DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
EinkommensentwicklungMindestlohn

Ökonomen uneins über Folgen eines Mindestlohns

„Hohe Mindestlöhne würden die Arbeitslosigkeit noch weiter erhöhen“, erklärte Professor Wiegard, Chef des Sachverständigenrates, dem Tagesspiegel.

Regenschirm, Schutzschirm, Schirm,

Ökonomen uneins über Folgen eines Mindestlohns
Berlin, 23.08.2004 (ots) - Wirtschaftsforscher sind uneins über die Wirkung eines gesetzlichen Mindestlohns. „Ein Mindestlohn von 1400 Euro, wie von Verdi gefordert, wäre unter Beschäftigungsgesichtspunkten eine definitiv falsche Maßnahme“, sagte Wolfgang Wiegard, Chef des Wirtschafts- Sachverständigenrates, dem „Tagesspiegel“. Schon jetzt seien vor allem gering Qualifizierte von Arbeitslosigkeit betroffen. „Hohe Mindestlöhne würden diese Arbeitslosigkeit noch weiter erhöhen, weil sich die Beschäftigung von Personen mit geringer Arbeitsproduktivität dann für ein Unternehmen immer weniger rechnet“, erklärte der Professor. Für mehr Beschäftigung gering Qualifizierter seien hingegen sinkende Löhne erforderlich. Sie müssten „aber gegebenenfalls durch staatliche Transfers aufgestockt werden, so dass in der Summe ein ausreichendes Einkommen zur Verfügung steht“.

Ulrich Walwei, Vizechef des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), warnte, auch „gering bezahlte Beschäftigte könnten mit einem Mindestlohn ihre Stelle verlieren“. Denn der Staat würde ihre Arbeitgeber dann zwingen, ihnen mehr zu bezahlen. „Und oft passt der Mindestlohn dann nicht mehr zur Produktivität – das kann schon ab einem Mindestlohn-Level von fünf Euro der Fall sein“, befand er.

Dagegen begrüßte Michael Burda die Idee eines Mindestlohns. Der Ökonomie-Professor an der Berliner Humboldt-Universität sagte: „Ein Mindestlohn wäre psychologisch wichtig, um die öffentliche Unterstützung der Reformen nicht zu verspielen.“ Würden im Zuge der Hartz-Reformen tatsächlich Ein- oder Zwei-Euro-Jobs im großen Stil eingeführt, „hätten wir schlimmere Verhältnisse als in den USA mit den so genannten ,Working poor’.“ Wenn als Folge innerhalb eines Unternehmens für die gleiche Tätigkeit unterschiedlich viel gezahlt würde, gäbe es Unfrieden – „das wäre auch wirtschaftlich schlecht“, so Burda. Ein Mindestlohn solle bei vier Euro pro Stunde liegen, „brutto hätten wir dann etwa ein Mindestlohn-Niveau wie in den USA“. Wissenschaftlich gebe es wenig Belege dafür, dass ein angemessener Mindestlohn kurzfristig Jobs vernichte. Langfristig sei dies allerdings der Fall. Burda: „Wenn man einen Mindestlohn einführt, muss man deshalb parallel dazu den Arbeitsmarkt umfassend reformieren und flexibilisieren. Dann kommt man eines Tages auch wieder ohne Mindestlohn aus.“

Im Forum zu Mindestlohn

2 Kommentare

Tarifvertrag - Nach der Probezeit in höhere Tarifgruppe hochgestuft aber ein Jahr Berufserfahrung abgezogen?

WiWi Gast

waboo schrieb am 07.03.2024: Perfekte Frage für HR. ...

2 Kommentare

Verlustvortrag und eine Frage bzgl. Minijob

Ceterum censeo

Hallo Fabricio, du hast den Sachverhalt und die Würdigung mEn korrekt aufgeführt. Aus rein "steuerlicher" Sicht ergibt es sicherlich Sinn, erst zum 01.01. zu starten. Hierbei berücksichtigst du jedoc ...

63 Kommentare

Eintiegsgehalt Großkanzlei

WiWi Gast

Als Beamter hättest Du längere Arbeitszeiten und viel weniger Gehalt! WiWi Gast schrieb am 28.03.2024: ...

1 Kommentare

Fahrtkosten Steuererklärung

Black

Hallo, eventuell findest sich hier wer Fachkundiges, aus dem Internet wird man ja nur begrenzt schlau. kurz und knapp zum Sachverhalt: Darf ich mir über die Steuererklärung die Kilometerpausc ...

10 Kommentare

Gibt es bei Accenture Strategy & Consulting jährliche Gehaltserhöhungen?

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 16.03.2024: financial services ...

18 Kommentare

Angebot Geschäftsführer NRW ländlich

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 08.03.2024: Gleiches hatte ich bei meiner Ausbildung bei einem Mandanten mit Arztpraxis ...

1 Kommentare

MBB Einstiegsgehälter nach Bachelor

Steve

Die Einstiegsgehälter bei MBB nach dem Master sind ja relativ bekannt, aber wie sieht beim Einstieg nach dem Bachelor aus? Wie hoch sind fixe und variable Vergütung? Car Policy? Ist natürlich nicht wi ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Mindestlohn

Weiteres zum Thema Einkommensentwicklung

Ein Senior mit Brille, einem grauen Haarkranz und einem grünen Pullover über den Schultern.

Lebenseinkommen: Akademiker verdienen 1,25 Millionen Euro mehr als Hilfsarbeiter

Vollzeitbeschäftigte Akademiker verdienen auf das ganze Berufsleben gerechnet im Durchschnitt gut 1,25 Millionen Euro mehr als mit Helfertätigkeiten. Dennoch gibt es auch Akademiker-Jobs, die schlechter bezahlt werden als Tätigkeiten auf Fachkräfteniveau. Das zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zu den berufsspezifischen Lebensentgelten.

Statistisches-Taschenbuch Tarifpolitik 2016

Statistik: Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik 2016

Das Statistische Taschenbuch Tarifpolitik 2016 des WSI-Tarifarchivs bietet im handlichen Format eine umfangreiche Zusammenstellung von Daten und Fakten zur Tariflandschaft und zur Tarifpolitik in Deutschland. Das Taschenbuch Tarifpolitik kann auch als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Lufthansa

Tariflöhne und Tarifgehälter 2015: Reale Tarifsteigerungen von 2,4 Prozent

Die Tarifsteigerungen betrugen 2015 im Schnitt 3,1 Prozent gegenüber 3,1 und 2,7 Prozent in den Jahren 2014 und 2013. Die Verbraucherpreise stiegen im vergangenen Jahr um 0,3 Prozent, so dass die Tariflöhne und Tarifgehälter reale um 2,4 Prozent zulegten.

Wohneigentum - Ein weißes Neubauhaus mit vielen Fenstern.

Ungleichheit der Lebenseinkommen hat sich verdoppelt

Die Ungleichheit der Lebenseinkommen von Arbeitnehmern hat sich in Westdeutschland zwischen dem Geburtsjahrgang 1935 und 1972 in etwa verdoppelt. Grund sind längere Zeiten der Arbeitslosigkeit und eine wachsende Lohnspreizung. Für Arbeitnehmer in den mittleren und unteren Lohnbereichen wird es zunehmend schwerer, eigenes Vermögen aufzubauen.

Ein hohes, großes  Gebäude in Grau- und Rottönen und der weißen Aufschrift Gewerkschaftshaus.

Statistik: Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik 2015

Das Statistische Taschenbuch Tarifpolitik 2015 des WSI-Tarifarchivs bietet im handlichen Format eine umfangreiche Zusammenstellung von Daten und Fakten zur Tariflandschaft und zur Tarifpolitik in Deutschland. Das Taschenbuch Tarifpolitik kann auch als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Gehaltsstudie-2015 Entgeltlücke Frauen-Männern

Gender Pay Gap: Männer verdienen gar nicht so viel mehr als Frauen

Lediglich rund fünf Prozent beträgt die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern durchschnittlich, wenn ausschließlich vergleichbare Tätigkeiten betrachtet werden. Die Größe der Entgeltlücke variiert jedoch zwischen Unternehmen und Funktionen, wie eine aktuellen Gehaltsstudie von Kienbaum zeigt.

Lufthansa

Tariflöhne und Tarifgehälter 2014: Reale Tarifsteigerungen von 2,2 Prozent

Die Tarifsteigerungen betrugen 2014 im Schnitt 3,1 Prozent gegenüber 2,7 und 3,9 Prozent in den Jahren 2013 und 2012. Die Verbraucherpreise stiegen im vergangenen Jahr um 0,9 Prozent, so dass die Tariflöhne und Tarifgehälter reale um 2,2 Prozent zulegten.

Beliebtes zum Thema Gehalt

Gehaltsvergleich 2022: Beruf und Bildungsabschluss entscheidend

Neben dem Beruf ist der Bildungsabschluss entscheidend für das Gehalt, so lautet das Ergebnis vom Destatis-Gehaltsvergleich 2022. Je höher der Bildungsabschluss ist, desto höher liegt in der Regel der Verdienst. Mit einem Bachelorabschluss betrug der Verdienst 4 551 Euro und mit einem Masterabschluss 6 188 Euro. Bei Promovierten oder Habilitierten betrug der durchschnittliche Verdienst sogar 8 687 Euro. Der interaktive Gehaltsrechner vom Statistischen Bundesamt liefert auch individuelle Informationen zu den Verdiensten einzelner Berufe.

Eine Hand hält gefächerte Karten mit Buchstaben, die das Wort Gehalt ergeben.

Gehaltsvergleich: Interaktiver Gehaltsrechner

Der interaktive Gehaltsrechner vom Statistischen Bundesamt liefert individuelle Informationen zu den Verdiensten einzelner Berufe und Berufsabschlüsse. Vorhandene Verdienstdaten zeigen, welche Merkmale den Verdienst einer Person beeinflussen und wie groß der Einfluss ist. Der Gehaltsrechner bietet die Möglichkeit, sich basierend darauf anhand individueller Angaben ein Gehalt schätzen zu lassen. Der Gehaltsvergleich ist kostenlos und anonym.

Mindestlohn: Die Beine von drei Bauarbeitern mit Gummistiefeln, die im frischen Beton stehen.

Stärkster Reallohnverlust seit 15 Jahren mit vier Prozent

Die Reallöhne verzeichnen mit vier Prozent Rückgang den stärksten Reallohnverlust für Beschäftigte seit 2008. Die Nominallöhne stiegen in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2022 um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während im Jahr 2020 insbesondere die Kurzarbeit zu einer negativen Entwicklung der Reallöhne beigetragen hatte, zehrte 2022 die hohe Inflation das nominale Lohnwachstum auf.

Die Stadt Köln mit dem Dom im Vordergrund und der Rheinbrücke im Hintergrund.

Immobilienpreise sinken in Großstädten flächendeckend

Trendwende bei Immobilienpreisen - Die gestiegenen Zinsen bedeuten für Familien mehr als 100.000 Euro weniger Budget beim Immobilienkauf. In 12 von 14 Großstädten sinken die Immobilienpreise von Bestandswohnungen gegenüber dem Vorquartal. Bereits den zweiten Rückgang von je 2 Prozent gibt es in München und Köln. Erstmals sind auch in Hamburg, Frankfurt und Stuttgart Rückgänge von 2-3 Prozent zu beobachten. Während die Preise in Berlin stagnieren, verzeichnet Hannover mit 4 Prozent den stärksten Preisrückgang der Großstädte. So lauten die Ergebnisse der siebten Ausgabe des immowelt Preiskompass für das dritte Quartal 2022.

Das Foto zeigt den Senior Partner Michael-Schlenk der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG in Österreich.

KPMG Österreich erhöht Gehälter um 3.000 Euro

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von KPMG Österreich erhalten zum 1. Juli 2022 eine Gehaltserhöhung von 3.000 Euro. Es handelt sich dabei um eine Gehaltserhöhung ergänzend zum regulären Gehalts- und Prämienprozess. „Mit dieser Gehaltserhöhung würdigen wir das Engagement und die Leistung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, hält Senior Partner Michael Schlenk fest.

Absolventen-Gehaltsreport-2018: Absolventenhut und fliegende Geldmünzen

Absolventen-Gehaltsreport 2018/19: Höhere Einstiegsgehälter bei WiWis

Wie im Vorjahr verdienen die Wirtschaftsingenieure bei den Absolventen der Wirtschaftswissenschaften mit 48.696 Euro im Schnitt am meisten. Sie legten im StepStone Gehaltsreport für Absolventen 2018/2019 damit um 458 Euro zu. Wirtschaftsinformatiker erhalten mit 45.566 Euro (2017: 45.449 Euro) und Absolventen der Wirtschaftswissenschaften, VWL und BWL und mit 43.033 Euro (2017: 42.265 Euro) ebenfalls etwas höhere Einstiegsgehälter.

Stepstone Gehaltsreport 2018: Das Bild zeigt zwei Lego-Männchen Frau und Mann im Anzug (Wirtschaftsingenieurin und Wirtschaftsinformatiker) vor einem Computer.

StepStone Gehaltsreport 2018: Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsinformatiker sind Topverdiener

Fachkräfte und Führungskräfte mit einem Studienabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik verdienen ausgezeichnet. Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 70.231 Euro liegen die Wirtschaftsingenieur hinter Medizin und Jura auf Platz drei der zurzeit lukrativsten Studiengänge. Die Wirtschaftsinformatiker verdienen mit 69.482 Euro ähnlich gut und sind hinter den Ingenieuren auf Rang fünf im StepStone Gehaltsreport 2018. Mit einem Abschluss in BWL, VWL oder Wirtschaftswissenschaften sind die Gehälter als Key Account Manager mit 75.730 Euro und als Consultant mit 67.592 Euro am höchsten.