Vom Hörsaal in den Chefsessel: Tipps zu PFAU Teil I
Das PFAU-Programm zur finanziellen Absicherung von Gründern aus Hochschulen wurde durch das Wirtschaftsministerium NRW initiiert. Ein ehemaliger Bewerber gibt Tipps für das Antragsverfahren und zum Assessment Center.
Tipps zur Bewerbung für das PFAU-Programm
Eine wesentliche Voraussetzung für das Programm ist eine frühzeitige Planung, denn schließlich muss nicht nur das Fördergremium überzeugt, sondern vor allem erst einmal der betreuende Hochschullehrer gefunden werden.
Der Ablauf im Überblick:
1. Antragsberechtigung prüfen
2. Kurzbeschreibung der Idee erstellen
3. Einen betreuenden Hochschullehrer in NRW suchen
4. Antragstellung
- Ausführliche Beschreibung des Gründungskonzeptes
- Lebenslauf
- Finanzierungskonzept
- Höhe der Fördermittel erfragen
- Unterschrift des Leisters der Transferstelle (Antragsteller ist die Hochschule)
- Antrag fristgerecht einsenden
5. Eintägiges Assessment-Center (Prüfung der Unternehmerpersönlichkeit)
6. Zusage erfolgt ca. 3 Wochen nach dem Assessment-Center
7. Förderbeginn 1. Januar bzw. 1. Juli
1. Antragsberechtigung prüfen
- Hochschulabschluss oder Promotion sollten nicht länger als zwei Jahre zurück liegen
- gefördert werden Einzel- und Teamgründungen an Hochschulen aus Nordrhein-Westfalen
- gefördert werden technologisch innovative Produkt-, Verfahrens- und Dienstleistungsideen
- Antragstellung vor rechtlicher Gesellschaftsgründung
Alles in allem sind die für das PFAU-Programm zuständigen Mitarbeiter sehr gesprächsbereit und in dem ein oder anderen Punkt flexibel. Bei Unklarheiten ruhig nachfragen.
Tipp: Eine ganz zentrale Frage solltet ihr zu Anfang beantworten
Besteht für mein Gründungsprojekt ein Entwicklungsbedarf, der für die Weiterentwicklung der Idee zur Anwendungsreife eine Hochschulanbindung erforderlich macht?
Die Hochschulanbindung kann bswp. in der Nutzung entsprechender Hochschuleinrichtungen
- für die erforderlichen Laborversuche
- oder die technischen Tests,
aber auch in der Nutzung spezieller Hardware- oder Softwarelizenzen der Hochschule begründet sein. Hier könnt ihr das Antragsformular downloaden.
2. Kurzbeschreibung der Idee erstellen
Die Kurzbeschreibung, in Business-Plänen auch Executive Summary oder Management Summary genannt, sollte vor allem die Neugierde des Lesers für das Gründungsvorhaben wecken und
- eine zusammenfassende Darstellung des Projektes,
- eine Einschätzung der Marktaussichten
- sowie die Finanzierungsmöglichkeiten beinhalten.
Tipp:
Hier am besten auch den Entwicklungsbedarf, der eine Hochschulanbindung erforderlich macht, aufzeigen. Formale Kriterien:
- eine DIN A4-Seite
- Schriftgröße 12,
- Zeilenabstand 1,5-zeilig
- Seitenränder links 4 cm
- Seitenränder rechts 2 cm.
Hier könnt ihr ein Beispiel downloaden.
3. Einen betreuenden Hochschullehrer in NRW suchen
Falls ihr bspw. während der Promotion ohnehin schon mit einem Hochschullehrer an eurer Idee geforscht habt, dürfte dies kein Problem sein. Für den gründungsspezifischen Entwicklungsbedarf bietet sich ansonsten als Hochschulbetreuer ein Professor der mittlerweile recht zahlreichen Günderlehrstühle an. Der Hochschulbetreuer beschäftigt euch als wissenschaftlicher Mitarbeiter und bekommt dieses aus dem PFAU-Programm erstattet. Eure Aufgabe am Lehstuhl besteht dann in der Weiterentwicklung eures Gründungsvorhabens.
Tipp:
Als kleine Motivation erhält euer Betreuer übrigens aus dem Programm jährlich eine Aufwandspauschale von 1.000 EUR bspw. für die Bereitstellung von Büroraum und als Telefonkostenerstattung.