Hi Leute.

Bin seit einigen Monaten in einem unternehmen (Bayern, ca. 1000MA, schlechte Branche) als Controller tätig.
Einige Fakten zu mir:28, viele Semester WING studiert und danach BWL mit 1,9 BA abgeschlossen. Zudem einige gute Praktika und Werkstudententätigkeiten (alles im Controlling).

Um zum Einstieg überhaupt einen Job zu finden, war ich bereit Kompromisse beim Gehalt einzugehen.
Jetzt kurz vor Ende der Probezeit mache ich mir Gedanken, ob mein Gehalt nicht extrem zu niedrig angesetzt wurde und was ich fordern könnte, sofern ich übernommen werde.

AT-Vertrag (42,5h), 12x3.200 + erfolgsabh. Prämie. Insgesamt. ca 40k ohne weitere Leistungen.

Vor allem dieser AT-Vertrag beschäftigt mich sehr. Das Unternehmen ist soweit ich weiß nicht tarifgebunden.

Mich würde nur mal eure Meinung interessieren. Ich danke euch!

schon ziemlich schlecht...da gibt's bei Big 4 noch mehr. Ganz geschweige von IGMetall & Co.

Frag mich mal. Ausbildung, 3 Jahre BE, Bachelor + Master als Jahrgangsbester. Und nirgens bekomme ich gute Kohle gezahlt (ist schon bitter, wenn man von den Personaltussis aussortiert wird und die vom Tun und Blasen nicht wirklich Ahnung haben). Aber so scheint leider das wahre Leben zu sein (kenne zig Komis, die mit 56k + eingestiegen sind, nur aufgrund sehr viel Vit. B oder halt aufgrund der Tatsache, dass sie schon ewig Werkstudent in der Bude sind).

Lass dir nichts einreden, 3,2k sind fast 2 netto, das ist für den Anfang gut!

Was bedeutet "AT" wenn es gar keinen Tarifvertrag gibt? Kommt mir komisch vor.

Du hättest es doch genauso machen können ! Karriere steht und fällt mit deinem Netzwerk!

Es interessiert keinen Mensch auf welcher Uni/FH man war und wie oft man prüfungen mit 100 % abgeliefert hat. Wenn der Onkel deiner Freundin jmd kennt der jmd kennt ..

Für das geschilderte Umfeld der Firma, Branche usw. ist das völlig i.O.
Vielleicht vergessen hier viele, dass Firmen die nicht im Ballungsräumen sitzen andere Gehälter zahlen/zahlen können. Wichtig ist doch eher was nach Miete usw raus kommt. Bei dir ggf. mehr als bei jemanden in München mit 50k.

Hi, ich bin der TE.

Ja, 2.000 ? netto find ich auch nicht so schlecht. Aber es handelt sich dabei um 12 Gehälter, sonst keine weiteren Leistungen.
Und ich arbeite meist zwischen 41 und 44h. Überstunden wie erwähnt bereits abgegolten.
Man hört nur immer wieder hohe einstiegsgehälter in Konzernen. 46k + bei 35h/ Woche. Daher meine Frage wie ihr mein Angebot seht.

Stefan777

40k ist als Berufsstarter doch ok! Klar, die 42,5h sind nicht so prall. Ich sehe aber nicht, dass du was falsch gemacht hast. Mehr gibt es immer irgendwo und in 3 Jahren kannst du dich nach was besserem umsehen oder eben auch schon früher erhöhungen da verlangen.

Die 35h 50k Konzern-Einstiegspositionen sind rar gesät und werden leider allzu oft an Kinder von Mitarbeitern vergeben. Das sollte nicht dein Maßstab sein. Da müssten 80% der Absolventen Minderwertigkeitskomplexe bekommen...

Vergleich dich da nicht zu sehr mit irgendwelchen Statistiken oder Bekannten, die von Freunden wissen, dass sie schon zum Einstieg usw. Gefällts dir bei der Firma? Kannst du gut leben von deinem Gehalt? In ein oder zwei Jahren nach Optionen schauen kannst du immer noch.

Dein AG ist aber doch schon tarifgebunden, wenn du einen AT-Vertrag hast oder? Sonst würde das wenig Sinn machen.

Ob 40k ok sind, kommt auf die Gegend an. In München eher unteres Level, in der ostdeutschen Pampa fast Checkpot und in normalen Regionen absolut ok, auch in Bayern. Da brauchst du dir keine Gedanken machen. Auch das Thema Arbeitszeit / Überstunden ist abseits der großen Konzerne Standard.

Wie schon gesagt wurde, die oftmals als Beispiel gewählten Konzern-Jobs, am besten noch IGM, sind die absolute Ausnahme. Da kommen 90% der BWLer schlicht garnicht rein, damit ist das auch kein Maßstab. 40k bei 40h kann man als Durchschnitt sehen. Nur mit Bachelor, verhältnismäßig hohem Alter und ansonsten durchschnittlichem Profil also nichts, worüber man sich Gedanken machen braucht.

Also in meinem Vertrag steht "AT-Anstellungsvertrag." Meine Kollegen in der Finanzabteilung haben alle AT-Verträge (40h). Im Accountmgmt jedoch werden die Stunden schon erfasst. (37,5h glaube ich)Also vielleicht doch Tarifgebunden?

Wie gesagt, die ca.40k Gehalt finde ich schon gut, auch wenn die Wohnungen in Ingolstadt nicht gerade die günstigsten sind und ich 37,5h+ bezahlte überstanden den jetzigen Konditionen vorziehen würde.

Das mit dem Vergleich ist richtig. Einmal lese ich, dass jeder mit 40k+ anfängt und nach 2-4 Jahren BE bei 65k angelangt ist, das andere mal, erfahre ich, dass master Absolventen mit 30k in München anfangen müssen, da sie keinen Job finden. Ich kann schlecht einschätzen, was nun heutzutage realistisch ist

Stefan777 schrieb:

Das mit dem Vergleich ist richtig. Einmal lese ich, dass
jeder mit 40k+ anfängt und nach 2-4 Jahren BE bei 65k
angelangt ist....

Dann schau dir die Statistik der Bundesagentur für Arbeit an. Der Durchschnitt bei guten Fachbereichen wie IT, Ing, oder gerade noch BWL liegt bei etwa 70k p.a., bei BWL eher etwas drunter.
Durchschnitt heißt, da ist vom Absolventen, über den Teamleiter bis zum Bereichsleiter mit 35 Jahren Berufserfahrung alles dabei.

Die 65k kann man als BWLer irgendwann mal nach 15-20 Jahren erwarten. Wenn man davon ausgeht, dass in unserer Generation ein akademischer Abschluss fast schon die Regel ist mit entsprechend geringeren Aufstiegschancen, dann vielleicht auch garnicht als durchschnittlicher Arbeitnehmer der einfach nur seinen Job macht.

Alles andere was hier von manchen Erstsemestern mit Flausen im Kopf, oder von den 5%, die es wirklich geschafft haben erzählt wird, hat mit der Realität für die überwiegende Mehrheit nichts zutun.

Das ist in Ordnung als Bachelor. Bin DAX30 Trainee im Controlling und bekomme mit Master 46k.

Allerdings sollte sich das schon (merklich) in den nächsten Jahren steigern.

Ein BWL Masterabsolvent steigt bei IG Metall Unternehmen in der Regel je nach Position/Vorgesetzten, sowie ob sie dich über Werkstudententätigkeit kennen oder nicht in den EG Stufen 11-14 ein. Das bedeutet in klaren Worten, dass das Einstiegsgehalt absolut unterschiedlich sein kann! So startet das Berufsleben mal mit 3.800 EUR brutto/Monat oder aber mit ~ 5.000 EUR brutto/Monat. Das Ganze bei einer 35-38h/Woche mit 30 Urlaubstagen. -> Siehe auch ERA-Tabelle

Ich selbst bin auch in der Industrie, und würde persönlich keinen Vertrag unterschreiben, welches unterhalb einer entsprechenden EG Stufe liegt. Jedoch bedeutet dies nicht, dass es nicht in anderen Branchen üblich ist geringere Gehälter zu zahlen. Was du unter deinem AT-Vertrag meinst, obwohl ihr nicht unter einen Tarifvertrag fallt, versteh ich nicht ganz. Wo du aber dein 37,5h AT-Vertrag ansprichst, würde ich sagen, war es die übliche Masche eines Unternehmens, dich in einen geringeren Stundensatz reinzusetzen. Da du eh immer mehr als 37,5h als AT-ler arbeitest, wäre es IMMER ratsam mindestens einen 40h AT-Vertrag anzunehmen.

Ich würde an deiner Stelle eine Gehaltserhöhung fordern, oder einen Wechsel anstreben.

Ja wie das mit dem Tarif bei uns im Unternehmen ist, kann ich wirklich nicht sagen. Fakt ist, dass ich einen 42,h AT-Vertrag (schlechte Branche) habe.

Wie seht ihr eigentlich einen Unternehmenswechsel nach einem halben Jahr?

Grüße Stefan