das wird ein Ableger des "reichen 2500 netto für einen Single dauerhaft zum Leben"-Threads oder?
Ich prognostiziere Folgendes:
- Es werden sich Leute melden, die auch von der Hälfte in Frankfurt super leben können
- Es werden sich Leute melden, die die Welt nicht verstehen, weil sie in Bockenheim, Nordend, Westend... für 600 Euro auf 60qm in einer schicken Altbauwohnung leben - warm!
- Im Vergleich zu München ist das alles geschenkt! Und München ist in den Diskussionen halt DER Maßstab
- andererseits: Nein - 50k genügen weder in FFM noch sonst wo; wir wissen alle, dass 100k das wiwi-treff Existenzminimum ist. Oder besser: vor 10 Jahren war. Heute eher 150k
So, genug Polemik, jetzt sind meine 5ct dran:
50k sind etwa 2700 netto im wiwi-single-setting.
Wenn ich mir meine vollkommen nicht-repräsentativen Ausgaben ansehe bin ich bei 2,3k.
310 Lebensmittel
120 Bars/Ausgehen
350 Urlaub/Ausflüge/Reisen
80 KfZ (Benzin+Steuern,Tüv, Reifenwechsel... das Ding ist abgeschrieben durch Versicherungsfall und Rücklage für Neuanschaffung über 12 Jahre. Sprich: Es steht rum und kost' quasi nix mehr)
40 Euro Kleidung
160 Euro Hobby-Anschaffungen
60 Euro Elektronik Anschaffungen (alle paar Jahre mal Handy, Fernseher, Laptop, dies das umgelegt im 36 Monatsschnitt)
50 Euro Kleinkram (Geld das ich bar abgehoben habe und das weg ist für Dinge, die ich nicht nachvollziehen kann... Parkautomat, Trinkgeld whatever)
40 Handy+Festnetz/DSL
100 Euro sonstige laufende Kosten (Sprachkurs, Netflix...)
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1310 Ausgaben vor Wohnkosten
1000 Euro Warmmiete inkl Strom
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rd 2300
Also ich würde mit 2700 schon rumkommen, aber für mal größere Anschaffungen (Küche, Couch...) würde ich (und mache ich auch) noch 200 Euro pro Monat zurücklegen, die zwar auf Sicht von 3-5 Jahren "Sparen" sind, aber wenn halt mal die Neuanschaffung einmal in 10 Jahren für 20k kommt, dann ist das auch wieder aufgebraucht.
Dann blieben nach diesen Rücklagen 200 Euro mit denen ich was fürs Alter strukturell zurücklegen könnte - und das wäre mir persönlich etwas knapp.
Zur Ausgangsfrage: Berufsanfang ist bei mir lange her, aber inflationsadjustiert dürfte ich grob auch dort angefangen haben. Also auf dem (ziemlich schlechten - das war schon immer so) Big4 Einstiegslevel, wenn auch anderer Bereich. Wenn die Perspektive stimmt würde ich sagen zieh es durch, aber dann halt nur, wenn du beim Blick auf die Positionen die du in einigen Jahren haben könntest dir heute schon denkst (jenseits des Geldes): joa, würde ich interessant finden, die Position auszufüllen. Der Position halber. Weil in 5 Jahren oder wann auch immer Manager sein und uiuiui 120k aber den Job Scheiße finden ist auch ein bescheidener Deal. mit 120k bist du nämlich auch kein "König", im Sinne von Geld spielt keine Rolle mehr, was kost' die Welt.
Ansonsten, wenn Du dich inhaltlich gar nicht in der Rolle dieswer Managerpositionen siehst: Verlass die Big4. Du bist nicht allein und in Frankfurt dürfte jede Bank zum Einstieg besser bezahlen.
Trotzdem bzw. noch mal betonen möchte ich: Ob es zum Einstieg 50k oder 60k sind spielt (nach meiner Erfahrung) eh nicht die Rolle. Nach Steuern ist das alles nett, aber auf Sicht von 20 oder 30 Jahren eher so eine Fußnote ob man am Anfang für drei oder vier Jahre 500 Euro im Monat mehr oder weniger hatte. DESWEGEN den Job wechseln ist Unsinn. Denk in Perspektiven.
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