Ich stieg bei einer Big 4 in Wien ein mit einem Praktikum. Ich hatte die Wahl zwischen 6 Monate 1.800 und 12 Monate 2.000 und entschied mich für letzteres, da es mehr Geld ist und ich denke, die Übernahmechancen sind deutlich höher.

Allerdings kommt mir das Gehalt für einen Master-Abschluss etwas wenig vor, und ich frage mich, wie sich das bei Conversion in einer Fulltime Rolle entwickeln würde.

1. Ist es möglich, nach dem Praktikum (und bei Angebot Fulltime-Stelle) direkt auf 4.000/Monat zu gehen? Oder würde sich das Gehalt langsamer entwickeln bzw. wäre der "Sprung" zu groß?
2. Kann man schon während dem Praktikum, zB nach 3 oder 6 Monaten nach einer Erhöhung verlangen? Vertraglich sind die 2.000 ja leider fixiert bis dahin, aber gute Arbeit sollte doch entsprechend belohnt werden können dann?

Denke das wird nicht wesentlich von Deutschland abweichen:

1. Für Audit als Master sind 3,8-4,0k normaler Durchschnitt und daher nicht unrealistisch
2. Praktikantengehälter werden nicht verhandelt oder angepasst. Für so einen kurzen Zeitraum macht das auch absolut keinen Sinn, schließlich vergeht ein Jahr im Flug und der Aufwand alle Praktikanten entsprechend zu bewerten und für die Restzeit anders zu vergüten steht in keinem Verhältnis zu. Aufwand dafür. Gute Arbeit führt bei einem Praktikum zu einem entsprechenden Zeugnis sowie Übernahmechancen.

WiWi Gast schrieb am 02.08.2022:

Ich stieg bei einer Big 4 in Wien ein mit einem Praktikum. Ich hatte die Wahl zwischen 6 Monate 1.800 und 12 Monate 2.000 und entschied mich für letzteres, da es mehr Geld ist und ich denke, die Übernahmechancen sind deutlich höher.

Allerdings kommt mir das Gehalt für einen Master-Abschluss etwas wenig vor, und ich frage mich, wie sich das bei Conversion in einer Fulltime Rolle entwickeln würde.

1. Ist es möglich, nach dem Praktikum (und bei Angebot Fulltime-Stelle) direkt auf 4.000/Monat zu gehen? Oder würde sich das Gehalt langsamer entwickeln bzw. wäre der "Sprung" zu groß?
2. Kann man schon während dem Praktikum, zB nach 3 oder 6 Monaten nach einer Erhöhung verlangen? Vertraglich sind die 2.000 ja leider fixiert bis dahin, aber gute Arbeit sollte doch entsprechend belohnt werden können dann?

WiWi Gast schrieb am 03.08.2022:

Denke das wird nicht wesentlich von Deutschland abweichen:

1. Für Audit als Master sind 3,8-4,0k normaler Durchschnitt und daher nicht unrealistisch
2. Praktikantengehälter werden nicht verhandelt oder angepasst. Für so einen kurzen Zeitraum macht das auch absolut keinen Sinn, schließlich vergeht ein Jahr im Flug und der Aufwand alle Praktikanten entsprechend zu bewerten und für die Restzeit anders zu vergüten steht in keinem Verhältnis zu. Aufwand dafür. Gute Arbeit führt bei einem Praktikum zu einem entsprechenden Zeugnis sowie Übernahmechancen.

Ich stieg bei einer Big 4 in Wien ein mit einem Praktikum. Ich hatte die Wahl zwischen 6 Monate 1.800 und 12 Monate 2.000 und entschied mich für letzteres, da es mehr Geld ist und ich denke, die Übernahmechancen sind deutlich höher.

Allerdings kommt mir das Gehalt für einen Master-Abschluss etwas wenig vor, und ich frage mich, wie sich das bei Conversion in einer Fulltime Rolle entwickeln würde.

1. Ist es möglich, nach dem Praktikum (und bei Angebot Fulltime-Stelle) direkt auf 4.000/Monat zu gehen? Oder würde sich das Gehalt langsamer entwickeln bzw. wäre der "Sprung" zu groß?
2. Kann man schon während dem Praktikum, zB nach 3 oder 6 Monaten nach einer Erhöhung verlangen? Vertraglich sind die 2.000 ja leider fixiert bis dahin, aber gute Arbeit sollte doch entsprechend belohnt werden können dann?

Danke für die ausführliche Antwort, macht alles Sinn!

In der Stellenanzeige war vorerst kein Gehalt angegeben, und ich wurde nach einen Vorschlag gefragt. Als ich 42k nannte wurde sofort gesagt das für die Stelle 30k budgetiert sind, und das das absolute Maximum wäre. Dann wurde ich auch gefragt, ob ich noch weiterhin am Job interessiert wäre. Das Gehalt wurde überhaupt nur von HR angesprochen, beim ersten Gespräch und bei der Zusage. Manager und dann auch Partner haben kein Wort über das Gehalt verloren, also hatte ich auch den Eindruck, dass es bei einer Praktikumsstelle einfach keinen Verhandlungsspielraum gibt.

Sie meinten aber öfters das wenn eine Full-Time Stelle verfügbar ist, auch im Ausland es bei guter Leistung Möglichkeiten geben sollte. Und erzählten von ehemaligen Praktikanten die jetzt Fulltime Jobs haben. Ich habe den Job dann angenommen, hatte Angebote bei Kleinstunternehmen mit höherer Bezahlung um 42k aber langfristig ist Big 4 halt viel besser für Lebenslauf und weitere Entwicklung. Und der Job ist genau das was ich auch machen will, auch internationale Reisen gibt es.

Wie kurzsichtig muss man sein anstatt 6 Monaten 1800€ sich für 200€ brutto mehr pro Monat ein halbes Jahr länger zu binden? 6 Monate sind schon zu lang für ein Praktikum, nach spätestens 4 Monaten wirst du ja nur noch ausgenutzt und unterbezahlt. Wie denkt man überhaupt über sowas nach, du könntest doch nach 6 Monaten einsteigen und die Differenz von 6*200€ innerhalb von einem Monat verdienen. Kündige lieber

WiWi Gast schrieb am 03.08.2022:

Denke das wird nicht wesentlich von Deutschland abweichen:

1. Für Audit als Master sind 3,8-4,0k normaler Durchschnitt und daher nicht unrealistisch

Das sind vielleicht in Deutschland normale Audit Gehälter in AT sicher nicht. Also verdoppeln sicher nicht möglich. Mit Glück um die 3.000

WiWi Gast schrieb am 03.08.2022:

Wie kurzsichtig muss man sein anstatt 6 Monaten 1800€ sich für 200€ brutto mehr pro Monat ein halbes Jahr länger zu binden? 6 Monate sind schon zu lang für ein Praktikum, nach spätestens 4 Monaten wirst du ja nur noch ausgenutzt und unterbezahlt. Wie denkt man überhaupt über sowas nach, du könntest doch nach 6 Monaten einsteigen und die Differenz von 6*200€ innerhalb von einem Monat verdienen. Kündige lieber

Ausgenutzt & unterbezahlt ist klar, aber starker Name im Lebenslauf. Bei 12 Monaten kann ich mich mehr ans Unternehmen binden als bei 6, und habe höhere Übernahmechancen. Außerdem bringt das im Lebenslauf mehr, 1 Jahr Berufserfahrung wenn ich mich währenddessen dann auch woanders bewerbe statt nur 6 Monate.

Gibt ja auch noch andere Dinge die wichtig waren, Teammitglieder, Aufgabenbereich, etc. und das war alles tip-top. Verzichte halt 1 Jahr lang auf viel Geld, aber dafür langfristig Vorteile und starkes Netzwerk. Und fühle mich dann auch besser, wenn ich nach 4 Jahren sagen kann "ich habe mein Gehalt verdreifacht!!".

Der Typ über mir mit 3k in AT zu Direkteinstieg macht mir aber etwas Angst und hat wohl Recht... in meinen Studiengang stiegen die meisten auch so low ein, auch mit 3-4 Top-Praktika. Aber wurd hier schon oft erwähnt, Monatsgehalt in AT ist nicht wie in DE, 3000 AT sind ca 3800 DE oder so wenn man 13.+14. + Steuern usw miteinbezieht.

WiWi Gast schrieb am 03.08.2022:

Wie kurzsichtig muss man sein anstatt 6 Monaten 1800€ sich für 200€ brutto mehr pro Monat ein halbes Jahr länger zu binden? 6 Monate sind schon zu lang für ein Praktikum, nach spätestens 4 Monaten wirst du ja nur noch ausgenutzt und unterbezahlt. Wie denkt man überhaupt über sowas nach, du könntest doch nach 6 Monaten einsteigen und die Differenz von 6*200€ innerhalb von einem Monat verdienen. Kündige lieber

Leider hattest du Recht... fühle mich jeden Tag ausgenutzt, Tätigkeiten sind sehr interessant und habe ein tolles Team und Manager die auch extrem zufrieden sind mit der Performance, aber meinten entwicklungstechnisch ist bei nem 12-Monatsvertrag momentan gar nichts möglich, dass HR komplett alles abblocken würde vor allem auf Grund der aktuellen Wirtschaftslage.

Ist das normal? Es wird vom Unternehmen 0 Leistung belohnt, es ist egal wie gut oder schlecht ich die Arbeit mache und wieviele Überstunden. HR redet sich auch aus und sagt das weder der Manager noch der Partner aktuell Gehaltssteigerungen oder Conversion to Fulltime Role beeinflussen können und es in HR händen liegt auf Grund der Konzernstruktur. Von einer Big 4 würde man sich doch mehr erwarten? Der Ansatz kann für Mitarbeiterbindung nicht gut sein, es geht nur darum Kosten zu minimieren. Churn Rate ist auch eher hoch momentan.

Hab auch kein Plan wie ich das jetzt 1 Jahr lang durchhalten soll, lieber weniger reinsteigern und Dienst nach Vorschrift machen? Vielleicht fühlt es sich dann weniger "ausgenutzt" an und mental besser.

WiWi Gast schrieb am 15.10.2022:

Wie kurzsichtig muss man sein anstatt 6 Monaten 1800€ sich für 200€ brutto mehr pro Monat ein halbes Jahr länger zu binden? 6 Monate sind schon zu lang für ein Praktikum, nach spätestens 4 Monaten wirst du ja nur noch ausgenutzt und unterbezahlt. Wie denkt man überhaupt über sowas nach, du könntest doch nach 6 Monaten einsteigen und die Differenz von 6*200€ innerhalb von einem Monat verdienen. Kündige lieber

Leider hattest du Recht... fühle mich jeden Tag ausgenutzt, Tätigkeiten sind sehr interessant und habe ein tolles Team und Manager die auch extrem zufrieden sind mit der Performance, aber meinten entwicklungstechnisch ist bei nem 12-Monatsvertrag momentan gar nichts möglich, dass HR komplett alles abblocken würde vor allem auf Grund der aktuellen Wirtschaftslage.

Ist das normal? Es wird vom Unternehmen 0 Leistung belohnt, es ist egal wie gut oder schlecht ich die Arbeit mache und wieviele Überstunden. HR redet sich auch aus und sagt das weder der Manager noch der Partner aktuell Gehaltssteigerungen oder Conversion to Fulltime Role beeinflussen können und es in HR händen liegt auf Grund der Konzernstruktur. Von einer Big 4 würde man sich doch mehr erwarten? Der Ansatz kann für Mitarbeiterbindung nicht gut sein, es geht nur darum Kosten zu minimieren. Churn Rate ist auch eher hoch momentan.

Hab auch kein Plan wie ich das jetzt 1 Jahr lang durchhalten soll, lieber weniger reinsteigern und Dienst nach Vorschrift machen? Vielleicht fühlt es sich dann weniger "ausgenutzt" an und mental besser.

Bewirb dich halt wo anders, wenn du da ein FT bekommst kündigst du und gut ist. Gibt ja noch 3 weitere Big4

WiWi Gast schrieb am 15.10.2022:

Wie kurzsichtig muss man sein anstatt 6 Monaten 1800€ sich für 200€ brutto mehr pro Monat ein halbes Jahr länger zu binden? 6 Monate sind schon zu lang für ein Praktikum, nach spätestens 4 Monaten wirst du ja nur noch ausgenutzt und unterbezahlt. Wie denkt man überhaupt über sowas nach, du könntest doch nach 6 Monaten einsteigen und die Differenz von 6*200€ innerhalb von einem Monat verdienen. Kündige lieber

Leider hattest du Recht... fühle mich jeden Tag ausgenutzt, Tätigkeiten sind sehr interessant und habe ein tolles Team und Manager die auch extrem zufrieden sind mit der Performance, aber meinten entwicklungstechnisch ist bei nem 12-Monatsvertrag momentan gar nichts möglich, dass HR komplett alles abblocken würde vor allem auf Grund der aktuellen Wirtschaftslage.

Ist das normal? Es wird vom Unternehmen 0 Leistung belohnt, es ist egal wie gut oder schlecht ich die Arbeit mache und wieviele Überstunden. HR redet sich auch aus und sagt das weder der Manager noch der Partner aktuell Gehaltssteigerungen oder Conversion to Fulltime Role beeinflussen können und es in HR händen liegt auf Grund der Konzernstruktur. Von einer Big 4 würde man sich doch mehr erwarten? Der Ansatz kann für Mitarbeiterbindung nicht gut sein, es geht nur darum Kosten zu minimieren. Churn Rate ist auch eher hoch momentan.

Hab auch kein Plan wie ich das jetzt 1 Jahr lang durchhalten soll, lieber weniger reinsteigern und Dienst nach Vorschrift machen? Vielleicht fühlt es sich dann weniger "ausgenutzt" an und mental besser.

Bewirb dich halt wo anders, wenn du da ein FT bekommst kündigst du und gut ist. Gibt ja noch 3 weitere Big4

Vertrag ist befristet auf 12 Monate, ohne starken Grund wird keine Kündigung möglich sein. Und möchte auch das Projekt-Team nicht in Stich lassen, arbeiten sehr gut zusammen. Aber ja, als Mensch betrachtet sehe ich mich nicht, eher als Kostenstelle. Manager (Vorgesetzter) hat da leider keinen Einfluss, das Unternehmen will aktuell sparen und Kosten minimieren und denkt sich für die Rolle finden sie auch nächstes Jahr wieder jemand..

Denk doch mal drüber nach einfach nach Deutschland zu ziehen, falls du keine allzu große Bindung hast. Bei uns im Audit gibt es regelmäßig für Berufseinsteiger 46-48k Verträge plus Bonus, all in also ca 50k plus minus paar Euro plus Überstunden. Direkt von der Uni ohne diesen Quatsch mit dem ein Jahr Praktikum. Gehälter im Advisory sind vergleichbar, falls dir das eher liegt. Befristung gibt es bei den DE Big4 auch keine.

Ich würde 6 Wochen praktikum machen und dann irgendwo full time einsteigen. Die suchen alle wie verrückt. Warum 12 Monate für den Hungerlohn abreiten? Spätestens ab dem 2. Monat arbeitest Du doch wie ein normaler FT einsteiger, oder?

WiWi Gast schrieb am 17.10.2022:

Ich würde 6 Wochen praktikum machen und dann irgendwo full time einsteigen. Die suchen alle wie verrückt. Warum 12 Monate für den Hungerlohn abreiten? Spätestens ab dem 2. Monat arbeitest Du doch wie ein normaler FT einsteiger, oder?

Ja, im Nachhinein ist man leider immer schlauer. Als Berufseinsteiger in AT ist es nicht leicht. Alles geht nach Berufserfahrung und Kollektivverträgen, Leistung ist sekundär.

Dafür ist man extrem stark abgesichert. Man kann fast nicht gekündigt werden, im Unternehmen hier sind vor allem im HR, IT Bereich und so sehr viele alte Mitarbeiter mit mega Gehalt und geringer Leistung. Für internationale Unternehmen ist AT deshalb so ein unattraktiver Standort, auch wenn Wien im Vergleich sehr billig ist, die Regeln/Gesetze, Kündigungsschutz und Steuerlast ist ein Hammer.

Deutschland ist sicher ne Option, bin sicher offen. Werd wohl den Urlaub komplett ansammeln und am Ende aufbrauchen, und mich 4-5 Monate vor Ende der 12 Monate schon wegbewerben, hoffe das ist nicht zu früh. Die Frage ist, ob man in Deutschland auch gut akzeptiert/integriert wird. Als Deutscher hat mans in Wien sicher nicht ganz so einfach, weiß aber nicht wie es umgekehrt ist.