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ExistenzgründungUni-Startup

PFAU - Vom Hörsaal in den Chefsessel

Das PFAU-Programm zur finanziellen Absicherung von Gründern aus Hochschulen wurde durch das Wirtschaftsministerium NRW initiiert. Ziel ist die Steigerung der Selbstständigenquote sowie der Transfer von Forschungswissen in die Wirtschaft.

Eine Gruppe Sessel.

PFAU: NRW-Förderung für Gründungen aus der Hochschule
PFAU - Programm zur Finanziellen Absicherung von U nternehmensgründern aus Hochschulen:

sind das stolze Ergebnis des im Jahr 1996 vom Ministerium für Wissenschaft und Forschung in NRW initiierten Programms für Unternehmensgründungen aus Hochschulen. Ziele des Projektes, so Ministerin Hannelore Kraft, sind die Steigerung der Selbstständigenquote in Nordrhein-Westfalen sowie der Transfer von aktuellem Forschungswissen in die heimische Wirtschaft. Dass das Programm auf dem richtigen Weg ist, beide Absichten zu realisieren, zeigen aktuelle Untersuchungsergebnisse. So wurden seit Programmstart 150 Unternehmen gegründet, von denen jedes durchschnittlich 4,8 Arbeitsplätze schaffen konnte. Rund 60 Prozent davon wurden mit Akademikern besetzt.

Für potenzielle Unternehmensgründer, deren Hochschulabschluss nicht älter als zwei Jahre sein sollte, beinhaltet die Landesförderung unter anderem eine halbe BAT IIa-Stelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter. Diese ist zunächst auf ein Jahr befristet, kann jedoch nach einer erfolgreichen Zwischenpräsentation um ein weiteres Jahr verlängert werden. Zum PFAU-Angebot gehört darüber hinaus ein Beratungsscheckheft im Wert von 5.000 EUR, mit dem unter anderem Honorare von Rechtsanwalt oder Steuerberater sowie Seminare zu Gründungsfragen oder Marketing- und PR-Maßnahmen bezahlt werden können.

Eines von vielen positiven Beispielen ist die Trithor GmbH in Rheinbach.
Die Gründungsgeschäftsführer Carsten Bührer, Jahrgang 1970 und sein ein Jahr älterer Kollege Jens Müller hatten sich bereits 1990 während ihres Physikstudiums an der Universität Bonn kennen gelernt und schnell war beiden klar, dass eine abhängige Beschäftigung für sie nicht in Frage kam. Die im Studium erworbenen Kenntnisse über die Herstellung von Drähten auf Basis von Hochtemperatur-Supraleitern (HTSL) und die Bewilligung ihres Antrags auf eine PFAU-Förderung führte nach der Promotion 1999 zur Unternehmensgründung mit dem Zweck der HTSL-Fertigung. HTSL leisten ein Vielfaches der Stromtragfähigkeit von Kupfer bei gleichzeitig geringen elektrischen Verlusten. Experten sind sicher, dass Supraleiter zu den Schlüsseltechnologien des neuen Jahrhunderts gehören und der Weltmarkt für HTSL-Drähte bis zum Jahr 2011 von rund 25 Mio. EUR auf mehrere Mrd. EUR wachsen wird.

Die SurgiTAIX AG in Aachen
Seit Juli 2003 neu in der PFAU-Förderung ist der kurz vor seiner Promotion stehende Elektrotechniker Frank Portheine (34 Jahre), der zur Zeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik der RWTH Aachen beschäftigt ist. Sein Thema: CT-bildbasierte Operationsplanungssysteme. Im Rahmen dieses Verfahrens werden operative Arbeitsabläufe eines Chirurgen computerunterstützt geplant und umgesetzt, ohne dabei auf unmittelbare Rechnerunterstützung im OP, wie etwa Navigations- oder Robotersysteme, zu setzen. Bewusst wird dadurch eine so genannte „High-Tech-Low-Budget“-Lösung angestrebt, die hohe therapeutische Effektivität mit geringen Systemkosten und kurzen Operationszeiten verbindet; gerade im Rahmen der zur Zeit viel diskutierten Kostenreduzierung im Krankheitsfall ein unschätzbarer Vorteil gegenüber herkömmlichen Methoden. Bereits im Jahr 2001 gründete Portheine in Aachen die SurgiTAIX AG, deren vorrangiges Ziel die Entwicklung und Bereitstellung innovativer Lösungen im Bereich der chirurgischen Therapietechnik ist.

Verfahren der Antragstellung
Das Verfahren für die Antragstellung ist übrigens denkbar einfach. Zum 1. März und 1. September eines jeden Jahres können die Anträge inklusive ausgearbeitetem Businessplan über die Transferstellen der Universitäten oder direkt beim Projektträger Zenit, einer auf den Mittelstand spezialisierten Beratungsgesellschaft mit Landesbeteiligung, eingereicht werden.

Nachdem sie dort auf ihre Inhalte geprüft wurden, werden die Kandidaten im Rahmen eines eintägigen Assessmentcenters auf ihre Unternehmerpersönlichkeit geprüft. Innerhalb weniger Wochen erhalten diese einen Bescheid darüber, ob sie zum Kreis der geförderten Absolventen gehören.

Weitere Informationen:
ZENIT GmbH
Ansprechpartner: Dr. Bernhard Iking
Telefon: 0208/30004-73
Internet: www.money-study-go.de

Nächste Woche:
Tipps zu Antragsverfahren und Assessment Center eines ehemaligen Bewerbers