Einstiegsgehalt Vermögensverwaltung
Hallo Zusammen,
ich brauche einmal euren Rat bezüglich eines Stellenangebots.
Sorry schon einmal für den langen Text aber es beschäftigt mich doch sehr.
Kurz zu meinem Hintergrund:
Ich habe meinen Bachelor in VWL gemacht und nun dieses Jahr im Sommer meinen Master in BWL mit Schwerpunkt Finance mit 1,7 beendet. Seit meinem ersten Bachelorsemester habe ich neben dem Studium immer 2-3 Tage die Woche bei einer unabhängigen Vermögensverwaltung gearbeitet. In den Semesterferien dann meist sogar 5 Tage die Woche. Zunächst habe ich nur dem Sekretariat / Back-Office geholfen. Mit der Zeit wurden die Aufgaben aber immer umfassender. So habe ich viele Bereich des Back-Office digitalisiert und automatisiert. Habe direkt dem Geschäftsführer zugearbeitet, habe Kunden im Tandem mit anderen Kollegen betreut und auch erste eigenen Kunden komplett selbstständig betreut. Darüber hinaus habe ich zusammen mit dem Geschäftsführer eine neue Depotstrategie entwickelt und dafür selber alle Verkaufsunterlagen erarbeitet und bei den Tandemkunden selbstständig den Depotanteil verwaltet, der in diese neue Strategie investiert ist. Daneben war ich auch bei zahlreichen Kundengesprächen dabei und habe bei der Neukundengewinnung geholfen.
Insgesamt bin ich nun seit 6 Jahren in dem Unternehmen und verstehe mich mit den Kollegen und dem Geschäftsführer sehr gut.
Nun hat mir unser Geschäftsführer heute ein Gehaltsangebot für eine Festanstellung gemacht, von dem ich doch recht enttäuscht bin:
Ab 2021: 33.000 Fixgehalt + bis zu 17.000 variabler Vergütung = 50.000 gesamt
Ab 2022: 36.000 Fixgehalt + bis zu 29.000 variabler Vergütung = 65.000 gesamt
Ab 2024: 42.000 Fixgehalt + bis zu 33.000 variabler Vergütung = 75.000 gesamt
Ab 2026: 48.000 Fixgehalt + bis zu 37.000 variabler Vergütung = 85.000 gesamt
Ab 2028: 54.000 Fixgehalt + bis zu 46.000 variabler Vergütung = 100.000 gesamt
Ab 2031: 60.000 Fixgehalt + bis zu 55.000 variabler Vergütung = 115.000 gesamt
Dabei ist die variable Vergütung vor allem davon abhängig, wie viel Neukundengeld ich heranbringen würde und dann noch davon, welche Rendite ich für meine Kunden erwirtschaften würde.
Dabei ist es denke ich wichtig zu erwähnen, dass das Unternehmen aktuell keinerlei aktive Neukundengewinnung verfolgt und auch keine Akquisitionsstrategie hat. Wenn wir neue Kunden bekommen, geschieht das maximal über Empfehlung oder weil uns die Kunden „zufällig“ finden. Die anderen Mitarbeiter haben alle früher bei einer Bank gearbeitet und bei Ihrem Wechsel den Großteil Ihrer Kunden mit zur Vermögensverwaltung gebracht. Da sie von ihren Bestandskunden sehr gut leben können, sind sie nicht wirklich an aktiver Kundengenerierung interessiert.
Ich müsste diesen Bereich also quasi von null aufbauen. Den Wochenstundeneinsatz hat mein Chef dabei auf ca. 45 Stunden angesetzt. Wobei die Stunden nicht notiert werden. Es gibt also keine Überstunden.
Darüber hinaus habe ich mich auch im letzten Monat bei anderen Unternehmen beworben und dort Angebot von 55.000 Fix (Deka Fondsmanagement), 48.000 Fix (Finanzamt), 70.000 Fix (IT Beratung für Banken) erhalten. Eigentlich wollte ich die Angebote nicht annehmen, weil ich meinen jetzigen Job mag. Aber, wenn fremde Firmen einen finanziell so viel mehr „wertschätzen“, als der Betrieb bei dem man 6 Jahre war, fühlt sich das schon doof an…
Das mögliche Gesamtgehalt finde ich mit 50.000 bei meiner aktuellen Stelle ja nicht wirklich schlecht. Aber ich würde es dann doch als Fixgehalt haben wollen und dafür auch die ersten Jahre auf eine Gehaltssteigerung und variable Bezüge verzichten, bis ich gezeigt habe, dass ich die Leistung Vollzeit wirklich bringe und das Geschäft wiederbeleben kann.
Und ich bin bereit 45-50 Stunden die Woche zu Arbeiten und den Bereich neu aufzubauen. Nur nicht für 33.000 Fix und die Möglichkeit auf 50.000... Dafür bieten die anderen Jobangebote doch ein zu gutes „sicheres“ Gehalt und ebenfalls gute Aufstiegschancen.
Was meint Ihr dazu?
Was würdet Ihr an meiner Stelle machen?
Besten Dank im Voraus
Markus