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EinstiegsgehälterSteuerassistent

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

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Samathaa

Einstiegsgehalt Steuerassistent

Was kann ich als Einstiegsgehalt in einer kleinen Steuerkanzlei (ca 12 Mitarbeiter) in Stuttgart verlangen?

Zu mir:
Ich bin 24 Jahre alt, hab BWL studiert (Notendurchschnitt 2,0) und schreibe gerade meine Bachelorarbeit. Hatte im Studium die Schwerpunkte Steuern und Marketing und habe leider keine große Praxiserfahrung außer die Tätigkeit als Werkstudent seid 3 Monaten in der Steuerkanzlei meines Vaters.
Möchte ab Herbst anfangen zu arbeiten und in 3 Jahren das Steuerberaterexamen dort machen.

Hoffe ihr könnt mir helfen :)

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

30 bis 32 TEUR p.a. bei 45 h/Woche

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

So ein Quatsch. Verkauft euch doch nicht unter Wert! Das ist das was derzeit ein Steuerfachangestellter ohne Verhandlungen bekommt....

Lounge Gast schrieb:

30 bis 32 TEUR p.a. bei 45 h/Woche

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Lounge Gast schrieb:

So ein Quatsch. Verkauft euch doch nicht unter Wert! Das ist
das was derzeit ein Steuerfachangestellter ohne Verhandlungen
bekommt....

Lounge Gast schrieb:

30 bis 32 TEUR p.a. bei 45 h/Woche

Träum weiter. Ernsthaft. Steuerfachangestellte sind mit durchschnittlich 2100? brutto monatlich dabei.

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Wenn man sich nicht gut verkaufen kann, dann landen StFa bei 2100 brutto.

Hier in einer eher kleineren Region bekommen die ausgebildeten StFa bereits 2300/2400 brutto zum Einstieg bei i.d.R. 13 Gehältern.

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Die Gehälter sind in Deutschland sehr unterschiedlich je nach Region.

Steuerfachangestellte verdienen im Schnitt zwischen 20k (Erzgebirgskreis) und 30k (München).

Steuerfachwirte/Hochschulabsolventen mit Schwerpunkt Steuern verdienen im Schnitt zwischen 23k (Erzgebirgskreis) und 38k (München)

Steuerberater direkt nach dem Examen verdienen im Schnitt zwischen 38k (Erzgebirge) und 60k (München).

Natürlich kann man in einigen Fällen noch Abweichungen nach oben oder unten finden. Das Gehalt variiert nämlich auch noch mit der Größe der Kanzlei/Gesellschaft. Und manche Arbeitgeber zahlen einfach mehr, weil sie z. B. rentablere Mandanten haben. Oder in bestimmten Bereichen fallen viele Überstunden an.

Um zu einem vernünftigen Vorschlag zu kommen, müsste man alle Faktoren kennen (Region, Größe, Überstunden, Rentabilität).

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Wenn du solche Talente findest, viel Spaß damit

Lounge Gast schrieb:

30 bis 32 TEUR p.a. bei 45 h/Woche

Träum weiter. Ernsthaft. Steuerfachangestellte sind mit
durchschnittlich 2100? brutto monatlich dabei.

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ein normaler Steuerberater mit eigener Kanzlei in Hintertupfingen braucht ja auch keine "Talente". Er braucht Mitarbeiter, die für ihn Routineaufgaben erledigen:

  • Kontieren und Buchen laufender Geschäftsvorfälle von einfachen Buchhaltungen inkl. USt-VA
  • Erstellen der Lohnabrechnung in einfachen Fällen (es gibt viele 450-Euro-Jobs oder Gehalts-Empfänger ohne Zusatzleistungen, wo man jeden Monat immer nur die gleiche Abrechnung ausdrucken muss)
  • Standardkorrespondenz mit dem Finanzamt und Krankenkassen etc.
  • Erteilen von einfachen Auskünften an Mandanten z. B. Würden Sie bitte nachschauen, ob ich Rechnung XY schon bezahlt habe?

Ich würde jetzt auch behaupten, dass durch die EDV die Arbeit in der Tendenz einfacher geworden ist. Das Lohnprogramm kann z. B. Bescheinigungen selbst erstellen, wenn die Stammdaten des Mitarbeiters richtig eingepflegt wurden. Die meiste Korrespondenz findet man in sehr ähnlicher Form bereits in DMS.

Es gibt natürlich auch Mandate, die anspruchsvoller sind und wo man sich nicht nur auf die Automatik der Software verlassen kann. Die typische Steuerkanzlei braucht aber von ihrer Personalstruktur her, eine breite Basis von 2.100-Euro-Leuten. Wenn du nur Bibus und Fachwirte oder Hochschulabsolventen einstellst, hast du zu hohe Personalkosten.

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Das ist mir schon klar, glaub mir. Man kann eben nicht alle Mitarbeiter in Richtung Steuerberater o.Ä. treiben. Will auch niemand, wäre nicht umsetzbar, würde auch keinen Sinn machen.

Ich persönlich bin auch abhängig von der aktuellen Marktsituation in diesem Bereich. Soweit ich weiß, herrscht überall ein Mangel an ausgebildeten Kräften in diesem Bereich. Vor allem wird der laufende Verschleiß an Mitarbeitern nicht mehr natürlicherweise durch angehende Azubis gedeckt.

Auf diesen Umstand bezog sich auch mein Post, das u.g. ist mir bekannt..

Ich finde es kann nicht sein, dass jeder Bürokaufmann bzw. Handwerker (kein Scherz) mehr verdient als die Leute in der Kanzlei. Ernsthaft nicht. Welche leistungsfähigen Schulabgänger wählen eine solche Alternative? Entweder weil sie irgendwo (meist in der Realschule) den Wirtschaftszweig, d.h. Rewe etc belegt haben, ihr Interesse daran gefunden usw. usw. Was ist aber mit Abiturienten? Die GOOGELN heute alles mögliche, finden zig tausend Tabellen mit Gehaltsvergleichen. Wer entscheidet sich noch dafür? Das ganze/halbe Leben lang für unter 3 Tsd. zu arbeiten? Wer will das mitmachen? Diejenigen die nicht bis ganz nach oben wollen (StB), werden sich umschauen. Und da haben wir wieder das nächste Problem.

Wirtschaftlichkeitsrechnungen sind mir ebenfalls bekannt. Ich fordere hier nicht mehr Gehalt für alle. Nur sollte man fair abwägen, was jemand leistet bzw. auch zukünftig (noch) leisten könnte. Auf der Grundlage sollte man dann Gehälter bemessen. Ich kenne Kollegen, die ihr 20-jährigen Gewohnheiten immer noch an ihren Mitarbeitern ausleben. D.h. Gehalt bemessen in Erbsenzähler-Manier (bspw. Gehaltserhöhung von 1800 auf 1867 im dritten Jahr). Welcher halbwegs normale Angestellte macht das mit? Dann irgendwann sind keine Interessenten mehr da (wie bei mir), und man schaut wie weit man mit ?leistungsgerechter Bezahlung und kollegialem Miteinander? noch kommt.

PS: ich habe auch div. Umsatzbußen hinter mir, da wir selbst ja eine austauschbare Ware geworden sind, und den Mandanten dies mittlerweile auch bewusst ist.

In dieser Art und Weise sehe ich wenig Zukunft was eine ordentliche Berufspraxis angeht. Ach ja, Käufer konnte ich auch auftreiben, nur gibt es keine passenden Kanditaten hierfür (also Praktiker die in kleineren Kreisen selbst StB geworden sind). Erzähl mir nicht du kennst derartige Probleme nicht

Lounge Gast schrieb:

Ein normaler Steuerberater mit eigener Kanzlei in
Hintertupfingen braucht ja auch keine "Talente". Er
braucht Mitarbeiter, die für ihn Routineaufgaben erledigen:

  • Kontieren und Buchen laufender Geschäftsvorfälle von
    einfachen Buchhaltungen inkl. USt-VA
  • Erstellen der Lohnabrechnung in einfachen Fällen (es gibt
    viele 450-Euro-Jobs oder Gehalts-Empfänger ohne
    Zusatzleistungen, wo man jeden Monat immer nur die gleiche
    Abrechnung ausdrucken muss)
  • Standardkorrespondenz mit dem Finanzamt und Krankenkassen
    etc.
  • Erteilen von einfachen Auskünften an Mandanten z. B. Würden
    Sie bitte nachschauen, ob ich Rechnung XY schon bezahlt habe?

Ich würde jetzt auch behaupten, dass durch die EDV die Arbeit
in der Tendenz einfacher geworden ist. Das Lohnprogramm kann
z. B. Bescheinigungen selbst erstellen, wenn die Stammdaten
des Mitarbeiters richtig eingepflegt wurden. Die meiste
Korrespondenz findet man in sehr ähnlicher Form bereits in DMS.

Es gibt natürlich auch Mandate, die anspruchsvoller sind und
wo man sich nicht nur auf die Automatik der Software
verlassen kann. Die typische Steuerkanzlei braucht aber von
ihrer Personalstruktur her, eine breite Basis von
2.100-Euro-Leuten. Wenn du nur Bibus und Fachwirte oder
Hochschulabsolventen einstellst, hast du zu hohe
Personalkosten.

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ich bin ja erst dieses Jahr Steuerberater geworden. Ich komme auch aus einer kleinen Kanzlei mit Fibu und Lohn etc., habe aber keine Ausbildung, sondern einen Hochschulabschluss, was ziemlich ungewöhnlich ist.

Ob es schwierig ist, Mitarbeiter zu den üblichen Gehältern in Steuerkanzleien zu finden, weiß ich nicht. Meine ehemaligen Chefs scheinen doch immer wieder Mitarbeiter zu finden. Also so groß kann die Lücke dann auch wieder nicht sein. Ansonsten werden irgendwann tatsächlich die Gehälter steigen müssen.

Was mich als Mitarbeiter immer ein wenig gewundert hat: Die allermeisten Steuerberater bestehen auf eine abgeschlossene Ausbildung zum Steuerfachangestellten, obwohl die Stellen oft gar keine Steuerkenntnisse erfordern. Dadurch wird der Bewerberpool stark eingeschränkt. In der freien Wirtschaft übernehmen doch auch normale kaufmännische Mitarbeiter die Buchhaltung und den Lohn. Warum nicht auch für die Steuerkanzlei vermehrt Bürokaufleute etc. einstellen? Es würde vollkommen ausreichen, wenn der Teamleiter ein Steuerfachangestellter oder Steuerfachwirt/Bibu ist.

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checker

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Mal aus erster Hand (2 Kanzeleien in der Familie, Frau im Steuerbüro) eine naheligende Vermutung, warum die Gehälter im Steuerbereich für Nicht-StB so niedrig sind:

Die schnelle Gehaltszufriedenheit von Frauen!
Und das soll jetzt kein Chauvi-Gelaber sein.

Der Typische Mitarbeiter in einer Kanzeil der nicht Steuerberater ist, sieht doch so aus: 20-60 Jahre, Kinder, weiblich. Da der Ruf und die erforderliche Bildung vergleichsweise hoch sind, oft kombiniert mit einem passenden Partner, der dann aber deutlich mehr verdient.

Was dabei herauskommt sind Frauen, die mit 20-30k p.a. zufrieden sind, da es ein nettes Zubrot für die Familie ist. Karriereambitionen tendieren eh gegen null und man ist froh, wenn man mit dem Teilzeitjob um 14 Uhr gehen kann. Keine Gewerkschaften, keine Betriebsräte, keine Tarifverträge.

Meine Frau ist (mit Hochschulabschluss ober ohne StB) auch in einer Kanzlei tätig. Auch wenn sie gern mehr verdienen möchte und das auch einfordert, lässt es sich kaum durchsetzten. Tatsächlich ist der Leidensdruck aber auch nicht hoch genug, da ich gut das doppelte verdiene.

Gleichzeitig sind es StB gewöhnt (ähnlich der Ärzte) die Könige zu sein: Viel Geld, Anerkennung, billige Mitarbeiter - die nehmen lieber Angelernte oder machen ihre Kanzlei dicht, bevor die anständige Gehälter zahlen würden!!!

Gleiches kann man auch woander beobachten: Pflege, Krankenhaus usw. Überall da wo sehr hoch angesehene auf durchschnittlich qualifizierte Frauen treffen, sind die Gehälter am Boden.

Meine Eltern (beide StB) haben vor Jahren mal einen Mitarbeiter gesucht. Beworben haben sich nur 2: ein Mann und eine Frau. Der Mann wollte ca. 35k p.a. - worauf meine Eltern sich tierisch empört hatten und meinten, das könne ja keiner bezahlten. Konnten Sie auch nicht. Immerhin mussten Sie ja das EFH, Auto, Urlaube und Studium von mir finazieren. ;-)

Die Frau war mit weniger als 25k zufrieden. - Und wurde genommen!

Zum Wohl!

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Wir hatten bei uns in einer großen Gesellschaft auch beides inkl. neuen Azubis alle 1 bis 2 Jahre. Ich persönlich finde (aufgrund meiner Beobachtungen und Erfahrungen) du überschätzt Leistungsfähigkeit, Leistungswillen und fachliches Interesse bzw. Selbstvertrauen von Bürokaufleuten. Ernsthaft wird es so sein dass die meisten von denen überhaupt froh sind, in einem Büro arbeiten zu können. Denke dieser Umstand sagt auch etwas über die tatsächliche Begabung (oder Selbstvertrauen) der Leute aus.

Lohn- und Gehaltsabrechung, eher verwaltungsmäßige Tätigkeiten in dem Bereich erfordern einfach eine gewisse Eingewöhnungs- und Einlernungszeit. Außer es sind Leute die in mind. einer Realschule gut bis sehr gut bestehen könnten. (wir hatten auch schon Gymnasiasten als Azubis).

Wenn das so einfach wäre, würde es auch geschehen. Außerdem wie oben erwähnt: Bürokaufleute bzw. alles andere in dieser Welt (außer Krankenpfleger, Reinigungskräfte etc.) verdienen mehr als die als die ausgebildeten Kanzleimitarbeiter! Fachfremde Leute kann man nur mit Geld locken......

Lounge Gast schrieb:

Ich bin ja erst dieses Jahr Steuerberater geworden. Ich komme
auch aus einer kleinen Kanzlei mit Fibu und Lohn etc., habe
aber keine Ausbildung, sondern einen Hochschulabschluss, was
ziemlich ungewöhnlich ist.

Ob es schwierig ist, Mitarbeiter zu den üblichen Gehältern in
Steuerkanzleien zu finden, weiß ich nicht. Meine ehemaligen
Chefs scheinen doch immer wieder Mitarbeiter zu finden. Also
so groß kann die Lücke dann auch wieder nicht sein. Ansonsten
werden irgendwann tatsächlich die Gehälter steigen müssen.

Was mich als Mitarbeiter immer ein wenig gewundert hat: Die
allermeisten Steuerberater bestehen auf eine abgeschlossene
Ausbildung zum Steuerfachangestellten, obwohl die Stellen
oft gar keine Steuerkenntnisse erfordern. Dadurch wird der
Bewerberpool stark eingeschränkt. In der freien Wirtschaft
übernehmen doch auch normale kaufmännische Mitarbeiter die
Buchhaltung und den Lohn. Warum nicht auch für die
Steuerkanzlei vermehrt Bürokaufleute etc. einstellen? Es
würde vollkommen ausreichen, wenn der Teamleiter ein
Steuerfachangestellter oder Steuerfachwirt/Bibu ist.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Die Bürokaufleute müssen ja auch keine besonderen Kenntnisse haben. Ein nicht unwesentlicher Teil der Arbeit von Steuerfachangestellten in den Bereichen Fibu und Lohn besteht aus Datenerfassung. Das können Bürokaufleute genauso gut und sie sind dabei wahrscheinlich auch motivierter als ein Steuerfachangestellter, der sich überlegt, wie er am schnellsten den Job wechseln kann und was Anspruchsvolleres machen kann :=) Auch für die Anforderung von Unterlagen von Mandanten sind Bürokaufleute völlig ausreichend.

Der Teamleiter würde dann die Arbeit der kaufmännischen Mitarbeiter überwachen und die wirklich Steuer-relevanten Buchungen vornehmen, Fragen zum Lohn beurteilen etc. In der freien Wirtschaft läuft es auch so. Da stellt man den Bilanzbuchhalter auch nicht für Datenerfassung ein.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ich habe eine Frage,
was würdet ihr als Steuerassistent (B.A. ohne Berufserfahrung) in Leipzig bei einer kleinen Kanzlei als Gehalt für realistisch halten?

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ganz ehrlich? Guck was die Steuerfachangestellten haben und orientier' dich daran...

Lounge Gast schrieb:

Ich habe eine Frage,
was würdet ihr als Steuerassistent (B.A. ohne
Berufserfahrung) in Leipzig bei einer kleinen Kanzlei als
Gehalt für realistisch halten?

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Laut Quellen in Internet sind es 1500? brutto.

Wäre das wirklich realistisch?

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Hatte drei Angebote (M.Sc. BWL mit ein paar Steuermodulen, ein Audit und ein Steuerpraktikum, jeweils BigFour):

mittelständische:
rund 130 MA -> 39k + Bonus, dessen Zusammensetzung man mir aber nicht erklären konnte/wollte
rund 500 MA -> 45k fix

BigFour -> 45k fix + Bonus

Großraum Düsseldorf

Gespräche waren alle relativ kurz, Einstieg problemlos. Hatte auch nur die drei Bewerbungen geschickt...

VG

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Es wird dich jetzt überraschen, aber Büro- und Industriekaufleute verdienen im Schnitt mehr als Steuerfachangestellte. Das ist bereits in der Lehre so, setzt sich aber später fort.

Lounge Gast schrieb:

Die Bürokaufleute müssen ja auch keine besonderen Kenntnisse
haben. Ein nicht unwesentlicher Teil der Arbeit von
Steuerfachangestellten in den Bereichen Fibu und Lohn besteht
aus Datenerfassung. Das können Bürokaufleute genauso gut und
sie sind dabei wahrscheinlich auch motivierter als ein
Steuerfachangestellter, der sich überlegt, wie er am
schnellsten den Job wechseln kann und was Anspruchsvolleres
machen kann :=) Auch für die Anforderung von Unterlagen von
Mandanten sind Bürokaufleute völlig ausreichend.

Der Teamleiter würde dann die Arbeit der kaufmännischen
Mitarbeiter überwachen und die wirklich Steuer-relevanten
Buchungen vornehmen, Fragen zum Lohn beurteilen etc. In der
freien Wirtschaft läuft es auch so. Da stellt man den
Bilanzbuchhalter auch nicht für Datenerfassung ein.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Halte deinen Beitrag für unsinnig. Ich habe vor dem Studium eine Ausbildung als Industriekaufmann gemacht. Sowohl Industrie- als auch Bürokaufleute verdienen deutlich mehr als die Azubis und Gesellen bei einem Steuerberater. Die Steuerberatungsunterstützung galt immer als schlechtbezahlter (sorry) Frauenjob.

Lounge Gast schrieb:

Wir hatten bei uns in einer großen Gesellschaft auch beides
inkl. neuen Azubis alle 1 bis 2 Jahre. Ich persönlich finde
(aufgrund meiner Beobachtungen und Erfahrungen) du
überschätzt Leistungsfähigkeit, Leistungswillen und
fachliches Interesse bzw. Selbstvertrauen von Bürokaufleuten.
Ernsthaft wird es so sein dass die meisten von denen
überhaupt froh sind, in einem Büro arbeiten zu können. Denke
dieser Umstand sagt auch etwas über die tatsächliche Begabung
(oder Selbstvertrauen) der Leute aus.

Lohn- und Gehaltsabrechung, eher verwaltungsmäßige
Tätigkeiten in dem Bereich erfordern einfach eine gewisse
Eingewöhnungs- und Einlernungszeit. Außer es sind Leute die
in mind. einer Realschule gut bis sehr gut bestehen könnten.
(wir hatten auch schon Gymnasiasten als Azubis).

Wenn das so einfach wäre, würde es auch geschehen. Außerdem
wie oben erwähnt: Bürokaufleute bzw. alles andere in dieser
Welt (außer Krankenpfleger, Reinigungskräfte etc.) verdienen
mehr als die als die ausgebildeten Kanzleimitarbeiter!
Fachfremde Leute kann man nur mit Geld locken......

Lounge Gast schrieb:

Ich bin ja erst dieses Jahr Steuerberater geworden. Ich
komme
auch aus einer kleinen Kanzlei mit Fibu und Lohn etc.,
habe
aber keine Ausbildung, sondern einen Hochschulabschluss,
was
ziemlich ungewöhnlich ist.

Ob es schwierig ist, Mitarbeiter zu den üblichen
Gehältern in
Steuerkanzleien zu finden, weiß ich nicht. Meine
ehemaligen
Chefs scheinen doch immer wieder Mitarbeiter zu finden.
Also
so groß kann die Lücke dann auch wieder nicht sein.
Ansonsten
werden irgendwann tatsächlich die Gehälter steigen müssen.

Was mich als Mitarbeiter immer ein wenig gewundert hat:
Die
allermeisten Steuerberater bestehen auf eine
abgeschlossene
Ausbildung zum Steuerfachangestellten, obwohl die Stellen
oft gar keine Steuerkenntnisse erfordern. Dadurch wird der
Bewerberpool stark eingeschränkt. In der freien Wirtschaft
übernehmen doch auch normale kaufmännische Mitarbeiter die
Buchhaltung und den Lohn. Warum nicht auch für die
Steuerkanzlei vermehrt Bürokaufleute etc. einstellen? Es
würde vollkommen ausreichen, wenn der Teamleiter ein
Steuerfachangestellter oder Steuerfachwirt/Bibu ist.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Möglich. Steuerfachangestellte sind vom Gehalt her bei den Büroberufen immer sehr weit unten gewesen, allerdings sind 1500 wirklich das unterste Ende der Fahnenstange. Ich würde sagen das Mittel liegt mehr bei 1800 - 2000 Euro, als bei 1500.

Lounge Gast schrieb:

Laut Quellen in Internet sind es 1500? brutto.

Wäre das wirklich realistisch?

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Nee, das hätten die wohl gerne. Wer einen Hochschulabsolventen einstellt, sucht keinen Steuerfachangestellten. Als Studierter nicht unter 30k. Niemals! Fordern würde ich 33k.

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Wie waren denn deine Noten in den steuermodulen?

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

juckt keinen wie die noten waren. die frage ist, was hast du drauf.

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Was meinst du, wie viele Hochschulabsolventen sich für Stellen wie Steuerfachangestellte bewerben? Warum soll man ihnen mehr zahlen?

Lounge Gast schrieb:

Nee, das hätten die wohl gerne. Wer einen
Hochschulabsolventen einstellt, sucht keinen
Steuerfachangestellten. Als Studierter nicht unter 30k.
Niemals! Fordern würde ich 33k.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Wenn sich ein Hochschulabsolvent auf eine solche Stelle bewirbt, wird er so bezahlt.
Der Mehrwert eines Hochschulabsolventen ohne Steuerschwerpunkt ist sowieso Null und von der Praxis hat er gar keine Ahnung. Und selbst wenn er einen Master in Steuern hätte. Wenn der Arbeitgeber halt nur eine Steuerfachangestellte sucht, dann sucht er halt nur eine Steuerfachangestellte.

Lounge Gast schrieb:

Nee, das hätten die wohl gerne. Wer einen
Hochschulabsolventen einstellt, sucht keinen
Steuerfachangestellten. Als Studierter nicht unter 30k.
Niemals! Fordern würde ich 33k.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Meine "Steuer-Noten" waren so im Bereich 2,0 bis 2,3.

Die Stelle war allerdings auch nur für einen Hoschulabsolventen.
Also Steuerfachangestellte wurden nicht gesucht.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Wenn "nur" ein Steuerfachangestellter gesucht wird, hat der Hochschulabsolvent in der Regel gar keine Chance. Schon allein wegen der 2,5 Jahre andauernden Einarbeitung, die der StFa bekommen hat. Wie wollt ihr das aufholen? Glaubt ihr, die setzen sich mit euch wochenlang hin und nehmen mit euch Datev Arbeitsplatz, Datev Rechnungswesen, Datev Lohn- und Gehalt etc. durch? Und das dann möglichst für 40k? Dann fragt ihr echt bei jedem einzelnen Bescheid nach, was ihr damit tun sollt!!!!

Also wenn ihr nicht gerade während des Studiums eine langfristige Werkstudentenstelle hattet (so wie ich), dann vergesst es einfach.

Hochschulabsolventen gehen zu den Top10 Gesellschaften oder zu wirklich größeren Büros, die darauf eingestellt sind, dass man erst mal gar keine Praxiserfahrung hat. In kleineren Büros seid ihr falsch.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Mal eine blöde Frage.
Nehmen wir an, jemand hat Steuern (Bachelor) studiert und kommt bei den Top 10 etc. nicht unter und auch bei keiner anderen Gesellschaft weil, er keine praktische Erfahrungen hat.
Wäre es vielleicht eine Möglichkeit für diese Person, sich einfach als 450 ? Kraft in Steuerkanzleien anzubieten?
Somit könnte er wenigstens Berufserfahrung sammeln.
Oder würde es den Lebenslauf "versauen"?
Die Person hätte ja sonst keine Alternativen mehr.
Was denkt ihr, wie hoch die Chancen für diese Person wäre überhaupt einen Minijob zu bekommen?

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Es wundert mich nicht, dass deine Chefs immer wieder Mitarbeiter finden, denn in der Branche wird generell niedrig bezahlt.

Was deinen Einwand zu den Bürokaufleuten betrifft: Man muss erst einmal einen Bürokaufmann mit Berufserfahrung finden, der in die Steuerkanzlei will, denn den Bürokaufleuten wird bereits in der Berufsschule eingeredet, dass sie hierarchisch über den Steuerfachangestellten stehen. Da werden richtige Witze gerissen.

Woher ich das weiß? Ich habe eine kaufmännische Lehre vor meinem Studium gemacht.

Lounge Gast schrieb:

Ich bin ja erst dieses Jahr Steuerberater geworden. Ich komme
auch aus einer kleinen Kanzlei mit Fibu und Lohn etc., habe
aber keine Ausbildung, sondern einen Hochschulabschluss, was
ziemlich ungewöhnlich ist.

Ob es schwierig ist, Mitarbeiter zu den üblichen Gehältern in
Steuerkanzleien zu finden, weiß ich nicht. Meine ehemaligen
Chefs scheinen doch immer wieder Mitarbeiter zu finden. Also
so groß kann die Lücke dann auch wieder nicht sein. Ansonsten
werden irgendwann tatsächlich die Gehälter steigen müssen.

Was mich als Mitarbeiter immer ein wenig gewundert hat: Die
allermeisten Steuerberater bestehen auf eine abgeschlossene
Ausbildung zum Steuerfachangestellten, obwohl die Stellen
oft gar keine Steuerkenntnisse erfordern. Dadurch wird der
Bewerberpool stark eingeschränkt. In der freien Wirtschaft
übernehmen doch auch normale kaufmännische Mitarbeiter die
Buchhaltung und den Lohn. Warum nicht auch für die
Steuerkanzlei vermehrt Bürokaufleute etc. einstellen? Es
würde vollkommen ausreichen, wenn der Teamleiter ein
Steuerfachangestellter oder Steuerfachwirt/Bibu ist.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Zu der Frage mit dem 450-Euro-Job: Ich kenne bestimmt 40 Steuerfachkräfte aus unterschiedlichen Kanzleien und davon arbeitet eine einzige auf dieser Basis. Und das ist eine Mutter mit 15 Jahren Berufserfahrung. Minijobs sind völlig unüblich für Steuerfachkräfte in Kanzleien (genauso wie Zeitarbeit).

Der Haken ist einfach der, dass es nicht attraktiv für deinen Chef ist, wenn du nur 10 Stunden pro Woche kommst:

  • Er muss extra für dich einen Arbeitsplatz inkl. Software-Lizenz bereithalten

  • Du bist eine Person mehr, die er kontrollieren muss, ob sie seinen vielen einzelnen Anweisungen folgt (wie buche ich, wie lege ich ab, wie gehe ich mit Fristen um etc.)

  • Du kannst dann z. B. auch nicht im Bereich Kanzleiorganisation eingesetzt werden, da du ja oft nicht da bist. In dem Bereich werden aber gerne fachlich noch nicht so gute, aber billige Mitarbeiter eingesetzt.

  • Es besteht die Gefahr, dass Kollegen Arbeiten für dich miterledigen müssen, da in Abwesenheit etwas passiert, das nicht warten kann. Selbst wenn es warten kann, muss jemand extra für dich den Anruf annehmen, Notizen schreiben: Wer hat angerufen, was wollte er, bis wann musss es erledigt sein etc.

Bei meinem aktuellen Arbeitgeber gibt es in Tax (wie haben noch andere Bereiche) keine einzige 450-Euro-Kraft und nur ganz wenige Teilzeitkräfte, aber die sind dann auch mit 35h angesetzt. Also eigentlich auch nicht wirklich Teilzeit.

Teilzeit und Minijob ist in Tax bei Chefs so beliebt wie Fußpilz!

Wenn du dich in Vollzeit bewirbst, hast du also schon die besten Chancen.

Zu dem Thema, dass sich Bürokaufleute für etwas Besseres halten: Es kann schon sein, dass die Lehrer an der Berufsschule solche Dinge sagen. Die Lehrer sagen dort aus pädagogischen Gründen immer etwas positives über den Beruf, den ihre Schüler lernen. Auch als Steuerfach-Azubi wird man in der Berufsschule indoktriniert und es wird einem vorgelabert, wie modern und zukunftssicher der Job doch ist. Was ja auch im Grunde Quatsch ist.

Schade ist es nur, wenn man für Bürokaufleute keine anderen Argumente "zur Motivationssteigerung" findet, als andere Berufsbilder schlecht zu machen. Naja, ist deren Problem.

Es stimmt allerdings, dass es sehr, sehr einfach ist, einen Ausbildungsplatz zum Steuerfachangestellten zu bekommen. Die kleinen Büros und Kanzleien veranstalten da ja keine Assessment-Center oder so. Eine halbe Stunde beim Chef genügt schon und man bekommt mindestens mal angeboten, für ein paar Tage hineinschnuppern zu dürfen. Wer den Ausbildungsplatz danach noch will, erhält ihn in der Regel. Da muss man sich als Bürokaufmann gerade bei bekannteren Unternehmen sicher einem viel selektiveren Bewerbungsverfahren unterziehen. Aber nur weil das Auswahlverfahren härter ist, heißt das nicht, dass der Job am Ende der bessere / anspruchsvollere ist. Die Steuerfachkraft hat viele Möglichkeiten vom Bilanzbuchhalter bis zum Steuerberater.

Bürokaufleute gibt es wie Sand am Meer. Mein aktueller Arbeitgeber sucht auch immer mal wieder welche für das Sekretariat. Und ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Lebensläufe die scheinbar durchschauen, Vorstellungsgespräche führen etc. Da werden dann die Leute bis ins Detail und auch sehr subjektiv bewertet.
Wer dagegen Steuerfachkraft ist, hat bei uns wenig Konkurrenz, wenn er sich bewirbt. Die Chance bei uns eine Stelle zu kriegen, auch wenn es kein 100% fit ist, ist viel, viel höher.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Es stimmt zwar vieles was du schreibst, aber bei der kaufmännischen Hierarchie ist es wirklich so, dass Büro- oder Industriekaufleute in der Regel schon in der Lehre mehr verdienen, als Steuerfachangestellte. Das wird später noch extremer und lässt sich nicht wegdiskutieren. Es ist daher nicht nur Standesdünkel, sondern objektiv belegbar.

Für einen Hochschulabsolventen heißt das aber auch:

Er würde auf der Stelle, die sonst ein Bürokaufmann besetzt hätte, in vielen Fällen mehr verdienen, als auf eine, die eine Steuerfachangestellte besetzten würde. Das ist, denke ich, gant gut, wenn man das weiß.

Lounge Gast schrieb:

Zu der Frage mit dem 450-Euro-Job: Ich kenne bestimmt 40
Steuerfachkräfte aus unterschiedlichen Kanzleien und davon
arbeitet eine einzige auf dieser Basis. Und das ist eine
Mutter mit 15 Jahren Berufserfahrung. Minijobs sind völlig
unüblich für Steuerfachkräfte in Kanzleien (genauso wie
Zeitarbeit).

Der Haken ist einfach der, dass es nicht attraktiv für deinen
Chef ist, wenn du nur 10 Stunden pro Woche kommst:

  • Er muss extra für dich einen Arbeitsplatz inkl.
    Software-Lizenz bereithalten

  • Du bist eine Person mehr, die er kontrollieren muss, ob sie
    seinen vielen einzelnen Anweisungen folgt (wie buche ich, wie
    lege ich ab, wie gehe ich mit Fristen um etc.)

  • Du kannst dann z. B. auch nicht im Bereich
    Kanzleiorganisation eingesetzt werden, da du ja oft nicht da
    bist. In dem Bereich werden aber gerne fachlich noch nicht so
    gute, aber billige Mitarbeiter eingesetzt.

  • Es besteht die Gefahr, dass Kollegen Arbeiten für dich
    miterledigen müssen, da in Abwesenheit etwas passiert, das
    nicht warten kann. Selbst wenn es warten kann, muss jemand
    extra für dich den Anruf annehmen, Notizen schreiben: Wer hat
    angerufen, was wollte er, bis wann musss es erledigt sein etc.

Bei meinem aktuellen Arbeitgeber gibt es in Tax (wie haben
noch andere Bereiche) keine einzige 450-Euro-Kraft und nur
ganz wenige Teilzeitkräfte, aber die sind dann auch mit 35h
angesetzt. Also eigentlich auch nicht wirklich Teilzeit.

Teilzeit und Minijob ist in Tax bei Chefs so beliebt wie
Fußpilz!

Wenn du dich in Vollzeit bewirbst, hast du also schon die
besten Chancen.

Zu dem Thema, dass sich Bürokaufleute für etwas Besseres
halten: Es kann schon sein, dass die Lehrer an der
Berufsschule solche Dinge sagen. Die Lehrer sagen dort aus
pädagogischen Gründen immer etwas positives über den Beruf,
den ihre Schüler lernen. Auch als Steuerfach-Azubi wird man
in der Berufsschule indoktriniert und es wird einem
vorgelabert, wie modern und zukunftssicher der Job doch ist.
Was ja auch im Grunde Quatsch ist.

Schade ist es nur, wenn man für Bürokaufleute keine anderen
Argumente "zur Motivationssteigerung" findet, als
andere Berufsbilder schlecht zu machen. Naja, ist deren
Problem.

Es stimmt allerdings, dass es sehr, sehr einfach ist, einen
Ausbildungsplatz zum Steuerfachangestellten zu bekommen. Die
kleinen Büros und Kanzleien veranstalten da ja keine
Assessment-Center oder so. Eine halbe Stunde beim Chef genügt
schon und man bekommt mindestens mal angeboten, für ein paar
Tage hineinschnuppern zu dürfen. Wer den Ausbildungsplatz
danach noch will, erhält ihn in der Regel. Da muss man sich
als Bürokaufmann gerade bei bekannteren Unternehmen sicher
einem viel selektiveren Bewerbungsverfahren unterziehen. Aber
nur weil das Auswahlverfahren härter ist, heißt das nicht,
dass der Job am Ende der bessere / anspruchsvollere ist. Die
Steuerfachkraft hat viele Möglichkeiten vom Bilanzbuchhalter
bis zum Steuerberater.

Bürokaufleute gibt es wie Sand am Meer. Mein aktueller
Arbeitgeber sucht auch immer mal wieder welche für das
Sekretariat. Und ich bin immer wieder erstaunt, wie viele
Lebensläufe die scheinbar durchschauen, Vorstellungsgespräche
führen etc. Da werden dann die Leute bis ins Detail und auch
sehr subjektiv bewertet.
Wer dagegen Steuerfachkraft ist, hat bei uns wenig
Konkurrenz, wenn er sich bewirbt. Die Chance bei uns eine
Stelle zu kriegen, auch wenn es kein 100% fit ist, ist viel,
viel höher.

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ich bin mir nicht sicher, was du genau meinst, wenn du schreibst, dass Steuerfachangestellte weniger als Büro- und Industriekaufleute verdienen.

Beziehst du dich jetzt einfach auf einen Durchschnittslohn über alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten? Dann muss man dazu sagen, dass der Vergleich einfach hinkt. Du vergleichst in dem Fall praktisch eine 5-Mann-Kanzlei mit einem Mittelständischen Betrieb mit über 100 Mitarbeitern. Die zwei Beispiele dürften die repräsentativen "Durchschnitts-Arbeitgeber" für diese beiden Berufsgruppen sein. Der Gehaltsunterschied ist in dem Fall in der Branchenstruktur begründet.

Wenn du meinst, dass Rechnungswesen- / Steuerqualifikationen generell weniger wert sind auf dem Arbeitsmarkt als der BWL-Brei aus Marketing/Perso/Orga, dann liegst du meiner Meinung nach einfach völlig daneben. Als Bilanzbuchhalter oder Steuerreferent kannst du in der Industrie im Schnitt sicherlich mehr verdienen als ein 0815-BWLer. Die Qualifikation des Steuerfachangestellten ist sicher nicht schlecht als Start ins Berufsleben.

Die Steuerfachansgestellte, die für 1.500 brutto bei Herr Müller anfängt und dann nach 8 Jahren ein Kind kriegt und dann ganz aufhört zu arbeiten und nur noch für ein paar Stunden die Buchhaltung von der selbständigen Freundin macht, existiert zwar. Es ist aber auch ein Klischee. Nicht jede Steuerfachkraft verdient wenig.

Wenn man gut verhandelt und flexibel ist, kann man nach der Ausbildung sein Gehalt selbst in der Steuerberatung, die eher schlecht zahlt, nach 3 Jahren auf 3.000 Brutto bringen und wahrscheinlich noch aus X Angeboten wählen. Und wenn man sich darüber hinaus noch weiterbildet, kann man noch viel mehr verdienen. Ich bin z. B. freiwillig gesetzlich versichert. Und du?

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ist eigentlich auch die Möglichkeit gegeben, ohne StB-Examen aber nach 4-5 Jahren Berufserfahrung in die Industrie zu wechseln?

Oder denkt ihr ohne StB-Titel gibt es keine Möglichkeit?

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ja, natürlich kannst du auch als Steuerfachangestellter oder Steuerfachwirt oder BWL Bachelor mit einschlägiger Berufserfahrung in die Industrie wechseln.

Die meisten sind ja gar nicht Steuerberater. Diese Prüfung schaffen nur ca. 2.000 Personen pro Jahr. Wobei das letztes Jahr sogar noch deutlich weniger waren. Ich bin auf die diesjährige Statistik gespannt.

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Kenne Leute, die zweimal beim StB-Examen durchgefallen sind und danach in die Industrie gewechselt sind. Ideal ist das natürlich nicht, da die Unternehmen wissen, dass man faktisch keine Alternativen hat. Beim Gehalt wirkt sich das natürlich sehr negativ aus...

Lounge Gast schrieb:

Ist eigentlich auch die Möglichkeit gegeben, ohne StB-Examen
aber nach 4-5 Jahren Berufserfahrung in die Industrie zu
wechseln?

Oder denkt ihr ohne StB-Titel gibt es keine Möglichkeit?

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Wohin haben diese gewechselt, was verdienen Sie jetzt und welche Aufgaben übernehmen Sie?

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Wenn du bereits eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten gemacht hast, dann weißt du vielleicht, dass die Ausbildungsvergütung relativ einheitlich festgelegt wird, weil dort noch eine Tarifbindung besteht. Bereits hier gibt es eine sehr große Diskrepanz zwischen den Steuerfachangestellten und anderen Büroberufen, die kaum wegzudiskutieren ist.

Das setzt sich später fort und ja, das liegt auch daran, dass viele Kanzleien nicht gerade groß sind, aber das ist nun einmal das System bei den Steuerfachangestellten. Beides lässt sich nicht trennen. Die Masse kann nur bei kleinen Kanzleien unterkommen.

Bestimmt gibt es aber auch gutzahlende Kanzleien und Leute, die sehr gut als Angestellte verdienen. Das ist aber nicht die Norm. Der Durchschnitt liegt halt nur einmal nur bei 2092 Euro und da die Gehälter bei älteren tendenziell höher sind, als bei Neueinsteigern, weiß man, wer den Schnitt erhöht und wer ihn drückt.

Lounge Gast schrieb:

Ich bin mir nicht sicher, was du genau meinst, wenn du
schreibst, dass Steuerfachangestellte weniger als Büro- und
Industriekaufleute verdienen.

Beziehst du dich jetzt einfach auf einen Durchschnittslohn
über alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten? Dann
muss man dazu sagen, dass der Vergleich einfach hinkt. Du
vergleichst in dem Fall praktisch eine 5-Mann-Kanzlei mit
einem Mittelständischen Betrieb mit über 100 Mitarbeitern.
Die zwei Beispiele dürften die repräsentativen
"Durchschnitts-Arbeitgeber" für diese beiden
Berufsgruppen sein. Der Gehaltsunterschied ist in dem Fall in
der Branchenstruktur begründet.

Wenn du meinst, dass Rechnungswesen- / Steuerqualifikationen
generell weniger wert sind auf dem Arbeitsmarkt als der
BWL-Brei aus Marketing/Perso/Orga, dann liegst du meiner
Meinung nach einfach völlig daneben. Als Bilanzbuchhalter
oder Steuerreferent kannst du in der Industrie im Schnitt
sicherlich mehr verdienen als ein 0815-BWLer. Die
Qualifikation des Steuerfachangestellten ist sicher nicht
schlecht als Start ins Berufsleben.

Die Steuerfachansgestellte, die für 1.500 brutto bei Herr
Müller anfängt und dann nach 8 Jahren ein Kind kriegt und
dann ganz aufhört zu arbeiten und nur noch für ein paar
Stunden die Buchhaltung von der selbständigen Freundin macht,
existiert zwar. Es ist aber auch ein Klischee. Nicht jede
Steuerfachkraft verdient wenig.

Wenn man gut verhandelt und flexibel ist, kann man nach der
Ausbildung sein Gehalt selbst in der Steuerberatung, die eher
schlecht zahlt, nach 3 Jahren auf 3.000 Brutto bringen und
wahrscheinlich noch aus X Angeboten wählen. Und wenn man sich
darüber hinaus noch weiterbildet, kann man noch viel mehr
verdienen. Ich bin z. B. freiwillig gesetzlich versichert.
Und du?

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Sind denn fast alle Steuerberater so extrem faul oder nicht gerade die Hellsten? Wie kann es sonst sein, dass so viele durch die Prüfung rasseln? Man kann sich ja da drauf perfekt vorbereiten anhand der 20 Prüfungen der letzten Jahre. Wo ist also die hohe Durchfallquote begründet?

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Steuerrechtler

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Das liegt eher am Schwierigkeitsgrad und Unvorhersehbarkeit der Prüfung. Das können aber nur Leute aus juristischen Studiengängen nachvollziehen.

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Weshalb können das nur Leute aus juristischen Studiengängen nachvollziehen? Danke schon mal für die Antwort :-)

Steuerrechtler schrieb:

Das liegt eher am Schwierigkeitsgrad und Unvorhersehbarkeit
der Prüfung. Das können aber nur Leute aus juristischen
Studiengängen nachvollziehen.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Vor allem ist das völliger Käse. Der Inhalt vieler Prüfungen ist unvorhersehbar, aber deshalb bekommen nicht gleich alle Prüflinge Durchfall! Wenn man sich entsprechend vorbereitet hat, bekommt man zudem ein Gespür für alle möglichen Themenfelder. Steuerberater wollen demnach nur die Kohle der Mandanten aus Dr Tasche ziehen, nichts aber für ihre eigene Fortbildung investieren. Ist schon gut so, dass die Prüfungen angeblich so schwer sind.

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Es gibt für Steuerberater keine Tarifbindung. Die Ausbildungsvergütung ist frei verhandelbar. Allerdings gibt es Empfehlungen von der Steuerberaterkammer, an die sich fast alle Ausbildungs-Kanzleien halten. Das Gehalt nach der Ausbildung ist gerade am Anfang niedrig. Man muss hier aber die besondere Situation betrachten: Die vielen kleinen Kanzleien, die ausbilden, können keine Spitzengehälter zahlen und die Lernkurve ist nach dieser Ausbildung einfach höher, als z. B. beim Bürokaufmann. Man ist auch nach der Ausbildung nach keine 100%-Kraft.

Warum die Durchfallquote bei der Steuerberaterprüfung so hoch ist?

Weil bei dieser Prüfung eben noch nicht die Anforderungen so weit nach unten geschraubt wurden, dass sie fast jeder besteht, der sich anmeldet. In der Schule und im Studium muss man ja fast alle bestehen lassen, da man ohne diese Abschlüsse auf dem Arbeitsmarkt keine Chance hat und direkt in Harzt IV landen würde. Die Kandidaten bei der Steuerberaterprüfung haben aber alle schone einen Abschluss und Berufserfahrung. Man kann also aussieben, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Auf die Prüfung kann man sich eben nicht perfekt vorbereiten, da der Stoffumfang praktisch nicht eingegrenzt ist. Klar gibt es eine Prüfungsordnung und da sind die Themengebiete aufgezählt. Die Aufzählung ist aber so allgemein, dass man alles mögliche fragen könnte. Habt ihr eigentlich eine Vorstellung, wie umfangreich die Gesetze und Richtlinien im Steuerrecht sind? Habt ihr eine Vorstellung, zu wie vielen Themen es BMF-Schreiben gibt? In jedem Jahr gibt es mindestens Stelle in der Prüfung, wo einem der Prüfer ganz absichtlich mit einem Thema konfrontiert, das man nicht kennen kann. Und dann wollen die sehen, ob man die Nerven behält und was man zu so einem Thema schreibt ....

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Steuerrechtler

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Weil im juristischen Bereich keine Noteninflation stattgefunden hat und die Klausuren entsprechend anspruchsvoll gestaltet sind. Man kann auch einfach die Durchschnittsnoten von BWLern oder sonstigen Studiengängen und Juristen vergleichen. Ein BWLer würde sich jedenfalls kaum über ein befriedigend in einer Prüfung freuen und sich wundern, warum die meisten Prüflinge, wenn überhaupt, nur mit ausreichend bestehen.

Und nein der Blick in die Vergangenheit reicht nicht, wenn man das Examen erfolgreich absolvieren will. In wenigen Rechtsgebieten ändert sich so viel wie im Steuerrecht. Außerdem werden auch Themen zum ersten Mal behandelt (bspw. Lohnsteuerrecht). Wer da nur alte Prüfungen wiedergeben kann, gehört dann halt zu der Hälfte, die durchgefallen ist.

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Schon mal davon gehört, dass auch Leute ohne Studium das Examen regelmäßig bestehen? Kenne eine Steuerfachwirtin aus einer StB-Gesellschaft, die mit 2,1 oder so bestanden hat...

Steuerrechtler schrieb:

Weil im juristischen Bereich keine Noteninflation
stattgefunden hat und die Klausuren entsprechend
anspruchsvoll gestaltet sind. Man kann auch einfach die
Durchschnittsnoten von BWLern oder sonstigen Studiengängen
und Juristen vergleichen. Ein BWLer würde sich jedenfalls
kaum über ein befriedigend in einer Prüfung freuen und sich
wundern, warum die meisten Prüflinge, wenn überhaupt, nur mit
ausreichend bestehen.

Und nein der Blick in die Vergangenheit reicht nicht, wenn
man das Examen erfolgreich absolvieren will. In wenigen
Rechtsgebieten ändert sich so viel wie im Steuerrecht.
Außerdem werden auch Themen zum ersten Mal behandelt (bspw.
Lohnsteuerrecht). Wer da nur alte Prüfungen wiedergeben kann,
gehört dann halt zu der Hälfte, die durchgefallen ist.

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taxman

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Lounge Gast schrieb:

Schon mal davon gehört, dass auch Leute ohne Studium das
Examen regelmäßig bestehen? Kenne eine Steuerfachwirtin aus
einer StB-Gesellschaft, die mit 2,1 oder so bestanden hat...

Wow, du kennst also EINEN Fall.
Es ist Fakt, dass insbesondere Examens-Prüflinge, die als Background eine Ausbildung und kein Studium haben, signifikant schlechtere Bestehensquoten haben.
Diese Kollegen/-innen sind idR praktisch richtig fit, haben aber große Schwächen beim Thema Klausurentechnik und Lernmethoden.
Da sind Prüflinge die vor 2/3 Jahren noch im Studium saßen deutlich im Vorteil. Dies zeigt sich jedes Jahr wieder in den veröffentlichten Quoten!
Und auch hier gilt wie so oft: Ausnahmen bestätigen die Regel. Und ja, auch ich kenne Fachwirte /-innen die hervorragend abgeschnitten haben, nur leider ist das nicht die Regel!

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ok. Taxman. Hast du auch Quellen für deine Behauptungen. Vielen Dank schon mal für deine Antwort :-)

taxman schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Schon mal davon gehört, dass auch Leute ohne Studium das
Examen regelmäßig bestehen? Kenne eine Steuerfachwirtin
aus
einer StB-Gesellschaft, die mit 2,1 oder so bestanden
hat...

Wow, du kennst also EINEN Fall.
Es ist Fakt, dass insbesondere Examens-Prüflinge, die als
Background eine Ausbildung und kein Studium haben,
signifikant schlechtere Bestehensquoten haben.
Diese Kollegen/-innen sind idR praktisch richtig fit, haben
aber große Schwächen beim Thema Klausurentechnik und
Lernmethoden.
Da sind Prüflinge die vor 2/3 Jahren noch im Studium saßen
deutlich im Vorteil. Dies zeigt sich jedes Jahr wieder in den
veröffentlichten Quoten!
Und auch hier gilt wie so oft: Ausnahmen bestätigen die
Regel. Und ja, auch ich kenne Fachwirte /-innen die
hervorragend abgeschnitten haben, nur leider ist das nicht
die Regel!

antworten
taxman

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

DStR 2016, 1702

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Krass, hat sich jemand echt die Mühe gemacht, das zu untersuchen, strange. Aber das sollte ja auch nicht überraschend sein. Wenn du jeweils 1000 Personen nimmst mit und ohne Studium, ist es klar, dass die 1000 Leute mit Studium im Durchschnitt natürlich leistungsfähiger sind - oder zumindest mehr daran gewöhnt, größere Mengen von Lehrstoff erfolgreich abzuarbeiten.

In meiner Firma jedoch (big4/FFM) haben wir sehr viele ausgebildete Steuerfachangestellte, die den Weg zum Examen erfolgreich gegangen sind. Ich kenne KEINEN einzigen, der es nicht spät. beim 3. Versuch geschafft hätte. Aus meiner Sicht jedoch im Schnitt häufiger im 2. Anlauf. Vor allem wenn es ausgebildete Leute mit Bilanzbuchhalter waren.

Ich wollte dich, als scheinbar relativ frischen Berufseinsteiger, nur davor warnen, Vorurteile bezüglich der Leistungsfähigkeit von ausgebildeten Leuten zu haben. Diese Leute performen bei uns wirklich in der Regel VIEL besser als Absolventen, i.d.R. Bachelors. Jahrelange Berufserfahrung und das Anfangen von ganz unten (Stichwort Buchhaltung, Lohnbuchhaltung etc.) ist wahnsinnig wertvoll für Arbeitgeber in dieser Branche. Abteilungen wie M&A klammere ich an dieser Stelle natürlich mal aus.

taxman schrieb:

DStR 2016, 1702

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taxman

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

1.) Also die Untersuchung in der DStR gibt es schon solange ich denken kann.

2.) Ob Du es glaubst oder nicht, bin ich kein "relativ frischer Berufseinsteiger" sonder Partner einer sog. "Wald-und-Wiesen-Kanzlei" (bevor die Frage hier auftaucht wieso ich mich dann hier im Forum rumtreibe, ich lese hier ab und zu aus reinem Interesse mit - manche Themen finde ich interessant, manche amüsieren)

3.) Ich stimme Dir zu, die Bachelor haben es schwierig, in meinem Kopf denke ich bei Absolvent eben immer noch an den Diplomer...

4.) Bilanzbuchhalter haben wiklich die schlechtesten Quoten. Bei Leuten die mit Ausbildung in das Examen gehen ist der klassische Weg ja eher: Fachangestellte/-er, dann Fachwirt /-in dann ab ins Examen. Der Bilanzbuchhalter kommt idR in den großen Kanzleien und WPG's vor (wie bei euch).

5.) Die "Performance" im Job (also in der Praxis) hat 0,0 mit dem Examen zu tun. Du kannst das Examen bestehen ohne jemals eine Steuererklärung angefertigt zu haben (gibt auch genug Prüfungs-Assis wo genau dies der Fall ist - ich war selber so einer). Ich schrieb in meinem 1. Beitrag vom 30.1.2017 doch schon, dass die Kollegen mit Ausbildung als Background super fit sind in der Praxis. Es ging mir lediglich um die Quoten im (praxisfremden)-Examen.

Ich denke die Diskussion ist auch unnötig. Wir sagen ja beide im Grunde das Gleiche!

VG

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Hallo,

ich hätte auch mal eine Frage.
Wenn man als B.A. (Steuern) nach dem Studium für 1-2 Jahre in einer sehr kleinen Kanzlei( 4 Mitarbeiter) gearbeitet hat um Berufserfahrung zu bekommen und dann wechseln möchte/kann.

Welches Gehalt würdet ihr einfordern?

Es wurden in der Tätigkeit neben FiBu, Steuererklärungen, Jahresabschluss etc. auch verschiedene internationale Sachverhalte (und dann eben wieder Erklärung etc) bearbeitet.

antworten
taxman

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Hallo, das hängt auch maßgeblich vom Ort / der Region ab. Man kann bspw. Großraum München nicht mit dem Emsland vergleichen was das Gehalt angeht.

Hört sich blöd an, aber da sind locker 30% Spanne (vermutlich sogar mehr).

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ein normales Absolventen Gehalt... Vielleicht ein paar Hundert Euro im Monat mehr. Bis zum Steuerberater wird man sich nicht großartig vom Fleck rühren können. Ich würde auf jeden Fall eher eine größere Gesellschaft in den Top 10 nehmen (WP/StB Gesellschaften, bspw. Baker Tilly, Rödl etc.). Da wirst du gut gefördert beim Examen ohne dass der StB dabei Angst haben muss, pleite zu gehen oder 2 Urlaube zu streichen ... :-) In größeren Städten 42k Grundgehalt + Aussicht auf ein 13. wären m.E. mehr oder weniger das Maximum.

Lounge Gast schrieb:

Hallo,

ich hätte auch mal eine Frage.
Wenn man als B.A. (Steuern) nach dem Studium für 1-2 Jahre in
einer sehr kleinen Kanzlei( 4 Mitarbeiter) gearbeitet hat um
Berufserfahrung zu bekommen und dann wechseln möchte/kann.

Welches Gehalt würdet ihr einfordern?

Es wurden in der Tätigkeit neben FiBu, Steuererklärungen,
Jahresabschluss etc. auch verschiedene internationale
Sachverhalte (und dann eben wieder Erklärung etc) bearbeitet.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ich muss dabei sagen, dass ich bis jetzt sehr wenig verdient habe, unter 2000? brutto. Aber mir dafür alles gezeigt wurde etc.

Gut, dann werde ich jetzt einfach mal so 35.000 - 40.000 ? als Brutto-Jahresgehalt angeben.

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ok. Ich persönlich würde auf Spannen wenn möglich eher verzichten oder so klein wie möglich halten... warum sollte jmd. freiwillig 5 Tsd mehr zahlen wolle. Macht für mich auch den professionelleren Eindruck

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ich habe auch beim Einstieg nach dem Studium Spannen angegeben. Aber mittlerweile halte ich das für Unsinn. Wenn man 35-40k schreibt, glaubt ihr wirklich, jemand zahlt freiwillig 40k? Es wird eher so sein, dass man versuchen wird, euch noch unter die 35k zu drücken.

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Meine Frau bekommt als Steuerfachwirt immer Xing Angebote im Rahmen von 55.000-60.000
Jede Woche so 3-4 Stück.
Hat sie aber jetzt schon das gehalt + der StB zahlt ihren StB + bezahlte Freistellung und Teilhaberschaft gibt es on Top
Also verarschen lassen würde ich mich nicht mit "Als StFw sind nur so 36.000 drin"

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ich behaupte nicht, dass ein Steuerfachwirt niemals 60k verdienen kann. Die Regel ist es aber nicht. Der Standard sind eben wirklich eher die 36k gerade bei den kleineren Kanzleien und wenn man nicht so viel Berufserfahrung hat.

Vor zwei Jahren habe ich den Steuerberater bestanden und hatte damals 5 Jahre BF. Ein Personalvermittler wollte mir eine Stelle vermitteln bei einer überregional tätigen Steuerberatungsgesellschaft. Das Angebot war 48k und der Tipp vom Vermittler, "lassen Sie sich bitte nicht viel weiter herunterhandeln". Ich habe dann eine andere, deutlich besser bezahlte Stelle angenommen. Aber das zeigt auch schon, dass ein guter Steurfachwirt wohl eher so bei 42-45k herauskommen würde, wenn er geschickt verhandelt.

Wenn deine Frau bald die Kanzlei übernehmen will oder als Partner einsteigen will, sind 60k halt auch nicht der Brüller, wenn man überlegt, wie viel Verantwortung sie hier übernimmt. Das ist dann von den Anforderungen auch was ganz anderes als das, was wir hier diskutieren, nämlich die reine Erstellung von Steuererklärungen und Abschlüssen ohne Personalverantwortung.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Guten Abend,
ich bin die Person die unter 2000? brutto verdient.
Vielen Dank für die Antworten.

Ich habe mich allerdings auch etwas blöd ausgedrückt.
Ich wollte mich jetzt bei verschiedenen Kanzleien bewerben und dann je nach Größe etc. einen Betrag von 35.000-40.000? angeben.
Wäre schon gut, wenn es klappen würde, dann könnte ich die Summe welche ich jetzt Brutto bekomme, eventuell später Netto ausgezahlt bekommen.

Eine Frage hätte ich allerdings noch, kann man durch einen (Fern)Master das Gehalt eventuell noch etwas nach oben drücken?
Oder würdet ihr sagen ( wie ich es schon oft gehört habe), den Master erstmal sein lassen und lieber versuchen das Steuerberaterexamen zu bestehen.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Lounge Gast schrieb:

Ich behaupte nicht, dass ein Steuerfachwirt niemals 60k
verdienen kann. Die Regel ist es aber nicht. Der Standard
sind eben wirklich eher die 36k gerade bei den kleineren
Kanzleien und wenn man nicht so viel Berufserfahrung hat.

Vor zwei Jahren habe ich den Steuerberater bestanden und
hatte damals 5 Jahre BF. Ein Personalvermittler wollte mir
eine Stelle vermitteln bei einer überregional tätigen
Steuerberatungsgesellschaft. Das Angebot war 48k und der Tipp
vom Vermittler, "lassen Sie sich bitte nicht viel weiter
herunterhandeln". Ich habe dann eine andere, deutlich
besser bezahlte Stelle angenommen. Aber das zeigt auch schon,
dass ein guter Steurfachwirt wohl eher so bei 42-45k
herauskommen würde, wenn er geschickt verhandelt.

Wenn deine Frau bald die Kanzlei übernehmen will oder als
Partner einsteigen will, sind 60k halt auch nicht der
Brüller, wenn man überlegt, wie viel Verantwortung sie hier
übernimmt. Das ist dann von den Anforderungen auch was ganz
anderes als das, was wir hier diskutieren, nämlich die reine
Erstellung von Steuererklärungen und Abschlüssen ohne
Personalverantwortung.

Wenn Sie Partner werden sollte, wird das Gehalt wohl noch deutlich steigen.
Die 60000 sind nur auf fachwirt Tätigkeiten usw bezogen.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ich an deiner Stelle auf jeden Fall StB, alleine schon deswegen, weil man nur begrenzt Lust hat auf die Lernerei, das kannst du mir sehr gerne glauben. Außerdem interessiert es keinen Menschen, ob du ''nur'' Bachelor oder auch einen Master hast. Wenn der StB da ist, ist das so was von wurscht. Gerade in dem Bereich sind irgendwelche Studienabschlüsse aus der Vergangenheit de facto wertlos oder einfach irrelevant, wenn man so ausdrücken möchte :-)

Lounge Gast schrieb:

Guten Abend,
ich bin die Person die unter 2000? brutto verdient.
Vielen Dank für die Antworten.

Ich habe mich allerdings auch etwas blöd ausgedrückt.
Ich wollte mich jetzt bei verschiedenen Kanzleien bewerben
und dann je nach Größe etc. einen Betrag von 35.000-40.000?
angeben.
Wäre schon gut, wenn es klappen würde, dann könnte ich die
Summe welche ich jetzt Brutto bekomme, eventuell später Netto
ausgezahlt bekommen.

Eine Frage hätte ich allerdings noch, kann man durch einen
(Fern)Master das Gehalt eventuell noch etwas nach oben drücken?
Oder würdet ihr sagen ( wie ich es schon oft gehört habe),
den Master erstmal sein lassen und lieber versuchen das
Steuerberaterexamen zu bestehen.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ist man nicht selbst Inhaber oder Partner einer Steuerkanzlei oder die Kanzlei hat nicht eine gewisse Größe, dann darf man mit Einstiegsgehältern bis maximal 30k rechnen. Punkt.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Mit einem Master erzielst du in aller Regel kein höheres Gehalt. Dass Master-Absolventen im Schnitt etwas mehr kriegen, liegt meiner Meinung nach eher daran, dass sie älter sind, im Schnitt mehr Praktika absolviert haben oder manche Arbeitgeber beim Bachelor Angst haben, dass man sich nach einem Jahr oder so verabschiedet, weil man noch einen Master machen möchte. Das Studium an sich bringt dir und deinem Arbeitgeber in der Praxis aber keinen Mehrwert.

Zu dem Partner-Track:

Als Partner kriegt man doch kein Gehalt, sondern eine Beteiligung am Gewinn. Man muss den bisherigen Partnern einen Teil des Mandantenstamms abkaufen. Das ist ein Betrag, der ungefähr einem anteiligen Jahresumsatz entspricht. Ja, dann mal viel Spaß! Das ist sind bestimmt eine halbe Million Euro, die sie da aufnehmen muss als Darlehen (bei 5 ihr unterstellten Mitarbeitern). Und wenn du jetzt die Kapitalverzinsung von der Gewinnbeteiligung abziehst, kommt evtl. ein "Gehalt" raus, das nicht mal den 60k in Festanstellung entspricht.

Habe ich schon öfter gehört, dass Steuerfachwirte, die den Steuerberater machen wollen, mit 50k oder 60k auf eine Stelle gelockt werden. Nach dem Steuerberater steigt das Gehalt dann aber nur noch unwesentlich. Du musst bedenken, dass man direkt nach dem Steuerberaterexamen mit Leuten konkurriert, die teilweise schon 10 Jahre Berufserfahrung NACH dem Examen haben. So begehrt bist du gar nicht. Du bist erst mal nur billiger.

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Deine Aussage stimmt natürlich, aber um Partner zu werden, muss man erst einmal horrende Schulden machen, wenn man nicht in den Familienbetrieb einsteigt. Die darf man Monat für Monat abtragen und so viel bleibt da nicht hängen.

Lounge Gast schrieb:

Ist man nicht selbst Inhaber oder Partner einer Steuerkanzlei
oder die Kanzlei hat nicht eine gewisse Größe, dann darf man
mit Einstiegsgehältern bis maximal 30k rechnen. Punkt.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Dafür wird ja auch an einem Unternehmen beteiligt im Gegenzug. Und wenn man selber gut ist, kann man Anteil auch später wieder verkaufen.

Lounge Gast schrieb:

Deine Aussage stimmt natürlich, aber um Partner zu werden,
muss man erst einmal horrende Schulden machen, wenn man nicht
in den Familienbetrieb einsteigt. Die darf man Monat für
Monat abtragen und so viel bleibt da nicht hängen.

Lounge Gast schrieb:

Ist man nicht selbst Inhaber oder Partner einer
Steuerkanzlei
oder die Kanzlei hat nicht eine gewisse Größe, dann darf
man
mit Einstiegsgehältern bis maximal 30k rechnen. Punkt.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Bin gerade selber in der Überlegungsphase zwischen einkaufen und angestellt bleiben. Wenn man realistisch ist, ist der Kanzleianteil in 40 Jahren kaum noch was wert, da Beratung persönlicher wird und das Massengeschäft wegbricht. Wer den Kanzleiwert als maßgeblichen Baustein der Altersvorsorge sieht, wird vermutlich sein blaues Wunder erleben.

Alternative zum Kauf wäre der (nebenberufliche) Start auf der grünen Wiese. Aber wie schon angesprochen: Die Anzahl der wechselnden Mandanten (= Neumandate) ist sehr gering selbst wenn sie mit dem aktuellen Berater unzufrieden sind.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Der Kanzleianteil wird schon in 10 bis 15 Jahren viel weniger wert sein, als er heute gehandelt wird. Denn dann geht ein Großteil der Inhaber von Steuerkanzleien in Rente. Und die wollen alle ihren Anteil gleichzeitig verkaufen. Wer soll das kaufen?

Meiner Meinung nach ist das heutzutage viel zu teuer. Eine halbe Million Euro, damit mit Frau Müller die Buchhaltung von irgend einem kleinen Handwerker machen darf? Pfft....

Wenn du von einer größeren Beratungsgesellschaft kommst, musst du dir auch überlegen, ob du mit der Art von Mandant überhaupt klar kommst. Dieses kleinen Unternehmer sind schon eine Völkchen für sich.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Die Kaufpreise für Kanzleien sind eher gesunken. Angesichts der recht unsicheren Zukunftsaussichten würde ich auch nicht allzu viel Geld für einen Anteil auf den Tisch legen. Insbesondere nicht bei Steuerkanzleien, die ihr Geld vorrangig mit Compliance verdienen ("Industrie 4.0").

Ansonsten muss das aber kein schlechtes Investment sein. Die Kaufpreise sind in den letzten Jahren eher gesunken. Sie schwanken wohl zwischen 0,6 bis 1,3 Jahresumsätzen. Setzt man einen Multiplikator von 1 an und unterstellt eine Kostenquote von 50%, hat man seinen Einsatz schon nach zwei Jahren wieder raus. Inflationsrate und fiktiven Lohn natürlich vernachlässigt.

Im Gegenzug zu einem klassischen Kauf finde ich zudem Modelle besser, bei denen der neue Gesellschafter zunächst als Junior-Partner einsteigt und seine Einlage dann dadurch finanziert, dass ein Teil seiner Gewinne an die anderen Partner fließt. So läuft es zumindest bei uns in der Großkanzlei. Letzte Stufe als Mitarbeiter ("Salary Partner") sind ca. 200k Gehalt. Als Equity Partner fängt man dann "nur" mit ca. 300k an, obwohl der durchschnittliche Gewinn pro Partner ca. 1 Mio. beträgt. Der Gewinnanteil steigt dann im Zeitablauf weiter an. Am Anfang arbeitet dann also auch der Partner noch viel für andere Leute, profitiert aber auch von der bestehenden Infrastruktur, dem Kanzleinamen und den Mandaten.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Wo gibts noch 50% Umsatzrendite? Die klassischen Partnerschaften werden bei 25% rumkrebsen....

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Im Grunde genommen bleibt keine saubere und empfehlenswerte Lösung für den Einstieg in die Selbständigkeit übrig.
Kauf von Anteilen/Kanzleien ist mit zu hohen Risiken behaftet; allein auf grüner Wiese Vollzeit starten ist ebenfalls ein gewagtes Unterfangen, da Mandanten kaum noch wechseln.
Als Königsweg bliebe da m.E. nur, sich nebenberuflich selbständig zu machen und sich dort zu spezialisieren.

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

50% Umsatzrendite ist völlig utopisch. Bei 25% kannst du vollkommen zufrieden sein. Und dann musst du die FK-Zinsen vom Gewinn abziehen, dann die Steuer, dann deine Sozialversicherungsbeiträge. Da zahlst du mindestens 7 Jahre ab und selbst das dürfte sportlich sein.

Und das mit dem nebenher selbständig machen, ist doch auch eine Milchmädchenrechnung. In der Zeit, in der du in deiner kleinen "Privat-Kanzlei" mit suboptimalen Mandanten rumwurtschtelst, könntest du im Hauptjob ordentliches Geld verdienen. Zumal du die Mandanten hier auch kaufen musst. Ich kenne wirklich keinen etablierten Steuerberater, der Mandate einfach kostenlos abgeben würde. Die ziehen alles an sich, selbst wenn sie keine Kapazitäten mehr haben. Dann halten sie die Mandanten eben monatelang hin.

Aus meiner Sicht wird das Modell der Großkanzlei das der Zukunft sein. Also ohne großen Kapitaleinsatz Partner werden und dann darauf aufbauen. Die ganzen kleinen Kanzleien von heute werden verschwinden und in größere Einheiten integriert werden.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Hier der Poster mit der StW Frau:

Ob sie das Partner Angebot annimmt kann man dann ja immer noch gucken. Ist ja kein Zwang.
Angestellter StB oder zum Konzern wechseln geht ja weiterhin immer noch.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ich könnte aktuell auch als Juniorpartner bei einer größeren Kanzlei einsteigen. Es gibt eine feste Tätigkeitsvergütung + Teil vom Restgewinn, der allerdings minimal ausfallen dürfte aufgrund der Mini-Beteiligung. Anteile können allerdings erst bei Austritt eines Partners erworben werden (und auch nicht ratierlich über die Tätigkeitsvergütung getilgt werden). Nach kurzer Rechnerei kam ich dann auf ein monatliches Mehrnetto von 550 EUR. Unter der Prämisse, dass ich einen Kauf für ca. 500k zu risikoreich finde und es somit nur beim Juniorpartner bliebe, ist das nicht unbedingt erstrebenswert für die paar EUR.

Mir kommts auch so vor, als ob es aktuell keinen Königsweg gibt. Entweder man legt die Kohle fremdfinanziert auf den Tisch und hofft, dass die nächsten 10 Jahre das Geschäft noch läuft oder man bleibt angestellt.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ich habe mir jetzt mal alle Antworten durchgelesen und meine ernsthafte Frage lautet "Lohnt sich der StB-Titel noch?"
48.000? mit Titel als Gehalt?
Kommt mir sehr wenig vor.

Wäre es vielleicht auch eine Idee, durch einen passenden Master "General Management" etc. in einen anderen Bereich zu wechseln?

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Also ich bekomme jetzt als frisch gebackener - noch nicht bestellter - StB 66k p.a.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Das ist natürlich extremst niedrig und auch nicht der Regelfall. Als Steuerassi im zweiten Jahr hatte ich exakt die angesprochenen 48k nur mal so als Gegenbeispiel.
Aber du hast natürlich recht, dass der Steuerbereich nicht mit den allerhöchsten Gehältern lockt. Dennoch ist der Titel m.E. nach noch lukrativ. Diejenigen, die ihn über größere Gesellschaften machen, habe in der Regel deutlich höhere Gehälter (Manager/Senior Manager BigFour z.B.).

Bei (sehr) kleinen Kanzleien sind die Gehälter in der Tat geringer. Hier aber arbeiten dann die wenigsten Steuerberater als normale Angestellte. Viele steigen als Partner ein oder bauen sich selber was auf.
Darüber hinaus gibt es noch die Möglichkeit in die Industrie zu wechseln ohne den Titel zu verlieren.

Meiner Meinung nach lohnt sich der Titel also noch, auch wenn der Weg wohl kaum für den klassischen wiwi-treff "highpotential" geeignet ist...

Lounge Gast schrieb:

Ich habe mir jetzt mal alle Antworten durchgelesen und meine
ernsthafte Frage lautet "Lohnt sich der StB-Titel
noch?"
48.000? mit Titel als Gehalt?
Kommt mir sehr wenig vor.

Wäre es vielleicht auch eine Idee, durch einen passenden
Master "General Management" etc. in einen anderen
Bereich zu wechseln?

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Das hört sich doch schon wesentlich realistischer an, 48.000? bekommt man ja teilweise schon mit Master und 1 jähriger Berufserfahrung.

Hätte mich auch sehr gewundert.

Danke für die Antwort.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Das halte ich für extrem unwahrscheinlich. Zumindest ist das nicht ansatzweise oder auch nur annähernd die Regel. Die 48k kommen schon gut hin. Alles was man dem Nicht-Partner zahlt, fehlt dem Partner in der Tasche.

Die Zahlen haben sich seit über 10 Jahren nicht verändert. Mittlerweile fährt man schon im öffentlichen Dienst (nicht-Beamte) in der 1. Stufe schon besser, da man ein 13. Gehalt hat und bessere Arbeitszeiten. Wenn nicht, dann spät. im Laufe von ein paar Jahren, Stichwort Tariferhöhungen.

Lounge Gast schrieb:

Also ich bekomme jetzt als frisch gebackener - noch nicht
bestellter - StB 66k p.a.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Das würde bedeuten, dass sich der Titel nicht mehr lohnt?

antworten
bwlnothx

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Der Titel lohnt sich selbstverständlich. Nur nicht unbedingt in einer Steuerkanzlei.
Aber mit entsprechender Berufserfahrung im Tax, kann man als StB in der freien Wirtschaft schon sehr gut verdienen.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Wie kommt man denn auf die Idee, dass man nur 48k bekommt? Ich verstehe das einfach nicht... Habe in einer 100 MA StB/WP-Gesellschaft gearbeitet... Dort waren einige Prüfungsleiter, die ihren StB schon in der Tasche hatten und die alle ausnahmslos über 50k verdient haben. Ernsthaft: Wer als StB nur 48k verdient, der kann sich halt was anderes suchen. 60k sind immer drin und zwar unmittelbar nach dem Examen. Man kann darüber streiten, ob es das das Examen rechtfertigt, aber einfach zu behaupten, dass 48k der Regelfall sind, ist ein bisschen absurd

Lounge Gast schrieb:

Das halte ich für extrem unwahrscheinlich. Zumindest ist das nicht ansatzweise oder auch nur annähernd die Regel. Die 48k kommen schon gut hin. Alles was man dem Nicht-Partner zahlt, fehlt dem Partner in der Tasche.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Als Sachbearbeiter-Steuerberater bekommst du halt sicher nicht 66k, sondern eher 48k. Wenn du aber ein Team leitest, kannst du schon 60-80k verlangen.

In welchem Beruf würdest du denn als Sachbearbeiter 66k bekommen? Und komme jetzt bitte nicht mit irgendwelchen Altverträgen bei BMW, wo du spätestens vor 20 Jahren hätte dort einsteigen müssen.

Nicht jeder leidet wie ein Meerschweinchen, wenn er so ein Berufsexamen schreiben muss. Für manche ist das einfach ein Spaß (mehr oder weniger) und wenn dann halt nicht das große Geld herausspringt, ist es auch nicht so schlimm, da man anderswo auch nicht mehr gekriegt hätte.

Was mich persönlich nervt, ist, dass es keine feste Gehaltsstruktur gibt. Es ist alles Verhandlungssache. Früher als Steuerassistent habe ich mir immer anhören müssen, dass ich zu teuer bin (obwohl ich für ein total lächerlich niedriges Gehalt eingestiegen bin). Jetzt verdiene ich das Doppelte und muss mir weiter anhören, dass ich viel zu teuer bin. Man ist immer zu teuer, ob jetzt 48k oder 66k......

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Wenn du uns noch den Namen deiner Kanzlei nennst, kannst du endgültig für das Ende von Nachwuchsproblemen in deiner Branche/Kanzlei sorgen :-)

Lounge Gast schrieb:

Also ich bekomme jetzt als frisch gebackener - noch nicht
bestellter - StB 66k p.a.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Das ist wohl wahr. Letztlich ist es bei den Steuerberatern wie bei den Anwälten, wenn auch nicht ganz so extrem. Die Topleute verdienen extrem gut, die guten Leute immer noch sehr gut, die breite Masse kommt ganz ordentlich klar und der Bodensatz vegetiert halt bei 60k vor sich hin. Anders als bei den Anwälten fehlen allerdings die "Taxifahrer", die mit 20k klarkommen müssen. Jedenfalls kenne ich da niemanden.

Ein guter Steuerberater kann sich dumm und dämlich verdienen. Kenne so manch einen, der als Partner in Topläden mit siebenstelligen Beträgen nach Hause geht. Anfang 30 sechsstellig zu verdienen, ist kein Problem, sofern man denn ein gutes Profil mitbringt. Hierbei handelt es sich dann natürlich um Leute, die auch anderswo Karriere machen können. Allein der StB macht auch diese Leute nicht "reich".

bwlnothx schrieb:

Der Titel lohnt sich selbstverständlich. Nur nicht unbedingt
in einer Steuerkanzlei.
Aber mit entsprechender Berufserfahrung im Tax, kann man als
StB in der freien Wirtschaft schon sehr gut verdienen.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Arbeite in einer mittelständischen Kanzlei; mache sowohl Prüfung als auch Steuern. Außendienst p.a. ca. 8 Wochen.

Da ich offen mit beruflicher Neuorientierung argumentiert habe, wurde mir ein Gehalt am oberen Limit zugesagt. Heißt, ich bekomme hier jetzt sogar mehr als frische "fremde" StB die eingestellt werden. Lt. unserem HR-Menschen ist es aber die absolute Ausnahme; man ist wohl zufrieden mit mir :)

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Steuerberater, die sich von einer mittelständischen Kanzlei für 2 Monate im Jahr auf Prüfung schicken lassen, sind sehr gefragt! Die meisten Steuerberater wollen nach dem Examen keinen Außendienst mehr machen. Und bei einer mittelständischen Kanzlei hast du dann auch viel mehr Mandantenkontakt als z. B. bei einer Big4. Deswegen wird beim Mittelständler WP deutlich besser bezahlt als Tax. In dem anderen Thread hieß es ja, dass Audit und Tax in etwa gleich bezahlt werden, wobei Tax in der Tendenz sogar höhenwertiger ist - das ist wirklich nur bei den Big4 so. Bei den Big4 scheint Audit auch so ein Massengeschäft zu sein. Beim Mittelständler ist das ganz anders, da bist du quasi das Aushängeschild der Kanzlei.

Deine Stelle kannst du aber nicht mit einem Steuerberater vergleichen, der lediglich 9-5 in den Steuerunterlagen von Mandanten herumwühlt und für die meisten Mandanten evtl. sogar "unsichtbar" bleibt.

Wenn du auf so einer Position keine Personalverantwortung trägst, konkurrierst du praktisch mit Steuerfachangestellten, Steuerfachwirten und Bachelor / Master Absolventen und der eigentliche Grund, warum du die Stelle hast, ist der, dass dein Arbeitgeber niemanden anderen findet, der

  • mehr als 3 Jahre Berufserfahrung in Tax hat
  • auch nur einen Hauch von Plan hat.

Man muss immer hinterfragen, was hinter einer Stelle wirklich steckt. Man bekommt nirgendwo was geschenkt. Die überdurchschnittlich gut bezahlten Stellen haben immer einen Haken. Für mich wäre zwei Monate Außendienst eben nichts. Da lockt mich das zusätzliche Geld auch nicht.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Was sind das für Läden und was für ein Profil wollen die zum Einstieg?

Ich dachte immer Stb wird generell gut entlohnt und sehe dann hier diese mickrigen Gehälter. Angesehen ist der Beruf ja eigentlich auch sehr.

Lounge Gast schrieb:

Das ist wohl wahr. Letztlich ist es bei den Steuerberatern
wie bei den Anwälten, wenn auch nicht ganz so extrem. Die
Topleute verdienen extrem gut, die guten Leute immer noch
sehr gut, die breite Masse kommt ganz ordentlich klar und der
Bodensatz vegetiert halt bei 60k vor sich hin. Anders als bei
den Anwälten fehlen allerdings die "Taxifahrer",
die mit 20k klarkommen müssen. Jedenfalls kenne ich da
niemanden.

Ein guter Steuerberater kann sich dumm und dämlich verdienen.
Kenne so manch einen, der als Partner in Topläden mit
siebenstelligen Beträgen nach Hause geht. Anfang 30
sechsstellig zu verdienen, ist kein Problem, sofern man denn
ein gutes Profil mitbringt. Hierbei handelt es sich dann
natürlich um Leute, die auch anderswo Karriere machen können.
Allein der StB macht auch diese Leute nicht "reich".

bwlnothx schrieb:

Der Titel lohnt sich selbstverständlich. Nur nicht
unbedingt
in einer Steuerkanzlei.
Aber mit entsprechender Berufserfahrung im Tax, kann man
als
StB in der freien Wirtschaft schon sehr gut verdienen.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ich glaube, das Hohe Ansehen der Steuerberater ist zum Teil einfach Selbstvermarktung. Wer Mandanten beraten will, muss ein gutes Auftreten haben, muss andere davon überzeugen, dass er etwas weiß, was andere nicht wissen usw. Da ist viel Show dabei. In Wirklichkeit weiß der Steuerberater ja auch nur, was in der Literatur beschrieben ist. Und das kann im Prinzip ja auch jeder Master-Student nachlesen / diskutieren.

Ein weiterer Aspekt ist, dass freie Berufe generell das Image haben, dass man damit viel Geld verdienen kann, weil sie fast nur von wohlhabenden Leuten ausgeübt werden. Allerdings glaube ich, dass man in Wirklichkeit schon von Haus aus viel Geld mitbringen muss, damit man überhaupt in freien Berufen arbeiten kann. Der normale Arbeitersohn kann es sich gar nicht leisten, eine Kanzlei zu kaufen und sich damit selbständig machen. Ich will nicht wissen, wie viel oder besser gesagt wie wenig manche Klein-Kanzlei wirklich abwirft. Die Leute haben einfach reiche Eltern gehabt, viel geerbt, an der Kanzlei liegt es oft gar nicht, dass die Porsche fahren (ich rede jetzt nicht von Top-Kanzleien, sondern die 80.000 No-Name-Kleinkanzleien, die es noch in Deutschland gibt).

Meiner Erfahrung nach muss man sich bestimmte Berufe wie Künstler, Coach, Wellness-Berater, Drehbuch-Autor einfach leisten können. Geld wirft das in den seltensten Fällen ab. Ich habe auch so einen bekannten, der Künstler ist, eine abbezahlte Wohnung in der Großstadt hat, toll in Urlaub fährt und wenn man ihn fragt, was er beruflich gerade für Projekte macht, dann heißt es nur "ach das Projekt, nö, da kriege ich gar kein Geld, das ist nur fürs Image". Der muss einfach geerbt haben, sonst könnte er sich so ein Leben als "Freiberufler" gar nicht leisten.

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Nachlesen sollten das sogar schon Schüler können. Es wird vermutlich am verstehen scheitern. Und die Literatur fällt ja auch nicht vom Himmel. Das sind ja durchaus auch StB die die Literatur verfassen.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Also wenn z. B. ein Steuerberater für einen geschlossenen Fonds ein steuerliches Konzept abliefert und dafür seinem Mandanten 1XX.XXX Euro berechnet, dann beinhaltet das Fonds-Konzept inhaltlich auch nicht mehr als das "kleine Einmaleins der Steuerlehre" - Besteuerung von Personengesellschaften, von Kapitalgesellschaften, Transparenzprinzip, Besteuerung von Kapitaleinkünften auf privater und betrieblicher Ebene. Das sind alles Dinge, da kann dir jeder Master-Student eine Abschlussarbeit drüber schreiben, jeder Dipl.-Finanzwirt (FH) in der Sachbearbeitung beim Finanzamt kann dir die Dinge sagen, die in diesem Konzept stehen.

Kann auch nur einer der genannten Personen 1XX.XXX Euro für den Kram berechnen? Nein, das kann nur der Partner einer in dem Bereich renommierten Kanzlei, weil in der Steuerberatung vor allem für das Image bezahlt wird. Steuerberater XY hat so und so viel Jahre Berufserfahrung in dem Bereich, er steht hinter dem Konzept und deshalb könnt ihr alle beruhigt sein, er hat es abgesegnet.

Es kommt hier nur darauf an, dass man sich gut verkauft. Inhaltlich ist das alles kein Hexenwerk.

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ich arbeite seit 1 Jahr in einer Steuerkanzlei und habe zuvor einen Bachelor im Bereich Steuern gemacht. Ich habe momentan sehr viele Überstunden (55-60 Stunden Woche) und mein Gehalt liegt nur bei ca. 2000 Euro brutto.

Deswegen würde ich gerne die Kanzlei wechseln. Meine Frage ist nun, welches Gehalt kann man einfordern?

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Wenn es eine vergleichbare Position in einer vergleichbar großen Kanzlei ist, dann auch nicht mehr. Warum auch?
Aber das musst du erfragen.

Lounge Gast schrieb:

Ich arbeite seit 1 Jahr in einer Steuerkanzlei und habe zuvor
einen Bachelor im Bereich Steuern gemacht. Ich habe momentan
sehr viele Überstunden (55-60 Stunden Woche) und mein Gehalt
liegt nur bei ca. 2000 Euro brutto.

Deswegen würde ich gerne die Kanzlei wechseln. Meine Frage
ist nun, welches Gehalt kann man einfordern?

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Wie viele Überstunden sind in der Steuerberatung? als normal anzusehen?

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Da deine Vollzeitstelle nur mit 2000 Euro brutto vergütet wird, machst du genau das, was eine Steuerfachangestellte mit Ausbildung auch macht. Das wird halt nicht besser bezahlt, auch wenn du wechselst.

Wenn, dann musst du dir ein höherwertiges Betätigiungsfeld suchen, aber bei einem Jahr Berufserfahrung und der Branche wird das schwer.

Auf den Bachelor würde ich übrigens nichts geben. In ein paar Jahren gibt es keine kaufmännischen Ausbildungen mehr, sondern nur noch Bachelors.

Nach oben bringt dich nur Berufserfahrung, Leistung, Netzwerken und gute Eigen-PR.

Lounge Gast schrieb:

Ich arbeite seit 1 Jahr in einer Steuerkanzlei und habe zuvor
einen Bachelor im Bereich Steuern gemacht. Ich habe momentan
sehr viele Überstunden (55-60 Stunden Woche) und mein Gehalt
liegt nur bei ca. 2000 Euro brutto.

Deswegen würde ich gerne die Kanzlei wechseln. Meine Frage
ist nun, welches Gehalt kann man einfordern?

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Nun.. Ich kann ja mal von mir reden.

Ich selber habe ein Jahr Wirtschaftsrecht studiert und dann abgebrochen, nicht mein Thema. Habe nebenbei dort schon bei der dt. Bank gearbeitet. Dann gewechselt in eine Steuerkanzlei, die mich direkt als bezahlte Praktikantin für 2 Wochen genommen haben. Danach habe ich einen Arbeitsvertrag bekommen.

Mein einziger Abschluss zu dem Zeitpunkt war das Abitur (habe direkt in dem Jahr des Abiturs angefangen zu studieren und zu arbeiten).

Ich habe ne 30h Woche, bekomme 1,5k Brutto. Nach 1-2 Monaten war ich soweit, dass ich Steuererklärungen erstellen konnte, buchen konnte, EÜR etc etc.

Sprich die Arbeiten, die eine vollwertige Steuerfachangestellte macht, kann ich inzwischen (nach 5 Monaten) ohne Abschluss.

Mache trotzdem ab August nen duales Studium (Abschluss Steuerfachangestellte +Bachelor BWL Schwerpunkt Steuern). Dauert ca. 3,5 Jahre. Angebot vonner Steuerberaterkammer.

Danach noch 3 Jahre Berufserfahrung und ich darf mein Steuerberaterexamen schreiben.

So viel dazu - keine Qualifizierung - 1,5k Brutto Gehalt - 30h Woche - Berlin

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WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ich hab tatsächlich selten einen unqualifizierteren Kommentar gehört! Ein Steuerberater soll 38k verdienen? Ich habe noch keinen Steuerberater kennengelernt, der unter 70k verdient.

WiWi Gast schrieb am 16.06.2015:

Die Gehälter sind in Deutschland sehr unterschiedlich je nach Region.

Steuerfachangestellte verdienen im Schnitt zwischen 20k (Erzgebirgskreis) und 30k (München).

Steuerfachwirte/Hochschulabsolventen mit Schwerpunkt Steuern verdienen im Schnitt zwischen 23k (Erzgebirgskreis) und 38k (München)

Steuerberater direkt nach dem Examen verdienen im Schnitt zwischen 38k (Erzgebirge) und 60k (München).

Natürlich kann man in einigen Fällen noch Abweichungen nach oben oder unten finden. Das Gehalt variiert nämlich auch noch mit der Größe der Kanzlei/Gesellschaft. Und manche Arbeitgeber zahlen einfach mehr, weil sie z. B. rentablere Mandanten haben. Oder in bestimmten Bereichen fallen viele Überstunden an.

Um zu einem vernünftigen Vorschlag zu kommen, müsste man alle Faktoren kennen (Region, Größe, Überstunden, Rentabilität).

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Meine Stb.-Kollegin hat vor 15 Jahren in einer mittleren Stadt in Baden-Württemberg 45k verdient.

WiWi Gast schrieb am 28.06.2019:

Ich hab tatsächlich selten einen unqualifizierteren Kommentar gehört! Ein Steuerberater soll 38k verdienen? Ich habe noch keinen Steuerberater kennengelernt, der unter 70k verdient.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

Ich bin als Steuerassistent schon mit 38k eingestiegen.

antworten
Nouqie

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

WiWi Gast schrieb am 28.06.2019:

Ich hab tatsächlich selten einen unqualifizierteren Kommentar gehört! Ein Steuerberater soll 38k verdienen? Ich habe noch keinen Steuerberater kennengelernt, der unter 70k verdient.

Diesen Kommentar würde ich dann eher als unqualifiziert werten. Die Gehälter unterscheiden sich regional extrem. Jedoch kommt es auch in Großstädten auf die Kanzlei an, in der man arbeitet und hierbei dann auf Verrechnungssätze und Mandatstruktur. Ein Steuerberater, der überwiegend Buchführungs- und ESt Mandate für Arbeitnehmer hat, wird in der genannten Region dann wohl tatsächlich nicht viel mehr zahlen können.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

WiWi Gast schrieb am 28.06.2019:

Meine Stb.-Kollegin hat vor 15 Jahren in einer mittleren Stadt in Baden-Württemberg 45k verdient.

So langsam hängt einem der Schwachsinn von GD200 zum Hals raus. Kein Steuerberater in Deutschland verdient heute (wir reden nicht über 15 Jahre alten Unsinn) 45k oder weniger. Das bekommt so gut wie jeder Berufsanfänger in der Steuerberatung heutzutage. Die aktuellen Gehälter würden hier schon oft genug diskutiert. Auf meinem eigenen Vertrag bei einer der Big4 steht 46k.

antworten
WiWi Gast

Re: Einstiegsgehalt Steuerassistent

WiWi Gast schrieb am 28.06.2019:

Meine Stb.-Kollegin hat vor 15 Jahren in einer mittleren Stadt in Baden-Württemberg 45k verdient.

WiWi Gast schrieb am 28.06.2019:

Ich hab tatsächlich selten einen unqualifizierteren Kommentar gehört! Ein Steuerberater soll 38k verdienen? Ich habe noch keinen Steuerberater kennengelernt, der unter 70k verdient.

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