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ExistenzgründungUni-Startup

Gründung nach dem Studium

Einige Studenten entwickeln bereits im Studium ihr Geschäftskonzept und verwirklichen den Traum vom eigenen Unternehmen direkt im Anschluss oder sogar parallel dazu. Letztlich entscheidet vor allem die intensive Vorbereitung über den Erfolg. Einige zentrale Tipps für die Planung erleichtern die Gründung.

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Für viele Studenten ergeben sich bereits im Studium Ansätze für eine spätere Selbstständigkeit. Vor allem Praktika und Auslandsaufenthalte wecken häufig den Gedanken an eine Eigenständigkeit und machen diese immer öfter zu einem greifbaren Ziel. Dabei werden die ersten Ideen bereits im Studium entwickelt und teilweise sogar umgesetzt. Viele Professoren ermutigen zu einer Gründung während der Studienzeit und die zahlreichen Planspiele an den Universitäten helfen beim Aufbau. Das eigene Unternehmen auf zu bauen, ist so heute für immer mehr Absolventen ein Traum, der wahr werden kann. Doch bevor die Gründung zur Wirklichkeit wird, sollten einige Punkte unbedingt beachtet werden.

Die Gründung und das Konzept
Wer sich erfolgreich im Markt behaupten möchte, sollte zunächst über ein schlüssiges Konzept verfügen (Businessplan). Dieses enthält die wichtigsten Daten zur Geschäftsidee und der Umsetzung. Dabei steht auch die Frage im Raum, welche Zielgruppe mit dem Produkt oder der Dienstleistung angesprochen werden sollen. Können so die Rahmendaten auch preislich auf eine bestehende Zielgruppe realistisch angepasst werden, ist das der erste Schritt für einen möglichen Weg in die Selbstständigkeit.

Hilfe ist eine elementare Grundlage, die Absolventen bei der Gründung ihres eigenen Unternehmens unbedingt in Anspruch nehmen sollten. Vielfach lassen sich direkt an der Universität oder Hochschule geeignete Kontakte knüpfen oder vermitteln. Einige Hochschulen bieten sogar gezielt Studiengänge und Schwerpunktfächer für die Gründung mit an. So können sich beispielsweise Studenten an der HWR Berlin für das Bachelor Studium "Unternehmensgründung und -nachfolge" einschreiben.

Fragen bei der Gründung
Gerade bei der ersten Gründung tauchen zahlreiche Fragen auf, die vor dem Weg in die Selbstständigkeit ausführlich zu behandeln sind. Generell sollte keine Entscheidung überstürzt werden. Neben dem bereits angesprochenen Businessplan stehen folgende Fragen dabei regelmäßig im Raum.

Informationsstellen zur Gründung
Neben der Uni selbst bietet es sich zudem an, auch bei der Industrie- und Handelskammer vor Ort anzufragen. Dort kann in der Regel auch ein geeigneter Gründercoach vermittelt werden. Der Coach begleitet auf dem Weg zur Gründung und hilft mögliche Fehler zu vermeiden. Aber auch das Bundesministerium für Wirtschaft hält für die ersten Schritten eine Fülle von Informationen bereit.

Kosten mit Co-Working, virtuellen Büro und Co. einsparen
Gerade in der Anfangsphase ist das Geld knapp und durch eine wohlüberlegte Standortwahl lassen sich die Kosten deutlich senken. Dabei sollte die Größe des Büros so gewählt werden, dass auch noch weitere neue Mitarbeiter Platz haben, allerdings auch nicht zu groß, denn wie schnell das Unternehmen wachsen wird, ist ungewiss.

Ein interessanter aber in Deutschland noch nicht ganz etablierter Trend ist das sogenannte „Co-Working“. Beim Co-Working ("zusammen arbeiten") sitzen Freiberufler verschiedener Gewerbe unter einem Dach, arbeiten alleine und haben dennoch eine Plattform für Austausch, Inspiration und Ideen. Bei diesem Arbeitskonzept wird ein Arbeitsplatz gemietet, für den je nach Standort und Größe zwischen 150 und 400 Euro im Monat gezahlt werden. Die Nebenkosten und Internet, Versicherung, Reinigungsservice sind dabei in der Regel inklusive.

Virtuelle Büros gibt es in Deutschland seit Mitte der 90er-Jahre, doch erst seit einiger Zeit erleben sie einen regelrechten Boom. Zahlreiche Betreiber in Deutschland bieten jungen Start-up-Unternehmen oder Firmen mit geringem Platzbedarf repräsentative Adressen in den besten Bürolagen Deutschlands an. Dabei müssen die Kunden keine tatsächlichen Räume anmieten. Sie erwerben vielmehr das Recht, die Adresse auf ihrem Briefkopf und für die Geschäftskorrespondenz zu nutzen.

In vielen Fällen buchen die Kunden außerdem den Telefon- und Post-Annahmeservice des virtuellen Büros dazu, so dass sie für ihre eigenen Kunden besser erreichbar sind und die eingehende Post von der Vorzeigeadresse an ihre tatsächliche Adresse weitergeleitet wird. (Mehr zum Thema virtuelles Büro).

Kredit, Zuschüsse und Fördertöpfe
Je nach Konzept und Finanzierungsbedarf gibt es eine breite Anzahl von Fördertöpfen auf Bundes- und Landesebene. Die KfW Bank bietet für die Existenzgründung maßgeschneiderte Förderungen an. Die Abwicklung läuft dabei direkt über die Hausbank. Hier erhalten Absolventen auch Zuschüsse von bis zu 4.500 Euro für den Gründercoach. Doch auch die Arbeitsagentur engagiert sich mit einem Gründerzuschuss. Dieser dient vor allem der eigenen finanziellen Absicherung in den ersten Monaten. Ein Blick sollte zudem in die  BMWi-Förderdatenbank erfolgen. Dabei erfahren Absolventen mit wenigen Klicks, ob eventuell weitere Subventionen durch EU oder Bund und Länder erfolgen können.

Fazit: Die Vorbereitung bestimmt über den Erfolg
Viele der Gründungen nach dem Studium scheitern daran, dass sich die Gründer nicht ausreichend vorbereitet haben. Es ist deshalb von zentraler Bedeutung, genaue Planungen aufzustellen und hierbei möglichst alle Unterstützungsangebote zu nutzen.

„Für Gründer gilt die Faustregel: Man kann gar nicht genug Fragen stellen.“