich zu Personen, die eine Berufsausbildung beginnen, nach hinten. Personen, die ein Hochschulstudium beginnen, verdienen erst ab einem Alter von 39 Jahren mehr. Personen, die eine Berufsausbildung beginnen oder abschließen, verdienen immer mehr als Personen ohne Ausbildung.

Die Bildungsrenditen der multivariaten Analysen verschieben sich zugunsten der Berufsausbildung, da die Entscheidung, einen höheren Bildungsweg zu wählen, stark von sozio-demografischen Merkmalen sowie dem Bildungshintergrund abhängt. Personen mit Meister-/Technikerabschluss verdienen nie weniger und ab 50 Jahren mehr als Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung. Analog dazu verdienen Personen, die ein Hochschulstudium absolviert haben, ebenfalls ab einem Alter von 50 Jahren mehr als Personen mit einer Berufsausbildung, bis zu einem Alter von 45 Jahren jedoch weniger. Die Art des Hochschulstudiums spielt dabei kaum eine Rolle. Wiederholt man diese Analysen mit Teilstichproben nach Geschlecht, Geburtskohorte und Wirtschaftszweig ergeben sich ähnliche Ergebnisse, sodass angenommen werden kann, dass die beschriebenen Ergebnisse durchaus verallgemeinerbar sind.

Download [PDF, 74 Seiten - 3,7 MB]
Lebenseinkommen Akademiker im Vergleich 2019

Im Forum zu Lebenseinkommen

2 Kommentare

Tarifvertrag - Nach der Probezeit in höhere Tarifgruppe hochgestuft aber ein Jahr Berufserfahrung abgezogen?

WiWi Gast

waboo schrieb am 07.03.2024: Perfekte Frage für HR. ...

2 Kommentare

Verlustvortrag und eine Frage bzgl. Minijob

Ceterum censeo

Hallo Fabricio, du hast den Sachverhalt und die Würdigung mEn korrekt aufgeführt. Aus rein "steuerlicher" Sicht ergibt es sicherlich Sinn, erst zum 01.01. zu starten. Hierbei berücksichtigst du jedoc ...

63 Kommentare

Eintiegsgehalt Großkanzlei

WiWi Gast

Als Beamter hättest Du längere Arbeitszeiten und viel weniger Gehalt! WiWi Gast schrieb am 28.03.2024: ...

1 Kommentare

Fahrtkosten Steuererklärung

Black

Hallo, eventuell findest sich hier wer Fachkundiges, aus dem Internet wird man ja nur begrenzt schlau. kurz und knapp zum Sachverhalt: Darf ich mir über die Steuererklärung die Kilometerpausc ...

11 Kommentare

Gibt es bei Accenture Strategy & Consulting jährliche Gehaltserhöhungen?

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 21.03.2024: Aber echt so viel? Bin in einem anderen Bereich und wir bekommen fast nichts... ...

18 Kommentare

Angebot Geschäftsführer NRW ländlich

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 08.03.2024: Gleiches hatte ich bei meiner Ausbildung bei einem Mandanten mit Arztpraxis ...

1 Kommentare

MBB Einstiegsgehälter nach Bachelor

Steve

Die Einstiegsgehälter bei MBB nach dem Master sind ja relativ bekannt, aber wie sieht beim Einstieg nach dem Bachelor aus? Wie hoch sind fixe und variable Vergütung? Car Policy? Ist natürlich nicht wi ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Lebenseinkommen

Weiteres zum Thema Einkommensentwicklung

Ein Senior mit Brille, einem grauen Haarkranz und einem grünen Pullover über den Schultern.

Lebenseinkommen: Akademiker verdienen 1,25 Millionen Euro mehr als Hilfsarbeiter

Vollzeitbeschäftigte Akademiker verdienen auf das ganze Berufsleben gerechnet im Durchschnitt gut 1,25 Millionen Euro mehr als mit Helfertätigkeiten. Dennoch gibt es auch Akademiker-Jobs, die schlechter bezahlt werden als Tätigkeiten auf Fachkräfteniveau. Das zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zu den berufsspezifischen Lebensentgelten.

Statistisches-Taschenbuch Tarifpolitik 2016

Statistik: Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik 2016

Das Statistische Taschenbuch Tarifpolitik 2016 des WSI-Tarifarchivs bietet im handlichen Format eine umfangreiche Zusammenstellung von Daten und Fakten zur Tariflandschaft und zur Tarifpolitik in Deutschland. Das Taschenbuch Tarifpolitik kann auch als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Lufthansa

Tariflöhne und Tarifgehälter 2015: Reale Tarifsteigerungen von 2,4 Prozent

Die Tarifsteigerungen betrugen 2015 im Schnitt 3,1 Prozent gegenüber 3,1 und 2,7 Prozent in den Jahren 2014 und 2013. Die Verbraucherpreise stiegen im vergangenen Jahr um 0,3 Prozent, so dass die Tariflöhne und Tarifgehälter reale um 2,4 Prozent zulegten.

Wohneigentum - Ein weißes Neubauhaus mit vielen Fenstern.

Ungleichheit der Lebenseinkommen hat sich verdoppelt

Die Ungleichheit der Lebenseinkommen von Arbeitnehmern hat sich in Westdeutschland zwischen dem Geburtsjahrgang 1935 und 1972 in etwa verdoppelt. Grund sind längere Zeiten der Arbeitslosigkeit und eine wachsende Lohnspreizung. Für Arbeitnehmer in den mittleren und unteren Lohnbereichen wird es zunehmend schwerer, eigenes Vermögen aufzubauen.

Ein hohes, großes  Gebäude in Grau- und Rottönen und der weißen Aufschrift Gewerkschaftshaus.

Statistik: Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik 2015

Das Statistische Taschenbuch Tarifpolitik 2015 des WSI-Tarifarchivs bietet im handlichen Format eine umfangreiche Zusammenstellung von Daten und Fakten zur Tariflandschaft und zur Tarifpolitik in Deutschland. Das Taschenbuch Tarifpolitik kann auch als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Gehaltsstudie-2015 Entgeltlücke Frauen-Männern

Gender Pay Gap: Männer verdienen gar nicht so viel mehr als Frauen

Lediglich rund fünf Prozent beträgt die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern durchschnittlich, wenn ausschließlich vergleichbare Tätigkeiten betrachtet werden. Die Größe der Entgeltlücke variiert jedoch zwischen Unternehmen und Funktionen, wie eine aktuellen Gehaltsstudie von Kienbaum zeigt.

Lufthansa

Tariflöhne und Tarifgehälter 2014: Reale Tarifsteigerungen von 2,2 Prozent

Die Tarifsteigerungen betrugen 2014 im Schnitt 3,1 Prozent gegenüber 2,7 und 3,9 Prozent in den Jahren 2013 und 2012. Die Verbraucherpreise stiegen im vergangenen Jahr um 0,9 Prozent, so dass die Tariflöhne und Tarifgehälter reale um 2,2 Prozent zulegten.

Beliebtes zum Thema Gehalt

Gehaltsvergleich 2022: Beruf und Bildungsabschluss entscheidend

Neben dem Beruf ist der Bildungsabschluss entscheidend für das Gehalt, so lautet das Ergebnis vom Destatis-Gehaltsvergleich 2022. Je höher der Bildungsabschluss ist, desto höher liegt in der Regel der Verdienst. Mit einem Bachelorabschluss betrug der Verdienst 4 551 Euro und mit einem Masterabschluss 6 188 Euro. Bei Promovierten oder Habilitierten betrug der durchschnittliche Verdienst sogar 8 687 Euro. Der interaktive Gehaltsrechner vom Statistischen Bundesamt liefert auch individuelle Informationen zu den Verdiensten einzelner Berufe.

Eine Hand hält gefächerte Karten mit Buchstaben, die das Wort Gehalt ergeben.

Gehaltsvergleich: Interaktiver Gehaltsrechner

Der interaktive Gehaltsrechner vom Statistischen Bundesamt liefert individuelle Informationen zu den Verdiensten einzelner Berufe und Berufsabschlüsse. Vorhandene Verdienstdaten zeigen, welche Merkmale den Verdienst einer Person beeinflussen und wie groß der Einfluss ist. Der Gehaltsrechner bietet die Möglichkeit, sich basierend darauf anhand individueller Angaben ein Gehalt schätzen zu lassen. Der Gehaltsvergleich ist kostenlos und anonym.

Mindestlohn: Die Beine von drei Bauarbeitern mit Gummistiefeln, die im frischen Beton stehen.

Stärkster Reallohnverlust seit 15 Jahren mit vier Prozent

Die Reallöhne verzeichnen mit vier Prozent Rückgang den stärksten Reallohnverlust für Beschäftigte seit 2008. Die Nominallöhne stiegen in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2022 um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während im Jahr 2020 insbesondere die Kurzarbeit zu einer negativen Entwicklung der Reallöhne beigetragen hatte, zehrte 2022 die hohe Inflation das nominale Lohnwachstum auf.

Die Stadt Köln mit dem Dom im Vordergrund und der Rheinbrücke im Hintergrund.

Immobilienpreise sinken in Großstädten flächendeckend

Trendwende bei Immobilienpreisen - Die gestiegenen Zinsen bedeuten für Familien mehr als 100.000 Euro weniger Budget beim Immobilienkauf. In 12 von 14 Großstädten sinken die Immobilienpreise von Bestandswohnungen gegenüber dem Vorquartal. Bereits den zweiten Rückgang von je 2 Prozent gibt es in München und Köln. Erstmals sind auch in Hamburg, Frankfurt und Stuttgart Rückgänge von 2-3 Prozent zu beobachten. Während die Preise in Berlin stagnieren, verzeichnet Hannover mit 4 Prozent den stärksten Preisrückgang der Großstädte. So lauten die Ergebnisse der siebten Ausgabe des immowelt Preiskompass für das dritte Quartal 2022.

Das Foto zeigt den Senior Partner Michael-Schlenk der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG in Österreich.

KPMG Österreich erhöht Gehälter um 3.000 Euro

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von KPMG Österreich erhalten zum 1. Juli 2022 eine Gehaltserhöhung von 3.000 Euro. Es handelt sich dabei um eine Gehaltserhöhung ergänzend zum regulären Gehalts- und Prämienprozess. „Mit dieser Gehaltserhöhung würdigen wir das Engagement und die Leistung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, hält Senior Partner Michael Schlenk fest.

Absolventen-Gehaltsreport-2018: Absolventenhut und fliegende Geldmünzen

Absolventen-Gehaltsreport 2018/19: Höhere Einstiegsgehälter bei WiWis

Wie im Vorjahr verdienen die Wirtschaftsingenieure bei den Absolventen der Wirtschaftswissenschaften mit 48.696 Euro im Schnitt am meisten. Sie legten im StepStone Gehaltsreport für Absolventen 2018/2019 damit um 458 Euro zu. Wirtschaftsinformatiker erhalten mit 45.566 Euro (2017: 45.449 Euro) und Absolventen der Wirtschaftswissenschaften, VWL und BWL und mit 43.033 Euro (2017: 42.265 Euro) ebenfalls etwas höhere Einstiegsgehälter.

Stepstone Gehaltsreport 2018: Das Bild zeigt zwei Lego-Männchen Frau und Mann im Anzug (Wirtschaftsingenieurin und Wirtschaftsinformatiker) vor einem Computer.

StepStone Gehaltsreport 2018: Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsinformatiker sind Topverdiener

Fachkräfte und Führungskräfte mit einem Studienabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik verdienen ausgezeichnet. Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 70.231 Euro liegen die Wirtschaftsingenieur hinter Medizin und Jura auf Platz drei der zurzeit lukrativsten Studiengänge. Die Wirtschaftsinformatiker verdienen mit 69.482 Euro ähnlich gut und sind hinter den Ingenieuren auf Rang fünf im StepStone Gehaltsreport 2018. Mit einem Abschluss in BWL, VWL oder Wirtschaftswissenschaften sind die Gehälter als Key Account Manager mit 75.730 Euro und als Consultant mit 67.592 Euro am höchsten.