Bruttoeinkommen zu einem Viertel aus staatlichen Leistungen
Das Bruttoeinkommen deutscher Privathaushalte betrug im ersten Halbjahr 2003 monatlich 3 454 Euro. Jeder vierte Euro vom Bruttoeinkommen stammte aus staatlichen Leistungen, in den neuen Ländern und Berlin-Ost war es sogar jeder dritte Euro.
Rückgang der Konsumquote - Sparquote konstant
Die Struktur der Konsumausgaben hat sich seit 1998 verändert. Vor allem die Ausgaben für Verkehr und für Nachrichtenübermittlung haben zugenommen. So erhöhte sich der Anteil der Verkehrsausgaben zwischen der ersten Jahreshälfte 1998 und dem ersten Halbjahr 2003 von 13,7% auf 14,4%. Damit lösten die Verkehrsausgaben Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren (14,0%) als zweitgrößte Ausgabenposition ab. Der Anteil der privaten Konsumausgaben am ausgabefähigen Einkommen verringerte sich zwischen der ersten Jahreshälfte 1998 und 2003 von 77,5% auf 75,4%. Der Rückgang der Konsumquote ist bundesweit festzustellen. Allerdings liegt diese in den neuen Ländern und Berlin-Ost mit 79,3% um 4,6 Prozentpunkte höher als im früheren Bundesgebiet (74,7%).
Nach den Ergebnissen der EVS 2003 sparten die Haushalte in Deutschland im ersten Halbjahr 2003 durchschnittlich 322 Euro monatlich, verglichen mit 303 Euro fünf Jahre zuvor (+ 6%). Allerdings sank die Sparquote geringfügig von 11,6% auf 11,4% des ausgabefähigen Einkommens. Nach wie vor gibt es zwischen West und Ost erhebliche Unterschiede in der Spartätigkeit: In der ersten Jahreshälfte 2003 legten die Haushalte im früheren Bundesgebiet durchschnittlich 347 Euro monatlich auf die hohe Kante, in den neuen Ländern und Berlin-Ost waren es 214 Euro. Demzufolge war die Sparquote in Ostdeutschland auch in der ersten Jahreshälfte 2003 mit 9,5% deutlich niedriger als in Westdeutschland (11,8%).
Am stärksten wuchsen in den zurückliegenden fünf Jahren im Vergleich zu den Konsumausgaben und den Ersparnissen die Aufwendungen für Nicht-Konsumzwecke, die so genannten übrigen Ausgaben (u.a. Versicherungsbeiträge, sonstige Steuern, Kreditzinsen). Im Durchschnitt erhöhten sich diese Ausgaben von 285 Euro auf 372 Euro je Haushalt und damit binnen fünf Jahren um 31%. Setzten 1998 die Haushalte 10,9% ihres ausgabefähigen Einkommens für nicht-konsumrelevante Ausgaben ein, so waren es in der ersten Jahreshälfte 2003 13,2%.
Weitere Ergebnisse aus der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003 über die Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte im ersten Halbjahr 2003 finden sich in dem Themenband »Ausgewählte Ergebnisse zu den Einkommen und Ausgaben privater Haushalte«, der als kostenloser Download im Statistik-Shop unter www.destatis.de/shop erhältlich ist.