Nettoeinkommen privater Haushalte um 8 Prozent gestiegen
Die durchschnittlichen Haushaltseinkommen im Osten erreichen im erste Halbjahr 2003 mit 2.230 Euro 77 Prozent des Westniveaus.
Allein Erziehende mit halbem Nettoeinkommen von Paaren
Die Ergebnisse der EVS 2003 zeigen weiter, dass allein Erziehende mit knapp 1 800 Euro monatlich im ersten Halbjahr 2003 über weniger als die Hälfte (48%) des Nettoeinkommens von Paaren mit Kind(ern) (3 750 Euro) verfügten. Allein Erziehende hatten so kaum Spielräume für Ersparnisse. Sie gaben 88% ihres verfügbaren Einkommens für Konsum aus und sparten nur 6%. Bei Paaren mit Kind(ern) lag die Sparquote mit 14% mehr als doppelt so hoch. Sie legten im Monat mit durchschnittlich etwa 550 Euro mehr als das Fünffache zurück als allein Erziehende (100 Euro).
Die Auswertungen der EVS 2003 machen auch Verschiebungen in der Konsumstruktur seit 1998 sichtbar. So stieg der Anteil der Verkehrsausgaben von 13,7% auf 14,4% des Konsumbudgets und löste damit die Ausgaben für Ernährung (14,0%) als zweitgrößte Ausgabenposition hinter den Wohnaufwendungen (32,5%) ab. Die rund 10%ige Zunahme der Verkehrsausgaben ist vor allem auf die Verteuerung von Kraftstoffen infolge steigender Rohölpreise und der Ökosteuerreform zurückzuführen. Dies wirkte sich auch ausgabensteigernd auf die wohnbedingten Energieausgaben (Heizung, Strom) aus. Zusammen mit den Aufwendungen für Kraftstoffe erhöhte sich das durchschnittliche Energiebudget der Haushalte innerhalb von fünf Jahren insgesamt von 160 Euro auf mehr als 200 Euro im Monat (+ 26%). Noch stärker stiegen die Ausgaben für Nachrichtenübermittlung (u.a. Internet, Mobiltelefone). Die Ausgaben der Haushalte hierfür nahmen seit der ersten Hälfte 1998 um mehr als 30% zu, obwohl im gleichen Zeitraum die Preise für Telekommunikationsdienstleistungen um 26% gefallen sind.
Die zum Teil erheblichen Mehrausgaben für Verkehr, Kommunikation und Wohnenergie haben die Haushalte durch selektiven Konsumverzicht in anderen Bereichen kompensiert. So sank der Ausgabenanteil für Wohnungsausstattungen und Haushaltsgeräte von 7,0% 1998 auf 5,7% 2003. Der Betrag, der je Haushalt dafür aufgewendet wurde, verringerte sich von 140 Euro auf 120 Euro monatlich (- 15%). Auch die Konsumanteile für Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen (von 4,7% auf 4,3%) sowie Bekleidung und Schuhe (von 5,5% auf 5,0%) gingen zurück.
Weitere Informationen
- - Statistik von A bis Z: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe
- - Broschüre »Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte«