Dem Anschein nach muss ich mal mit deinen Vorurteilen aufräumen.
WiWi Gast schrieb am 23.11.2018:
Um hier mal wieder mit den Vorurteilen aufzuräumen:
Das 2. Staatsexamen ist selbstverständlich kein Selbstläufer, allerdings sind dort alle Absolventen, die auch das 1. bereits gepackt haben, was als schwierigere Hürde gilt. Das liegt einfach daran, dass eine Abschätzung der Prüfungsleistung nur schwer möglich ist.
Bei Jura ziehen halt einfach alle mit und setzen sich ein Jahr vorher ins Rep...
Soweit deiner Meinung.
Die Kunst liegt eher darin, die 8. bzw. 9 Punkte zu knacken. Das gelingt nämlich wiederum den wenigsten. Im Vergleich zur BWL ist es auch einfach um einiges schwerer, weil sich jeder zweite in den WiWis doch mittlerweile bei Bachelor oder Master mit der 1, rühmt. Selbst die <1,5 ist mit strategischer Fächerkombi mittlerweile leicht zu knacken. Staatsdienst und große Kanzleien sind nämlich mi <vollbefriedigend nahezu ausgeschlossen, da ist nichts mit "guter CV" zum Ausgleichen.
Erstens ist BWL nicht gleich WiWi, das hatten wir schon. Zweitens: woher nimmst du die abwegige These, dass sich "jeder zweite" bei Bachelor oder Master mit einer 1 rühmt? Wenn du dir mal die Quantile anschaust, fällt dir schnell auf, dass eine 1 vor dem Komma auch im scheinbar so anspruchslosen BWL-Studium immernoch eine Traumnote ist, die nur wenige erreichen, zumindest wenn sie an einer staatlichen Universität studieren.
Und drittens: Dass Staatsdienst und Großkanzlei ohne VB ausgeschlossen ist, ist gänzlich am Thema vorbei. Zur Finanzverwaltung und zu kleineren Staatsanwaltschaften kommst du mittlerweile mit 7 (!!) Punkten, weil es einfach an qualifiziertem Nachwuchs fehlt und die Behörden bessere Leute nur selten bekommen. Die Gehaltsunterschiede sind dafür zu groß. Das gilt auch für Großkanzleien, die ja mittlerweile nur noch ein VB fordern, und nicht mehr wie früher in beiden StEX eines, und überdies auch sonst einige Ausnahmeregelungen haben, um "qualifizierte" Bewerber ohne VB einstellen zu können.
Das eine juristische Promotion teilweise(!) noch schneller zu absolvieren ist, als die klassische "Beraterpromotion", sollte jedem Akademiker hier klar sein. Allerdings gibt es auch dort Unterschiede zwischen Visitenkartenpromotion und tiefgehender Promotion iVm 3-4 Jahre Lehrstuhltätigkeit.
Die juristische Promotion ist verglichen mit anderen Promotionen geschenkt. Vor allem wenn es dir nur um den Titel geht, brauchen manche Leute da weniger als 1 Jahr für. Auch eine summa-Promotion dauert im Schnitt deutlich kürzer als z.B. die Promotion eines Ingenieurs. Was beim StEx an Anspruch oben draufkommt, wird bei der Promotion wieder abgezogen (siehe z.B. auch bei den Medizinern).
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